Bahnstrecke Frýdlant v Čechách–Jindřichovice pod Smrkem

Frýdlant v Čechách–Jindřichovice pod Smrkem
Kursbuchstrecke (SŽDC):039
Streckenlänge:25,694 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:50 km/h
von Liberec (vorm. SNDVB)
0,000Frýdlant v Čechách früher Friedland in Böhmen300 m
Schmalspurbahn nach Heřmanice (vorm. FBB)
nach Zawidów (vorm. SNDVB)
Smědá (Wittig)
1,906Frýdlant v Čechách předměstí früher Friedland Vorstadt315 m
Řasnice (Rasnitz)
4,357Krásný Les bažantnice früher Schönwald Fasangarten335 m
6,064Krásný Les früher Schönwald350 m
7,796Řasnice früher Rückersdorf365 m
8,780Řasnice zastávka früher Rückersdorf Hp380 m
11,604Hajniště früher Hegewald425 m
Lomnice (Lunzbach)
Lomnice (Lunzbach)
14,256Nové Město pod Smrkem früher Neustadt (Tafelfichte)455 m
18,966Horní Řasnice früher Bärnsdorf (Tafelfichte)405 m
21,355Jindřichovice pod Smrkem-Skanzen früher Srbská, davor Wünschendorf385 m
23,259Jindřichovice pod Smrkem früher Heinersdorf390 m
25,694Staatsgrenze TschechienPolen
nach Gryfów Śląski (vorm. Preußische Staatsbahn)

Die Bahnstrecke Frýdlant v Čechách–Jindřichovice pod Smrkem ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich durch die Friedländer Bezirksbahn (FrBB) als staatlich garantierte Lokalbahn erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft von Frýdlant v Čechách (Friedland in Böhmen) nach Jindřichovice pod Smrkem (Heinersdorf an der Tafelfichte).

Nach einem Erlass der tschechischen Regierung ist die Strecke seit dem 20. Dezember 1995 als regionale Bahn („regionální dráha“) klassifiziert.[1]

Geschichte

Am 8. September 1900 erhielt der Bezirksausschuss Friedland in Böhmen „die erbetene Concession zum Baue und Betriebe einer als normalspurige Localbahn auszuführenden Locomotiveisenbahn von der Station Friedland der Süd-Norddeutschen Verbindungsbahn bis zur Reichsgrenze nächst Heinersdorf“ erteilt. Teil der Konzession war die Verpflichtung, die Strecke innerhalb von zwei Jahren fertigzustellen.[2] Wegen des Anschlusses der Stadt Neustadt an der Tafelfichte wurde die Trasse nicht auf der kürzesten Strecke errichtet, vielmehr verließ diese bei Rückersdorf das Rasnitztal und führte in einer Kehre um Hegewald nach Neustadt. Eröffnet wurde die neue Lokalbahn bis Heinersdorf am 2. August 1902. Am 1. November 1904 ging auch die grenzüberschreitende Strecke in Richtung Greiffenberg in Schlesien (heute: Gryfów Śląski, Polen) in Betrieb. Den Betrieb führte die Friedländer Bezirksbahn selbst. Die grenzüberschreitende Strecke Heinersdorf–Greiffenberg betrieb die Preußische Staatsbahn, ab 1920 die Deutsche Reichsbahn.

Am 1. Januar 1925 wurde die Friedländer Bezirksbahn verstaatlicht. Die Strecke gehörte nun zum Netz der Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD).

Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Dresden. Im Reichskursbuch war die Verbindung nun als KBS 160g Friedland (Isergebirge)–Heinersdorf (Tafelfichte) enthalten.[3] Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945 kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD, der grenzüberschreitende Verkehr ins nunmehr unter polnischer Verwaltung stehende Schlesien wurde nicht wieder aufgenommen. Allerdings betrieb die Polnische Staatsbahn (PKP) nach 1945 für einige Zeit einen privilegierten Durchgangsverkehr nach Zawidów (Seidenberg), da der dortige Bahnhof bis 1948 keine Verbindung zum übrigen polnischen Bahnnetz hatte.

Bahnhof Jindřichovice pod Smrkem (2014)

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Der Fahrplan 2009 sah werktags insgesamt 13 Reisezugpaare vor, die in einem angenäherten Zweistundentakt verkehrten.[4]

Zum Einsatz kommen Triebwagen der ČD-Baureihen 814 und 840.

Im Zusammenhang mit den Planungen zur Reaktivierung der Bahnstrecke Gryfów Śląski–Świeradów-Zdrój in Polen gibt es seitens der Wojewodschaft Niederschlesien Überlegungen, auch die grenzüberschreitende Verbindung zwischen Jindřichovice pod Smrkem und Mirsk wieder in Betrieb zu nehmen.[5]

Literatur

  • Wilfried Rettig: Eisenbahnen im Dreiländereck Ostsachsen (D)/Niederschlesien (PL)/Nordböhmen (CZ) – Teil 2: Neben-, Klein- und Schmalspurbahnen, Bahnbetriebs- und Ausbesserungswerke, Bahnpost, EK-Verlag, Freiburg 2011, ISBN 978-3-88255-733-6

Weblinks

Commons: Railway line 039 (Czech Republic) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erlass der tschechischen Regierung vom 20. Dezember 1995
  2. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 19. September 1900
  3. Deutsches Kursbuch 1944/45 - gültig vom 3. Juli 1944 an bis auf weiteres
  4. Fahrplan 2009 (Memento vom 24. November 2006 im Internet Archive) (PDF-Datei; 137 kB)
  5. „Poláci chtějí na Frýdlantsko vlakem. Nejel tam sedmdesát let“ auf idnes.cz

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ex Strecke mit Grenze
12.05.14 Jindřichovice pod Smrkem 840.014 (14051358908).jpg
Autor/Urheber: Phil Richards from London, UK, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Having spent a night at Raspenava, I completed the trio of branches the following morning of 12 May 2014. Seen here is 840.014 at a typical end of line view. Runround infrastructure is still provided to allow the occasional hauled train despite the reguarly daily diet being DMUs. Train Os6361, 10:02 Jindřichovice pod Smrkem to Liberec.