Bahnstrecke Solothurn–Biel/Bienne

Solothurn–Biel/Bienne
Re 460 im Jahr 2014 bei der Durchfahrt in Grenchen Süd
Re 460 im Jahr 2014 bei der Durchfahrt in Grenchen Süd
Streckennummer (BAV):410
Fahrplanfeld:410
Streckenlänge:25.55 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
SBB von Olten
SBB von Herzogenbuchsee
RBS von Bern
73,8Solothurn 432 m ü. M.
ASm nach Niederbipp
Aarebrücke Solothurn (104 m)
74,7Solothurn West 432 m ü. M.
BLS nach Moutier
75,7Solothurn Allmend 443 m ü. M.
76,7Bellach 443 m ü. M.
77,6Bellach ehemaliger Bahnhof429 m ü. M.
77,6Bellach Industrie
80,6Selzach 438 m ü. M.
82,8Bettlach 440 m ü. M.
85,3Grenchen Süd 440 m ü. M.
Mösliviadukt (285 m)
Kantonsgrenze BE-SO
88,0SBB/BLS von BaselMoutier
88,0Lengnau 439 m ü. M.
90,2Pieterlen 435 m ü. M.
Wildquerung Bann (86 m)
94,0Biel/Bienne Bözingenfeld/Champ[1]
95,8Biel Mett Abzweigung
96,3Biel Mett 443 m ü. M.
96.6Biel Produktionsanlage Ost 439 m ü. M.
98,0SBB nach und von Bern
ASm von Ins
99,4Biel/Bienne
SBB nach Sonceboz
SBB nach Lausanne
Nidau (1858–1860)

Die Bahnstrecke Solothurn–Biel/Bienne ist eine schweizerische Eisenbahnstrecke, die von Solothurn nach Biel/Bienne führt.

Die Strecke befindet sich seit 1902 im Besitz der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und ist ein Teil der Jurasüdfusslinie, einer wichtigen Ost-West-Verbindung in der Schweiz. Wegen der kurvenreichen Strecke am Neuenburgersee wird die Jurasüdfusslinie mit Neigezügen befahren.

Geschichte

IC-Neigezug bei der Einfahrt in den Bahnhof Biel/Bienne (2005)

Die Bahnstrecke Herzogenbuchsee–Solothurn–Biel/Bienne wurde von der Schweizerischen Centralbahn (SCB) am 1. Juni 1857 eröffnet. Heute ist die alte Strecke von Herzogenbuchsee nach Solothurn ein Teil der Ausbaustrecke Solothurn–Wanzwil. 1858 baute die SCB eine kurze Strecke vom Bahnhof Biel nach Nidau am Bielersee, von wo aus über den Seeweg eine Verbindung zum im Jahr 1859 gebauten provisorischen Bahnhof in Frienisberg bei Le Landeron bestand. Als 1860 darauf die Lücke entlang des Nordufers des Bielersees von Biel nach Le Landeron durch die Schweizerische Ostwestbahn (OWB) geschlossen wurde, legte die SCB die kurze Strecke von Biel nach Nidau am 10. Dezember 1860 wieder still.

Seit 1915 die Münster-Lengnau-Bahn in Betrieb ist, zweigen die von Biel nach Basel fahrenden Züge in Lengnau von der Jurasüdfusslinie ab und gelangen durch den Grenchenbergtunnel in den Jura. Am 4. September 1922 eröffneten die SBB die Verbindungsschlaufe vom Rangierbahnhof Biel/Bienne West nach Madretsch, die dort ohne Richtungswechsel in die Strecke Biel/Bienne–Bern mündet.

Zwischen Olten und Biel wurde am 23. Dezember 1927 der elektrische Betrieb aufgenommen. Die Verbindungsschlaufe Biel/Bienne RB West – Madretsch folgte am 15. Mai 1928.

Der Ausbau auf Doppelspur erfolgte in mehreren Etappen:

DatumAbschnittkm
1. Mai 1920Lengnau – Biel Mett87,99 – 96,25
1. Juni 1923Biel Mett – Biel/Bienne96,25 – 99,37
15. Mai 1931Grenchen Süd – Lengnau85,31 – 87,99
24. September 1931Bettlach – Grenchen Süd82,92 – 85,31
22. Dezember 1931Selzach – Bettlach80,69 – 82,92
22. Mai 1932Solothurn West – Selzach74,78 – 80,69
8. April 1938Solothurn – Solothurn West73,82 – 74,78

2013 wurde mit Solothurn Allmend eine zusätzliche Haltestelle zwischen dem Bahnhof Solothurn West und Bellach eröffnet.[2]

Biel Produktionsanlage Ost (BIPO), der frühere Rangierbahnhof Biel/Bienne, wurde 2019 bis 2022 erneuert. Als Rangierbahnhof dient die Anlage längst nicht mehr. Sie erhielt u. a. ein neues Stellwerk und geänderte Gleisanlagen, um den Güter- und Personenverkehr zu trennen. Die Produktionsanlage Ost dient als Produktionsstandort für den Wagenladungsverkehr, als Serviceanlage für den Personenverkehr und zum Abstellen von Wagen. Zudem ermöglicht sie direkte Fahrten von Solothurn in Richtung Lyss–Bern.[3]

Unfälle

Am 4. August 2007 kollidierten zwei Güterzüge der BLS mit je zwei vielfachgesteuerten Re 4/4 frontal im Rangierbahnhof Biel. Ein Lokomotivführer wurde verletzt; es entstand grosser Sachschaden. Wegen Bauarbeiten waren die Güterzüge bei Biel Mett über den Rangierbahnhof umgeleitet worden. Einer der Lokomotivführer hatte keine Streckenkenntnis im Rangierbahnhof.[4]

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. langer Name: Biel/Bienne Bözingenfeld/Champs-de-Boujean
  2. Neue Haltestelle in der Weststadt heisst definitiv «Solothurn Allmend». In: Solothurner Zeitung. 10. Juni 2013, abgerufen am 20. Juni 2022.
  3. Mathias Rellstab: Letzte mechanische Stellwerke auf dem SBB-Netz ausser Betrieb. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 2/2022. Minirex, ISSN 1022-7113, S. 58
  4. Schlussbericht der Unfalluntersuchungsstelle Bahnen und Schiffe über die Zugskollision zwischen den Zügen 68097F und 66966F von BLS Cargo vom Samstag, 4. August 2007 in Biel Rangierbahnhof.

Auf dieser Seite verwendete Medien

BSicon BOOT.svg
Railroad symbol "ferry"
Picswiss BE-98-27 Biel- Einfahrt des Schnellzuges.jpg
Autor/Urheber:
Roland Zumbühl (Picswiss), Arlesheim (Commons:Picswiss project), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Biel: Einfahrt des Schnellzuges ...
BSicon DST+exBHF.svg
Dienststelle (Betriebsbahnhof) ohne Personenverkehr in Betrieb und ex Bahnhof Strecke geradeaus
Grenchen sued.jpg
Autor/Urheber: Ernst1101, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Eisenbahnlinie bei Grenchen Süd