Bahnstrecke Lelle–Pärnu

Lelle–Pärnu
Ein DR1BJ-2717 im Bahnhof Pärnu
Streckenlänge:Schmalspur:[1] 76,9 km
Spurweite:bis 1971: 750 mm
1520 mm
von Tallinn
71,9Lelle
nach Viljandi
80,3Koogiste (Bhf. bis 1969)
86,0Eidapere (Bhf. bis 2004)
92,1Kõnnu (Hp ab 1969, 2010 geschlossen)
von Vändra
101,3Viluvere (Bhf. bis 1969)
113,1Tootsi
117,4Tori (Bhf. bis 1969)
123,5Tammiste (Hp ab 1969, 2011 geschlossen)
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Pärnu
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132,8Sindi (1969 geschlossen)
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Pulli (seit 2011)
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Pärnu Kaubajaam (Pers.-Halt seit 1971)
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Industrieanschluss
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Bahnstrecke Pärnu–Mõisakülavon Mõisaküla
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Pärnu
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Pärnu raudteejaam (seit 1976)
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142,1Papiniidu (1969 geschlossen)
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148,8Pärnu raudteejaam (1876–1972)

Quellen: [2]

Die Bahnstrecke Lelle–Pärnu ist eine estnische Bahnstrecke. Sie hat die russische Spurbreite von 1520 mm und ist nicht elektrifiziert. Eigentümer der Strecke ist Eesti Raudtee und Betreiber der Strecke ist Edelaraudtee.

Geschichte

Pärnu erhielt seinen ersten Bahnanschluss 1896, als eine Schmalspurstrecke in 750 mm Spurweite zwischen Valga und Pärnu eröffnet wurde. Nach der estnischen Unabhängigkeit 1918 entsprach diese Anbindung nicht mehr den Verkehrsbedürfnissen, da sie für die Verbindung von Pärnu zur Hauptstadt Tallinn einen erheblichen Umweg bedeutete. Im Anschluss an die bereits 1901 eröffnete in 750 mm Spurweite ausgeführte Strecke Tallinn–Lelle–Viljandi eröffnete die Eesti Raudtee daher 1928 die Strecke von Lelle nach Pärnu. Statt früher 16 Stunden benötigten die Züge zwischen Tallinn und Pärnu nur noch sechs Stunden.

Von 1959 bis 1974 wurde das estnische 750-mm-Netz schrittweise durch den damaligen Betreiber, die Sowjetische Staatsbahn SŽD, eingestellt oder auf die russische Breitspur von 1520 mm umgespurt. Zu den umgespurten Strecken gehörte die Strecke von Lelle nach Pärnu. 1971 wurde die umgespurte Strecke in Betrieb genommen, 1976 erfolgte eine kurze Verlängerung durch eine Neubaustrecke zum heutigen Personenbahnhof.

Betrieb in den 2010er-Jahren

Zuletzt verkehrten pro Tag und Richtung nur zwei Züge von Lelle nach Pärnu. Je ein Zugpaar verkehrte am Morgen, das andere am Abend. In Lelle bestand zeitnaher Anschluss an Züge in/aus Richtung Tallinn. Die Fahrzeit von Tallinn nach Pärnu betrug etwa 2 h 15 min, je nach vorgesehener Umsteigezeit in Lelle. Somit wurde Tallinn aus Pärnu rund 30 min. schneller erreichte als zu Edelaraudtee-Zeiten (Stand August 2014).

Allerdings konnten aus Richtung Pärnu nicht mehr alle Bahnhöfe zwischen Lelle und Tallinn sinnvoll erreicht werden, da die Züge in Richtung Tallinn, an die Anschluss in Lelle bestand, nicht an allen Bahnhöfen halten. Dies ließ sich gemäß Fahrplan nur durch sehr lange Umsteigezeiten umgehen. 2014 kam es zuweilen vor, dass in Lelle die Züge aus Richtung Viljandi schon so voll waren, dass Fahrgäste zurückbleiben mussten.[3]

Betriebseinstellung

Ab dem 9. Dezember 2018 wurde der Personenverkehr auf der Strecke vorläufig eingestellt und soll erst mit der Fertigstellung der Rail Baltica wieder aufgenommen werden. In der Zwischenzeit müssen Reisende in Rapla oder Lelle auf Busse umsteigen.

Der Staat hat beschlossen, kein Geld mehr in die Instandhaltung der Strecke Tallinn–Pärnu zu investieren. Nach Aussagen des Betreibers Edelaraudtee aus dem Jahr 2017 hätten 17 Millionen Euro investiert werden müssen, um die Zugverbindung zwischen den beiden Städten aufrechtzuerhalten, wobei die mögliche Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke dann noch immer nicht mehr als 80 km/h betragen hätte.

Trotz des Ausfalls der Zugverbindung verbessert sich das Angebot für die Reisenden, die nach der Stilllegung drei Busverbindungen täglich gegenüber zwei Verbindungen mit dem Zug angeboten bekommen. Der Morgenbus fährt früher ab, so dass die Reisenden früher in Tallinn sein können. Weitere Verbesserungen ergeben sich in Tori und in Sindi, wo der Bus Haltestellen in den Orten anfährt. Fahrgäste, die aus der Stadt Vändra in beide Richtungen reisten, mussten früher in den nahegelegenen Stationen in Viluvere oder Eidapere in den Zug einsteigen. Jetzt hält der Bus am Busbahnhof mitten in der Stadt. Gleiches gilt für Tootsi, wo sich der Bahnhof zwei Kilometer vom Dorf entfernt befindet.

Die Strecke der Rail Baltica soll voraussichtlich bis 2025 fertiggestellt sein und 2026 ihren Betrieb aufnehmen.[4]

Literatur

  • Herman Gjisbert Hesselink, Norbert Tempel: Eisenbahnen im Baltikum. Verlag Lok-Report, Münster 1996, ISBN 3-921980-51-8

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Lelle–Pärnu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Fahrplan 2015 auf elron.ee. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) 13. Dezember 2015, archiviert vom Original am 10. Dezember 2015; abgerufen am 1. Juli 2022 (estnisch).
  • Fahrplan 2018 auf elron.ee. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) 12. November 2018, ehemals im Original; abgerufen am 7. November 2018 (estnisch).@1@2Vorlage:Toter Link/elron.ee (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  • Railway line Tallinn-Lelle-Pärnu, Estonia. (Film). In: youtube.com. Oktober 2013, abgerufen am 18. Dezember 2016.

Einzelnachweise

  1. Verein Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen (Hrsg.): Stationsverzeichnis der Eisenbahnen Europas. (früher Dr. KOCHs Stationsverzeichnis). 52. Auflage. Barthol & Co., Berlin-Wilmersdorf 1939.
  2. Verein Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen (Hrsg.): Stationsverzeichnis der Eisenbahnen Europas. (früher Dr. KOCHs Stationsverzeichnis). 52. Auflage. Barthol & Co., Berlin-Wilmersdorf 1939.
  3. Helen Mihelson: Puupüsti täis rong jättis reisijad pika ninaga. tarbija24.postimees.ee, 20. April 2014, abgerufen am 16. Dezember 2016 (estnisch).
  4. Dario Cavegn: Tallinn-Pärnu railway line to be closed permanently in December. Eesti Rahvusringhääling, 6. November 2018, abgerufen am 7. November 2018 (englisch).

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View towards demolished Mõisaküla railway line. Pärnu (Raeküla) railway station.
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Old Parnu railway station.