Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund

Elberfeld–Dortmund
Strecke der Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund
Streckennummer (DB):2550 (Wuppertal–Hagen)
2801 (Hagen–Dortmund)
2525 (Wuppertal–Schwelm, S-Bahn)
2701 (W-Oberbarmen–Schwelm, GV)
2811 (Rehsiepen–Einhaus, GV)
Kursbuchstrecke (DB):427, 455 (Fernbahn)
450.5, 450.8, 450.9 (S-Bahn)
Kursbuchstrecke:233 (Dortmund Hbf – Hagen Hbf 1946)
228 (Hagen Hbf – Wuppertal-Elberfeld 1946)
Streckenlänge:56 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Zweigleisigkeit:(durchgehend)
Hauptstrecke von Hamm (Westf)
Strecke von Lünen
31,3Dortmund Hbf 84 m
Strecke nach Wanne-Eickel
Hauptstrecke nach Bochum/Witten
29,5Dortmund West (geplant)
  Strecke DO-Mengede–Unna-Königsborn und
  Strecke DO-Lütgendortmund–Dortmund Süd
Strecke nach Soest
28,4Strecke Dortmunderfeld–Abzw Schnettkerbrücke
Strecke von Dortmund-Dortmunderfeld,
  zur Strecke von Dortmund-Huckarde und
  zur Strecke von Dortmund-Lütgendortmund
27,6Schönau (Abzw)
25,6Dortmund-Barop 97 m
Dortmund-Hombruch (geplant)
23,2Dortmund-Kruckel 100 m
Witten Rüdinghauser Feld (geplant)
20,3Witten-Annen Nord 114 m
Witten Universität (geplant)
ehem. Rheinischer Esel
Hauptstrecke von Bochum/Dortmund
15,3Witten Hbf 95 m
Strecke nach Schwelm
7,8Wetter (Ruhr) 94 m
Ruhr
Ruhrtalbahn von Hattingen (Ruhr)
(GV und Museumszüge)
ehem. Wuppertaler Nordbahn
4,3Hagen-Vorhalle 106 m
A 1
von Dortmund-Löttringhausen
3,6Abzw Hagen-Vorhalle Yo
Ruhrtalbahn / ↙ nach HA-Kabel
ehem. HA-Eckesey ↔ HA-Hengstey
ehem. Verbindungsstrecke von HA-Eckesey
Volme
Strecke von Hamm (Westf) und
Ruhr-Sieg-Strecke von Siegen
Hagen Gbf
Hagen-Eckesey (geplant)
Verbindungsstrecke von Hagen-Eckesey
0,0
141,7
Hagen Hbf (ehem. Hagen BME)107 m
Volme
ehem. Verbindungsstrecke nach Dieringhausen
S-Bahn-Strecke nach Gevelsberg
140,8Abzw Rehsiepen (Nord)
Strecke nach Gummersbach-Dieringhausen
140,2Abzw Rehsiepen (niveaufreie Einfädelung)121 m
ehem. Kleinbahn nach Breckerfeld
138,1Hagen-Haspe
(ehem. Haspe BME, Hasper Hütte)
142 m
heutiger Beginn der Ennepetalbahn
132,7Gevelsberg
131,1Kruiner Tunnel, Ennepetalbahn nach Altenvoerde
131,0Ennepe
130,5Ennepetal (Gevelsberg) (ehem. Milspe)210 m
S-Bahn-Strecke von Gevelsberg
126,0
(5,2)
Schwelm 213 m
ehem. Verbindungsstrecke von Nordbahn
3,7Schwelm West 197 m
(2,2)Wuppertal-Langerfeld (alt)
(1,8)Wuppertal-Langerfeld (Bft)183 m
ehem. Verbindungsstrecken zur Nordbahn
1,6Wuppertal-Langerfeld 174 m
(Überwerfungsbauwerk)
(nur Güterverkehr)
ehem. von/nach Opladen
Wupper
ehem. von Opladen/Wuppertal-Rauenthal
(0,0)
120,9
Wuppertal-Oberbarmen 162 m
118,9Wuppertal-Barmen 156 m
117,0Wuppertal-Unterbarmen 160 m
115,7Döppersberg (urspr. Streckenbeginn)
115,4Wuppertal Hbf (ehem. Elberfeld)170 m
Hauptstrecke nach Düsseldorf

Quellen: [1][2]

Die Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund ist eine der wichtigsten und am meisten befahrenen Eisenbahnstrecken in Deutschland. Sie ist Hauptachse des Schienenpersonenfernverkehrs, Schienenpersonennahverkehrs und Güterverkehrs unmittelbar südlich des Ruhrgebietes, u. a. befahren von Intercity-Express, Intercity, Regional-Express, Regionalbahn und S-Bahn.

Diese 56 Kilometer lange Strecke ist die Stammstrecke der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft, sie wurde 1849 eröffnet und seitdem mehrfach ausgebaut und auf kompletter Länge elektrifiziert.

Geschichte

Da die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft schon bei der Planung ihrer Strecke das Bergische Land entlang von Ruhr und Wupper weiträumig zu umgehen gedachte, erwarb die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (BME) am 12. Juli 1844 die preußische Konzession für eine Bahnverbindung des hochindustrialisierten Gebietes im Tal der Wupper und des Bergischen Landes in östlicher Richtung. Eine Verbindung nach Westen zum Rhein hatte die 1837 gegründete Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft (DEE) bereits 1841 fertiggestellt.

Bau der Strecke

Im Jahre 1825 veröffentlichte Friedrich Harkort in der Zeitschrift Hermann den Aufruf zum Bau einer Eisenbahn von Köln nach Minden,[3] welchen er in der von ihm verfassten Schrift Die Eisenbahn von Minden nach Cöln 1833 erneuerte.[4] Die BME hat die Strecke ab 1844 nach den Plänen von Harkort gebaut und in einzelnen Abschnitten in Betrieb genommen.[5]

Eingleisiger Streckenbau

  • Am 9. Oktober 1847 wurde der Streckenabschnitt Elberfeld-Schwelm für den Personenverkehr freigegeben.
    • Wegen der schwierigen Verhältnisse oberhalb des Kruiner Tunnels im Abschnitt Schwelm-Gevelsberg kam der Streckenbau hier nur langsam voran[6]
  • Am 20. Dezember 1848 wurde der Güterverkehr auf der gesamten Strecke Elberfeld-Dortmund aufgenommen
  • Am 9. März 1849 wurde der Personenverkehr im Abschnitt Schwelm-Dortmund aufgenommen

Zweigleisiger Ausbau

  • Bis Ende 1860 wurden die Streckenabschnitte Elberfeld-Schwelm und Milspe-Dortmund zweigleisig ausgebaut
  • 1882, zweigleisiger Ausbau des Streckenabschnitts Schwelm-Milspe (später Bahnhof Ennepetal)

Elektrifizierung

Die gesamte Strecke wird seit dem 29. Mai 1964 elektrisch betrieben.

Ausbau der Hauptstrecke

Nach der Verstaatlichung der BME begann man, diese die bedeutenden Eisenbahnknotenpunkte Düsseldorf und Dortmund verbindende Strecke nach und nach auszubauen. Zwischen 1900 und 1915 wurde ein zusätzliches Gleispaar für den lokalen Verkehr gebaut (im Sprachgebrauch der Bahn „Ortsgleise“ genannt), um die vorhandenen Gleise für durchgehende Züge freizuhalten. Die ersten Gleise wurden bis 1911 zwischen Unter- und Oberbarmen errichtet, von Elberfeld nach Vohwinkel wurden sie am 10. April 1913 eröffnet, zwei Jahre später erfolgte der Lückenschluss zwischen Elberfeld und Unterbarmen.

Am 12. Dezember 1939 ereignete sich zwischen den Bahnhöfen Hagen-Vorhalle und Wetter (Ruhr) ein schwerer Eisenbahnunfall, als aufgrund von Fahrdienstleiter- und Stellwerkfehlern zwei Personenzüge zusammenstießen. 15 Menschen starben, 36 wurden darüber hinaus verletzt.[7]

1988 erfolgte eine Neutrassierung zwischen Witten und Dortmund für den Fernverkehr. Auch der Wupper-Express nutzt diesen Abschnitt.

Ausbau für S-Bahn

Im Zuge der Einrichtung der S-Bahn-Linie S 8 wurden die im vorherigen Abschnitt genannten Ortsgleise zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Wuppertal-Oberbarmen in die neue Strecke der S-Bahn (2525) integriert. Am 29. Mai 1988 erfolgte die Eröffnung der neuen Streckenstücke von Wuppertal-Oberbarmen bis zum Abzweig Linderhausen zur Bahnstrecke Witten–Schwelm nach Osten, sowie von Wuppertal-Vohwinkel nach Düsseldorf Hbf Richtung Westen.

Heutige Situation

Die Bahnstrecke verläuft zum Teil parallel zu der von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft gebauten Wuppertaler Nordbahn, die am Nordrand der Stadt durch das Bergische Land führte und heute auf dem westlichen Abschnitt größtenteils stillgelegt ist. Nördlich von Hagen überquert die historisch zur Bahnstrecke Düsseldorf-Derendorf–Dortmund Süd zählende Verbindung den Herdecker Ruhrviadukt und durchfährt auf dem Weg nach Dortmund den Ender Tunnel. Hier verkehrt die Volmetalbahn (RB 52) von Lüdenscheid.

Die S-Bahn-Linien S 8 und S 9 von Hagen über Wuppertal und S 8 weiter über Düsseldorf nach Mönchengladbach benutzen heute Teilabschnitte beider Strecken sowie den Südabschnitt der sie verbindenden Bahnstrecke Witten–Schwelm. Die S-Bahn-Linie S 5 von Dortmund über Witten nach Hagen (und weiter als S 8) fährt auf ihrem kompletten Verlauf entlang der historischen Strecke.

Ist aufgrund von Bauarbeiten oder anderen Einschränkungen ein Fahrbetrieb durch Wetter (Ruhr) nicht oder nur eingleisig möglich, werden die Züge unter erleichterten Bedingungen ab Witten Hauptbahnhof über den Wittener Ruhrviadukt und die mittlere Ruhrtalbahn bis Hagen-Vorhalle umgeleitet.

Zugangebot

Im Personenfernverkehr wird die Strecke im Stundentakt durch die InterCityExpress-Linie 10 von Köln (zweistündig von Bonn) über Hamm (Westf) und Hannover nach Berlin mit Halt in Wuppertal und Hagen befahren. Darüber hinaus verkehren weitere einzelne Intercity-Expresse sowie zweistündlich im Wechsel Intercitys der Linien 31 und 55 zwischen Köln und Dortmund, ebenfalls mit Zwischenhalten in Wuppertal und Hagen.

Die Regional-Express-Verbindung Wupper-Express (RE 4) folgt der Strecke bis zum Wittener Hauptbahnhof, wo sie, wie auch der Fernverkehr, die 1988 eröffnete Neubaustrecke zwischen Langendreer und Dortmund nimmt. Der Abschnitt über Witten-Annen Nord und Dortmund-Barop wird heute nur noch von der S 5 genutzt.

Weitere Nahverkehrslinien, die zumindest Teile der Strecke befahren, sind der Rhein-Münsterland-Express (RE 7) und Maas-Wupper-Express (RE 13) auf dem Abschnitt zwischen Wuppertal Hauptbahnhof und Hagen Hauptbahnhof, der Ruhr-Lenne-Express (RE 16) und die Ruhr-Lenne-Bahn (RB 40) zwischen Hagen Hauptbahnhof und Witten Hauptbahnhof sowie die S 7 Der Müngstener (auf den Ortsgleisen von 1913/5) zwischen Wuppertal Hauptbahnhof und Wuppertal-Oberbarmen. Ab Hagen-Vorhalle stößt der Dortmund-Siegerland-Express (RE 34) auf die Strecke. Diese Züge halten nicht in Wetter und verkehren ebenfalls ab Witten über die Neubaustrecke nach Dortmund.

Siehe auch

Literatur

  • Bernd Franco Hoffmann: Die Bergisch-Märkische Eisenbahn. Durch die Täler von Wupper, Ruhr und Volme; Sutton-Verlag, Erfurt, 2015.

NRWbahnarchiv von André Joost:

weitere Belege:

Einzelnachweise

  1. DB Netze – Infrastrukturregister
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  3. Harkort, Friedrich:Eisenbahnen. (Railroads.) (Memento vom 29. März 2013 im Internet Archive), in: Hermann – Zeitschrift von und für Westphalen, die Lande zwischen Weser und Maas, Heft Nr. 26, archiviert beim LWL (abgerufen am 8. März 2011)
  4. Friedrich Harkort: Die Eisenbahn von Minden nach Cöln. Veröffentlicht im Internet-Portal Westfälische Geschichte des LWL (abgerufen am 8. März 2011)
  5. Bau der Bergisch-Märkischen Strecke (Memento vom 26. Dezember 2015 im Internet Archive) (abgerufen am 25. Dezember 2015)
  6. Schwierige Geländeverhältnisse oberhalb des Kruiner Tunnels (Memento vom 26. Dezember 2015 im Internet Archive) (abgerufen am 25. Dezember 2015)
  7. Hans Joachim Ritzau: Eisenbahn-Katastrophen in Deutschland. Splitter deutscher Geschichte. Bd. 1: Landsberg-Pürgen 1979, S. 87.

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