Bahnstrecke Darmstadt–Worms

Darmstadt–Worms
Strecke der Bahnstrecke Darmstadt–Worms
Streckennummer (DB):3541 (Darmstadt–Goddelau)
4010 (Goddelau–Biblis)
3570 (Biblis–Worms)
Kursbuchstrecke (DB):655
Streckenlänge:43,5 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:Goddelau–Worms und
Darmstadt Hbf – Bergschneise:

15 kV 16,7 Hz ~
Zweigleisigkeit:Goddelau–Worms
von Bensheim
61,6Darmstadt Hbf
nach Aschaffenburg
nach Frankfurt S3
von/nach Aschaffenburg
von Frankfurt
58,591Darmstadt Bergschneise (Abzw)
nach Groß-Gerau
57,7Pallaswiese (nach Darmstadt Hbf)
57,386Darmstadt-Griesheim Röhm
57,3+ 47,96
57,2+150,00
Überlänge 2,04 m
Bundesautobahn 5
Bundesautobahn 67
51,6Griesheim
47,7Wolfskehlen
von Groß-Gerau
45,7Riedstadt-Goddelau 89 m
42,7Stockstadt (Rhein)
39,6Biebesheim
Anschlussstrecke vom Gernsheimer Hafen
36,4Gernsheim
31,5Groß Rohrheim
Anschluss Kernkraftwerk Biblis
28,1
10,0
Biblis 92 m
nach Bürstadt
Weschnitz
von Bürstadt
5,613Hofheim (Ried)
ehem. von Weinheim
urspr. Trasse bis 1900
Landdamm (Abzw)
Bahnhof Rosengarten (1869–1900)
3,366Regionalbereichsgrenze Mitte/Südwest
2,566Rheinbrücke,
  Landesgrenze Hessen / Rheinland-Pfalz
Hafenbahn Worms
2,318Worms Brücke (bis 2015)
von Mainz
1,100Worms Einmündung (Bft)
ehem. von Gundheim
Worms Gbf (Bft)
0,064106Worms Hbf (Gleise 8 und 9; MEG km 0,000)
nach Monsheim
nach Grünstadt
nach Ludwigshafen

Quellen: [1][2]

Die Bahnstrecke Darmstadt–Worms ist eine ehemals durchgehende, normalspurige Eisenbahnstrecke in Südhessen durch das Hessische Ried und wird daher auch als Riedbahn bezeichnet.

Der Abschnitt zwischen Darmstadt und Riedstadt-Goddelau ist heute weitestgehend stillgelegt, der Abschnitt bis Biblis ist heute als Teil der Bahnstrecke Mannheim–Frankfurt von großer Bedeutung für den Schienenpersonenfernverkehr und Schienengüterverkehr, während der letzte Abschnitt nach Worms Schienenpersonennahverkehr und Schienengüterverkehr aufweist.

Geschichte

Die Riedbahn wurde von der Hessischen Ludwigsbahn von Darmstadt zu dem Worms am Rhein gegenüber liegenden Bahnhof Rosengarten gebaut, um die Stadt von dort über das Trajekt Worms–Rosengarten mit der Landeshauptstadt des Großherzogtums Hessen zu verbinden.

Elektrifiziert wurde die Strecke zwischen Riedstadt-Goddelau (damals: Goddelau-Erfelden) und Worms 1964.[3]

Ausblick

Der Abschnitt zwischen Biblis und Hofheim soll 2024 mit ETCS ausgerüstet und somit dichtere Zugfolgen ermöglicht werden.[4]

Bedienung

Darmstadt – Riedstadt-Goddelau

Auf dem größtenteils stillgelegten Teilstück zwischen Darmstadt Hbf und Riedstadt-Goddelau liegt noch bis ins Industriegebiet von Weiterstadt-Riedbahn ein Gleisanschluss, welcher sporadisch vom Güterverkehr genutzt wird.

Riedstadt-Goddelau – Biblis

Auf dem mittleren Abschnitt zwischen Riedstadt-Goddelau und Biblis verkehren im Schienenpersonenfernverkehr fast alle Intercity-Express- und Intercity-Züge zwischen dem Eisenbahnknoten Frankfurt am Main im Norden (mit den Bahnhöfen Frankfurt (Main) Hbf, Frankfurt (Main) Süd und Frankfurt am Main Flughafen) und dem Eisenbahnknoten Mannheim Hbf im Süden.

Daneben verkehren nur zwei Linien des Schienenpersonennahverkehrs, der Regional-Express RE 70 von Frankfurt (Main) Hbf über Groß Gerau-Dornberg, Riedstadt-Goddelau, Biblis und Lampertheim nach Mannheim Hbf und die S-Bahn S 9 von Groß-Rohrheim über Biblis, Lampertheim und Mannheim nach Karlsruhe.

Biblis – Worms

Der südliche Abschnitt wird ausschließlich im Schienenpersonennahverkehr bedient, und zwar von den Regionalbahn-Linien RB 62 von Biblis nach Worms Hauptbahnhof, sowie der von Bensheim und Bürstadt kommenden RB 63 ab Hofheim (Ried) nach Worms Hbf (siehe auch Nibelungenbahn).

Auf der Strecke fahren täglich etwa fünf Güterzüge, 13 Regionalbahnen mit Elektrotriebwagen, 56 mit Dieseltriebwagen und zwei Regionalexpresse.[5]

Außerdem wird dieser südliche Abschnitt als Umleitung bei Betriebsstörungen zwischen Biblis und Mannheim genutzt.

Betriebsstellen

Worms Hauptbahnhof

Der Wormser Hauptbahnhof ist der wichtigste Bahnhof der Nibelungenbahn. Als wichtigste Zwischenstation der Bahnstrecke Mainz–Ludwigshafen sowie Ausgangspunkt der Strecken nach Alzey/Bingen, Biblis und Bensheim ist der Bahnhof ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt. Früher war der Hauptbahnhof außerdem Ausgangspunkt der Strecken nach Viernheim/Weinheim, Grünstadt und Gundheim.

Worms Brücke

Haltepunkt Worms Brücke in den letzten Betriebsjahren

Der Haltepunkt Worms Brücke ging mit der Eröffnung der Rheinbrücke am 30. November 1900 in Betrieb, damals unter der Bezeichnung Worms-Rhein.[6] In den ersten Jahrzehnten seines Bestehens war er auch mit Personal besetzt.[7] 1902 wurde er zum Bahnhof 3. Klasse heraufgestuft.[8] Zum 1. Dezember 1926 wurde der Haltepunkt für den Gepäck- und Expressgutverkehr geöffnet.[9]

Nach der Sprengung der Rheinbrücke Worms am 20. März 1945 wurde der Haltepunkt nicht mehr bedient und erst nach Eröffnung des Brückenneubaus 1948 als „nicht selbständiger Haltepunkt“ 1949 wieder in Betrieb genommen.[10]

Er war neben dem Hauptbahnhof und dem Bahnhof Pfeddersheim eine von zuletzt drei Bahnstationen in Worms. Ursprünglich war er wegen des Pendlerverkehrs zum Hafen Worms und dem ihn umgebenden Gewerbegebiet angelegt worden. Die Bedienung des Haltepunkts wurde zum 14. Dezember 2014 wegen zu geringer Reisendenzahlen eingestellt. Zuletzt sei er nur noch von vier Fahrgästen pro Tag genutzt worden.[11] Die Bahnsteige und Zugänge sind baulich noch erhalten (Stand: 2020).

Rosengarten

Der Bahnhof Rosengarten war von 1869 bis 1900 der Endpunkt der Ried- und Nibelungenbahn am Trajekt Worms–Rosengarten, da die Rheinbrücke noch nicht fertiggestellt war.

Hofheim (Ried)

Der Bahnhof Hofheim (Ried) ist der Bahnhof des Lampertheimer Ortsteils Hofheim. Im Bahnhof verzweigen sich die Strecken nach Biblis (Riedbahn) und Bensheim (Nibelungenbahn).

Biblis

Im Bahnhof Biblis trifft die Strecke auf die Riedbahn aus Mannheim. Es gibt dort eine Anschlussbahn zum Kernkraftwerk Biblis.

Griesheim

Der Bahnhof in Griesheim wurde 1934 von „Griesheim b Darmst“ in „Griesheim (b Darmst)“ umbezeichnet.[12]

Weblinks

Literatur

  • Heinz Schomann: Eisenbahn in Hessen. Eisenbahnbauten und -strecken 1839–1939. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Drei Bände im Schuber. Band 2.1. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, S. 351 ff. (Strecke 020).

Einzelnachweise

  1. DB Netze - Infrastrukturregister
  2. Eisenbahnatlas Deutschland 2009/2010. 7. Auflage. Schweers + Wall, Aachen 2009, ISBN 978-3-89494-139-0.
  3. Bundesbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 4. September 1964, Nr. 41. Bekanntmachung Nr. 438, S. 210.
  4. Julian Fassing, Marcel Helwig, Peter Müller, Toni Keil, Martin Rosenbohm, Fabian Walf, Philipp Welsch: Generalsanierung der Riedbahn: eine Zwischenbilanz. In: Der Eisenbahningenieur. Band 75, Nr. 7, Juli 2023, ISSN 0013-2810, S. 46–51 (online [PDF]).
  5. Tobias Vogel: Lärmsanierungsprogramm an Schienenwegen des Bundes: Strecke 4010 / Strecke 3570 – Abschnitt Biblis km 26,300 bis km 29,600, Schalltechnische Untersuchung. (PDF; 8,5 MB) Modus Consult im Auftrag der DB Netz AG, 3. September 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Oktober 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/rp-darmstadt.hessen.de
  6. Eisenbahndirektion Mainz (Hrsg.): Sammlung der herausgegebenen Amtsblätter vom 1. Dezember 1900. 4. Jahrgang, Nr. 55. Bekanntmachung Nr. 529, S. 410.
  7. Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 15. April 1911, Nr. 19. Bekanntmachung Nr. 267, S. 124.
  8. Eisenbahndirektion Mainz (Hrsg.): Sammlung der herausgegebenen Amtsblätter vom 22. März 1902. 6. Jahrgang, Nr. 14, Bekanntmachung Nr. 128, S. 89.
  9. Reichsbahndirektion in Mainz (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion in Mainz vom 4. Dezember 1926, Nr. 54. Bekanntmachung Nr. 916, S. 433.
  10. Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Eisenbahndirektion Mainz vom 1. Juli 1949, Nr. 32. Bekanntmachung Nr. 329, S. 166.
  11. Hier hält kein Zug mehr - BAHN Haltepunkt "Worms Brücke" wird nur noch von vier Fahrgästen am Tag genutzt. Wormser Zeitung, 3. Dezember 2014, abgerufen am 8. Januar 2021 (nur Überschrift).
  12. Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 20. Januar 1934, Nr. 5. Bekanntmachung Nr. 39, S. 17; in: Eisenbahnatlas Deutschland. 10. Auflage. Schweers + Wall, Köln 2017, ISBN 978-3-89494-146-8. dagegen nur „Griesheim“.

Auf dieser Seite verwendete Medien

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KReuZung mit Abzweig von(+) rechts
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Liniennummer S3 der S-Bahn Rhein-Main
Worms Bruecke 01.jpg
Autor/Urheber: Armin Kübelbeck --Kuebi 15:36, 27 May 2007 (UTC), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Der Haltepunkt „Worms-Brücke“ in Worms.
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ex Kilometrierungswechsel
Bahnstrecke Darmstadt–Worms Karte.png
Autor/Urheber: Hbf878, OpenStreetMap contributors, David Liuzzo and axpde, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Karte der Bahnstrecke Darmstadt–Worms.