Bahnstrecke Münster–Hamm

Münster–Hamm
Streckennummer (DB):2931 (Münster–Hamm)
2920 (Hamm Feldmark–Hamm)
Kursbuchstrecke (DB):410, 455 (Fernbahn)
Streckenlänge:36 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Zugbeeinflussung:PZB
Zweigleisigkeit:(durchgehend)
Strecke von Rheine
Hauptstrecke von Hamburg
Warendorfer Bahn von Rheda-Wiedenbrück
170,3Münster (Westf) Hbf
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Strecke nach Lippstadt
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169,4Münster Gbf
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Baumbergebahn nach Coesfeld
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Strecke nach Haltern, Strecke nach Lünen
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Güterumgehungsbahn Münster
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165,7Münster Lechtenberg (Abzw)
163,8Münster-Hiltrup
Dortmund-Ems-Kanal
Dicke Wief
161,4Steiner See
156,7Rinkerode
150,8Drensteinfurt
146,6Mersch (Westf)
139,2Hamm-Bockum-Hövel (bis 2019: Bockum-Hövel)
Strecke nach Werne
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0,0 138,0Hamm Feldmark (Abzw)
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1,1 000,0Hamm Radbod (Üst, ehem. Awanst)
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Hauptstrecke von Minden
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Lippe und Datteln-Hamm-Kanal
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134,8Hamm (Westf) Hbf (bis 2019: Hamm (Westf))
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2,9 000,0Hamm (Westf) Rbf Hvn
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Strecke nach Warburg
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Strecke nach Hagen
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Güterstrecke von Hamm Gallberg
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Hamm (Westf) Rbf
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Güterstrecke nach Oberhausen-Osterfeld
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Selmig (Abzw)
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Güterstrecke nach Bönen Autobahn
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Hauptstrecke nach Dortmund

Quellen: [1][2]

Die Bahnstrecke Münster–Hamm ist eine knapp 36 Kilometer lange, durchgängig zweigleisige und elektrifizierte Eisenbahnhauptstrecke von Münster nach Hamm in Nordrhein-Westfalen, die von der zu ebendiesem Zweck gegründeten Münster-Hammer Eisenbahn-Gesellschaft (MHE) gebaut wurde. Täglich nutzen 17.000 Reisende die auf der Bahnstrecke verkehrenden Züge[3].

Geschichte

Die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) hatte die Streckenführung ihrer Stammstrecke quer durch Westfalen bewusst direkt gewählt und damit die für die Region bedeutende Stadt Münster im wahrsten Sinne des Wortes „links liegen gelassen“.

Um nun vom Eisenbahnverkehr nicht vollends abgeschnitten zu sein wurde die MHE gegründet, die eine Stichbahn zur Strecke der CME bauen sollte. Diese Strecke wurde am 26. Mai 1848 für den Personenverkehr und am 8. Juli 1848 auch für den Güterverkehr eröffnet (laut[4], laut[5] umgekehrte Datierung).

Bereits im Jahr 1855 übernahm die vom preußischen Staat finanzierte Königlich-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft (KWE) sowohl die Gesellschaft als auch deren Strecke, die sie bereits im darauffolgenden Jahr nach Rheine weiterbaute.

Bedienung

Personenverkehr

Die Strecke ist heute von eher regionaler Bedeutung im südlichen Münsterland. Nur einzelne Intercity-Züge nutzen die Strecke, die Mehrzahl der Fernverkehrszüge zwischen Hamburg und dem Ruhrgebiet nutzen andere Strecken.

Es fährt

  • stündlich der Rhein-Münsterland-Express (RE 7) mit Halten in Hamm, Drensteinfurt, Münster-Hiltrup und Münster Hbf.
  • montags bis freitags tagsüber halbstündlich, sonst stündlich die Ems-Börde-Bahn (RB 69/89) mit Halten an allen Bahnhöfen der Strecke.

Durch ein neues touristisches Angebot der Deutschen Bahn während der Corona-Pandemie befuhr in den Sommermonaten 2020 freitags bis montags ein ICE-Paar die Strecke auf dem Weg von München nach Norddeich-Mole.[6] Im Sommer 2021 wurde das Angebot fortgesetzt mit einem IC-Paar zwischen Frankfurt am Main und Norddeich-Mole.[7]

Der Preis für ein Einzelticket im Nahverkehr zwischen Hamm und Münster kostet für einen Erwachsenen 10,60 Euro (Westfalentarif, Stand: April 2022) und im Fernverkehr ab 10,70 Euro (Flex-Preis der DB im IC, Stand: April 2022).

Güterverkehr

Die Strecke wird durch einzelne Güterzüge befahren, die in der Regel in Nord-Süd-Richtung verkehren oder von Münster oder Osnabrück aus kommend über Hamm und weiter über die Bahnstrecken Hamm–Minden bzw. Hamm–Warburg diverse Ziele bedienen.

Seit Januar 2015 verkehrt weiterhin täglich der Ems-Isar-Express zwischen Georgsheil und München, welcher von der Eisenbahngesellschaft Ostfriesland-Oldenburg betrieben wird, über die Strecke. Die Leistung ist hervorgegangen aus Zulieferverkehren für die Enercon-Standorte in Norddeutschland, welche auch vor 2015 teilweise die Strecke nutzten. Auch heute verkehren neben dem Ems-Isar-Express noch weitere Güterzüge zwischen Südwestfalen (u. a. Zementwerk Geseke) und Ostfriesland für Enercon.[8][9]

Planungen

Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hat im November 2019 die Angebotskonzeption einer möglichen S-Bahn Münsterland vorgestellt. Diese sieht die Umwandelung der RB 89 in eine halbstündliche S-Bahnlinie vor, die zusätzlich in Münster Preußenstadion hält und weiter nach Münster Zentrum Nord verkehrt. Zwischen Münster Zentrum Nord und Münster-Hiltrup soll durch Kombination mit einer halbstündlichen S-Bahn-Linie aus Rheine ein 15-Minuten-Takt angeboten werden. Neben der S-Bahn ist die Einrichtung einer weiteren RE-Linie vorgesehen, sodass zwischen Münster und Hamm die RE-Linien im Halbstundentakt verkehren. Für die RE-Linie ist eine Durchbindung nach Zwolle und Düsseldorf vorgesehen.[10]

Weblinks

NRWbahnarchiv von André Joost:

Einzelnachweise

  1. DB Netze - Infrastrukturregister
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  3. Die Wirtschaft braucht die Schiene In: Ibbenbürener Volkszeitung 23. März 2017.
  4. Deutsche Reichsbahn, Handbuch der deutschen Eisenbahnstrecken, H-W Dumjahn, Verlag Dumjahn, Mainz 1984 ISBN 3-921426-29-4
  5. Günther Krause, Entwicklung des Gleisnetzes der Direktion Essen, Verlag Roehr, Krefeld 1986 ISBN 3-88490-130-3
  6. Zusätzliche ICE-Züge in Urlaubsregionen. Deutsche Bahn AG, abgerufen am 3. Juli 2020.
  7. Bahn stockt Sommerfahrplan auf. Abgerufen am 17. Mai 2021 (deutsch).
  8. Die E.G.O.O. Eisenbahngesellschaft Ostfriesland-Oldenburg mbH, abgerufen am 17. Mai 2021.
  9. Sauerlandbahnen von Martin und Stephan Zöllner. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  10. Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe, 56. Verbandsversammlung, 5. Dezember 2019, S-Bahn Münsterland, Seite 20

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