Bahnstrecke Schwarzenau–Martinsberg-Gutenbrunn
Schwarzenau–Martinsberg-Gutenbrunn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer: | 176 (alt 76) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (ÖBB): | 830 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 57,791 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 25 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 171 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 60 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Schwarzenau–Martinsberg-Gutenbrunn ist eine Nebenbahn in Niederösterreich. Sie zweigt in Schwarzenau von der Bahnstrecke Wien–Gmünd ab und führt über Zwettl nach Martinsberg.
Geschichte
Am 4. Juli 1896 wurde die am 22. Oktober 1894[1] konzessionierte Lokalbahn Schwarzenau–Zwettl durch die A.G. Localbahn Schwarzenau–Zwettl eröffnet. Der Abschnitt Zwettl–Martinsberg wurde 1904 konzessioniert[2][3] und 1906 in Betrieb genommen.
Danach wurde der Weiterbau Richtung Süden bis zur Donau verfolgt, es konnte jedoch keine Einigung über den Streckenverlauf erzielt werden. Während Zwettl die Variante über Yspertal favorisierte, bevorzugte das Eisenbahnministerium die Variante durch das Weitental. Der Weiterbau scheiterte schließlich an der Finanzierung. Die Höhendifferenz zwischen dem Waldviertel und dem Donautal hätte auf jeden Fall die Errichtung einer aufwändig trassierten Gebirgsbahn erfordert.
Am 1. Jänner 1941 wurde die A.G. Localbahn Schwarzenau–Zwettl verstaatlicht.
Der Personenverkehr zwischen Zwettl und Martinsberg-Gutenbrunn, so der vollständige Name des Bahnhofs am südlichen Streckenende, wurde mangels Auslastung am 28. September 1986 eingestellt. Es fand jedoch immer noch umfangreicher Güterverkehr statt. Umfangreiche Holztransporte für einige der größten holzverarbeitenden Betriebe des Waldviertels sicherten den Weiterbestand der Strecke.
2007 wurde der Güterverkehr aufgrund des großen Schadholzbestandes, den der Orkan Kyrill in der Region angerichtet hat, noch weiter intensiviert. 2012 werden jährlich noch 1 Million Tonnen Güter über die Verladestellen Kleinschönau (Hausmüll der Region Zwettl zur Müllverbrennung), Zwettl (Dieselöl, Fa. Eigl) und Waldhausen (Holz, Fa. Stora Enso) abgewickelt.[4]
- Kurzer Reisezug im Bahnhof Grafenschlag (1986)
- (c) self2, CC BY 2.0 atEisenbahnviadukt in Zwettl
- Bahnhofsgebäude in Waldhausen
- Kremsbachviadukt (2009)
Zwischen Schwarzenau, Zwettl und Waldhausen veranstaltete der Museums-Lokalbahn Verein (früher Martinsberger Lokalbahnverein) gelegentlich Sonderfahrten mit Dampflokomotiven. Nachdem der Personenverkehr in den letzten Jahren nur mehr bis und ab Zwettl geführt worden war, kam mit dem Fahrplanwechsel 2010/11 am 11. Dezember 2010 das endgültige Aus für Personenzüge. Die Personenbeförderung übernehmen seither Busse.
Mit 27. Dezember 2010 erfolgte für die Strecke 1762 zwischen Waldhausen und Martinsberg-Gutenbrunn die Bewilligung der dauernden Einstellung des Eisenbahnbetriebes nach § 28 EisbG. Im Juli 2012 wurde dieser Streckenteil der Bahnlinie von der ÖBB Infrastruktur AG zum Verkauf angeboten.[5] Rail Cargo Austria plante für 2014/2015 allerdings die Schließung aller Güterverladestellen im Waldviertel, was auch die Stilllegung für die Strecke Schwarzenau–Waldhausen bedeuten würde.[4] Beginnend mit August 2014 wurden die Gleisanlagen zwischen Waldhausen und Martinsberg abgetragen. Die Abtragung wurde jedoch teilweise unterbrochen, da die Abbruchfirma während des Abbruchs in Konkurs ging. Daher liegen noch auf der Strecke vereinzelt Gleise, Weichen oder Schwellen. Stand 2021 fahren noch immer Güterzüge zwischen Waldhausen und Schwarzenau. Die Einstellung dieser gelang nicht.
Streckenverlauf
Am Südkopf des im Thayatal liegenden Bahnhofs Schwarzenau setzt die Bahnstrecke sofort ins Ganzbachtal über, auf dessen Westseite sie bis Ganz (Gemeinde Schwarzenau) gelangt, um nach etwa 100 Höhenmetern Gewinn seit dem Ausgangspunkt auf der Hochfläche über den Wurzeln des Zwinzenbachs sowie jenen des Pöttbachs, den Truppenübungsplatz Allentsteig östlich streifend, nach Großhaslau zu gelangen. Das Einzugsgebiet des Rotbachs liegt dabei etwas nordwestlich. An der Wurzel des Schafgrabens bei Gerotten geht es dann hinab ins Gradnitztal, an dessen Westhang das Altstadtplateau von Zwettl über dem Kamp mit dem gleichnamigen Bahnhof erreicht wird.
Unmittelbar dahinter und südöstlich wird der tief eingeschnittene Kamp auf einem imposanten Viadukt überbrückt und sofort eine Wendung Richtung Süden zum Sierningbachgraben vollzogen. Dieser wird kurz an der Nordlehne mitbenutzt, um über die Weinersbachfurche an die Ostabhänge des Schönauer Waldes und Schweinsberges über dem Ort Klein Schönau zu gelangen. Anschließend werden auf der Hochebene die Wurzeln der Sprögnitz und des Nondorfer Baches tangiert und der Oberlauf des Purzelkamp bereits über 700 m ü. A. mitbenutzt. Beim Bahnhof Grafenschlag dreht die Linie nach Süden in die Furche des Langschlager Baches ab, dem sie bis zu seinem Quellfächer im Gemeindewald auf nunmehr bereits rund 800 m ü.Ä. getreu ist. Hier senkt sich die Trasse dann hinab ins Tal der Großen Krems, das am Weyrerteich mittels eines Steinbogenviadukts[6] überfahren wird.
Kurz nähert man sich wieder südwärts einem Oberlauf des Raxenbachs an, ehe westlich die kleinen Senke von Kleinpertholz umfahren und schließlich über dem Oberlauf des Weitenbachs (Donau) in den Endbahnhof im Ort Martinsberg eingefahren wird.
Galerie
- Ausgangsbahnhof Schwarzenau
- Bhf. Martinsberg-Gutenbrunn mit Dieseltriebwagen ÖBB 5042.14
- (c) self2, CC BY 2.0 atBahnhofsgebäude in Grafenschlag
- Der aufgelassene Bahnhof Ottenschlag
- Haltestelle Bernschlag
- (c) self2, CC BY 2.0 atEine der vielen Haltestellen außerhalb der Ortschaften wie hier in Kaltenbrunn
- Die aufgelassene Bahnhaltestelle Biberschlag im Jahr 2023
Einzelnachweise
- ↑ Reichsgesetzblatt vom 22. Oktober 1894, Nr. 218, Seite 611
- ↑ Reichsgesetzblatt von 15. Juli 1903, Nr. 153, Seite 545
- ↑ Reichsgesetzblatt von 26. März 1904, Nr. 32, Seite 71
- ↑ a b Hannes Ramharter: Aus für Güterzüge? Gefährliche ÖBB-Pläne 2014/2015 sollen alle Güterverladestellen geschlossen werden - Dementi der ÖBB bleibt aus! In: NÖN.at. 24. Oktober 2012, abgerufen am 10. Dezember 2022.
- ↑ Anlage Streckenverkauf – Strecke 1762 Waldhausen (a) – Martinsberg / Gutenbrunn (e) In: Infra:fundus, Website der ÖBB Infrastruktur AG.
- ↑ Eisenbahnbrücke beim Weyrerteich. Abgerufen am 19. Mai 2021.
Weblinks
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Die aufgelassene Bahnhaltestelle Biberschlag an der Bahnstrecke Schwarzenau–Martinsberg-Gutenbrunn im Jahr 2023
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Bahnhof Martinsberg-Gutenbrunn der Lokalbahn Schwarzenau–Zwettl–Martinsberg mit Dieseltriebwagen ÖBB 5042.14 in Niederösterreich, Österreich
Bahnhof Schwarzenau in Niederösterreich
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Kremsbachviadukt zwischen Biberschlag und Ottenschlag
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Multi-arch viaduct, out of use
Bahnhof Bernschlag der Bahnstrecke Schwarzenau – Martinsberg-Gutenbrunn in Niederösterreich
(c) self2, CC BY 2.0 at
Bahnhof Grafenschlag der Lokalbahn Schwarzenau–Zwettl–Martinsberg in Niederösterreich, Österreich
Kurzer Zug mit Lok der Reihe 2143 im Bahnhof Grafenschlag.
Bahnhof Waldhausen der Lokalbahn Schwarzenau–Zwettl–Martinsberg in Niederösterreich
Autor/Urheber:
unbekannt
, Lizenz: PD-alt-100Lokalbahn Schwarzenau–Martinsberg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz:
(c) self2, CC BY 2.0 at
die Haltestelle Kaltenbrunn im Bahnkilometer 39,3 der Lokalbahn Schwarzenau–Zwettl–Martinsberg in Niederösterreich, Österreich