Bahnstrecke Peabody–Tewksbury Junction

Peabody MA–Tewksbury Junction MA
Streckenlänge:27,17 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Gesellschaft:zuletzt ST
von Salem
0,00Peabody MA (ehem. Keilbahnhof, früher South Danvers)
nach Wakefield Junction
Bay State Street Railway (Central Street)
nach North Andover
2,77Proctor (früher Proctors Corner)
Interstate 95
Strecke Newburyport–Wakefield Junction
Verbindung nach Newburyport
5,71West Peabody MA (früher West Danvers)
6,87Phelps Mills
10,59South Middleton MA (früher Oak Dale)
14,81North Reading MA
Bay State Street Railway (Central Street)
16,38Meadowview
20,42Park Street (früher Browns, North Wilmington)
Interstate 93
Verbindung nach Agamenticus
Strecke Wilmington–Agamenticus
Verbindung von Wilmington
22,40Wilmington Junction MA
Shawsheen River
24,70Burtt's (früher Burtt's Crossing, Burtt's Mill)
26,52Salem Junction MA (früher Almshouse)
von Lawrence
27,17Tewksbury Junction MA
nach Lowell

Die Bahnstrecke Peabody–Tewksbury Junction (auch Salem Branch) ist eine Eisenbahnstrecke im Essex County und Middlesex County in Massachusetts (Vereinigte Staaten). Sie ist 27,17 Kilometer lang und verbindet die Städte Peabody, Middleton, North Reading, Wilmington und Tewksbury. Die normalspurige Strecke ist stillgelegt.

Geschichte

Am 26. April 1848 erhielt die Salem and Lowell Railroad Company eine Konzession zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke von South Danvers (heute Peabody) nach Tewksbury. Die Gesellschaft wurde am 31. Mai 1849 formal aufgestellt und begann im August des Jahres mit den Bauarbeiten. Am 5. August 1850 ging die Gesamtstrecke in Betrieb. Die Betriebsführung oblag zunächst der Lowell and Lawrence Railroad, deren Hauptstrecke in Tewksbury anschloss. Die Boston and Maine Railroad, deren Hauptstrecke in Wilmington Junction kreuzte, baute eine Verbindungskurve ein und vereinbarte mit der Lowell&Lawrence ein Mitbenutzungsrecht für den Abschnitt von Wilmington Junction nach Tewksbury Junction und weiter nach Lowell. Sie führte durchlaufende Züge von Boston nach Lowell ein. Auf diese Städteverbindung besaß jedoch die Boston and Lowell Railroad ein gesetzlich verankertes Monopol, das noch bis 1865 Gültigkeit hatte. Mit Wirkung zum 1. Oktober 1858 pachtete die Boston&Lowell daher die Bahn und führte nun den Betrieb selbst. Die durchlaufenden Züge über Wilmington Junction nach Boston wurden sofort eingestellt. Die Boston&Lowell erwarb die Bahnstrecke am 2. Juli 1879 schließlich.

Nachdem jedoch 1887 die Boston&Maine ihrerseits die Boston&Lowell gepachtet hatte, führte sie den Betrieb nun auf der Gesamtstrecke. Inzwischen hatte sie jedoch eine eigene Bahnstrecke nach Lowell eröffnet, über die die Züge von Boston liefen, sodass der Personenverkehr auf der Strecke spärlich blieb. Die berührten Orte wurden alle entweder durch andere Bahnstrecken auf direkterem Weg erschlossen oder hatten Straßenbahnen, die zu Bahnhöfen an den umliegenden Hauptstrecken verkehrten. Der Güterverkehr war ebenfalls nicht sonderlich umfangreich, neben Lokalgüterverkehr benutzten lediglich Kohlezüge aus dem Hafen von Salem, die in Richtung Westen fuhren, die Strecke. Im August 1924 stellte die Boston&Maine den Gesamtverkehr zwischen Wilmington Junction und Tewksbury Junction ein und legte Ende 1925 diesen Abschnitt still. Die nur wenige hundert Meter weiter nördlich liegende Strecke Lowell Junction–Lowell war geradliniger und besser ausgebaut und hatte auch eine Verbindungskurve in Richtung Lawrence, die durch zahlreiche Züge genutzt wurde.

Auch auf dem übrigen Streckenteil fuhren nur noch bis 1932 Personenzüge. Der Güterverkehr zwischen North Reading und Wilmington Junction endete im Mai 1935. Anfang 1939 wurde daraufhin der Abschnitt von einem Industrieanschluss etwa einen Kilometer westlich von South Middleton bis Wilmington Junction stillgelegt. 1962 legte die Boston&Maine auch den Abschnitt zwischen Peabody und dem Kreuzungsbahnhof West Peabody still. Etwa bis 1980 fuhren noch Güterzüge nach South Middleton. 1983 übernahm die Guilford Transportation die restliche Strecke, die jedoch ungenutzt war, und legte sie 1987 schließlich still.

Streckenbeschreibung

Die Strecke beginnt im Keilbahnhof Peabody. Der nördliche Flügel des Bahnhofs beherbergte nicht nur die Strecke nach Tewksbury, sondern auch die Bahnstrecke Salem–North Andover, die jedoch kurz nach dem Verlassen des Bahnhofsgeländes nach Norden abbiegt. Die Strecke nach Tewksbury verläuft in westnordwestlicher Richtung und unterquert nach etwa fünf Kilometern die Interstate 95. Kurz darauf ist der Kreuzungsbahnhof West Peabody erreicht, wo die Bahnstrecke Newburyport–Wakefield Junction niveaugleich überquert wurde. Von der Unterführung der Staatsstraße 128 bis zur Interstate 95 und erneut westlich des Bahnhofs West Peabody liegt heute der Independence Greenway Trail, ein Rad- und Wanderweg, auf dem Trassee der Eisenbahn. Nach West Peabody biegt die Strecke nach Norden ab, und führt ab South Middleton wieder in westliche Richtung. In South Middleton endet auch der Independence Greenway Trail und die Trasse ist im weiteren Verlauf zugewachsen.

Am früheren Bahnhof North Reading erinnert heute noch die Railroad Avenue an die Bahnstrecke. An der Central Street kreuzte hier die Überlandstraßenbahn der Bay State Street Railway von Lawrence nach Boston. Kurz vor Wilmington Junction quert in spitzem Winkel die Interstate 93 die Bahntrasse. Vor der Autobahn liegt die Ainsworth Road auf der Eisenbahnstrecke. Unmittelbar nach der Autobahn ist der Knotenpunkt Wilmington Junction erreicht, der mitten im Wald liegt. Der Personenbahnhof diente ausschließlich dem Umsteigen. Eine Verbindungskurve bot die Möglichkeit, Züge aus Richtung Boston und Wilmington auf die Strecke nach Tewksbury zu führen. Die Bahnstrecke verläuft nun weiter durch das in diesem Bereich locker besiedelte Stadtgebiet von Tewksbury. Zwischen Salem Junction und Tewksbury Junction mündete die Strecke in einem Gleisdreieck in die Bahnstrecke Lowell–Lawrence ein. Der Endbahnhof befand sich an der Livingston Street, die Züge fuhren von hier aus jedoch in der Regel bis Lowell weiter.

Personenverkehr

1869 verkehrten täglich drei Zugpaare Lowell–Salem über die Strecke. In den 1870er Jahren wurden von der Boston&Lowell Zugläufe von Boston bzw. Wilmington nach Lawrence über Salem Junction eingeführt, die in Wilmington Junction auf die Bahnstrecke Richtung Tewksbury wechselten und über die Verbindungskurve nach dem Haltepunkt Salem Junction in Richtung Lawrence weiterfuhren. 1881 standen auf dieser Relation zehn Zugpaare zur Verfügung, mittwochs fuhr ein zusätzlicher Zug. Dazu kamen die weiterhin verkehrenden drei Zugpaare von Salem nach Lowell. Nach der Übernahme durch die Boston&Maine wurde der Sonntagsverkehr auf der Strecke eingestellt.

Deutlich gekürzt wurde das Angebot nach der Eröffnung mehrerer Überlandstraßenbahnen, die Lawrence, Wilmington und Lowell verbanden. So verkehrten 1901 neben den drei Zügen von Salem auf der Strecke nur noch vier Zugpaare von Boston über Salem Junction nach Lawrence, von denen bis 1916 weitere drei wegfielen. Weitere Einschränkungen im Zuge des anwachsenden Individualverkehrs gab es nach Ende des Ersten Weltkriegs. 1920 fuhren nur noch zwei Züge von Salem nach Lowell und das eine verbleibende Zugpaar von Boston über Wilmington Junction und Salem Junction verkehrte nur noch bis South Lawrence. Nach der Stilllegung des westlichen Streckenteils 1925 fuhren bis zur Einstellung des Personenverkehrs im Juli 1932 die beiden Züge von Salem nach Lowell über Lowell Junction und über die parallel liegende Strecke, die ebenfalls durch Tewksbury führt.[1]

Quellen und weiterführende Literatur

Einzelnachweise
  1. siehe Fahrpläne der Strecke aus den genannten Jahren.
Literatur
  • Ronald D. Karr: The Rail Lines of Southern New England. A Handbook of Railroad History. Branch Line Press, Pepperell, MA 1995. ISBN 0-942147-02-2
  • Mike Walker: Comprehensive Railroad Atlas of North America. New England&Maritime Canada. (2. Auflage) SPV-Verlag, Dunkirk (GB), 2010. ISBN 1-874745-12-9
Weblinks

Auf dieser Seite verwendete Medien

BSicon exKRZ.svg
ex Kreuzung