Bahnstrecke Lašva–Donji Vakuf–Jajce/Bugojno
Lašva–Donji Vakuf–Jajce/Gornji Vakuf | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Dampflokomotive JŽ 97-014 mit einem Güterzug und zwei Schiebe- lokomotiven auf dem Zahnstangenabschnitt am Komarsattel. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 1895–1945: 104,4 km 1947–1972: 130,1 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 760 mm (Bosnische Spur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | Adhäsion 15 ‰ Zahnstange 45 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 125 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zahnstangensystem: | Abt (2 Lamellen) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckenprofil der Bahnstrecke Lašva–Donji Vakuf–Gornji Vakuf/Jajce |
Die Bahnstrecke Lašva–Donji Vakuf–Jajce/Bugojno war eine 104,4 Kilometer lange schmalspurige Bahnstrecke in bosnischer Spurweite mit gemischtem Adhäsions- und Zahnradantrieb, die von Lašva im Bosnatal über den Komarpass und Donji Vakuf nach Bugojno und Jajce führte. Sie wurde 1893 bis 1895 von den Bosnisch-Herzegowinischen Staatsbahnen (BHStB) errichtet und zunächst durch sie betrieben. Nach 1918 ging sie in den Jugoslawischen Staatsbahnen (JDŽ/JŽ) auf, die 1945 die Schmalspurbahn mit dem 18,4 Kilometer langen Teilstück Bugojno–Gornji Vakuf verlängerten. In den 1970er-Jahren wurde der Bahnbetrieb eingestellt.
Geschichte
Bosnisch-Herzegowinische Staatsbahnen
Bereits 1891 plante die Bosnisch-Herzegowinische Landesverwaltung unter der Leitung von Benjámin Kállay den Bau einer Schmalspurstrecke von Janjići im Bosnatal über Travnik zur dalmatinischen Grenze. Doch diese Pläne stießen auf Hindernisse. Die österreichische Regierung beschränkte den Bau der Eisenbahnlinie bis nach Bugojno und Jajce. Die projektierte Bahnverlängerung nach Split, auch als Spalatobahn bezeichnet, verhinderte die ungarische Regierung durch immer neue Kompensationsforderungen an Österreich, weil sie in der Verbindung Bugojno–Split eine Konkurrenz zu ihrer Bahnstrecke Zagreb–Rijeka befürchtete.[2]
Am 26. Oktober 1893 nahmen die BHStB im Lašvatal den 37 Kilometer langen Streckenabschnitt von der Abzweigestation Lašva an der Bosnabahn nach Travnik in Betrieb. Die am 14. Oktober 1894 eröffnete Fortsetzung verließ Travnik und das Lašvatal über den Komarsattel (Komar sedlo), um Donji Vakuf und Bugojno im Vrbastal zu erreichen.
Der 927 Meter hohe Komarsattel wurde mit einem 1362 Meter langen Scheiteltunnel in einer Seehöhe von 779,5 m ü. M. durchfahren. Für den Auf- und Abstieg zum Scheiteltunnel diente auf einer Länge von 6,8 Kilometern das Zahnstangensystem Abt mit einer Höchststeigung von 45 Promille.[3] Die beiden Zahnstangenabschnitte führten von Goleš hinauf bis zur Station Komar und vom Westportal des Komartunnels hinunter nach Oborci. Für die Zahnstange entschieden sich die BHStB aus Kostengründen.[4]
Die 35 Kilometer lange Strecke Donji Vakuf–Jajce wurde am 1. Mai 1895 dem Verkehr übergeben und stellte die Verbindung zur Steinbeisbahn dar. Über die private Steinbeis-Waldbahn mit ihrem ständigen Netz Knin–Srnetica–Prijedor und Srnetica–Jajce entstand zusätzlich zur Narentabahn eine weitere Verbindung zur Adria, von der die k.u.k. Armee insbesondere während des Ersten Weltkriegs eifrig Gebrauch machte.
Die geplante Eisenbahnverbindung nach Split blieb in der Zukunft unvollendet. Auf österreichischem Gebiet wurde nur die Stichstrecke Split–Sinj errichtet. Die Bedeutung der Strecke auf bosnisch-herzegowinischem Boden lag vor allem im Holztransport.[2]
Jugoslawische Staatsbahnen
Nach dem Zusammenbruch der Habsburger Monarchie kam die Bahnstrecke Lašva–Donji Vakuf–Jajce/Bugojno zu den Eisenbahnen des Königreichs Serbien, Kroatien und Slowenien (SHS)[5] und später zu den Jugoslawischen Staatsbahnen (JDŽ/JŽ). Die bestehende Stichstrecke Donji Vakuf–Bugojno entlang des Vrbas wurde 1940 als Schleppbahn nach Gornji Vakuf verlängert,[6] wo Eisen gewonnen und verarbeitet wird. Am 3. Oktober 1945 wurde der Streckenabschnitt offiziell eröffnet und dem öffentlichen Verkehr übergeben. Im Jahr 1947 wurde die 7,3 Kilometer lange Flügelstrecke von Bila Nova nach Trenica eröffnet.
In dieser Zeit hatte die Eisenbahn zunächst noch eine große Bedeutung. Sie litt jedoch zunehmend unter der Konkurrenz durch den Straßenverkehr. Im Fahrplanjahr 1968/69[7] verkehrten zwischen Lašva und Jajce sowie zwischen Donji Vakuf und Gornji Vakuf je zwei durchgehende Personenzugpaare. Die kürzeste Fahrzeit zwischen Jajce und Lašva betrug 4 Stunden 11 Minuten. Zwischen Lašva und Travnik bestanden zusätzlich drei Verbindungen und auf dem Abschnitt Donji Vakuf–Jajce diente am Morgen und in der Gegenrichtung am Abend ein weiterer Zug dem Berufsverkehr.
Obwohl die Nebenlinien des jugoslawischen Schmalspurnetzes allmählich aufgegeben wurden, kamen in den letzten Betriebsjahren Diesellokomotiven der JŽ-Baureihe 740 zum Einsatz. Die von Đuro Đaković erbauten Maschinen mit hydraulischer Kraftübertragung lösten die alten Zahnrad-Dampflokomotiven JŽ 97 ab und verkehrten auf den nur 45 Promille steilen Zahnradabschnitten über den Komarsattel im reinen Adhäsionsbetrieb. Am 28. Mai 1972 wurde der Betrieb auf dem Abschnitt Donji Vakuf–Bugojno–Gornji Vakuf eingestellt und seit dem 1. Juni 1975 verkehren keine Züge mehr von Lašva über dem Komarpass nach Jajce.[8]
Streckenbeschreibung
Die Bahnstrecke über Donji Vakuf nach Jajce und Bugojno hatte ihren Ausgangspunkt in der Station Lašva an der Bosnabahn. Nordöstlich von Lašva zweigte sie von der nach Zenica führenden Bosnabahn ab und bog in einer langgezogenen Linkskurve aus dem Bosna- in das Lašvatal ein. Die Strecke führte talaufwärts der Lašva entlang, wo sie zwischen Busovača und Vitez den Fluss überquerte, um von der südlichen auf die nördliche Talseite zu wechseln. Auf dieser Seite der Lašva fuhren die Züge über Travnik weiter nach Turbe, wo sich die beiden Quellbäche Karaulska Lašva und Komarska Lašva zur Lašva vereinigen. Von Turbe stieg die Bahn nach Goleš an, um mit Hilfe des Zahnradantriebs die Station Komar zu erreichen. Der Komartunnel führte unter dem Komarsattel hindurch, der die Wasserscheide zwischen der Lašva und dem Vrbas bildet. Der 1362 Meter lange Scheiteltunnel war nebst den drei Brücken über die Lašva, die Vrbas und die Pliva das einzige größere Kunstbauwerk der Bahnstrecke. Vom Ostportal des Komartunnels gelangten die Züge auf einem weiteren Zahnstangenabschnitt hinunter nach Oborci. Die Ostrampe führte nun mit Adhäsionsantrieb zur im engen Flusstal des Vrbas liegenden Kleinstadt Donji Vakuf, wo die Züge den Vrbas überquerten und in den östlich des Flusses gelegenen Bahnhof Donji Vakuf einfuhren.
Die talabwärts nach Jajce verkehrenden Züge hatten in Donji Vakuf die Fahrtrichtung zu wechseln. Sie fuhren auf der linken Seite des Vrbas über Babino Selo und Vinac zur Endstation Jajce, wo die Bahn kurz vor Jajce die Pliva überquerte. In Jajce ermöglichte die ebenfalls schmalspurige Steinbeisbahn die Weiterfahrt nach Prijedor oder Knin. Talaufwärts führte die Bahn ebenfalls auf der linken Talseite von Donji Vakuf nach Bugojno und nach dem Zweiten Weltkrieg weiter nach Gornji Vakuf.
Quellen
- Victor von Röll: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Bosnisch-hercegovinische Eisenbahnen. Abgerufen am 1. März 2016.
- J. R. von Wenusch: Die Eisenbahnen von Dalmatien, Bosnien und Herzogewina. (Digitalisat bei der TU Cottbus, PDF; 33,1 MB) In: Zeitschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins. Jahr 1903, Heft 36, Seite 491ff., abgerufen am 1. März 2016.
- Streckenprofil 66 Lašva–Jajce und Bila Nova–Trenica. In: serbischsprachiges Forum „Forum ljubitelja železnica“. Jugoslovenske Železnice, Directija Sarajevo, abgerufen am 1. März 2016.
- Streckenprofil 66 Donji Vakuf–Gornji Vakuf. In: serbischsprachiges Forum „Forum ljubitelja železnica“. Jugoslovenske Železnice, Directija Sarajevo, abgerufen am 1. März 2016.
- Nick Lera: Narrow gauge timetables from 1968 (Fahrpläne Schmalspurbahnen von 1968). In: The 76 cm gauge railways of Yugoslavia. Abgerufen am 1. März 2016.
- Landkarten der Franzisco-Josephinischen Landesaufnahme: Historische Karten der Habsburger Monarchie. Österreichisches Staatsarchiv, abgerufen am 1. März 2016.
- Na današnji dan: Ukinuta pruga Lašva – Travnik – Donji Vakuf – Jajce Ein geschichtsträchtiger Tag: Strecke Lasva–Travnik – Donji Vakuf – Jajce. Eingestellt bei Jajce online
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Bosanski Brod, bis 1918 auch Bosnisch Brod
- ↑ a b Helga Berdan: Die Machtpolitik Österreich-Ungarns und der Eisenbahnbau in Bosnien-Herzegowina 1872 – 1914. (PDF; 8,3 MB) Diplomarbeit an der Universität Wien, abgerufen am 1. März 2016.
- ↑ Zahlenangaben aus von Röll, von Wenusch nennt folgende Zahlen: Scheiteltunnel mit 1340 m Länge auf 79,6 m ü. M., 7 km lange Zahnstangenstrecke
- ↑ Obwohl die 1889/90 in Betrieb genommene Davoserlinie der schmalspurigen Rhätischen Bahn die gleiche Steigung aufweist, verzichtete man dort auf den umständlichen Zahnradbetrieb.
- ↑ Železnice Kraljevine Srba, Hrvata i Slovenaca
- ↑ Serbischsprachiges Forum „Forum ljubitelja železnica“
- ↑ 26.5.1968 bis 31.5.1969
- ↑ Ukinuta pruga Donji Vakuf – Bugojno – Gornji Vakuf Strecke Donji Vakuf-Bugojno-Gornji Vakuf. Eingestellt bei www.historija.ba
Weblinks
- Schmalspurbahn Lašva–D. Vakuf(–Bugojno–G. Vakuf)–Srnetica auf dem serbischsprachigen Forum „Forum ljubitelja železnica“ mit vielen Fotos
- Donji Vakuf and the Komar Pass Eine Fotoauswahl von Detlef Schikorr. In: The 76 cm gauge railways of Yugoslavia.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Bahnhof Travnik
Unused tunnel track start shifted back
Bahnstation Donji Vakuf
Jajce mit Eisenbahnbrücke über die Pliva
Bahnhof Travnik
Tunnel Franjo Josip I (1882-1894) with Komar train station
Bahnstation Bugojno
Station Lašva
Dampfbetrieb auf der Zahnstangenstrecke am Komarsattel mit einer Dampflokomotive der Baureihe JŽ 97 und einer Schiebelokomotive.
Autor/Urheber: Plutowiki, Lizenz: CC0
Vereinfachtes Streckenprofil der Bahnstrecke Lašva–Donji Vakuf–Bugojno/Jajce
1941 brachten Partisanen auf dem Streckenabschnitt Donji Vakuf–Jajce einen Zug zum Entgleisen.
Brücke über Wasser quer (groß)
Autor/Urheber: Herbert Ortner, Lizenz: CC BY 4.0
740-008 im Bahnhof Oskova.
Jaice railway station in 1966. The route (Sarajevo -) Lasva - Jaice was part of the offical narrow gauge railways in Bosnia-Hercegovina, the appendix Jaice - Srnetica part of the former Steinbeis (Forestry)Railway, founded of the german industrial (papermaking) Otto Steinbeis. Photo by the german engineer Michael Breitschwerdt
Dampfbetrieb auf der Zahnstangenstrecke am Komarsattel mit der Zuglok JŽ 97-014 und zwei Schiebelokomotiven
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Train as a monument in Travnik, Bosnia and Herzegovina
Nach der Station Goleš beginnt die Zahnradstrecke zum Komarsattel mit 45 Promille Steigung. Zusammen mit der Westrampe vom 1362 Meter langen Komartunnel hinunter nach Oborci hatten die Zahnstangenabschnitte eine Länge von 6,8 Kilometer. Das Diagramm zeigt das Projekt eines zweiten 3100 Meter langen Scheiteltunnels. Die weniger steilen Zufahrtsrampen hätten die Aufhebung des Zahnradbetriebs erlaubt.