Bahnstrecke Hamburg-Altona–Neumünster

Hamburg-Altona–Neumünster
(c) [[:c:User:{{{1}}}|{{{1}}}]], CC-BY-SA-3.0
Streckennummer:9121
Kursbuchstrecke (DB):137
Streckenlänge:(ehem. 67,225 km) 62,634 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:100 km/h
Zweigleisigkeit:Eidelstedt Zentrum–Quickborn
Tanneneck–Kaltenkirchen Süd
Altona (AKN, Gählersplatz) 1884–1912
Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn
Nebenzollamt
0,0Altona Kaltenkirchener Bahnhof (1912–1962)
1,5Langenfelde (1884–1911, 1962–1965)
2,7Beginn der heutigen Strecke
2,8Hamburg-Stellingen
Verbindungsgleis zur Güterumgehungsbahn
BSicon BS2c2.svgBSicon BS2r.svgBSicon .svg
BSicon STR.svgBSicon STR+l.svg
S-Bahn von Stellingen S3Hamburg S3.svg S21Hamburg S21.svg
BSicon eBHF.svgBSicon SBHF.svg
4,3Hamburg-Eidelstedt
BSicon BS2l.svgBSicon BS2r.svg
zur Bahnstrecke Hamburg-Altona–Kiel S3Hamburg S3.svg S21Hamburg S21.svg
6,277Hamburg-Eidelstedt Zentrum
6,478Hamburg-Eidelstedt Ost
7,057Hamburg Hörgensweg
7,430A23
7,833Hamburg-Schnelsen Süd (geplant)
9,024Hamburg-Schnelsen
9,770Schnelsener Moorgraben
10,535Hamburg-Burgwedel
11,125Landesgrenze
Hamburg/Schleswig-Holstein
11,190Mühlenau
12,307Bönningstedt
15,944Hasloh
18,200Elsensee
19,161Quickborn Süd
20,137Quickborn
22,038Gronau
22,760Ellerau
24,196Tanneneck (Bft)
24,700A7
26,277Alsternordbahn nach/von Norderstedt A2Hamburg A2.svg
27,009Ulzburg Süd
28,253Pinnau
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Streckenverlegung 2001
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28,885Ulzburger Tunnel (630 m)
BSicon exSTR.svgBSicon tSTRe.svg
29,515
BSicon eBS2l.svgBSicon BS2r.svg
ehem. von Bad Oldesloe
29,565Henstedt-Ulzburg
29,693nach Elmshorn A3Hamburg A3.svg
32,959Kaltenkirchen Süd (Bft)
34,300Kaltenkirchen (Holst)
34,368Kaltenkirchener Tunnel (202 m)
34,570
36,078Holstentherme
36,696Dodenhof[Anm. 1]
37,170A7
39,341Nützen
41,816Lentföhrden
44,175Ohlau
44,798Bad Bramstedt Kurhaus
45,460Schmalfelder Au
46,446Untere Osterau
46,708Bad Bramstedt
49,970Gayen
51,753Wiemersdorf
54,026
54,000
Überlänge 26 m
54,360A7
56,288Großenaspe
58,145zum Bundeswehrdepot
61,445Boostedt
63,752Boostedt Rampe
65,031zum Industriegebiet Neumünster Süd
von Bad Oldesloe
65,763Stör
66,832Neumünster Süd
vom Materialumschlagcenter Neumünster
67,225
76,410
Eigentumsgrenze
76,013Schwale
von Hamburg
74,809Neumünster
nach Flensburg, Kiel und Heide

Die Bahnstrecke Hamburg-Altona–Neumünster ist die Stammstrecke der AKN Eisenbahn. Sie betreibt den heute noch vorhandenen 64,506 km langen Streckenabschnitt Hamburg-EidelstedtNeumünster als Eisenbahninfrastrukturunternehmen und führt auf ihm Personenverkehr durch.

Die im Hamburger Stadtgebiet liegenden Haltestellen der heutigen Linie A1 zwischen Hamburg Hbf und Hamburg-Eidelstedt gehören nicht zur Stammstrecke und werden von der AKN nur zeitweilig angefahren.

Heutiger Betrieb

Bahnhof Lentföhrden

Auf dem Streckenabschnitt Hamburg-Eidelstedt–Kaltenkirchen fahren die Nahverkehrszüge der AKN heute überwiegend im Intervall von 20 Minuten. Dieser Takt gilt wochentags zwischen 5 und 23 Uhr und am Sonnabend zwischen 7 und 21 Uhr. In den Hauptverkehrszeiten verdichtet die AKN den Takt auf 10 Minuten. In den Tagesrandstunden ab dem Spätabend bis etwa 1 Uhr nachts und am Sonntag wird seit Dezember 2021 ein 30-Minuten-Takt angeboten (vorher 40-Minuten-Takt). In den Wochenendnächten fahren die AKN-Züge ebenfalls seit Dezember 2021 stündlich zwischen Eidelstedt und Kaltenkirchen.

Zwischen Kaltenkirchen und Neumünster gibt es überwiegend einen Stundentakt.

In den Hauptverkehrszeiten fahren einige Züge der Linie A2 in den Taktlücken der A1 über Ulzburg Süd hinaus bis Kaltenkirchen.

Zwischen Henstedt-Ulzburg und Ulzburg Süd verkehrt zusätzlich stündlich die Linie A3 (ElmshornBarmstedt–Ulzburg Süd).

Ihre stärkste Auslastung hat die Strecke daher im Abschnitt Ulzburg Süd – Henstedt-Ulzburg mit fahrplanmäßig bis zu neun Zügen pro Stunde und Richtung.

Die Strecke dient regelmäßig dem Güterverkehr von und zur Norderstedter Industriebahn und wird bei einer Sperrung der Strecke Hamburg–Elmshorn–Neumünster von Fern-Güterzügen als Umleitungsstrecke benötigt.

Service-Einrichtungen an den Haltepunkten

Auf dem Südabschnitt Kaltenkirchen – Hamburg-Eidelstedt sind alle Stationen mit elektronischen Anzeigern zur Fahrgastinformation ausgestattet; auf dem Nordabschnitt sind es einzelne Bahnhöfe wie Bad Bramstedt oder Neumünster Süd. Alle Stationen zwischen Hamburg-Eidelstedt Zentrum und Neumünster Süd verfügen seit Mai 2015 über kostenloses freies WLAN.[1]

Fahrzeugeinsatz

Seit der Anfangszeit bis Ende des Zweiten Weltkrieges besaß die AKN insgesamt 28 Dampflokomotiven, die bis zum Eintreffen der ersten, 1930 gebauten Triebwagen den gesamten Verkehr abwickelten. Vor Ende des Krieges kamen noch zwei weitere Triebwagen dazu. Erst 1951 übernahmen neue Esslinger Triebwagen den Personenverkehr. Fünf Fahrzeuge kamen bis 1963 zusammen. Ab 1956 bis 1963 lieferte MAN zehn Triebwagen, die noch durch vier Schienenbussen aus Uerdingen ergänzt wurden. Insgesamt zehn Steuerwagen brachten die erforderliche Platzkapazität.

1927 besaß die AKN 25 zweiachsige und fünf dreiachsige Personenwagen, von denen sieben zusätzlich für die Postbeförderung eingerichtet waren. 42 gedeckte und 72 offene Güterwagen waren in den Fuhrpark der Reichsbahn eingestellt. Sieben Milchwagen übernahmen die täglichen Milchtransporte. Bis 1960 änderte sich an diesem Fahrzeugbestand nur wenig. 1936 erscheinen keine Milchwagen mehr in der Statistik. Diesellokomotiven verkehrten erstmals 1948 auf dem Netz der AKN. Insgesamt wurden bis 1972 20 Dieselloks gezählt, die den Güterverkehr übernahmen.

Ab 1976 wurden die neuen Triebwagen VTE zwischen Eidelstedt und Kaltenkirchen eingesetzt, seit 1993 kommen die neuen Triebwagen VTA zum Einsatz. Acht Züge erhielten einen seitlichen Stromabnehmer, so dass sie im S-Bahn-Netz fahren können.

Im Dezember 2015 musterte die AKN die fast 40 Jahre alten Wagen der Baureihe VTE aus. Als Ersatz werden Züge der Bauart LINT 54 eingesetzt.

Ausbau des Abschnitts Hamburg – Kaltenkirchen

Die Eisenbahnstrecke wurde zwischen 1995 und 2012 im Südabschnitt Hamburg – Kaltenkirchen unter erheblichen Aufwendungen ausgebaut. Die Linie ist nunmehr weitgehend zweigleisig, unterquert mehrere Ortszentren in Tieflage und verfügt über moderne Haltepunkte. Realisiert wurden unter anderem:

  • eine höhenfreie Einfädelung der Strecke in Eidelstedt in das Netz der S-Bahn,
  • der neue Haltepunkt „Eidelstedt Zentrum“ in Tieflage,
  • der zweigleisige Ausbau zwischen Eidelstedt Zentrum und Quickborn,
  • der zweigleisige Ausbau zwischen Ulzburg Süd und Kaltenkirchen Süd mit Beseitigung aller Bahnübergänge und Bau eines neuen Bahnhofs in Henstedt-Ulzburg sowie eines knapp 600 m langen Tunnels in diesem Ort,
  • ein neuer Bahnhof in Kaltenkirchen in Tieflage.

Eingleisig sind im Bereich Hamburg-Eidelstedt – Kaltenkirchen noch einzelne Abschnitte in den Bereichen Hamburg-Eidelstedt – Hamburg-Eidelstedt Zentrum, Quickborn – Tanneneck, Tanneneck Güterbahnhof – Ulzburg Süd und Kaltenkirchen Süd – Kaltenkirchen.

Die gesamte Strecke wird aus der AKN-Betriebszentrale in Kaltenkirchen über Außenstellen des dortigen elektronischen Stellwerkes gesteuert.

Ausbau zur S-Bahn-Strecke

Der Abschnitt Hamburg – Kaltenkirchen soll in den 2020er Jahren als Teil der Linie S21 in das Netz der Hamburger S-Bahn integriert werden. Dazu sind weitere Ausbauten an der Strecke vorgesehen:

  • Die Bahnsteige müssen von heute meist etwa 110 Metern Länge auf 140 Meter verlängert werden. Damit ist es möglich, etwa 132 Meter lange „Vollzüge“ der S-Bahn einzusetzen.
  • Die letzten verbleibenden eingleisigen Abschnitte werden zweigleisig ausgebaut.
  • Die gesamte Strecke wird elektrifiziert. Eingesetzt wird dabei überwiegend eine Oberleitung mit dem in Deutschland üblichen Bahnstrom-System bei 15 kV Wechselspannung, im Bereich des Übergangs zum bestehenden S-Bahn-Netz auch eine seitliche Stromschiene. Die S-Bahn Hamburg wird nach Kaltenkirchen Zwei-System-Triebzüge einsetzen, die beide Stromsysteme nutzen können.

Die notwendigen Baumaßnahmen zur Integration der Strecke in das S-Bahn-Netz (Elektrifizierung, Zweigleisigkeit) sollen nicht vor 2023 beginnen und nicht vor 2025 abgeschlossen sein.[2] Auch nach dem Umbau zur S-Bahn-Strecke soll die AKN als Eisenbahninfrastrukturunternehmen Eigentümerin und Betreiberin der Strecke und der Bahnhöfe bleiben.

Geschichte

Am 8. September 1884 eröffnete die im Jahr zuvor gegründete Altona-Kaltenkirchner Eisenbahn-Gesellschaft die Strecke von Altona nach Kaltenkirchen für den Personenverkehr. Der Güterverkehr wurde am 24. November 1884 aufgenommen. Den Betrieb führte zunächst die Firma Kintzel & Lauser, die die Strecke gebaut hatte und am Aktienkapital beteiligt war. Güterübergabe zur Staatsbahn war zunächst nicht vorgesehen, jedoch zur Hamburger Straßenbahn in Altona möglich. Entsprechend wurde eine Mittelpufferkupplung gewählt, die bei den anfangs existierenden engen Kurven notwendig war. 1892 übernahm die AKE selbst die Betriebsführung.

Die Strecke war ursprünglich als Schmalspurbahn geplant gewesen, wurde jedoch in Normalspur gebaut. Sie folgte weitgehend der 1830–32 erbauten Altona-Kieler Chaussee mit ihrem südlichsten Abschnitt Holstenstraße vom Kaltenkirchener Bahnhof am Gählerplatz[3] nach Norden. Dabei kreuzte sie mittels Klappschienen die Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn, die auf Straßenniveau vom Bahnhof Schulterblatt etwa dort, wo heute die Haubachstraße verläuft, an der Viktoria-Kaserne vorbeiführte. Nördlich dieser Kreuzung wurde an der Grenze des gemeinsamen Zollgebietes Hamburg/Altona der Bahnhof Nebenzollamt eingerichtet. Hier fanden die Zollkontrollen statt, bis Hamburg 1888 dem Deutschen Zollverein beitrat.

Als 1893 für die Verbindungsbahn der Bahndamm nördlich der Holstenbrauerei mit dem Bahnhof Holstenstraße gebaut worden war, wie er noch heute besteht, wurde der AKE-Betrieb auf dem im Straßenplanum trassierten Streckenabschnitt Gählersplatz – Nebenzollamt eingestellt. Am 20. August 1898 wurde die Strecke über Kaltenkirchen hinaus nach Bramstedt verlängert, und der Bahnhof Nebenzollamt erhielt den Namen Bramstedter Bahnhof.

Vor Hamburg-Eidelstedt gab es eine Steigung, die längeren Zügen Schwierigkeiten bereitete. 1902 wurde eine Verbindung zur Staatsbahn in Eidelstedt hergestellt, so dass hier Güterwagen übergeben werden konnten.

Am 17. Dezember 1912 wurde die Strecke zwischen Altona und Ellerau wegen des zunehmenden Straßenverkehrs von der Altona-Kieler Chaussee weg auf die noch heute benutze Trasse parallel zur Altona-Kieler Eisenbahn verlegt. Die Streckenhöchstgeschwindigkeit auf der neuen Trasse betrug 40 km/h.

Endstation in Altona war der nördlich der Verbindungsbahn am Sonderburger Platz, dem heutigen Kaltenkirchener Platz, neu erbaute (zweite) Kaltenkirchener Bahnhof. Dieser wurde bis 1962 angefahren und in diesem Jahr von der Post übernommen, die auf dem Gelände 1965–1973 eine Ladehalle für das Paketpostamt 2 errichtete. Dieses war bis dahin im Gebäude der alten Oberpostdirektion am Stephansplatz untergebracht.

1913 wurde die Verlängerung der Strecke nach Neumünster beantragt, am 1. Dezember 1914 genehmigt und am 1. August 1916 der Betrieb auf der neuen Strecke eröffnet. Schon seit 1914 firmierte die Gesellschaft als Eisenbahn Altona-Kaltenkirchen-Neumünster. Endbahnhof war der Bahnhof Neumünster Süd an der Bahnstrecke Neumünster–Bad Oldesloe.

Neumünster Süd

Im Zweiten Weltkrieg wurde auf Verschleiß gefahren, so dass der Oberbau nach dem Krieg in entsprechend schlechten Zustand war. Der Bahnhof Wiemersdorf wurde bei der Explosion eines Munitionszuges zerstört.

Seit 1957 wurde die Strecke im Zugleitverfahren per Sprechfunk betrieben. 1962 wurde vom S-Bahn-Bahnhof Hamburg-Holstenstraße eine Verbindung zur AKN-Strecke geschaffen, daran der Haltepunkt Hamburg-Diebsteich angelegt und der Endpunkt der AKN-Strecke nach Langenfelde verlegt.

Ab 1974 wurde die Strecke erneuert, die Gleise durchgehend verschweißt. Die Bahnsteige zwischen Hamburg-Eidelstedt und Kaltenkirchen wurden einheitlich auf 76 cm Höhe und 100 Meter Länge gebracht. Bahnübergänge wurden aufgehoben oder durch Halbschranken gesichert. Dadurch konnte die Fahrzeit zwischen Kaltenkirchen und Eidelstedt auf 38 bzw. 44 Minuten verkürzt werden. In Ulzburg Süd wurde 1976 ein Zentralstellwerk in Betrieb genommen, das die Stellwerke in Quickborn, Hamburg-Schnelsen und Kaltenkirchen (ab 1982) steuerte. Seit 1983 arbeitete es mit Mikroprozessoren statt mit Relaistechnik. Das Stellwerk wurde ab 2002 durch ein elektronisches Stellwerk in Kaltenkirchen abgelöst. 2005 war die ganze Strecke umgerüstet.

Zwischen 1997 und 2001 wurde die Strecke zwischen Ulzburg Süd und Kaltenkirchen Süd zweigleisig ausgebaut. Dazu wurde die Strecke in Henstedt-Ulzburg um mehrere 100 Meter nach Westen verlagert. Das Ortszentrum wird seither in einem 630 Meter langen Tunnel unterquert, der direkt an den Tunnel anschließende Bahnhof befindet sich in Tieflage. Der Verkehr auf der Neubaustrecke wurde am 28. August 2000 aufgenommen, etwa ein Jahr später waren die Arbeiten vollständig abgeschlossen und die neuen Bauten wurden offiziell eingeweiht.

Zwischen Hamburg-Eidelstedt und Hamburg-Schnelsen wurde die Strecke teilweise in Tieflage zwischen 2001 und 2004 umgebaut, wodurch drei Straßen unterquert werden. Ein neuer Haltepunkt Hamburg-Eidelstedt Zentrum entstand dabei. Die Einführung in den Bahnhof Hamburg-Eidelstedt wurde geändert. Die Strecke unterfährt das östliche S-Bahn-Gleis und fädelt in die S-Bahn-Gleise ein. Von dort ist die kreuzungsfreie Weiterfahrt auf der S-Bahn-Strecke möglich. Nördlich des Bahnhofs Hamburg-Eidelstedt fädelt das Gütergleis Richtung Hamburg-Langenfelde aus. Seit 2006 wurde die Strecke zwischen Hamburg-Schnelsen und Quickborn ausgebaut, zwischen Bönningstedt und Hasloh ist sie seit 28. Oktober 2007 in Betrieb. Der Abschnitt Hasloh – Quickborn Süd wird seit Mai 2011 zweigleisig befahren, im Oktober 2011 folgte die Inbetriebnahme zwischen der Halstenbeker Straße und dem Bahnhof Hamburg-Schnelsen. Seit Oktober 2012 ist der Zugverkehr zwischen Hamburg-Schnelsen und Bönningstedt auf zwei Gleisen möglich. Mit Abschluss dieser Maßnahme soll es vorerst keinen weiteren Ausbau der Zweigleisigkeit geben.

Bei Gleiserneuerungen werden seit 1989 fast ausschließlich Y-Stahlschwellen verwendet. Im gesamten AKN-Netz sind schon über 100 Kilometer damit ausgerüstet.

Zwischen 2001 und 2004 wurde der Bahnhof Kaltenkirchen in Tieflage neu angelegt und gestaltet sowie im Anschluss daran ein rund 400 Meter langer Tunnel erstellt. Dieser macht dort mehrere Bahnübergänge überflüssig.

Seit 1. Dezember 2002 hat die AKN das Streckenstück Neumünster Süd–Neumünster von der DB Netz gepachtet und fährt bis zum Bahnhof Neumünster und weiter bis Heide und Büsum.

Personenverkehr

1884 dauerte die Fahrt von Altona nach Kaltenkirchen mehr als zwei Stunden. Dennoch wurden im ersten Jahr mehr als 150.000 Fahrgäste befördert. 1930 wurden erstmals Triebwagen eingesetzt, um den Verkehr kostengünstiger durchführen zu können. Nach dem Zweiten Weltkrieg fuhr ab 25. Mai 1945 täglich wieder ein Personenzug. 1946 waren es täglich bereits zehn Personenzüge. Die Beförderungszahlen stiegen an: 1945 1.495.000, 1948 3.883.000 Personen. Seit dem 31. März 1953 fahren die Personenzüge vom Bahnhof Neumünster Süd auf den Gleisen der Bahnstrecke Neumünster–Bad Oldesloe weiter zum Bahnhof Neumünster.

Mit dem Ausbau der Hamburger S-Bahn wurde der südliche Endpunkt für den Personenverkehr vom Kaltenkirchener Bahnhof in Hamburg-Altona 1962 nach Hamburg-Langenfelde und 1965 schließlich nach Hamburg-Eidelstedt zurückverlegt. Die S-Bahn-Gleise (heutige Linien S21 und S3) liegen westlich parallel zum Gleis der AKN.

1947 wurden erstmals mehr als drei Millionen Fahrgäste befördert. Die genaue Zahl betrug 3.517.733. 1967 war die Zahl auf 2.849.730 gesunken. Aufschwung brachte der Beitritt zum Hamburger Verkehrsverbund (HVV): 1974 wurden 4.213.930 Fahrgäste gezählt.

Güterverkehr

Mit 10.000 Tonnen im ersten Jahr fing es an. Hauptinteressenten waren Torffabriken.

Anfangs gab es keinen direkten Übergabeverkehr mit der Staatsbahn, alle Frachten mussten umgeladen werden. 1902 wurde eine Übergabemöglichkeit errichtet. 1934 gab es 22 Gleisanschlüsse mit zusammen 13,59 Kilometer Gleisen.

Bis 1959 war täglich ein Postkurswagen auf der Strecke unterwegs.

Die Transportleistungen waren unterschiedlich: 1940 wurden 560.000 Tonnen befördert, 1950 348.000 Tonnen.

Seit dem 1. Januar 2008 wird der restliche Güterverkehr (hauptsächlich Übergaben zum Stammgleis der Norderstedter Industriebahn und im Bahnhof Boostedt) von DB Cargo abgewickelt.

Ehemalige Haltepunkte

Der Haltepunkt Elsensee befand sich zwischen Hasloh und Quickborn Süd. Nutzer waren hauptsächlich Mitarbeiter der Thörlschen Margarinefabrik. Diese wurde im Zweiten Weltkrieg wegen Bombenangriffen geschlossen und nach Hamburg-Harburg verlagert. Obwohl dadurch überflüssig, wurde der Haltepunkt erst 1974 bei einer Erneuerung der Trasse geschlossen.

Der Haltepunkt Gut Gayen lag zwischen Bad Bramstedt und Wiemersdorf. Ein Sandbahnsteig ist dort noch vorhanden.

Bis 2002 wurde statt des heutigen Haltepunktes Hamburg-Eidelstedt Zentrum der Bahnhof Hamburg-Eidelstedt Ost bedient. Er befand sind einige 100 Meter weiter nördlich von Eidelstedt Zentrum.

Einzelnachweise

  1. Schluss mit Langeweile am Bahnsteig: AKN bietet ab sofort WLAN an allen Stationen. (Nicht mehr online verfügbar.) AKN, 28. Mai 2015, archiviert vom Original am 12. Juli 2015; abgerufen am 7. September 2015.
  2. Zweites Planfeststellungsverfahren für S-Bahn nach Kaltenkirchen gestartet. NahverkehrHAMBURG, 23. Januar 2017, abgerufen am 23. Januar 2017.
  3. Kartenausschnitt von 1890 mit Gählerplatz und Kaltenkirchener Bahnhof

Anmerkungen

  1. Auf den Bahnhofsschildern neben dem Einkaufszentrum wird der Name mit dodenhof angegeben, die Schreibweise wie die gleichnamige Handelskette.

Siehe auch

Literatur

  • Jörg Minga, Reinhardt Hassenstein: 125 Jahre AKN Eisenbahn AG 1883–2008. Ellert & Richter, Hamburg 2008, ISBN 978-3-8319-0318-4.
  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Teil 1: Schleswig-Holstein/Hamburg. Zeunert, Gifhorn 1972, ISBN 3-921237-14-9, Seiten 65–74

Weblinks

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Ein VTA-Triebwagen der AKN auf der Stammstrecke Neumünster-Hamburg. Aufgenommen von der Brücke Feldstraße mit Blick in Richtung Norden.
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Bahnhof Neumünster Süd