Balthasar Schlimbach
Ernst Balthasar Schlimbach (* 1. April 1807 in Bad Königshofen; † 30. August 1896 in Würzburg) war ein deutscher Orgelbauer.[1]
Leben
Balthasar Schlimbach war einer der vier Söhne des Instrumentenbauers Johann Caspar Schlimbach,[2] die das Handwerk des Orgelbauers ausübten. Sein Bruder war der Speyerer Orgelbauer Gustav Schlimbach (1816–1887).
Balthasar übernahm 1836 die verwaiste Werkstatt des ehemaligen Hoforgelbauers Seuffert in Würzburg.[3] Am 23. Dezember 1845 erhielt er ein Privilegium für das Königreich Bayern auf zehn Jahre – für eine Verbesserung an Orgeln.[4] Wegen des Baus des Ludwigbahnhofs musste Schlimbach die Werkstatt 1852 innerhalb von Würzburg verlegen.
1863 führte sein Sohn und Mitarbeiter Martin Joseph Schlimbach die Kegellade ein. Bis 1873 entstanden unter Balthasar Schlimbach etwa 80 Orgelneubauten.[5] 1873 übernahm der Sohn die Werkstatt und führte sie bis zu seinem Tod weiter.
Zu den Lehrlingen der Firma Schlimbach gehörten u. a. die Orgelbauer Otto und Gustav Rieger sowie Hermann Eule († 1929).
Werkliste (Auswahl)
Jahr | Ort | Gebäude | Bild | Manuale | Register | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|
1837 | Frankenwinheim | St. Johannes der Täufer und St. Johannes der Evangelist | II/P | 16 | nicht erhalten | |
1854 | Aschaffenburg | St. Peter und Alexander | II/P | 36 | nicht erhalten | |
1846 | Aschfeld | St. Bonifatius | II/P | 16 | 1878, 1884, 1894 und 1926 umgebaut; erhalten | |
1859 | Bieberehren | St. Peter und Paul | II/P | 18 | erhalten | |
1860 | Watterbach | St. Sebastian und St. Mauritius | I/P | 12 | erhalten | |
1862 | Neupotz | St. Bartholomäus | II/P | 24 | erhalten | |
1862 | Gerlachshausen | St. Ägidius | I/P | 9 | erhalten | |
1864 | Aub | Spitalmuseum | I/P | 10 | erhalten | |
1866 | Mainz-Kostheim | St.-Kilian-Kirche | II/P | 16 | 1945 zerstört[6] | |
1867–1868 | Kloster Johannisberg | Klosterkirche | 1942 zerstört[7] | |||
1869 | Hochheim am Main | St. Peter und Paul | II/P | 14 | nicht erhalten; Spieltisch im Orgelzentrum Valley[8] | |
1872 | Bad Königshofen im Grabfeld | Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt | II/P | 28 | erhalten | |
1876 | Sommerach | St. Eucharius | erhalten |
Literatur
- Hermann Fischer: Schlimbach. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 89 (Digitalisat).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ „Den größten Betrieb besaß [Ernst] Balthasar Schlimbach (1807–1896) aus Königshofen i. Grabfeld“. In: Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Historische Orgeln in Unterfranken. Schnell & Steiner, München 1981, ISBN 3-7954-0424-X, S. 26, online.
- ↑ Hans Martin Balz: Orgeln und Orgelbauer im Gebiet der ehemaligen hessischen Provinz Starkenburg (= Studien zur hessischen Musikgeschichte. Bd. 3). Bärenreiter-Antiquariat, Kassel 1969 S. 373, online.
- ↑ „Erst Balthasar Schlimbach (1807–1896), der 1836 die verwaiste Seuffert-Werkstatt übernommen hatte, und sein Sohn Martin (1841–1914) gewannen überregional, vor allem im Mainer Raum, an Bedeutung.“ In: Hans-Wolfgang Theobald: Der Ostheimer Orgelbauer Johann Georg Markert und sein Werk. Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaus in Thüringen im 19. Jahrhundert. Schneider, Tutzing 1990, ISBN 3-79520641-3, S. 73, online.
- ↑ Kunst- und Gewerbe-Blatt. Band 42, 1856, S. 264, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- ↑ Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Historische Orgeln in Unterfranken. Schnell & Steiner, München 1981, ISBN 3-7954-0424-X, S. 313.
- ↑ Franz Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band 7,1). Band 2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden. Teil 1: A–K. Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1307-2, S. 227.
- ↑ Franz Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band 7,1). Band 2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden. Teil 1: A–K. Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1307-2, S. 473–474.
- ↑ Franz Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band 7,1). Band 2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden. Teil 1: A–K. Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1307-2, S. 438.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schlimbach, Balthasar |
ALTERNATIVNAMEN | Schlimbach, Ernst Balthasar (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Würzburger Orgelbauer |
GEBURTSDATUM | 1. April 1807 |
GEBURTSORT | Bad Königshofen |
STERBEDATUM | 30. August 1896 |
STERBEORT | Würzburg |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: ErwinMeier, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Orgel von Schlimmbach & Sohn (Würzburg 1876 II/P 14) in der Pfarrkirche St. Eucherius (Sommerach)[1]
Autor/Urheber: ErwinMeier, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Orgel von Balthasar Schlimbach (1872 II/P28) in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Bad Königshofen im Grabfeld)[1]
Autor/Urheber: Tilman2007, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Bieberehren: D-6-79-118-3
Autor/Urheber: Tilman2007, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Eußenheim, Aschfeld, Pfarrkirche
Autor/Urheber: Holger Uwe Schmitt, Lizenz: CC BY-SA 4.0
The Hospitalmuseum in Aub.
Autor/Urheber: ErwinMeier, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Orgel von Schlimmbach & Sohn (Würzburg 1862 I/P 9) in der Dorfkirche St. Ägidius (Gerlachshausen)