Bahnstrecke Paris–Mulhouse

Paris–Mulhouse
SNCF B 82500 bei der Fahrt über das Viadukt von Longueville
SNCF B 82500 bei der Fahrt über das Viadukt von Longueville
Strecke der Bahnstrecke Paris–Mulhouse
Verlauf der Bahnstrecke Paris-Mulhouse
Streckennummer (SNCF):001 000
Kursbuchstrecke (SNCF):171 und 172
Streckenlänge:491,036 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:Paris-EstNogent-sur-Seine
Culmont-Chalindrey–Abzw Chaudenay
BelfortMülhausen
: 25 kV 50 Hz ~
Streckengeschwindigkeit:160 km/h
Zweigleisigkeit:durchgehend
(Noisy-le-SecNogent-Le Perreux viergleisig)
Strecke
RER E von Haussmann – Saint-Lazare
StreckeKopfbahnhof Streckenanfang
0,0Paris-Est
TunnelendeStrecke
Strecke nach linksAbzweig geradeaus und von rechts
1,5Abzw. von Saint-Lazare
Bahnhof
Rosa Parks
Abzweig geradeaus und von linksStrecke von rechts
2,5Raccordement d’Est-Ceinture
Strecke querKreuzung geradeaus obenAbzweig quer und nach links
2,6Petite Ceinture
Brücke über Wasserlauf
3,2Canal Saint-Denis (36 m)
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Bahnstrecke La Plaine–Pantin von La Plaine
Bahnhof
4,5Pantin
Brücke über Wasserlauf
7,1Canal de l’Ourcq (30 m)
Abzweig geradeaus und von links
Grande Ceinture v. Versailles-Chantiers
Abzweig geradeaus und von linksAbzweig quer und von links
Bahnstrecke Bobigny–Sucy-Bonneuil von Bonneuil
Bahnhof
8,9Noisy-le-Sec
Abzweig geradeaus und nach links
Bahnstrecke Paris–Strasbourg nach Strasbourg
Abzweig geradeaus und von links
Abzw. Noisy-le-Sec-Nord
Haltepunkt / Haltestelle
11,2Rosny – Bois-Perrier
Haltepunkt / Haltestelle
12,6Rosny-sous-Bois
Haltepunkt / Haltestelle
14,5Val-de-Fontenay
Kreuzung mit Tunnelstrecke
RER A
Haltepunkt / Haltestelle
16,2Nogent – Le Perreux
Brücke über Wasserlauf
16,9Viaduc de Nogent Marne (463 m)
Abzweig geradeaus und nach rechts
17,5nach Versailles-Chantiers
Haltepunkt / Haltestelle
18,4Les Boullereaux – Champigny
Abzweig quer, von links und ehemals von rechtsKreuzung geradeaus oben
18,8Bahnstrecke Bobigny–Sucy-Bonneuil n. Bobigny
Strecke nach linksAbzweig geradeaus und von rechts
20,5Abzw. Bry-sur-Marne Nord
Bahnhof
20,7Villiers-sur-MarneLe Plessis-Trévise
Haltepunkt / Haltestelle
23,8Les Yvris – Noisy-le-Grand
Haltepunkt / Haltestelle
27,2ÉmerainvillePontault-Combault
Haltepunkt / Haltestelle
29,8Roissy-en-Brie
Haltepunkt / Haltestelle
34,2Ozoir-la-Ferrière
Bahnhof
38,3Gretz-Armainvilliers
Abzweig geradeaus und nach links
Bahnstrecke Gretz-Armainvilliers–Sézanne nach Sézanne
Kreuzung geradeaus unten
LGV Interconnexion Est
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
43,9Villepatour – Presles
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
48,5Ozouer-le-Voulgis
Brücke über Wasserlauf
49,8Yerres (30 m)
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
52,2Bahnstrecke Paris-Bastille–Marles-en-Brie von Paris-Bastille
Bahnhof
52,4Verneuil-l’Étang
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
Bahnstrecke Paris-Bastille-Marles-en-Brie nach Marles-en-Brie
Haltepunkt / Haltestelle
58,3Mormant
Blockstelle
62,4Grandpuits-Bagneux
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
64,8Grandpuits
Haltepunkt / Haltestelle
69,3Nangis
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
73,2Rampillon
Blockstelle
79,7Maison-Rouge-en-Brie
Tunnel
85,5Tunnel des Bouchots (105 m)
Brücke über Wasserlauf
87,3Viaduc de Besnard Voulzie (451 m)
Abzweig geradeaus und von links
Bahnstrecke Longueville–Esternay von Provins
Bahnhof
88,2Longueville
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
93,0Chalmaison
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
93,5Bahnstrecke Flamboin-Gouaix–Montereau von Montereau
Bahnhof
95,1Flamboin-Gouaix
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
99,5Hermé
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
104,3Melz
Brücke über Wasserlauf
106,4Resson (34 m)
Bahnhof
110,4Nogent-sur-Seine
Brücke über Wasserlauf
113,3Pont de Bernières Seine (71 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
116,1Marnay-sur-Seine
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
118,9Pont-sur-Seine
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
121,9Crancey
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und ehemals von links
128,0Bahnstrecke Mézy–Romilly-sur-Seine von Mézy
Bahnhof
128,7Romilly-sur-Seine
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
131,4Bahnstrecke Oiry-Mareuil–Romilly-sur-Seine nach Sézanne
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
133,1Maizières-la-Grande-Paroisse
Blockstelle
138,3Châtres
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
140,6Mesgrigny-Méry
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
143,4Vallant-Saint-Georges
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
147,0Saint-Mesmin
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
151,2Savières
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
154,4Payns
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
157,4Saint-Lyé
ehemaliger Bahnhof
160,7Barberey-Saint-Sulpice
Abzweig geradeaus, nach rechts und ehemals von rechts
164,0Bahnstrecke Coolus–Sens von Sens
Abzweig geradeaus, nach links und ehemals von links
164,0Bahnstrecke Coolus–Sens nach Châlons
Bahnhof
166,1Troyes
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
169,8Bahnstrecke Saint-Julien–Gray nach Gray
Abzweig geradeaus und nach links
169,8Bahnstrecke Troyes–Brienne-le-Château n. Brienne-le-Château
Abzweig geradeaus und nach rechts
170,5Bahnstrecke St-Julien–St-Florentin-Vergigny nach St-Florentin
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
174,7Rouilly-Saint-Loup
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
177,6Montaulin
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
181,9Lusigny
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
188,4Montiéramey
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
193,0La Villeneuve-au-Chêne
Bahnhof
198,9Vendeuvre (Aube)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
204,7VauchonvilliersMaison-des-Champs
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Bahnstrecke Jessains–Sorcy von Brienne-le-Château
ehemaliger Bahnhof
209,9Jessains
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
215,4Arsonval-Jaucourt
Bahnhof
220,6Bar-sur-Aube
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
228,2Bayel
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
233,6Clairvaux
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
239,1Maranville
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
Bahnstrecke Chaumont–Châtillon-sur-Seine von Châtillon
ehemaliger Bahnhof
249,5Bricon
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
256,8Villiers-le-Sec
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und von links
258,0Bahnstrecke Blesme-Haussignémont–Chaumont von St-Dizier
Brücke über Wasserlauf
260,7Viadukt von Chaumont (650 m)
Bahnhof
261,8Chaumont
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
269,9Luzy-sur-Marne
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
273,4Foulain
Brücke über Wasserlauf
276,3Marne (17 m)
Verschwenkung von linksVerschwenkung von rechts (Strecke außer Betrieb)
TunnelTunnel (Strecke außer Betrieb)
277,1Tunnel de la Pommeraie (252 m)
Strecke unter Wasserlauf Anfang HochstreckeBrücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
277,5Viaduc de la Pommeraie Champagne/Bourgogne (73 m)
Strecke unter Wasserlauf Ende HochstreckeBrücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
277,6Marne (16 m)
TunnelTunnel (Strecke außer Betrieb)
277,6Tunnel de Marnay (263 m)
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach rechts (Strecke außer Betrieb)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
280,6Vesaignes-sur-Marne
ehemaliger Bahnhof
286,4Rolampont
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
291,8Humes
Brücke über Wasserlauf
292,0Marne (22 m)
Brücke über Wasserlauf
293,3Marne (24 m)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
294,4Rangierbahnhof Jorquenay
Abzweig geradeaus und ehemals von links
295,7Bahnstrecke Langres–Andilly von Andilly-en-Bassigny
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
296,6Bahnstrecke Poinson-Beneuvre–Langres v. Poinson-Beneuvre
Bahnhof
296,9Langres
Brücke über Wasserlauf
299,1Marne (8 m)
Brücke über Wasserlauf
299,2Canal entre Champagne et Bourgogne (24 m)
Tunnel
303,7Tunnel de Culmont (1320 m)
Bahnhof
307,6Culmont-Chalindrey
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
307,9Bahnstrecke Culmont-Chalindrey–Gray nach Gray
Abzweig geradeaus, nach rechts und von rechts
307,9Bahnstrecke Is-sur-Tille–Culmont-Chalindrey von Dijon
Tunnel
310,3Tunnel de Torcenay (1115 m)
Abzweig geradeaus und nach links
311,6Bahnstrecke Culmont-Chalindrey–Toul nach Toul
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
311,8Chaudenay
Brücke über Wasserlauf
314,5Viaduc des Joncs (102 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
323,4Hortes
Brücke über Wasserlauf
317,2Viaduc des Hortes (210 m)
Brücke über Wasserlauf
320,6Viaduc de l’Amance (33 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
323,4Charmoy-Fayl-Billot
ehemaliger Bahnhof
327,6La Ferté-sur-Amance
ehemaliger Bahnhof
335,7Vitrey-Vernois
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
338,7Bahnstrecke Vitrey-Vernois–Bourbonne-les-Bains n. Bourbonne
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
342,6Barges-Cemboing
Brücke über Wasserlauf
343,9Amance (37 m)
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und ehemals von links
Bahnstrecke Jussey–Darnieulles-Uxegney nach Darnieulles
ehemaliger Bahnhof
346,4Jussey
Brücke über Wasserlauf
347,8Saône (92 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
353,5Montureux-lès-Baulay
ehemalige Blockstelle
Chantier de Créosotage (1938–?; Bahnschwellenbau)[1]
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
360,5Port-d’Atelier-Amance
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
Bahnstrecke Aillevillers–Port-d’Atelier-Amance nach Aillevillers
Brücke über Wasserlauf
363,6Lanterne (90 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
369,1Port-sur-Saône
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
372,1Grattery
Brücke über Wasserlauf
375,7Durgeon (50 m)
Abzweig geradeaus, ehemals nach rechts und ehemals von rechts
377,0Bahnstrecke Vaivre–Gray von Gray
ehemaliger Bahnhof
376,8Vaivre
Blockstelle
PSA Vesoul
Bahnhof
380,9Vesoul
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
Bahnstrecke Besançon-Viotte–Vesoul nach Besançon
Brücke über Wasserlauf
385,6Durgeon (21 m)
Brücke über Wasserlauf
387,7Durgeon (24 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
388,2Colombier
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
394,4Creveney-Saulx
Tunnel
401,4Tunnel de Genevreuille (621 m)
ehemaliger Bahnhof
409,4Genevreuille
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und von links
409,7Bahnstrecke Blainville-Damelevières–Lure von Épinal
Abzweig geradeaus und von rechts
410,0Bahnstrecke Montbozon–Lure von Villersexel
Bahnhof
410,9Lure
Brücke über Wasserlauf
413,6Ognon (24 m)
Bahnhof
421,1Ronchamp
Bahnhof
427,2Champagney
Brücke über Wasserlauf
428,3Rahin (27 m)
Tunnel
429,0Tunnel de la Challière (250 m)
Bahnhof
435,8Bas-Évette
Abzweig geradeaus und nach links
435,7Bahnstrecke Bas-Évette–Giromagny nach Giromagny
Brücke über Wasserlauf
436,2Évette (5 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
438,8Valdoie
Haltepunkt / Haltestelle
440,9Trois-Chênes
Bahnhof
442,6Belfort
Abzweig geradeaus, nach rechts und von rechts
Bahnstrecke Dole–Belfort nach Dole
Brücke über Wasserlauf
443,9Savoureuse (25 m)
Abzweig geradeaus und nach rechts
444,2Bahnstrecke Belfort–Delle nach Delle
Haltepunkt / Haltestelle
448,4Chèvremont
Brücke über Wasserlauf
451,8Bourbeuse (16 m)
Abzweig geradeaus und von rechts
Abzw. von Petit-Croix zur LGV Rhin-Rhône
Haltepunkt / Haltestelle
454,2Petit-Croix
Grenze
Frankreich / Deutschland (1871–1918)
Haltepunkt / Haltestelle
456,7Montreux-Vieux
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
459,5Valdieu
Brücke über Wasserlauf
463,5Largue (450 m)
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
Bahnstrecke Dannemarie–Pfetterhouse von Pfetterhouse
Bahnhof
464,9Dannemarie
Brücke über Wasserlauf
466,0Viaduc de Ballersdorf (350 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
467,5Ballersdorf
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
473,2Bahnstrecke Altkirch–Ferrette von Ferrette
Bahnhof
474,2Altkirch
Bahnhof
477,3Walheim
Bahnhof
478,8Tagolsheim
Brücke über Wasserlauf
479,5Ill (71 m)
Bahnhof
481,1Illfurth
ehemalige Überleitstelle / Spurwechsel
ehem. Wechsel von Links- auf Rechtsverkehr
Haltepunkt / Haltestelle
484,0Zillisheim
Haltepunkt / Haltestelle
485,0Flaxlanden
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
487,5Brunstatt
Haltepunkt / Haltestelle
489,6Hasenrain
Abzweig geradeaus, nach links und von links
Bahnstrecke Strasbourg–Basel von Strasbourg
Bahnhof
490,9
108,4
Mulhouse-Ville 241 m
Abzweig geradeaus und nach links
109,6Bahnstrecke Müllheim–Mulhouse nach Müllheim
Strecke
Bahnstrecke Strasbourg–Basel nach Basel

Die Bahnstrecke Paris–Mulhouse verbindet Paris mit Mülhausen über Troyes, Chaumont, Vesoul, Lure und Belfort. Ihr gebräuchlicher Name in der SNCF-Region Est ist Ligne 4. Sie wurde etappenweise zwischen 1856 und 1858 eröffnet.

Früher wurde diese Strecke auch vom Arlberg-Orient-Express und dem Trans-Europ-Express „L’Arbalète“ auf der Strecke Paris–Schweiz benutzt. Seit der Inbetriebnahme der LGV Est européenne hat der Personenfernverkehr stark nachgelassen.

Geschichte

Durch Verordnung vom 17. August 1853 wurde die Compagnie du chemin de fer de Paris à Strasbourg mit dem Bau einer Bahnstrecke zwischen Paris und Mulhouse beauftragt. Die Strecke benutzte unter anderem die Bahnstrecke Montereau–Troyes auf einem längeren Abschnitt, die schon seit 1848 in Betrieb war. Die Kosten für den Bau der Strecke wurden mit 101,2 Millionen Franc veranschlagt; ein Kilometer kostete 275.000 Franc.

Die Strecke besitzt einige größere Kunstbauten: acht Viadukte, 14 große Brücken und sieben Tunnel mit einer Gesamtlänge von fast fünf Kilometern. Sie wurde in mehreren Abschnitten zwischen 1856 und 1858 eröffnet.[2]

1871 bis 1914 verlief die deutsch-französische Grenze zwischen den Bahnhöfen Petit-Croix (französischer Grenzbahnhof) und Montreux-Vieux (deutscher Grenzbahnhof). Der in Deutschland gelegene Teil der Strecke gehörte zu den Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen.

Die Schnittstelle zwischen dem aus deutscher Tradition stammenden Rechtsbetrieb und dem in Frankreich herrschenden Linksbetrieb überwand kreuzungsfrei ein Überwerfungsbauwerk zwischen den Haltepunkten Illfurt und Zillisheim.[3]

Der Trans-Europ-Express Arbalète nahm hier am 2. Juni 1957 seinen Betrieb auf. Er verband Paris mit Zürich über Troyes und Mülhausen. Diese Verbindung wurde am 26. Mai 1979 eingestellt und durch Intercitys ersetzt.

Elektrifizierung

Auf dem Abschnitt Culmont-Chalindrey–Abzw Chaudenay wurde am 30. Juni 1964 die Oberleitung in Betrieb genommen.[4] Die Strecke von Belfort nach Mulhouse war ab 10. September 1970 elektrifiziert.[5]

Ausgehend von Paris Est wurde die Strecke Anfang der 1960er-Jahre zunächst bis Noisy-le-Sec elektrifiziert. Die mit 25 kV 50 Hz versorgte Oberleitung wurde dort am 22. Juni 1962 in Betrieb genommen. Zum 13. Dezember 1973 wurde der elektrische Betrieb bis Gretz-Armainvilliers (und Tournan an der abzweigenden Strecke nach Sézanne) erweitert.[6]

Die Elektrifizierung des etwa 128 km langen Streckenabschnitts Gretz-Armainvilliers–Troyes samt Abzweig nach Provins wurde im Contrat de plan État-région zwischen der Republik Frankreich und der Region Champagne-Ardenne, der für einen Zeitraum von jeweils sechs Jahren die Finanzierung von Großprojekten regelt, im Jahr 2000 vereinbart und 2007 bekräftigt. Der Abschluss der auf 270 Millionen Euro geschätzten Arbeiten war ursprünglich für 2016 vorgesehen, wurde jedoch in Baubeginn und ‑ausführung verzögert. Zwischen Gretz-Armainvilliers und Nogent-sur-Seine sowie auf dem Zweig nach Provins wurde die Oberleitung Anfang Juli 2022 unter Spannung gesetzt und seit 29. August 2022 genutzt. Der Abschnitt bis Troyes soll 2028 folgen.[7][8][9][10]

Streckenverlauf

Paris – Troyes

Vom Kopfbahnhof Paris-Est aus geht es im Pariser Becken geradlinig ostwärts parallel zur Bahnstrecke Paris–Strasbourg bis Noisy-le-Sec, wo südwärts durch die Enge zwischen dem Mont Avron und dem Plateau von Romainville das Marnetal bei Nogent-sur-Marne erreicht und unmittelbar nach der Flussquerung südostwärts in die Landschaft der Brie eingefahren wird: Durch Vororte von Paris (Villiers-sur-Marne, Pontault-Combault) geht es wie durch den Forêt d'Armainvilliers über Gretz-Armainvilliers nach Presles-en-Brie, wo die LGV Interconnexion Est unmittelbar nördlich des Triangle de Coubert zur LGV Sud-Est überbrückt wird. Sehr geradlinig angelegt, wird das Yerrestal gekreuzt und über Nangis kurz ins Tal der Voulize mit dem Viadukt von Longueville südlich von Provins gelangt, um ab Gouaix das weite Seinetal als Korridor nordostwärts zu nutzen. Bis Nogent-sur-Seine nördlich des Flusses, dann südlich davon angelegt, knickt die Landschaftsfurche östlich von Romilly-sur-Seine nach Südosten ab und führt die Bahnstrecke geradewegs nach Troyes in der Champagne crayeuse (Kreidechampagne). Hier beginnt auch die Bahnstrecke Troyes–Brienne-le-Château.

Troyes – Langres

Der weite Talboden der Seine wird nun nordostwärts hinein parallel zum Canal de la Morge in den Naturpark Forêt d’Orient hinein verlassen, um den Lac d’Orient südlich zu umfahren. An Vendeuvre-sur-Barse vorbei wird das Tal der Aube und damit die Westabdachung des Plateau von Langres erreicht. Wieder in der weiten Niederung sehr geradlinig angelegt, geht es über Bar-sur-Aube bei Clairvaux ostwärts hinein in das Tal der Aujon, dann einen ihrer Seitenarme entlang (Le Brauzé) bis Bricon: Hier zweigte früher die Strecke nach Châtillon-sur-Seine ab. Über das Viadukt von Chaumont geht es dann, nach Aufnahme der Bahnstrecke Blesme-Haussignémont–Chaumont, nicht nur in die Stadt Chaumont, sondern von dieser auch südwärts ins Marnetal hinab. Diesem wird nun hauptsächlich linksufrig, also an der westlichen Talseite, bis Langres gefolgt.

Langres – Belfort

Im Tal der Marne am Fuße von Langres wird das ansteigende Areal des Plateau von Langres im 1,3 Kilometer langen Tunnel von Culmont verlassen und in das Einzugsgebiet der Saône eingetreten. Bei Chalindrey bestehen dabei großzügig angelegte Verknüpfungen mit der Bahnstrecke nach Is-sur-Tille und weiter nach Dijon sowie – nach Passage des Tunnels von Torcenay – der Bahnstrecke nach Toul. Im weiteren Verlauf wird ostwärts in das Tal der Amance und damit in die historische Franche-Comté übergegangen. Das Saônetal wird südostwärts ab Jussey genutzt, bei Port-sur-Saône allerdings eine Geländeschwelle in das Becken von Vesoul und damit das Tal des Durgeon hinein passiert. Lure im Tal des Ognon wird dann, unter Passage des Beckens von Saulx und Unterfahrung eines Geländerückens im Tunnel de Genevreuille, erschlossen. Damit sind nun die Vogesen an ihrem Südsaum erreicht: Nach Übertritt ins Tal des Rahin – hier wird auch Ronchamp mit seiner weltberühmten Kirche Notre-Dame-du-Haut von Le Corbusier tangiert – nördlich des Naturparks Ballons des Vosges nutzt die Trasse unter Durchtunnelung einer weiteren Geländeschwelle das Becken des Lac du Malsaucy, um Belfort im Tal der Savoureuse zu erreichen.

Belfort – Mulhouse

In Belfort, in der Burgundischen Pforte gelegen, fädeln die Bahnstrecke nach Dole und die Bahnstrecke Belfort–Delle aus, während unsere Bahnstrecke ostwärts über eine sanfte Höhenzunge und Seitenbachtäler bei Montreux-Château ins Tal der Bourbeuse parallel zum Rhein-Rhône-Kanal eintritt. Hier fädelt auch die LGV Rhin-Rhône ein, der Kanal wird weiter westlich an seinem Kulminationspunkt in Valdieu-Lutran südwärts überbrückt und im Gegensatz zur Wasserstraße, die nach der Wasserscheide zum Rhein in die Furche der Largue hinein gebaut wurde, strebt die Trasse der Bahn südlich davon durch das Juravorland hindurch direkt dem Tal der Ill zu, das sie bei Carspach erreicht und dem sie weiter geradlinig, ab Illfurth wieder zusammen mit dem Kanal, bis nach Mülhausen im Rheintal folgt. Hier besteht Anschluss an die Bahnstrecke Strasbourg–Basel und nach Müllheim.

Betrieb

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt auf weiten Strecken zwischen 140 km/h und 160 km/h. Viele kleinere Bahnhöfe wurden geschlossen.

Fernverkehr

Bis zur Inbetriebnahme der LGV Est européenne am 9. Juni 2007 wurden direkte Fernzüge der SNCF zwischen Paris und Basel SBB über die Ligne 4 geführt. Anschließend endeten die noch auf der Strecke verbliebenen Fernzüge in Züge in Mulhouse oder teilweise schon in Belfort. Da die schnellste Verbindung von Basel und Mulhouse seither über Straßburg führt, wurde das Fernzugangebot über die Ligne 4 zugleich deutlich eingeschränkt. Nach der Eröffnung der LGV Rhin-Rhône im Jahr 2011 wurden die durchgehenden Fernverbindungen auf den Abschnitt Paris–Belfort gekürzt.

Im November 2016 vereinbarten die vier beteiligten Regionen, sich am Betrieb der Fernzüge zu beteiligen. 2017 wurden die bisher eingesetzten Fahrzeuge, CC-72100-Diesellokomotiven und Corail-Wagen, durch Alstom-Coradia-Liner-Triebwagen ersetzt. Zudem wurden wieder Verbindungen über Belfort hinaus bis Mulhouse angeboten. Seit 1. September 2018 werden die Fahrten nicht mehr als Zuggattung Intercités, sondern als TER geführt.[11][12]

Im Fahrplan 2023 werden wochentags drei Fernzugpaare Paris–Mulhouse und zwei weitere bis Belfort angeboten, am Wochenende etwas weniger. Zudem wird wöchentlich ein Fernzug Paris–Vittel (freitags nach Vittel, sonntags nach Paris) über die Strecke geführt.

Regionalverkehr

Der Regionalverkehr sieht wie folgt aus:

Seit Eröffnung des ersten Abschnitts der LGV Rhin-Rhône im Dezember 2011 nutzen die TGV-Züge einen Teil der Strecke Paris–Mulhouse mit. Dies hatte als Folge, dass drei Haltepunkte (Valdieu, Ballersdorf und Brunstatt) geschlossen werden mussten, weil sonst die Fahrzeit der TER zu lang gewesen wäre.[13] Eine Wiedereröffnung ist erst mit Inbetriebnahme des zweiten Abschnittes des Ostastes der LGV Rhin-Rhône in Sicht.

Galerie

Literatur

  • Jean-Pierre Malaspina, Maurice Mertens: La légende des Trans-Europ-Express (TEE). Éditions LR-Presse, 2007, ISBN 978-2-903651-45-9.
  • Jacques Defrance: Le matériel moteur de la SNCF. Éditions N.M., Paris 1978, OCLC 496966575 (Reproduktion der Ausgabe von 1969).
  • Didier Leroy, Guillaume Pourageaux: La ligne 4, Paris–Mulhouse–Bâle, de la vapeur au diesel. Éditions La Vie du Rail, Paris 2009, ISBN 978-2-918758-03-7.
Commons: Bahnstrecke Paris–Mulhouse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Frédéric Ogé: Eléments pour servir à l’histoire et à la géographie industrielles de la Région Midi-Pyrénées du début du XIXe siècle à nos jours 2014, ISBN 979-10-92262-11-7, S. 130
  2. François Palau, Maguy Palau: Le rail en France. Tome I, 1852–1857. S. 153.
  3. Eisenbahnatlas Frankreich. Bd. 1: Nord – Atlas ferroviaire de la France. Tome 1: Nord. Schweers + Wall, Aachen 2015. ISBN 978-3-89494-143-7, Taf. 69, B1.
  4. GARE SNCF de “CULMONT – CHALINDREY” auf christophe.lachenal.free.fr.
  5. GARE SNCF de “Belfort” auf christophe.lachenal.free.fr.
  6. Ligne Paris-Est - Mulhouse-Ville. In: WikiSara. 24. Juni 2022, abgerufen am 30. September 2023 (französisch).
  7. Contrat de projets État-Région 2007–2013. (PDF) Région Champagne-Ardenne, S. 45 ff, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Oktober 2007; abgerufen am 30. September 2023 (französisch).
  8. Projet Électrification Paris–Troyes. Abgerufen am 30. September 2023 (französisch).
  9. Maxime Berthelot: Ligne P. Les travaux d'électrification sont enfin terminés, la ligne sera lancée à la fin de l'été ! In: actu.fr. La République de Seine-et-Marne, 6. Juli 2022, abgerufen am 30. September 2023 (französisch).
  10. Matti Faye und Clément Meunier: La ligne SNCF Paris-Troyes totalement électrifiée en août 2028. In: france3-regions.francetvinfo.fr. France 3, 22. Juli 2022, abgerufen am 30. September 2023 (französisch).
  11. Marie Roussel: Ligne SNCF Paris-Belfort : le pari des trois grandes régions. In: francebleu.fr. France Bleu, 20. November 2016, abgerufen am 30. September 2023 (französisch).
  12. Pourquoi les Intercités sont devenus TER. In: estrepublicain.fr. L'Est Républicain, 18. November 2018, abgerufen am 30. September 2023 (französisch).
  13. Transports: Plus de trains et moins d’arrêts pour pour l’arrivée du TGV Rhin-Rhône en 2011. In: Journal L’Alsace. 6. Januar 2011.

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19870911a Vesoul.jpg
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La locomotive CC 72145 tractant un intercités à destination de la Gare de l'Est en passant à Chalmaison au kilomètre 91.
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View on the middle-facade of Mulhouse railway station (in Haut-Rhin, Alsace, France) and tramway line 1.
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Gare de Paris-Est. La gare de l'Est est l'une des six grandes gares terminus du réseau de la SNCF à Paris. Elle se trouve dans le Xe arrondissement, près de la gare du Nord.
Viaduc de Ballersdorf 01 09.jpg
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Viaduc de Ballersdorf zwischen Dannemarie und Ballersdorf; Haut-Rhin, Frankreich.
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dünn Strecke im Tunnel
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ex Überleitstelle (neues design)
Viaduc de Longueville 03.jpg
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Railway bridge of Longueville, Seine-et-Marne, France with a mulitple unit B 82500 to Paris (view from the hill west of the viaduct)
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Kreuzung mit Tunnel
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