Bahnstrecke Prostějov–Třebovice v Čechách

Prostějov hlavní nádraží–Třebovice v Čechách[1][2]
Kursbuchstrecke (SŽDC):017, 271
Streckenlänge:76,605 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C4
Höchstgeschwindigkeit:60 km/h
von Nezamyslice (vorm. Mährisch-Schlesische Nordbahn)
0,000Prostějov hlavní nádraží früher Prossnitz Nordbahnhof
nach Šternberk (vorm. Mährisch-Schlesische Nordbahn)
2,017Prostějov místní nádraží früher Prossnitz Lokalbahnhof
vlečka Starorežná, Sladovny
vlečka býv. vojenské opravny
6,714Kostelec na Hané früher Kosteletz bei Prossnitz
nach Čelechovice na Hané (vorm. Mährische Westbahn)
9,495Lutotín
Romže
12,990Zdětín u Prostějova früher Bieleckermühle
16,121Ptení früher Ptien
18,752Stražisko
Romže
21,592Čunín
22,789Křemenec
Romže
25,583Konice früher Konitz
28,040Jesenec
29,234Dzbel früher Džbell-Jessenitz
ehem. Protektoratsgrenze (1939–1945)
32,449Šubířov
vlečka
36,948Nectava früher Netz
Nectava
von Skalice nad Svitavou (vorm. Mährische Westbahn)
40,519Chornice früher Kornitz
Uhřický potok
43,833Mezihoří
vlečka zem. (0,8 km)
45,836Městečko Trnávka früher Türnau
47,587Rozstání früher Rostitz
49,000Radkov u Moravské Třebové
52,539Linhartice früher Ranigsdorf
56,631Moravská Třebová früher Mährisch Trübau
Třebůvka
60,972Kunčina früher Kunzendorf
66,391Mladějov na Moravě früher Blosdorf
68,125ehem. Landesgrenze MährenBöhmen
69,260Trpík
70,817Anenská Studánka früher Annabad
von Olomouc (vorm. Nördliche Staatsbahn)
76,605Třebovice v Čechách früher Triebitz
nach Česká Třebová (vorm. Nördliche Staatsbahn)

Die Bahnstrecke Prostějov–Třebovice v Čechách ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich durch die Mährische Westbahn als staatlich garantierte Lokalbahn erbaut wurde. Sie verläuft von Prostějov (Proßnitz) über Moravská Třebová (Mährisch Trübau) nach Třebovice (Triebitz).

Geschichte

Die Konzession für die Mährische Westbahn wurde am 11. Juli 1886 dem Bankhaus Erlanger & Söhne in Frankfurt am Main erteilt. Die Konzessionäre wurden verpflichtet, den Bau der Strecke sofort zu beginnen und binnen zwei Jahren fertigzustellen. Die Konzessionsdauer war auf 90 Jahre festgesetzt.[3]

Haltestelle Trpík (2010)

Eröffnet wurde die Strecke am 1. September 1889 zusammen mit den Zweigbahnen nach Čellechowitz und nach Opatowitz. Den Betrieb führten die k.k. Staatsbahnen (kkStB) für Rechnung der Eigentümer aus.

Im Jahr 1912 wies der Fahrplan der Lokalbahn drei Personenzüge 2. und 3. Klasse über die Gesamtstrecke aus. Sie benötigten für die 77 Kilometer lange Strecke etwa drei Stunden. Weitere Züge verkehrten auf den Teilstrecken Prossnitz–Kosteletz und Kornitz–Triebitz.[4]

Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns im Oktober 1918 ging die Betriebsführung an die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) über.

Ab Mitte der 1930er Jahre wurde ein Teil der Personenzüge auch mit modernen Motorzügen gefahren. Der Winterfahrplan von 1937 verzeichnete drei durchgehende Reisezugpaare zwischen Prostějov und Třebovice. Weitere – als Motorzug geführte – Reisezüge verdichteten diesen Fahrplan auf Teilstrecken.[5]

Bahnhof Mladějov na Moravě (2010)

Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam der Abschnitt zwischen Zbel und Triebitz zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Breslau. Die restliche, im Protektorat Böhmen und Mähren verbliebene Strecke wurde bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs durch die Protektoratsbahnen Böhmen und Mähren (ČMD-BMB) betrieben. Im Reichskursbuch war die Verbindung als Kursbuchstrecke 154r Triebitz–Kornitz–Zbel enthalten.[6] Am 10. Oktober 1945 wurde die Mährische Westbahn verstaatlicht. Fortan gehörte auch die Infrastruktur zum Netz der ČSD.

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC).

Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2011 bestellten die ÖPNV-Aufgabenträger Olomoucký kraj und Pardubický kraj den Personenverkehr zwischen Dzbel und Moravská Třebová im Rahmen einer Optimierung („optimalizace“) des öffentlichen Nahverkehrs ab.[7] Seitdem gibt es zwischen Dzbel und Moravská Třebová keinen planmäßigen Reiseverkehr mehr.

Im Jahresfahrplan 2013 wird die Strecke täglich im Zweistundentakt von Personenzügen in den Relationen Prostějov–Dzbel und Moravská Třebová–Třebovice v Čechách bedient. Weitere Züge verdichten diesen Fahrplan zu einem teilweisen Einstundentakt.[8][9]

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Prostějov–Třebovice v Čechách – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1
  2. Artarias Eisenbahnkarte von Österreich-Ungarn und den Balkanstaaten, mit Stationsverzeichnis; Artaria & Co., Wien 1913
  3. Reichsgesetz für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 11. Juli 1886
  4. Fahrplan 1912 der kkStB – gültig ab 1. Mai 1912
  5. Winterfahrplan 1937/38 der ČSD – gültig ab 3. Oktober 1937
  6. Deutsches Kursbuch - Jahresfahrplan 1944/45. In: pkjs.de. 3. Juli 1944, abgerufen am 17. Oktober 2018.
  7. „Novinky ve vlakovém jízdním řádu od 11. prosince v Pardubickém kraji“ auf http://www.ceskedrahy.cz (Memento desOriginals vom 20. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceskedrahy.cz (abgerufen am 30. Dezember 2012)
  8. Aktueller Fahrplan der Strecke 017 (Memento vom 7. November 2006 im Internet Archive) (abgerufen am 29. Dezember 2012; PDF; 513 kB)
  9. Aktueller Fahrplan der Strecke 271 (Memento vom 9. Oktober 2006 im Internet Archive) (abgerufen am 29. Dezember 2012; PDF; 515 kB)

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Bahnhof Mladějov na Moravě, Tschechien