Bahnstrecke Doboj–Banja Luka

Doboj–Banja Luka
Intercity ZagrebSarajevoPloče mit Lokomotive der
Baureihe 441 zwischen Ljeskove Vode und Rakovac
Streckennummer:63
Streckenlänge:93,5 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV 50 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:70 km/h
Zweigleisigkeit:DobojKostajnica Srpska
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von Sarajevo
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0,0Doboj
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nach Tuzla
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Spreča
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Gleisanschluss
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2,4Kostajnica Gornja
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5,8Kostajnica Srpska
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nach Šamac
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Bosna
9,6Rudanka
12,2Grabovica
14,4Stanovi
17,3Rakovac
18,9Ljeskove Vode
Ljeskove Vode (≈ 1900 m)
22,8Ostružnja
26,7Stanari
30,1Ljeb
32,2Dragalovci
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35,4Kulaši
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Ukrina
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38,9Popovići
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42,0Prisoje
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Ukrina
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44,7Peulići
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Ukrina
47,4Vijačani
52,4Ukrina
56,7Umka
61,9Snjegotina
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Tunnel (≈ 1400 m)
67,2Mlinska Rijeka
70,4Jošavka
74,5Bojići
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Jošavka
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81,0Čelinac
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Tunnel (≈ 700 m)
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Vrbanja
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89,3Vrbanja
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Gleisanschluss Medeno Polje
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91,3Incel
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Vrbas
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Gleisanschlüsse
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93,5Banja Luka
nach Dobrljin

Quellen:
* Kursbuch der Eisenbahn in Bosnien und Herzegowina.
   Fahrplan 2018.
Auf: ec-tobias.de von Tobias Heinze
* OpenStreetMap, abgerufen am 1. April 2018

Die Bahnstrecke Doboj–Banja Luka ist eine 1951 von den Jugoslawischen Staatsbahnen (JDŽ) erbaute eingleisige elektrifizierte Eisenbahnstrecke der Željeznice Republike Srpske (ŽRS) in Bosnien und Herzegowina. Sie ist Teil der internationalen Verbindung von Sarajevo nach Zagreb, den Hauptstädten von Bosnien und Herzegowina und Kroatiens.

Geschichte

Bau

Transport von Ange­hörigen der Jugend­brigade und Baumaterial

Der Bau der Bahnstrecke Doboj–Banja Luka war eine der letzten großen Eisenbahnbauten der jugoslawischen Jugendbrigaden. Die 93,5 km lange Strecke wurde vom 1. März bis 20. Dezember 1951 von mehr als 87 000 jungen Menschen gebaut, wobei 34 Brücken und drei Tunnels mit einer Länge von rund vier Kilometern erstellt und etwa zwei Millionen Kubikmeter Erdmaterial verschoben wurden. Eine besondere Herausforderung war der Bau des Ljeskove-Vode-Tunnels, bei dem Wassereinbrüche und Einstürze die Arbeit behinderten.

Weitere Entwicklung

Bahnhof Vrbanja mit ortsbedienten Weichen und mechanischer Vollschranke

Im Rahmen des in den 1960er-Jahren begonnenen 50-Hertz-Elektrifizierungsprogramms stellten die Jugoslawischen Staatsbahnen (JŽ) den Abschnitt von Doboj nach Banja Luka auf elektrische Traktion um. Mit dem Zerfall Jugoslawiens kam die in der Republika Srpska liegende Strecke zu den Željeznice Republike Srpske (ŽRS). Seit dem Jugoslawienkrieg ist der Personenverkehr stark und der Güterverkehr bedeutend zurückgegangen. Die Strecke befindet sich in einem schlechten Zustand.[1] 2011 erfolgte eine umfassende Sanierung der Kriegsschäden. Ende 2017 wurde ein Vertrag mit der China Shandong International Economic & Technical Cooperation Group unterzeichnet, um die Strecke umfassend zu erneuern. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit soll von 70 auf 120 km/h angehoben und Eisenbahnkreuzungen durch Über- und Unterführungen ersetzt oder modernisiert werden.[2]

Streckenbeschreibung

Empfangsgebäude in der Ortschaft Ukrina
Bahnhof Banja Luka

Die Bahnstrecke hat ihren Ausgangspunkt in Doboj, wo Züge aus Sarajevo und Tuzla eintreffen. Die Strecke führt zunächst entlang der Bosna nach Kostajnica Srpska, wo sie sich von der nach Šamac führenden Strecke trennt. Die Trasse überquert die Bosna und führt in einem Seitental hinauf nach Ljeskove-Vode, um durch den 1,9 Kilometer langen gleichnamigen Tunnel nach Ostružnja zu gelangen. Von dort führt sie hinunter nach Kulaši und entlang der Ukrina hinauf nach Snjegotina, um anschließend durch einen rund 1400 Meter langen Tunnel die Wasserscheide von Ukrina und Vrbanja zu unterqueren. Durch das Jošavka-Tal führt die Bahn zur Kleinstadt Čelinac und entlang der Vrbanja nach Banja Luka. Bereits im Stadtgebiet überquert sie den Vrbas und erreicht den 1873 von der Chemins de fer Orientaux eröffneten und 1878 durch die k.u.k. Militärbahn Banjaluka–Dobrlin wiederhergestellten Endbahnhof. Von Banja Luka führt die Strecke der früheren k.u.k. Militärbahn nach Novi Grad und weiter nach Dobrljin.

Betrieb

Der Regionalverkehr wird mit kur­zen, stark motorisierten Zügen abge­wickelt, die aus einer Lokomotive der Baureihe 441 und wenigen Reisez­ug­wagen bestehen. Einfahrt eines Re­gionalzugs in Doboj.

Die Strecke Doboj–Banja Luka weist nur geringen Personenverkehr auf. Für den Regionalverkehr werden vier Zugpaare angeboten, die nach Novi Grad weiterfahren.[3] Die direkte Verbindung Sarajevo–Zagreb war bereits Fahrplanjahr 2017 eingestellt.[4]

Am 1. August 2017 wurde der Talgo-Verkehr zwischen Sarajevo und Banja Luka aufgenommen.[5] 2018 wurde das Angebot mit einem zweiten Zugpaar von Sarajevo über Novi Grad nach Bihać an der Una-Bahn ausgeweitet.[6] Es ist geplant, die internationalen Züge Sarajevo–Zagreb wieder einzuführen.[7]

Einzelnachweise

  1. Werner Schiendl, Franz Gemeinböck: Die Eisenbahnen in Bosnien und der Herzegowina 1918–2016. Edition Bahn im Film, Wien 2017, ISBN 978-3-9503096-7-6, S. 290–291
  2. Bosnische Serbenrepublik: China hilft. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 4/2008. Minirex, ISSN 1022-7113, S. 202.
  3. Kursbuch der Eisenbahn in Bosnien und Herzegowina. Fahrplan 2018. Auf: ec-tobias.de von Tobias Heinze
  4. Kursbuch der Eisenbahn in Bosnien und Herzegowina. Fahrplan 2017. Auf: ec-tobias.de von Tobias Heinze
  5. Mathias Rellstab: Talgo bis Banja Luka. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 10/2017. Minirex, ISSN 1022-7113, S. 513.
  6. Toma Bacic: Talgo-Züge nach Bihać. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 8–9/2018. Minirex, ISSN 1022-7113, S. 426.
  7. Toma Bacic: Bosnische Talgo-Züge endlich im Einsatz. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 11/2016. S. 545.

Weblinks

Commons: Doboj–Banja Luka railway – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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ŽRS (ehemals JŽ) Baureihe 441 erreicht Doboj mit einem Regionalzug
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Бањалука: жељезничка станица у Врбањи
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Intercity von Zagreb nach Ploce, hier im Netz der Željeznice Republike Srpske, zwischen Ljeskove Vode und Rakovac in Bosnien und Herzegownia.
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Der Bau der Bahnstrecke Banja Luka–Doboj war eine der letzten großen Eisenbahnbauten der jugoslawischen Jugendbrigaden. Die 93,5 km lange Strecke wurde vom 1. März bis 20. Dezember 1951 von mehr als 87 000 jungen Menschen gebaut, wobei 34 Brücken und drei Tunnels mit einer Länge von rund 4 Kilometern erstellt und ca. 2 Millionen Kubikmeter Erdmaterial verschoben wurden. Eine besondere Herausforderung war der Bau des Ljeskove-Vode-Tunnels, bei dem Wassereinbrüche und Einstürze die Arbeit behinderten.