Bahnstrecke Greifswald–Ladebow

Greifswald–Ladebow
Brücke über den Ryck
Brücke über den Ryck
Streckennummer (DB):6787
Streckenlänge:5,6 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Maximale Neigung:6,22 
Minimaler Radius:165 m
von Lubmin und von Anklam
Greifswald
nach Stralsund
0,00Infrastrukturgrenze DB Netz / RIN[1]
0,90Greifswald-Ryck
Stadtgraben
Ryck
Kreisstraße 5 (Stralsunder Straße)
Salinenstraße
Ladebower Chaussee
2,61Ladebow WÜST
Ladebower Chaussee (2×)
5,60Ladebow Hafen

Die Bahnstrecke Greifswald–Ladebow, auch Greifswalder Hafenbahn, ist eine eingleisige Nebenbahn zwischen der Kreisstadt Greifswald und dem Hafen Ladebow. Die Strecke befindet sich im Eigentum der Stadt Greifswald und wird von der RegioInfra betrieben.

Geschichte

Nach der Inbetriebnahme der Bahnstrecke Angermünde–Stralsund 1863 wurde 1864 mit dem Bau der Greifswalder Hafenbahn begonnen. Die Strecke vom Bahnhof Greifswald führte entlang der Südseite des Ryck bis in die Hafenstraße zum damaligen Stadthafen und wurde am 5. Januar 1865 in Betrieb genommen.[2]

Die nördlich der Hunnenstraße von der Hafenbahn abgehende Bahnstrecke nach Ladebow wurde 1934 bis 1936 zum Anschluss des Fliegerhorstes in Ladebow an der Nordseite des Ryck an das Bahnnetz gebaut. Dazu wurde westlich der Steinbeckerbrücke eine Stahlbetonbrücke über den Ryck errichtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Strecke nach Ladebow noch 1948 für Personenverkehr genutzt, bevor 1949 die Gleisanlagen zwischen Salinenstraße und Ladebow demontiert und als Reparationsleistung in die Sowjetunion abtransportiert wurden.[2][3]

Ab 1968 wurde die Strecke für die Versorgung des Volksmarine-Standorts in Ladebow wieder aufgebaut. Betriebsbeginn der an die Nationale Volksarmee übergebenen Strecke war am 27. Oktober 1972. Nach der Wiedervereinigung wurden die Hafenbahngleise bis zur Kaikante des jetzt von der Stadt zivil genutzten ehemaligen Marinehafens Ladebow verlängert. 1993 wurde die Gleise der Greifswalder Hafenbahn südlich des Ryck ab der Stahlbetonbrücke demontiert. Während eines Sturmhochwassers am 3. November 1995 wurde die Bahnstrecke an der Ladebower Chaussee auf 100 Meter Länge überflutet. Nach der Sanierung und Wiederinbetriebnahme 1997 wurde die Strecke für Güterverkehr genutzt, der jedoch 2001 deutlich zurückging, bis der Verkehr schließlich am 15. Dezember 2001 ganz eingestellt wurde.[2]

Eine Wiederinbetriebnahme der Strecke fand am 15. Januar 2014 statt. Für 873.000 Euro wurde die Strecke saniert und eine neue Brücke über den Ryck gebaut. In Ladebow befinden sich zwei kurze Ladestraßen, ein Lokschuppen für eine Rangierlok und Gleis entlang Kaimauer Ladebow. Zwischen Greifswald und Ladebow Hafen zweigen heute keine weiteren Anschlussgleise mehr ab.

Neben dem Güterverkehr finden zu besonderen Anlässen auch Sonderfahrten mit Personenbeförderung statt.

Weblinks

Commons: Hafenbahn Greifswald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Entfernungstabelle / Trassenkilometer RIN. (PDF) Regio Infra Nord-Ost GmbH & Co. KG, 8. Dezember 2022, abgerufen am 5. Januar 2023.
  2. a b c Werner Hormann: Zeittafel zur Greifswalder Hafenbahn.Greifswald 2016.
  3. Joachim Braun: Umkämpft, zerstört, eingestürzt - die Brücken in Vorpommern. BoD, Norderstedt 2019, 2. Auflage, ISBN 978-3-7494-4620-9, S. 115.

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Ladebow busines track2.JPG
Autor/Urheber: Jan Pešula, Lizenz: CC0
Dieseltriebwagen 172 001-0 der Eisenbahngesellschaft Potsdam (EGP) auf einer Fahrt in Greifswald) auf einer Brücke über den Ryck. Der Zug wurde für eine Sonderfahrt nach Ladebow gechartert-