Bahnstrecke Montevideo–Paso de los Toros

Montevideo–Paso de los Toros
Streckenlänge:265 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:F2 bzw. P5 nach TSI
Streckengeschwindigkeit:Montevideo–Progreso: 80 km/h
Progreso–Paso de los Toros: 60 km/h
Zugbeeinflussung:ETCS Level 1
Zweigleisigkeit:Montevideo–Progreso
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
0,0Montevideo Central
Kopfbahnhof Strecke bis hier außer Betrieb
0,6Nueva Terminal
Abzweig geradeaus und von links
1,4Hafen von Montevideo
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
2,5Lorenzo Cornelli
Haltepunkt / Haltestelle
3,2Bulevar Artigas
Haltepunkt / Haltestelle
4,4Yatay
Brücke über Wasserlauf
4,5Arroyo Miguelete
Haltepunkt / Haltestelle
4,9Agraciada
Haltepunkt / Haltestelle
8,0Sayago
Abzweig geradeaus und nach rechts
8,5nach Minas
Abzweig geradeaus und von rechts
8,8nach Minas
Haltepunkt / Haltestelle
9,3Camino Edison
Bahnhof
10,9Colón
Haltepunkt / Haltestelle
11,6Terminal Colón
Haltepunkt / Haltestelle
14,3Cuchilla Pereira
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
14,7Abayuba
Haltepunkt / Haltestelle
15,6La Paz
Haltepunkt / Haltestelle
16,8Viale
Überleitstelle / Spurwechsel
18,1
Haltepunkt / Haltestelle
18,6Atanasio Sierra
Haltepunkt / Haltestelle
19,6Las Piedras
Haltepunkt / Haltestelle
21,9El Dorado
Haltepunkt / Haltestelle
22,918 de Mayo
Haltepunkt / Haltestelle
24,9Los Manzanos
Bahnhof
26,4Progreso
Strecke
28,4Ende zweites Gleis
Haltepunkt / Haltestelle
28,6Villa San Pedro
Haltepunkt / Haltestelle
29,9Villa Felicidad
Abzweig geradeaus und nach links
Güterverkehrszentrum
Haltepunkt / Haltestelle
35,3Juanicó
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
37,8Bahnbetriebswerk
Strecke mit Straßenbrücke
41,4Ruta 5
Bahnhof
42,6Canelones
Haltepunkt / Haltestelle
43,9Rodó
Haltepunkt / Haltestelle
51,2Margat
Verschwenkung von linksVerschwenkung von rechts
51,3
Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofStrecke
52,0
StreckeBahnhof
58,7Santa Lucia
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach rechts
59,7
Brücke über Wasserlauf
60,2Río Santa Lucía
Bahnhof
60,825 de Agosto
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
nach San José
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
64,2Independencia
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
78,7Cardal
ehemaliger Bahnhof
87,425 de Mayo
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
90,5
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
97,5Berrondo
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
105,0Florida
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
106,2nach Kilómetro 329
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
109,8Florida Norte
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
118,2Santa Teresa
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
123,8La Cruz
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
126,2La Cruz
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
138,9Pintado
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
156,4Sarandi
Verschwenkung von links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung von rechts
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)Strecke
Sarandi Grande
Verschwenkung nach links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung nach rechts
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
163,5Puntas de Maciel
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
177,0Goñi
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
186,5Silos
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
196,4Durazno
Brücke über Wasserlauf
Río Yí
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
213,8Villasboas
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
230,0Carlos Reyles Sur
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Molles
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
244,4Carlos Reyles Norte
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Parish
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
254,4
Abzweig geradeaus und nach links
Anschluss UPM 2
Abzweig geradeaus und von links
Anschluss UPM 2
Brücke über Wasserlauf
Río Negro
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
265,0Paso de los Toros
Strecke
nach Rivera

Die Bahnstrecke Montevideo–Paso de los Toros ist eine Eisenbahnstrecke in Uruguay. Sie führt von der Hauptstadt Montevideo nördlich entlang der Straße Ruta 5 (Uruguay) zur am Río Negro liegenden Stadt Paso de los Toros. Die Strecke ist nicht elektrifiziert und zum größten Teil eingleisig.

Geschichte

Die im Jahr 1866 gegründete Compañía del Ferrocarril Central del Uruguay eröffnete am 1. Januar 1869 den 17 Kilometer langen Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Bella Vista und Las Piedras als erste Eisenbahn in Uruguay. Die Strecke wurde im Jahre 1871 südwärts bis nach Montevideo verlängert; in den 1880er Jahren durch die Central Uruguay Railway auch nordwärts.[1]

Projekt Ferrocarril Central

Das Projekt wurde im August 2017 präsentiert. Das uruguayische Verkehrs- und Bauministerium (MTOP) hat mit der Grupo Vía Central, einem Konsortium (spanisch Consorcio Constructor Ferrocarril Central, CCFC) bestehend aus der französischen NGE, der spanischen Sacyr und den uruguayischen Unternehmen Berkes und Saceem, einen Vertrag über den Bau und die Instandhaltung der Strecke über 21 Jahre im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft geschlossen. Die Grundsteinlegung fand am 23. Mai 2019 statt[2]. Die Bauarbeiten begannen im Februar 2020,[3] wurden Ende 2023 abgeschlossen und der Bahnbetrieb wurde im April 2024 aufgenommen.[4] Durch die Umfahrung von Santa Lucía und kleinere Änderungen wurde die Streckenlänge von 273 auf 265 Kilometer verkürzt.

Der Ausbau der Strecke für Güterzüge mit einer Achslast von 22,5 Tonnen steht im Zusammenhang mit dem Bau des zweiten Zellstoffwerks der finnischen UPM-Kymmene in Paso de los Toros und dem damit verbundenen Transportbedarf von jährlich zwei Millionen Tonnen Zellstoff zum Hafen von Montevideo. In der Gegenrichtung werden Heizöl, Schwefelsäure und Natronlauge in Kesselwagen zum Werk transportiert. UPM hat 2020 mit einem Konsortium bestehend aus der uruguayischen Christophersen, der spanischen Cointer Concesiones und der DB International, einen 25-Jahres-Vertrag über den Betrieb des Güterverkehrs und die Instandhaltung des Rollmaterials abgeschlossen. Zum Einsatz kommen sieben Diesellokomotiven des Typs Euro 4001 von Stadler Rail durchgeführt, die sich im Besitz von Portren befinden.[5]

Die Strecke Montevideo–Paso de los Toros ist auf den ersten 26 km bis Progreso zweigleisig, der Rest ist eingleisig mit 12 Kreuzungsbahnhöfen.[5] Die Strecke ist als erste Strecke in Uruguay, die mit ETCS Level 1 ausgerüstet ist.[6] Ein Konsortium bestehend aus CAF Signaling und dem spanischen Ingenieurbureau Revenga Smart Solutions lieferte 10 elektronische Stellwerke, 20 Objektsteuereinheiten, 175 Bahnübergangssysteme, lokale Bedienpunkte, eine Betriebsleitstelle, sowie die Fahrzeugausrüstung der Lokomotiven.[5]

Die Kosten für das gesamte Projekt werden auf 2 Mrd. US-Dollar geschätzt. Die Finanzierung erfolgt teilweise durch die Interamerikanische Entwicklungsbank, die ein Finanzierungspaket von 536 Mio. US-Dollar im Jahr 2019 und weitere 250 Mio. US-Dollar im Jahr 2020 bereitgestellt hat.[5]

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Eisenbahn in Uruguay
  2. Lok-Report vom 24. Mai 2019
  3. Vossloh AG: Vossloh erhält Auftrag aus Uruguay für die Lieferung von Schienenbefestigungssystemen. Abgerufen am 26. Mai 2024 (deutsch).
  4. Resolution S/N/023 zur Vertragsänderung zwischen der Republik östlich des Uruguay und der UPM Pulp Oy vom 22. August 2023
  5. a b c d Uruguay celebrates opening of Central Railway. In: International Railway Journal. Mai 2024, S. 6 (englisch).
  6. Unife (Hrsg.): The deployment of ERTMS in Latin America. Nr. 26, 6. Juni 2021 (ertms.net [PDF]).

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Gleisanschluss
Uruguay Montevideo Estacion Central Torre Antel.jpg
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Der alte Hauptbahnhof von Montevideo (Uruguay), gesehen vom Antel-Turm aus
J34 606 Bf Montevideo Nueva Terminal, VT 1326.jpg
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Einer der zwei täglichen Personenzüge von 25 de Agosto bei der Einfahrt in den neuen Bahnhof von Montevideo hinter dem Wegübergang Calle Colombia, Nachschuss bei der Fahrt in das teilweise besetzten Bahnsteiggleis 1, das allerdings problemlos vier Triebwagen aufnimmt.
Die Triebwagen sind schwedische Y1 von Fiat (oder Kalmar Verkstad), fünf wurden 2013 nach Uruguay verkauft. Sie laufen weiterhin mit den schwedischen Nummern und mit wegen der Schneeverhältnisse hochgesetzten Bremsschläuchen, zusätzlich erhielten sie die typischen südamerikanischen Zugaben wie Gitter vor den Front- und Sicherheitsscheiben an den Seitenfenstern als Schutz gegen Steinewerfer. Zum Ausgleich der dadurch behinderten Lüftung wurden Klimaanlagen eingebaut, die etwas rustikal aus der Seitenwand herausragen.
J34 658 Bf Canelones, Einfahrweiche von Santa Lucía.jpg
Autor/Urheber: Falk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Von Santa Lucía und 25 de Agosto, die Weichen machen mit Federschienezungen, Klinkenverschlüssen, elastischer Backenschienenverspannung und Stützbockradlenkern einen erstaunlich modernen Eindruck. Die mechanische Sicherungstechnik ist dagegen mit Fühlschienen ziemlich archaisch, obwohl die Leitungen Doppeldrahtzugleitungen sind. Der senkrecht stehende Bock auf der linken Seite ist ein Zwischenriegel, die Bauart des Weichensignals rechts ist für Uruguay ausgesprochen typisch.
Obras del FC en Sayago.jpg
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Obras del Ferrocarril Central en Sayago, Montevideo.
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The Train Station of Colón, Montevideo, Uruguay.
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