Bahnstrecke Friedrichshafen–Lindau

Friedrichshafen Stadt–Lindau-Aeschach Abzw
Streckennummer (DB):4530
Kursbuchstrecke (DB):751 (Ulm Hbf–Lindau-Insel)
Streckenlänge:22,512 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Minimaler Radius:273 m
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h
Zugbeeinflussung:PZB, ZUB 262
von Stahringen
0,000Friedrichshafen Stadt 404 m
nach Friedrichshafen Hafen
1,278Friedrichshafen Gbf
nach Oberteuringen
nach Ulm
1,985Rotach (41 m)
2,689Friedrichshafen Ost 399 m
vom Abzweig Seewald
4,310Rotenmoos (Abzw)
5,902Eriskirch 400 m
6,464Schussen (54 m)
9,662Langenargen 402 m
11,059Argen (77 m)
12,300Kressbronn Marschall (Anst)
Anschluss Bodan-Werft
13,947Kressbronn 407 m
15,044Landesgrenze Baden-Württemberg / Bayern
16,336Nonnenhorn 407 m
18,458Wasserburg (Bodensee) (ehem. Bf)406 m
20,640Enzisweiler 403 m
22,312Lindau-Aeschach 401 m
von Buchloe
22,512Lindau-Aeschach Abzw (ehemals Holben)
nach Lindau-Reutin
nach Lindau-Insel

Quellen: [1][2][3][4]

Die Bahnstrecke Friedrichshafen–Lindau ist eine eingleisige Hauptbahn in Süddeutschland, die seit Dezember 2021 elektrifiziert ist. Sie verbindet den Bahnknoten Friedrichshafen in Baden-Württemberg mit Lindau in Bayern, wo sie an der Abzweigstelle im Stadtteil Aeschach in die Bahnstrecke Buchloe–Lindau einmündet. Die 22,5 Kilometer lange Strecke verläuft durchwegs am Nordufer des Bodensees, wobei der westliche Teil im Bodenseekreis und der östliche Teil im Landkreis Lindau (Bodensee) liegt. Die Strecke ist Teil der als Bodenseegürtelbahn bezeichneten Verbindung RadolfzellLindau-Insel.

Geschichte

Nachdem Friedrichshafen bereits ab 1847 durch die Württembergische Südbahn und Lindau ab 1853 durch die Ludwig-Süd-Nord-Bahn Eisenbahnanschluss hatten, nahmen die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen und die Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen schließlich am 1. Oktober 1899 den Lückenschluss zwischen den beiden Städten in Betrieb, wobei auch die Empfangsgebäude auf bayerischer Seite im württembergischen Baustil gehalten sind. Zwischen Langenargen und Kressbronn entstand beim Bau eine 78 Meter lange Stahlbrücke über die Argen, die von der Maschinenfabrik Esslingen gebaut und später unter Denkmalschutz gestellt wurde. In Vorbereitung der Elektrifizierung der Strecke wurde sie 2019 durch eine neue Stahlbrücke ersetzt.[5]

2021 wurden im Bahnhof Nonnenhorn ein Bahnsteig neugebaut sowie der Hausbahnsteig modernisiert.[6] Gleichzeitig wurde die gesamte Strecke elektrifiziert.

Am 3. Juni 2022 ging in Enzisweiler ein elektronisches Stellwerk in Betrieb.

Betrieb

Diesellok-Regionalzug im Bahnhof Langenargen

Seit 1. Januar 2018 ist die gesamte Strecke in den Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) integriert und wird überwiegend im Schienenpersonennahverkehr bedient, in der Regel zweimal stündlich je Richtung. Hierbei wechseln sich Regionalbahnen der Linie RB 93, die gewöhnlich überall halten, mit Interregio-Express-Zügen der Linie IRE 3 ab (bis zum Fahrplanwechsel 2022/23 RE5), die in der Regel abwechselnd nur in Kressbronn und Wasserburg (Bodensee) beziehungsweise Langenargen und Nonnenhorn halten. Darüber hinaus befahren das Railjet-Zugpaar Bregenzerwald Flughafen WienFrankfurt (Main) Hbf und das ICE-Zugpaar Bodensee DortmundInnsbruck die Strecke ohne Zwischenhalt.

Im Güterverkehr verkehren täglich ein bis zwei Zugpaare, gezogen von einer Baureihe 232 oder einer Baureihe 247. Außerdem verkehrt im Sommerhalbjahr ein Kieszug von Roßberg nach Kressbronn am Bodensee, der von der Baureihe 285 bespannt und nachts in Kressbronn entladen wird.

Die Strecke ist mit GSM-R und Geschwindigkeitsüberwachung für NeiTech-Züge (ZUB 262) ausgerüstet.

Galerie

Literatur

  • Gösta Niedderer: Potential-, Kosten- und Erlösschätzung für eine elektrifizierte Bodenseegürtelbahn. In: Eisenbahn-Revue International 11/2017, S. 577–581.

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Friedrichshafen–Lindau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Infrastrukturregister. In: geovdbn.deutschebahn.com. DB Netz AG, abgerufen am 3. April 2023.
  2. Trassenportal – Stammdaten (XLSX). In: dbnetze.com. DB Netz AG, 11. Dezember 2022.
  3. Geo-Brücke (Stand 01/2019) (ZIP-Datei). Geoinformationen zu Brücken des Schienenverkehrsnetzes. In: deutschebahn.com. DB Netz AG, 20. März 2020.
  4. Eisenbahnatlas Deutschland. 11. Auflage. Schweers + Wall, Köln 2020, ISBN 978-3-89494-149-9.
  5. Erneuerung der Argenbrücke. (PDF; 312 kB) In: bauprojekte.deutschebahn.com. Abgerufen am 21. Januar 2020.
  6. Vollständige Modernisierung der Station Nonnenhorn. In: deutschebahn.com. Deutsche Bahn, 26. November 2021, abgerufen am 6. Januar 2022.

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