Bahnstrecke Thessaloniki–Florina

Thessaloniki–Florina
Bahnhof Skydra
Streckenlänge:193 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
0,0Thessaloniki
5,0Thessaloniki Dialogis
nach Alexandroupoli und Idomeni
10,9Sindos
20,2Axios
Umgehung Thessaloniki, nach Idomeni
28,8Adendro
37,6Platy
nach Athen
38,6Lianovergi
44,1Alexandria
49,6Loutros
53,4Kefalochori
56,2Xechasmeni
58,7Kouloura
62,5Mesi
67,6Veria
74,6Trilofo
79,1Naoussa [Anm. 1]
82,8Lefkadia
86,8Episkopi
90,1Petria
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95,8Skydra
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nach Aridea und Orma, 600 mm
111,7Edessa
119,1Agras
136,8Arnissa
159,2
0,0
Amyndeo
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10,8Lakia
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14,9Filotas
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21,7Pendavrysos
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26,6Ptolemaida
               
30,5Asoton
               
35,1Komanos
               
Grubenbahn 900 mm
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41,1Pontokomi
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43,4Mavrodendri
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Anschlussgleis
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52,2Drepano
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59,4Kozani
164,8Xino Nero
171,1Klidi
178,5Vevi
181,3Sitaria
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187,5Mesonisi
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194,6Tripotamos
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197,1Papagiannis
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199,7Marina
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203,5Neos Kafkasos
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Griechenland/Nordmazedonien
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Bahnstrecke Veles–Kremenica
0,0
187,5
Mesonisi
5,5Florina

Quellen[1]

Die Bahnstrecke Thessaloniki–Florina ist eine griechische Eisenbahnverbindung von Thessaloniki nach Westmakedonien.

Geografische Lage

Bahnhof Florina

Die Strecke beginnt in der Küstenebene, auf nur wenigen Metern über Meereshöhe und durchquert die Ebene in westliche Richtung. Bis Platy ist sie identisch mit der (historisch später entstandenen) Bahnstrecke Piräus–Thessaloniki, hat aber eine eigenständige Kilometrierung. Die Strecke nach Athen biegt hier nach Süden ab, während die Strecke nach Florina weiter nach Westen verläuft. Ab Skydra beginnt der Aufstieg in die Berge. Es handelt sich um eine Gebirgskette, sie dem Pindos-Hauptkamm nach Osten hin vorgelagert ist. Anschließend verläuft die Trasse im Becken von Eordea, nördlich und westlich des Vegoritida-Sees, dann östlich, südlich und westlich um den Petres-See herum. Anschließend geht es in westliche Richtung weiter, wo die Strecke heute in Florina endet.

Geschichte

Bahnhof Naoussa, 1894
Feiernde Menschen auf dem Bahnhof Edessa anlässlich der „Befreiung“ 1912

Die Bahnstrecke wurde von der Compagnie des Chemins de fer Orientaux (CO), im deutschen Sprachraum auch als Orientbahn bezeichnet, errichtet. Sie ging am 15. Juni 1894 in der Relation von Thessaloniki (damals: Saloniki) nach Bitola (damals: Monastir; heute: Nordmazedonien) in Betrieb.[2] Das Gebiet, durch das die Strecke führte, das heutige Westmakedonien, gehörte damals zum Osmanischen Reich. Dieses versuchte, mit der Strecke seine westlichsten Provinzen zu sichern. Von Bitola aus setzte die Verbindung sich als Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 600 mm nach Gradsko an der Bahnstrecke Tabanovce–Gevgelija fort.

Nach dem weitgehenden Verlust dieser westlichen Provinzen in den Balkankriegen 1912/1913 an Griechenland, Serbien und Bulgarien durchschnitt die Strecke Thessaloniki–Bitola/Monastir die neue Grenze zwischen Griechenland und Serbien. Der heutige Endpunkt der Strecke, Florina, wurde erst später – wohl in den 1920er Jahren – mit einer Stichstrecke angeschlossen. Bis dahin diente der spätere Bahnhof „Mesonisi“ unter der Bezeichnung „Florina“ als Bahnhof der Stadt, war von deren Zentrum aber ca. 6 km entfernt.[3] In den 1920er Jahren wurde die Bahn auch zwischen Agras und Arnissa neu trassiert, nachdem sich die ursprüngliche Route als durch Überschwemmungen zu gefährdet erwiesen hatte.[4]

Von 2002 bis Ende 2006 wurde die Strecke umfangreich Instand gesetzt. Seit dem 19. Januar 2007 ist sie wieder in Betrieb.[5]

Technische Parameter

Die normalspurige Strecke ist eingleisig und nicht elektrifiziert.

Zweigstrecken

Amyndeo–Kozani

Bahnhof Amyndeo (damals: Sorovits), 1894

Die Strecke Amyndeo–Kozani wurde 1950 von der griechischen Staatsbahn (damals: SEK) errichtet. Sie schloss die Braunkohlegruben und Kraftwerke im Bereich von Kozani und Ptolemaida an.[6] Zur Instandsetzung war die Strecke von 2002 bis Januar 2007 nicht befahrbar. Heute findet auf der Strecke ausschließlich Güterverkehr statt.[7]

Von den Bahnhöfen Asoton und Komanos waren die Braunkohletagebaue seit 1958/59 unter Mithilfe der deutschen Rheinbraun mit einem Grubenbahnnetz ausgestattet. Dieses wies eine Spurweite von 900 mm auf und war mit 1200 Volt Gleichstrom elektrifiziert. Um 1971 wurde der Betrieb aufgegeben und durch Förderbänder ersetzt.[8]

Mesonisi–Neos Kafkasos

Mit dem direkten Anschluss von Florina an die Hauptstrecke wurde der Abschnitt Mesonisi–Bitola zu einer von einer internationalen Grenze zerschnittenen Zweigstrecke, zumal auf serbischer Seite die normalspurige Strecke erst 1936 Bitola erreichte.[9]

Auf dem nordmazedonischen Abschnitt zwischen Bitola und Kremenica wurde der Personenverkehr 1991 eingestellt, Güterverkehr gab es noch vereinzelt.[9] Seit 2015 wurde der 16 km lange Abschnitt zwischen Bitola und der Grenze zu Griechenland saniert. Das Projekt wurde von der Europäischen Union finanziell unterstützt. Im Frühjahr 2019 waren die Arbeiten abgeschlossen und Probefahrten fanden statt. Im April 2020 fand aber immer noch kein planmäßiger Betrieb statt.[10]

Auch auf griechischer Seite ist der Eisenbahnverkehr zwischen Mesonisi und dem Grenzbahnhof Neos Kafkasos eingestellt.[3]

Skydra–Aridea/Orma

Zwischen dem Bahnhof Skydra an der Strecke Thessaloniki–Florina und den Gemeinden Aridea und Orma gab es zwischen 1924 und 1932 eine 600 mm-Schmalspurbahn, die aus einer im Ersten Weltkrieg errichteten Feldeisenbahn hervorging.[3]

Zukunft

Immer wieder gab es Planungen, die Strecke nach Westen zu verlängern. Aufgrund des schwierigen, bergigen Geländes und der damit verbundenen hohen Kosten bei doch eher mäßiger Verkehrserwartung hat sich das bis jetzt nie zu Baumaßnahmen konkretisiert.

Literatur

  • bac: Die Eisenbahnen in der Republik Nordmazedonien. In: Eisenbahn-Revue International 5/2020, S. 244–248.
  • Basil C. Gounaris: Steam over Macedonia 1870-1912. Socio-Economic Change and the Railway Factor. East European Monographs. Columbia University Press, New York 1993. ISBN 0-88033-277-8
  • Henning Wall: Eisenbahnatlas Griechenland. Schweers + Wall, Köln 2018. ISBN 978-3-89494-148-2

Anmerkungen

  1. Siehe auch: Waldbahn von Gournósovo

Einzelnachweise

  1. Wall: Eisenbahnatlas, S. 16–18
  2. Gounaris: Steam over Macedonia, S. 53.
  3. a b c Wall: Eisenbahnatlas, S. 16
  4. Wall: Eisenbahnatlas, S. XII.
  5. Pressemitteilung der Athens News Agency vom 17. Januar 2007 über die Wiedereröffnung der Bahnlinie Edessa–Amyndeo–Florina (auf Englisch)
  6. Wall: Eisenbahnatlas, S. XIIf.
  7. Wall: Eisenbahnatlas, S. 16f
  8. Wall: Eisenbahnatlas, S. 17
  9. a b bac: Die Eisenbahnen, S. 244
  10. bac: Die Eisenbahnen, S. 245

Auf dieser Seite verwendete Medien

Florina Railway Station.jpg
Autor/Urheber: Julian Nyča, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Bahnhof in Florina, Griechenland.
Negush-1891-1894.jpg
Der Bahnhof der Stadt Naoussa, Präfektur Imathia, Griechenland. Aufnahme Ende des 19. Jahrhunderts.
Liberation Edessa.jpg
Menschenmenge, welche die Eroberung von Edessa am 30. Oktober 1912 während des Ersten Balkankrieges feiert (am Bahnhof von Edessa).
BSicon xGRENZE.svg
ex Strecke mit Grenze
Amyndeo (Sorovits), Florina prefecture, Greece - Railway station photograph in 1894.jpg
Foto des Bahnhofs von Sorovits, Osmanisches Reich, (heute Amyndeo, Griechenland). Aufgenommen 1894
Σιδηροδρομικός σταθμός Σκύδρας (2).jpg
Autor/Urheber: Hardworkerk7, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Dieses Bild zeigt das Denkmal in Griechenland mit der Nummer