Bahnstrecke Laroche-Migennes–Cosne

Laroche-Migennes–Cosne-sur-Loire
Bahnübergang beim Bahnhof Étais, 2015
Streckennummer (SNCF):753 000
Kursbuchstrecke (SNCF):72/ 73 (P.O.)/ (SNCF)
Streckenlänge:134,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung:10[1] 
Höchstgeschwindigkeit:120 bzw. 100[2] km/h
Zweigleisigkeit:auf 8 km zw. Laroche-Migennes und Chemilly
Bahnstrecke Paris–Marseille von Paris
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154,9Laroche–Migennes 87 m
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Bahnstrecke Paris–Marseille nach Marseille
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155,5Armançon (111 m)
BSicon uexdLSTR.svgBSicon eHST.svgBSicon d.svg
156,7Chény 89 m
            
Bahnstrecke Laroche–L’Isle-Angely (Tacot du Serein n. L’Isle-Angely)
159,2Bonnard–Bassou 89 m
159,8Serein (82 m)
~160,1Moulin de Bonnard
160,2Beaumont 90 m
~160,4Camp de Chemilly
162,7Chemilly–Appoigny 92 m
167,6A 6
Bahnstrecke Saint-Florentin–Monéteau-Gurgy von St. Florentin
168,3Monéteau-Gurgy 103 m
171,4N 77
171,4Jonches 102 m
174,2Auxerre-Saint-Gervais 102 m
~174,4Bahnstrecke Auxerre-Saint-Gervais–Gien nach Gien
~174,5D 124 (ehem. N 6)
178,8Augy-Vaux 103 m
182,0Champs-Saint-Bris 109 m
~182,3D 606 (ehem. N 6)
183,7Yonne (90 m)
186,3Vincelles 110 m
~191,0D 606 (ehem. N 6)
191,4Cravant-Bazarnes 122 m
191,7Yonne (66 m)
Bahnstrecke Cravant-Bazarnes–Dracy-Saint-Loup nach Dracy ü. Avallon
195,7Prégilbert 119 m
196,8Canal du Nivernais (26 m)
197,1Yonne (58 m)
197,5Trucy-sur-Yonne 120 m
200,4Mailly-la-Ville 132 m
203,1Mailly-le-Château 128 m
203,3Canal du Nivernais + Yonne (21 + 60 m)
203,8Canal du Nivernais + Yonne (23 + 54 m)
207,0Merry-sur-Yonne 137 m
207,7Canal du Nivernais + Yonne (74 + 18 m)
210,3Châtel-Censoir
213,6Canal du Nivernais + Yonne (90m)
215,4Lucy-sur-Yonne 140 m
217,6Crain 141 m
218,2Coulanges-sur-Yonne
~218,6Yonne
~219,0N 151
~219,7Département Yonne/ Nièvre
220,4Pousseaux 143 m
Yonne
Bahnstrecke Triguères–Surgy von Triguères
222,1Surgy 144 m
226,7Clamecy 161 m
~228,0D 977 (ehem. N 77)
~228,0Beuvron
~229,0Beuvron
Bahnstrecke Clamecy–Gilly-sur-Loire von Cercy-la-Tour
229,0Bahnstrecke Clamecy–Nevers nach Nevers (Abzw. Beaugy)
~229,6Sauzay
~229,9D 977 (ehem. N 151)
~230,3N 151 (neue Trasse)
231,6Moulot 171 m
236,4Billy-sur-Oisy 203 m
~240,4Département Nièvre/ Yonne
244,2Étais 255 m
~246,9Département Yonne/ Nièvre
252,0Entrains 221 m
Streckenende
~252,2D 957 (ehem. N 457)
258,6Ciez-Couloutre 222 m
262,9Perroy 200 m
268,0Donzy 188 m
274,6Suilly 169 m
277,5Saint-Quentin 166 m
280,5Saint-Martin-Saint-Laurent 164 m
A 77
Bahnstrecke Moret-Veneux-les-Sablons–Lyon-Perrache n. Lyon-P. u.
Bahnstrecke Saint-Germain-du-Puy–Cosne-Cours-sur-Loire n. Bourges
Nohain
~288,8D 33A (ehem. N 455)
289,2
195,1
Cosne-sur-Loire 149 m
Bahnstrecke Moret-Veneux-les-Sablons–Lyon-Perrache n. Moret-Veneux

Die Bahnstrecke Laroche-Migennes–Cosne ist eine eingleisige, 134 km lange, nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Frankreich, die von der Bahnstrecke Paris–Marseille bei Streckenkilometer 155 ausgehend, zunächst in südliche und nach etwa der Hälfte ihrer Gesamtstrecke in westliche Richtung bis zur zweiten wichtigen Magistrale dieser Region, der Bahnstrecke Moret-Veneux-les-Sablons–Lyon-Perrache vordringt. Dreiviertel der Gesamtlänge werden, Stand 2021, noch befahren, an zwei von ehemals fünf Unterwegspunkten gab es Anschluss zu anderen Strecken.

Geschichte

Streckenplan
Bahnhof Auxerre-Saint-Gervais um 1900
Triebzug der Baureihe B 81500 im Bahnhof Clamecy

Diese Bahnstrecke gehört zu den früh eröffneten Erschließungen. Bereits am 11. August 1855 konnte der erste, nördliche Abschnitt Laroche-Migennes–Auxerre für den Personenverkehr in Betrieb genommen werden, der Güterverkehr etwa zwei Monate später am 4. Oktober. Es folgte Auxerre–Clamecy am 4. Juli 1870, dauerte dann aber doch noch 23 Jahre bis zum westlichen Lückenschluss am 1. Juni 1893. Dieser letztgenannte Abschnitt war der erste, der bereits vor dem Zweiten Weltkrieg stillgelegt wurde. Am 15. Mai 1938 gab es keinen Personenverkehr mehr zwischen Clamecy und Cosne-sur-Loire, 1952 folgte die etwas kürzere Strecke Entrains–Cosne-sur-Loire, die im Sommer 1969 schließlich entwidmet wurde. In den Jahren 1889/1890 erfolgte der doppelgleisige Ausbau zwischen Laroche und Clamecy, der von Anfang an intendiert gewesen war.[3]

Die Konzession für den Bau und Betrieb der Strecke wurde eingereicht von der Compagnie du chemin de fer de Paris à Lyon (PL), die nur zwischen 1846 und 1857 existierte und deren Vermögen und Rechte von der Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM) übernommen wurden.[4] Folglich war die PLM auch Rechtsnachfolger für diese Strecke. Mit dieser Konzession war die Verpflichtung verbunden, den Betrieb innerhalb von zwei Jahren herzustellen. Es gab weder Zinsgarantien noch Subventionen, trotzdem ließ sich das Unternehmen darauf ein, da es sich steigende Erträge dadurch erhoffe, mit Auxerre die Départementshauptstadt an das Schienennetz angeschlossen zu haben. Der Bau für das erste Teilstück verschlang 4 Mio. Franken. Außer zwei Brücken über den Armançon mit einer Länge von 111 Metern und den Serein (82 m) sowie drei Bahnstationen gab es keine nennenswerten Hochbauten und durch die weitgehend flache Topografie auch kaum Erdarbeiten.[5]

Schwierigkeiten beim Kauf des benötigten Geländes für den zweiten, 53 km langen Bauabschnitt bis Clamecy verzögerten den Baubeginn, dessen Fortschritt sehr bald durch ein Hochwasser der Yonne behindert wurde, die auf dem gesamten Abschnitt parallel verläuft und mehrfach gekreuzt wird. Die Arbeiten wurden erst im Frühjahr 1868 wieder aufgenommen und dauerten mehr als zwei Jahre und der Bahnbetrieb konnte erst am 4. Juli 1870 aufgenommen werden. Insgesamt ist dies ein sehr aufwändiger Bauabschnitt, der nur deshalb durchgeführt wird, weil sich die Strecke in Clamecy in zunächst zwei Äste teilt. Ursprünglich war nur eine Fortführung in Richtung Nevers vorgesehen.[6]

Der Bau des letzten, westlichen Abschnitts ist durch strategische Überlegungen intendiert. Obwohl ein waldreicher Höhenzug überwunden werden muss, weist die Strecke nur eine maximale Steigung von 10 auf und wurde von Anfang an zweigleisig gebaut. 1889/ 1890 waren auch die beiden anderen Abschnitte auf zwei Gleise ausgebaut worden. Jedoch bauten die deutschen Besatzer im Zweiten Weltkrieg das zweite Gleis in diesem dritten Abschnitt wieder ab, weil es wegen Materialmangel an einer anderen Stelle dringender benötigt wurde.[3] In Étais wird mit 255 Meter der höchste Punkt der Strecke erreicht. Mit ihrer Eröffnung des letzten Teilstücks am 1. Juni 1893 war die Strecke vollendet.

Mit der Verstaatlichung der privaten Bahngesellschaften in Frankreich und Zusammenführung zur SNCF war der Abschnitt Clamecy–Cosne (3. Teilstück) eine der ersten Strecken im Land, die zum 15. Mai 1938 für den Personenverkehr geschlossen wurden. Seit Sommer 1969 wurden die Schienen zwischen Entrains und Cosne abgebaut, nachdem bereits zum 18. Mai 1952 der Güterverkehr eingestellt worden und eine Wiederaufnahme nicht abzusehen war. Seit 1977 ist der Teil zwischen Clamecy und Entrains an die private Gesellschaft Chemins de fer et de transports automobiles (CFTA) verpachtet, die Zulieferverkehr zu Getreidesilos in Étais und Entrains bedient. Seit Januar 2013 wird nur noch das Silo in Étais angefahren. Die fünfeinhalb Kilometer lange Strecke Étais–Entrains wurde stillgelegt und entwidmet.[7]

Betrieb

Züge der SNCF werden von TER Bourgogne-Franche-Comté bereitgestellt und betrieben sowie von Bussen (Service Routier) ergänzt.[8] Züge verkehren von Paris-Bercy bis Avallon an der Bahnstrecke Cravant-Bazarnes–Dracy-Saint-Loup und Corbigny an der Bahnstrecke Clamecy–Gilly-sur-Loire. Zwischen Laroche-Migennes und Auxerre gibt es tagsüber einen angenäherten Stundentakt, wobei etwa zweistündlich die Züge von und nach Paris durchgebunden sind; südlich von Auxerre verkehren die Züge deutlich seltener.[9] Einzelne Züge von Auxerre werden auch ab Laroche-Migennes nach Dijon durchgebunden.[10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Carnet de profils et schémas. SNCF. Région du sud-est, 1959, Blatt 64/ 67
  2. Guide Transport Marchandises 2014v3 Sétra, Januar 2014, Seite 69–81
  3. a b Ligne de Laroche-Migennes à Cosne-sur-Loire auf lignes oubliées, 15. Oktober 2011
  4. Histoire financière des chemins de fer Français. Lacroix et Baudry, 1860, Seite 61
  5. François Palau und Maguy Palau: La Roche-Auxerre: 11 août 1855, in: Le rail en France: le Second Empire, Band 1 (1852–1857), Édition Palau Paris, September 1998, ISBN 2-9509421-1-3, Seite 122
  6. François Palau und Maguy Palau: Auxerre-Clamecy: 4 juillet 1870, in: Le rail en France, le Second Empire, Band 3 (1864–1870), Édition Palau Paris, Mai 2004, ISBN 2-9509421-3-X, Seite 213
  7. Massif Central Ferroviaire: Inventaire. Requêtes chronologiques. www.massifcentralferroviaire.com/
  8. Streckennetz der TER Bourgogne-Franche-Comté
  9. Corbigny/ Avallon > Paris Bercy et retour. Fahrplan vom 13. Dezember 2020 bis 11. Dezember 2021
  10. Auxerre > Dijon et retour. Fahrplan vom 13. Dezember 2020 bis 11. Dezember 2021

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