Bahnstrecke Leipzig–Eilenburg
Leipzig Hbf–Eilenburg | |
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Streckennummer: | 6360; sä. LE 6371 (Abzw Le-Anger–Abzw Le-Heiterblick) |
Kursbuchstrecke (DB): | 215, 228 |
Streckenlänge: | 24,66 (bis 1942 23,625) km |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Stromsystem: | 15 kV, 16,7 Hz ~ |
Maximale Neigung: | 11 ‰ |
Minimaler Radius: | 350 m |
Höchstgeschwindigkeit: | 120 km/h |
Zweigleisigkeit: | Abzw Leipzig-Anger–Leipzig-Schönefeld Abzw Leipzig-Heiterblick–Eilenburg |
Die Bahnstrecke Leipzig–Eilenburg ist eine überwiegend zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn in Sachsen, die ursprünglich von der Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn-Gesellschaft als Eilenburger Eisenbahn erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft von Leipzig nach Eilenburg und ist Teil der Fernverbindung von Leipzig nach Cottbus.
Geschichte
Die Strecke zweigt in Eilenburg von der 1872 erbauten Bahnstrecke Halle–Cottbus ab. Die Strecke führt über Jesewitz und Taucha nach Leipzig und ist 23,6 Kilometer lang. Am 1. November 1874 wurde die Strecke als Verbindung zur Leipzig-Dresdner Eisenbahn eröffnet. In Leipzig diente der am damaligen östlichen Stadtrand gelegene Eilenburger Bahnhof als Endpunkt.
Im Jahre 1884 ging die Strecke als Teil der Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn in der Preußischen Staatsbahn und am 1. April 1920 in der Deutschen Reichsbahn auf. Ab 1942 wurde der Personenverkehr von und zum Eilenburger Bahnhof vollständig eingestellt. Alle Züge verkehrten fortan nach Leipzig Hauptbahnhof.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf dieser Strecke das zweite Streckengleis abgebaut. Seit 1977 ist die Strecke zwischen Eilenburg und Jesewitz wieder zweigleisig in Betrieb. Ein Jahr später folgte der zweigleisige Ausbau zwischen der Abzweigstelle Heiterblick und Taucha (b Leipzig), 1980 wurde auf der Teilstrecke zwischen Heiterblick und Jesewitz das zweite Gleis wieder aufgebaut. Wegen nicht ausreichend profilfreier Brückenöffnungen und der Dammbreite zwischen Mockau und Thekla ist der Abschnitt Leipzig Hbf–Heiterblick bis heute eingleisig. Die Elektrifizierung erfolgte 1988. Von 2016 bis Ende 2019 wurde der Abschnitt zwischen Leipzig Nord und Taucha mit der Parthequerung in diesem Bereich gemeinsam mit der Güterringstrecke Wahren–Engelsdorf saniert. Dabei wurde am 15. Dezember 2019 ein neuer Haltepunkt Leipzig Mockauer Straße in Betrieb genommen, welcher auch eine Bahnsteigkante am Güterring besitzt. Die Bahnhöfe Leipzig-Thekla und Taucha erhielten im Rahmen dieser Bauarbeiten bis Ende November 2019 zeitgemäße Reiseverkehrsanlagen.
Der Abschnitt zwischen Leipzig Eilenburger Bahnhof und der Abzw Anger wurde bis etwa 1973 von Übergabezügen für die örtlichen Anschließer bedient. Im Eilenburger Bahnhof bestand eine Überladerampe für »Culemeyer«-Straßenroller. Nach der endgültigen Schließung des Bahnhofes wurde das ehemalige Streckengleis bis zur Riebeckstraße verkürzt. Letzte Anschließer waren das Brückenlager der Brückenmeisterei Halle und die Buchbindereimaschinenwerke des Kombinates Polygraph, vormals Maschinenfabrik Karl Krause. Beim Umbau des Stellwerkes Abzw Anger um 1988 wurde das ehemalige Streckengleis noch berücksichtigt. Kurz nach der Jahrtausendwende wurde das Anschlussgleis an der Abzw Anger abgebunden. Die ungenutzten Überbauten der EÜ Zweinaundorfer Straße wurden vor 1998 ausgebaut. Das Planum entwickelte sich zur Grünschneise mit Fuß- und Radweg zwischen dem »Lene-Voigt-Park« auf dem Gelände des ehemaligen Eilenburger Bahnhofs und dem neuen Haltepunkt Anger-Crottendorf.
Zwischen Oktober 2017 und November 2019 wurde der Bahnhof Taucha umgebaut. Die bisherigen Zwischenbahnsteige wurden durch einen Inselbahnsteig ersetzt, der über eine Unterführung barrierefrei erreichbar ist. Ferner errichtete man neue Brücken über die Portitzer Straße und den Lösegraben.[1] Der am 30. Juli 2018 in Betrieb genommene neue Hausbahnsteig liegt nicht mehr vor dem ehemaligen Empfangsgebäude, sondern wurde in Richtung Busbahnhof verschoben.[2] Seit der Inbetriebnahme eines elektronischen Stellwerkes der Bauart Thales in Taucha im November 2019 ist zwischen Taucha und Heiterblick Gleiswechselbetrieb möglich. Der Bahnübergang nahe dem Gerichtsweg am ehemaligen Stellwerk Tw wurde aufgegeben. Der Wegübergang Portitzer Straße am bisherigen Stellwerk To wurde durch ein Brückenbauwerk ersetzt. Die beiden alten Stellwerke wurden abgebrochen.
Fahrplan und Fahrzeugeinsatz
Aktuell verkehren auf dieser Strecke im Reiseverkehr Züge der Linien RE 10 Leipzig–Cottbus–Frankfurt (Oder), RE 11 Leipzig–Hoyerswerda und S4 Markkleeberg-Gaschwitz–Leipzig–Eilenburg–Torgau–Falkenberg (Elster). Zwischen Leipzig Hbf und Taucha verkehrt die S4 täglich im Halbstundentakt. Durch die Verknüpfung der im Zweistundentakt verkehrenden RE-Linie in den S-Bahn-Takt ergibt sich bis Torgau über Eilenburg ein täglicher Halbstundentakt; dabei werden jedoch nicht alle Zugangsstellen bedient. Auf den Linien RE 10/11 verkehren stets zwei Triebwagen des Typs Siemens Mireo, da die Züge bis Falkenberg vereinigt fahren und dort geflügelt werden. Auf der Linie S4 kommen drei- und vierteilige Triebwageneinheiten der Baureihe 442 überwiegend als Solozug zum Einsatz. Die S4 ersetzte die bis Dezember 2013 verkehrenden Züge der Linien RE 11 und RB 115.
Weblinks
- Streckenverlauf auf der OpenRailwayMap
- Streckenbeschreibung und Fotos auf Sachsenschiene.de
Einzelnachweise
- ↑ Bauprojekt Taucha Bahnhof. In: BauInfoPortal. Deutsche Bahn, archiviert vom am 8. November 2018; abgerufen am 8. November 2018.
- ↑ Deutsche Bahn modernisiert Bahnhof Taucha: Erste Bauphase erfolgreich abgeschlossen. Deutsche Bahn, 30. Juli 2018, abgerufen am 8. November 2018.
Auf dieser Seite verwendete Medien
BS template
Active line crossing under active parallel lines
Autor/Urheber: Bamse, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Karte der Bahnstrecke Leipzig–Eilenburg
Autor/Urheber: Chemnitzer Eisenbahner (Diskussion), Lizenz: Copyrighted free use
außer Betrieb befindliche Bahnstrecke parallel zu in Betrieb befindlicher Bahnstrecke mit Betriebsstelle
ÜberWerfungsbauwerk Ecke 3. Quadrant
Autor/Urheber: Falk2, Lizenz: CC BY-SA 4.0
zwischen Riebeck- und Martinstraße Richtung Osten, am Gleisstutzen lag ein Lagerplatz der Brückenmeisterei Halle (S). Zusätzlich diente er als Ausziehgleis für den Anschluss Buchbindereimaschinenwerk Leipzig (vorm. Maschinenfabrik Karl Krause).
ÜberWerfungsbauwerk Ecke 4. Quadrant
Icon for railway descriptions
Unused junction with siding to left
Unused junction with siding to right
Line crossing under line to right from corner 1
Das Empfangsgebäude des Eilenburger Bahnhofs, 1905
Abzweigstelle geradeaus und nach links-unten (2. Quadrant)
Autor/Urheber: Falk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Richtung Jesewitz und Eilenburg, die Reiseverkehrsanlagen sind nach langen Verzögerungen und einer fast ebenso langen Bauzeit in Betrieb. Die Baustellenabsperrungen sind entfernt, die Anlagen sind ungewöhnlich sauber. Das Stellwerk To ist zum Aufnahmezeitpunkt noch vorhanden.
Planmäßig wird das Gleis 3 noch nicht befahren, das ändert sich erst mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019.
Active line crossing over active parallel lines