Bahnstrecke Veleliby–Jičín

Veleliby–Jičín[1]
Kursbuchstrecke (SŽDC):061
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C4
Maximale Neigung:15 
Höchstgeschwindigkeit:70 km/h
Strecke – geradeaus
Verbindungsbahn von Nymburk město (vorm. StEG)
   
von Nymburk hl.n. (vorm. ÖNWB)
Bahnhof, Station
0,000Veleliby
   
nach Mladá Boleslav (vorm. ÖNWB)
   
Všechlapy u Nymburka
Haltepunkt, Haltestelle
3,683Jíkev
Haltepunkt, Haltestelle
6,351Oskořínek
Brücke über Wasserlauf (klein)
Mrlina
Bahnhof, Station
11,515Křinec
Blockstelle, Awanst, Anst etc.
14,529Odb. Obora
   
nach Městec Králové (vorm. BCB)
Haltepunkt, Haltestelle
16,035Ledečky
Bahnhof, Station
17,814Rožďalovice
Brücke über Wasserlauf (klein)
Mrlina
Haltepunkt, Haltestelle
21,792Mlýnec
   
von Bakov nad Jizerou (vorm. BCB)
Blockstelle, Awanst, Anst etc.
24,050Odb. Kamensko
Bahnhof, Station
25,501Kopidlno
Haltepunkt, Haltestelle
28,432Pševes
Brücke über Wasserlauf (klein)
Mrlina
Brücke über Wasserlauf (klein)
Mrlina
Haltepunkt, Haltestelle
30,055Bartoušov zastávka
Haltepunkt, Haltestelle
31,409Hl. Bartoušov
Haltepunkt, Haltestelle
33,248Jičíněves
Haltepunkt, Haltestelle
36,407Nemyčeves
Haltepunkt, Haltestelle
38,960Staré Místo u Jičína
Brücke über Wasserlauf (klein)
Cidlina
Straßenbrücke
Silnice I/16
   
von Ostroměř (vorm. ÖNWB)
Bahnhof, Station
41,953Jičín
Strecke – geradeaus
nach Turnov (vorm. LB Jičín–Rowensko–Turnau)

Die Bahnstrecke Veleliby–Jičín ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich von den k.k. priv. Böhmischen Commercialbahnen (BCB) als Lokalbahn Nimburg–Jičín erbaut und betrieben wurde. Die Strecke verläuft in Mittelböhmen von Veleliby (Welelib) nach Jičín.

Geschichte

Die Konzession für die Lokalbahn Nimburg–Jičín erhielten die Gründer der BCB, die Bauunternehmer Johann Muzika und Karl Schnabel am 9. Mai 1881 gemeinsam mit den Strecken Königgrätz–Wostroměř, Sadowa–Smiřic, Kopidlno–Bakow, Křinec–Königstadtl, Nezvěstitz–Miröschau und Nusle–Modřan. Teil der Konzession war die Verpflichtung, die Strecken bis zum 1. September 1882 „zu vollenden und dem öffentlichen Verkehre zu übergeben“. Ausgestellt war die Konzession bis zum 8. Mai 1971.[2]

Haltestelle Pševes (2011)

Am 15. November 1881 wurde die Strecke eröffnet. Den Betrieb führte ab 1. Januar 1883 die priv. Österreichisch-ungarische Staatseisenbahngesellschaft für Rechnung der Eigentümer aus. Nach deren Verstaatlichung 1908 gehörte die Strecke zum Netz der k.k. Staatsbahnen (kkStB).

Im Jahr 1912 wies der Fahrplan der Lokalbahn zwei Personenzugpaare 1. bis 3. Klasse und zwei gemischte Zugpaare 2. und 3. Klasse in der Relation Poříčan–Nimburg Lokalbf–Jičín aus. Ein weiterer verkehrte auf der Teilstrecke Poříčan–Nimburg Lokalbf–Kopidlno. Sie benötigten für die 42 Kilometer lange Strecke etwa zwei Stunden.[3]

Nach dem für Österreich-Ungarn verlorenen Ersten Weltkrieg gelangte die Strecke ins Eigentum der neu begründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD). Ende der 1920er Jahre kam es schließlich zu einer sukzessiven Verdichtung des Fahrplanes. Ein Teil der Züge verkehrte nun auch durchgehend zwischen Prag und Jičín.[4]

Während des Zweiten Weltkrieges lag die Strecke zur Gänze im Protektorat und wurde von den nunmehrigen Protektoratsbahnen Böhmen und Mähren (ČMD-BMB) betrieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Strecke wieder zurück zur ČSD. Als Neuerung verkehrte ab 1945 ein mit Triebwagen geführter Schnellzug zwischen Prag und Trutnov, der die Strecke zwischen Prag und Jičín in etwa zwei Stunden bewältigte. Diese direkte Zugverbindung zwischen Prag und dem Riesengebirge wurde erst in den 1990er Jahren wieder aufgegeben.[5]

Bahnhof Kopidlno (2020)

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC).

Im Fahrplan 2012 wurde die Strecke täglich im Zweistundentakt von Personenzügen der Relation Nymburk hl.n.–Jičín bedient. Werktags verdichteten weitere Züge das Angebot zu einem teilweisen Stundentakt. Ergänzt wurde dieses Angebot durch einzelne Eilzüge. Über die Verbindungsbahn Nymburk město–Veleliby verkehrte nur noch ein sonntäglicher Eilzug in der Relation Turnov–Praha-Vršovice.[6]

Zur Verkürzung der Fahrzeiten im Reiseverkehr plant die Infrastrukturverwaltung den Umbau der Haltestelle Bartoušov zum Bahnhof, um so die Zugkreuzungen von Kopidlno nach dem neuen Bahnhof verlagern zu können. Die möglichen Fahrzeitverkürzungen liegen dabei zwischen zehn und 13 Minuten. Die Infrastrukturverwaltung findet jedoch kein Bauunternehmen zur Realisierung. Bei der dritten Ausschreibung im Jahr 2021 bewarben sich lediglich die Firmen GJW Praha und AŽD Praha, deren Angebote das Kostenlimit von 135 Millionen Kronen weit überschritten.[7]

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Veleliby–Jičín – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1
  2. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder – ausgegeben am 3. Juni 1881
  3. Fahrplan 1912 der kkStB – gültig ab 1. Mai 1912
  4. Winterfahrplan 1928/29 der ČSD – gültig ab 7. Oktober 1928
  5. Fahrplan 1945 der ČSD
  6. Fahrplan 2012 der ČD
  7. „Další odklad pro zrychlení vlaků z Nymburka do Jičína. Výhybnu chtějí firmy stavět dráž“ auf zdopravy.cz

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Kopidlno, Pševes, railway stop.jpg
Autor/Urheber: Czech Wikipedia user Packa, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Railway stop in Pševes, part of Kopidlno, Czech Republic