Balak (Sidra)
Balak (hebräisch בָּלָק) bezeichnet den Leseabschnitt der Tora aus Numeri/Bemidbar 22,2–25,9 (22,2–41 ; 23 ; 24 ; 25,1–9 ).
Es handelt sich um eine Lesung im Monat Tammus.
Inhaltsskizze
Balak, der König von Moab, schickt Boten zum Seher Bileam, um den Vormarsch der Israeliten aus Ägypten durch einen Fluch zu stoppen. Nach der zweiten Einladung Balaks lässt JHWH Bileam mit seiner Eselin ziehen, die vor dem Engel des Herrn auf dem Weg zurückscheut und von Bileam geschlagen wurde.
Bileam will für Balak das Volk Israel verfluchen, aber er will auch Gott gehören, der gesagt hat, dass sein Volk gesegnet ist. Auf Berghöhen lässt Balak im Auftrag Bileams sieben Altäre bauen, auf denen Bileam und Balak opfern. Unter Darbringung dieser Opfer wandelt sich der erwünschte Fluch, den Bileam aussprechen soll, zum dreifachen Ma Towu Segen, der so beginnt: „Wie schön sind deine Zelte, Jakob, wie schön deine Wohnungen, Israel.“ (Numeri 24,5)
Balak wurde zornig auf Bileam, welcher daraufhin begründet, dass er auch für Gold nicht dem Befehl des Herrn zuwiderhandeln kann. Es folgt noch ein Orakelspruch und eine Zukunftsvision Bileams für das Gottesvolk, bevor Balak und Bileam wieder auseinandergehen.
Szenenwechsel: Im Jordantal nahe Jericho hatten die Israeliten sexuellen Kontakt mit Frauen der Moabiter und opferten deren moabitischen Göttern. Daraufhin wurde der Gott Israels zornig und Mose befahl den Richtern Israels alle zu töten, die sich mit dem moabitischen Gott Baal-Peor eingelassen haben. Der Priester Pinchas durchbohrte mit einem Speer ein interreligiöses Paar, woraufhin eine Epidemie beendet wurde, die 24.000 Menschen das Leben gekostet hatte.
Haftara
Die zugehörige Haftara ist Micha 5,6–6,8 (5,6–14 ; 6,1–8 ).[1]
Literatur (Auswahl)
- David Sander: BALAK. In: Jüdisches Lexikon. Band I. Jüdischer Verlag, Berlin 1927, Sp. 688 (uni-frankfurt.de).
- Selig Bamberger (Übersetzer): Raschis Pentateuchkommentar. Vierte Auflage, Basel 2002, S. 473–486.
- Sidratext Bemidbar/Numeri 22,2–25,9. nach dem Codex L. In: tanach.us. Abgerufen am 8. Oktober 2017.
- Haftaratext Micha 5,6–6,8. nach dem Codex L. In: tanach.us. Abgerufen am 8. Oktober 2017.
Weblinks
- Walter Rothschild: Balak – Wenig hat sich verändert. In: a-r-k.de. Allgemeine Rabbinerkonferenz, 11. Juli 2014, abgerufen am 28. April 2018.
- Walter Rothschild: Balak – Das Eigene im Sinn. In: a-r-k.de. Allgemeine Rabbinerkonferenz, 28. Juni 2013, abgerufen am 28. April 2018.
- William Wolff: Balak – Der Esel sieht mehr als der Prophet. In: a-r-k.de. Allgemeine Rabbinerkonferenz, 6. Juli 2018, abgerufen am 21. Dezember 2018.
- Rabbiner Dr. Simon Bernfeld: Jüdische Übersetzung von Balak. In: talmud.de. talmud.de, 6. Mai 2020, abgerufen am 2. Juni 2020.
Einzelnachweise
- ↑ Hanna Liss: Tanach – Lehrbuch der jüdischen Bibel. 3. Auflage. Universitätsverlag Winter GmbH, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8253-5904-1, S. 154 (414 S.).
Auf dieser Seite verwendete Medien
Bileam mit seiner Eselin, die vor dem Engel des Herrn auf dem Weg zurückscheut; Holzschnitt aus der Schedel'schen Weltchronik, Blatt 30 recto