Bairawies

(c) Gras-Ober, Wikipedia/Wikimedia Commons (cc-by-sa-3.0)

Bairawies ist ein Ortsteil der Gemeinde Dietramszell im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen (Oberbayern).

Das Kirchdorf liegt in der Region Bayerisches Oberland inmitten der voralpenländischen Moränenlandschaft etwa fünf Kilometer westlich von Dietramszell entfernt, Geretsried ist vier Kilometer westlich und Bad Tölz acht Kilometer südlich gelegen. 500 Meter westlich von Bairawies fließt die Isar.

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Urkundlich wurde Bairawies erstmals 1095 als Sitz eines „Dietpold von Persa“ erwähnt. 1283 stiftete „Frey von Peuraiwes“ dem Kloster Benediktbeuern einen Hof.^[1] Über „Paiverbisen“ und „Paierbisen“ entwickelte sich der heutige Ortsname.^[2]

1443 wird das Kloster Dietramszell erstmals als Grundbesitzer von Bairawies erwähnt.

Als 1626 die Pest in Bairawies wütete, überlebten laut einer Legende nur der damalige Wirt und eine Kellnerin. Zu Gedenken an die Verstorbenen, welche man aufgrund der vielen Leichen nicht vergraben konnte, sondern verbrennen musste, wurde anschließend die achteckige Pestkapelle errichtet, in welcher man haufenweise Leichen vor einer brennenden Stadt auf dem Wandgemälde sehen kann. Die Kapelle gewann 2023 den Oberbayerischen Denkmalpreis.

Zusätzlich wurde etwas südlich von der Pestkapelle auch eine Votivtafel errichtet, mit der man die 14 Nothelfer um Beistand zu der Pestkatastrophe bat.

Das Dorf gehörte zu der am 1. Mai 1978 aufgelösten Gemeinde Kirchbichl; während der Hauptort und weitere Ortsteile nach Bad Tölz eingegliedert wurden, schloss sich der nördliche Gemeindeteil, darunter auch Bairawies, der Gemeinde Dietramszell an.

1871 hatte der Ort 102 Einwohner, bei der Volkszählung 1987 wurden 177 Personen registriert.

Abseits der Verkehrswege von München nach Bad Tölz und von Wolfratshausen nach Holzkirchen gelegen, konnte das Dorf seinen ländlichen Charakter weitestgehend erhalten.

Sehenswert ist die katholische Filialkirche St. Koloman aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Anlässlich einer überstandenen Pestepidemie wurde 1626 zudem eine kleine Kapelle an der Tölzer Straße errichtet.

Etwas nördlich des Dorfs ist seit 1983 ein Schullandheim der Schullandheimwerke Oberbayern untergebracht. Das Hauptgebäude wurde ab 1934 als Kinder- und Säuglingsheim von einem russischen Arzt betrieben, nach der Zwangsenteignung diente es der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt als Kinderhaus. Nach dem Kriegsende war es ein Kinderheim des Landkreises Bad Tölz.^[3]

• Trachtenverein Hechenberg-Bairawies
• Burschenverein Bairawies

• Rainer Erler (1933–2023), Schriftsteller, Regisseur und Filmproduzent, lebte in Bairawies.^[4]

Commons: Bairawies – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Bairawies in bavarikon.de

1. ↑ Ausflüge in nähere Umgebung
2. ↑ Die Traditionen des Klosters Schäftlarn 760-1305 S. 33, S. 503
3. ↑ Schullandheim Bairawies
4. ↑ BVR, Bundesverband Regie (Memento desOriginals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.regieguide.de

47.83444444444411.535833333333Koordinaten: 47° 50′ N, 11° 32′ O