Bahnstrecke Chlumec nad Cidlinou–Międzylesie

Chlumec nad Cidlinou–Międzylesie
Kursbuchstrecke (SŽ):020, 021, 024
Streckenlänge:119,355 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:Chlumec nad Cidlinou–Týniště nad Orlicí: 3 kV =
Letohrad–Międzylesie: 3 kV =
Streckengeschwindigkeit:100 km/h
Strecke
von Městec Králové (vorm. LB Chlumetz–Königstadtl)
Abzweig geradeaus und von rechts
von Velký Osek (vorm. ÖNWB)
Bahnhof
0,000Chlumec nad Cidlinou
Abzweig geradeaus und nach links
nach Trutnov (vorm. ÖNWB)
Brücke über Wasserlauf
Cidlina
Brücke über Wasserlauf
Bystřice
Bahnhof
3,836Nové Město nad Cidlinou
Bahnhof
8,094Káranice
Haltepunkt / Haltestelle
11,639Kratonohy
Bahnhof
14,938Dobřenice
Haltepunkt / Haltestelle
17,873Lhota pod Libčany
Bahnhof
20,570Praskačka
Blockstelle
23,913Odb. Plačice
Abzweig geradeaus und nach rechts
Verbindungsbahn nach Opatovice nad Labem-Pohřebačka
Haltepunkt / Haltestelle
26,296Hradec Králové-Kukleny
Abzweig geradeaus und von rechts
von Pardubice (vorm. SNDVB)
Bahnhof
27,959Hradec Králové hlavní nádraží
Abzweig geradeaus und nach links
nach Ostroměř (vorm. BCB)
Abzweig geradeaus und nach links
nach Zawidów (vorm. SNDVB)
Brücke über Wasserlauf
Elbe
Haltepunkt / Haltestelle
30,903Hradec Králové zastávka (seit 1936)
Bahnhof
32,200Hradec Králové-Slezské Předměstí
Haltepunkt / Haltestelle
37,745Blešno (seit 1921)
Bahnhof
41,449Třebechovice pod Orebem
Brücke über Wasserlauf
Dědina
Haltepunkt / Haltestelle
46,850Petrovice nad Orlicí
Kreuzung geradeaus unten
Choceň–Meziměstí
Abzweig geradeaus und von rechts
von Meziměstí (vorm. StEG)
Bahnhof
49,782Týniště nad Orlicí
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Choceň (vorm. StEG)
Haltepunkt / Haltestelle
52,320Lípa nad Orlicí
Haltepunkt / Haltestelle
55,831Čestice
Brücke über Wasserlauf
Olešnický potok
Bahnhof
57,113Častolovice
Abzweig geradeaus und nach links
nach Solnice (vorm. LB Častolowitz–Reichenau an der Kněžna–Solnitz)
Brücke über Wasserlauf
Bělá
Haltepunkt / Haltestelle
60,260Kostelec nad Orlicí město
Bahnhof
61,711Kostelec nad Orlicí
Bahnhof
64,342Doudleby nad Orlicí
Abzweig geradeaus und nach links
nach Rokytnice v Orlických horách (vorm. LB Daudleb–Rokitnitz)
Brücke über Wasserlauf
Zdobnice
Haltepunkt / Haltestelle
67,324Záměl
Bahnhof
69,741Potštejn
Brücke über Wasserlauf
Divoká Orlice
Haltepunkt / Haltestelle
72,396Sopotnice
Tunnel
74,449Litický (263 m)
Bahnhof
75,072Litice nad Orlicí
Haltepunkt / Haltestelle
76,861Bohousová
Bahnhof
83,019Žamberk
Haltepunkt / Haltestelle
87,116Lukavice v Čechách
Abzweig geradeaus und von rechts
von Ústí nad Orlicí (vorm. ÖNWB)
Bahnhof
89,953Letohrad früher Kyšperk/Geiersberg
Haltepunkt / Haltestelle
95,054Verměřovice
Bahnhof
99,272Jablonné nad Orlicí
Haltepunkt / Haltestelle
101,021Jamné nad Orlicí
Bahnhof
104,667Těchonín
Haltepunkt / Haltestelle
108,233Mladkov
Bahnhof
110,821Lichkov früher Lichtenau
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Šternberk (vorm. Mährische Grenzbahn)
Grenze
113,243
136,064
Staatsgrenze Tschechien–Polen
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
Verbindungsbogen von Dolní Lipka (1939 bis 1947)
Bahnhof
129,952Międzylesie früher Mittelwalde
Strecke
nach Wrocław (vorm. Preußische Staatsbahn)

Quellen: [1][2]

Die Bahnstrecke Chlumec nad Cidlinou–Międzylesie ist eine eingleisige Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich von der k.k. priv. Österreichischen Nordwestbahn (ÖNWB) errichtet und betrieben wurde. Sie zweigt in Chlumec nad Cidlinou von der Bahnstrecke Velký Osek–Trutnov ab und führt über Hradec Králové und Letohrad nach Międzylesie (Mittelwalde) in Polen, wo sie in die Bahnstrecke Wrocław–Międzylesie einmündet. Die Strecke ist Teil der internationalen Fernverbindung von Prag nach Breslau.

Im Eisenbahnnetz der Tschechischen Republik ist die Strecke als gesamtstaatliche Bahn („celostátní dráha“) klassifiziert.

Geschichte

Am 5. August 1867 hatten das Kaiserthum Österreich und das Königreich Preußen die Herstellung der grenzüberschreitenden Eisenbahnstrecken Landshut–Schwadowitz und Wildenschwert–Glatz in einem Staatsvertrag beschlossen.[3][4]

Die Konzession für die Strecke Wildenschwert-Glatz erhielt die Österreichische Nordwestbahn am 25. Juni 1870 zusammen mit der Elbetalbahn (Nimburg–Tetschen) und einer Verbindung von Chlumetz über Königgrätz nach Geiersberg. In der Konzession war der Bau einer eingleisigen Strecke vorgesehen. Erst wenn „der jährliche Rohertrag während zweier auf einander folgender Jahre die Summe von 180.000 fl. in Silber pr. Meile überschreitet“ konnte die Staatsverwaltung die Anlage eines zweiten Gleises fordern.[5]

Eröffnungsdaten[6]
  • 4. Oktober 1873: Chlumetz–Königgrätz
  • 14. Jänner 1874: Königgrätz–Lichtenau
  • 15. Oktober 1875: Lichtenau–Mittelwalde

Nach der Verstaatlichung der ÖNWB am 15. Oktober 1909 ging die Strecke an die k.k. Staatsbahnen (kkStB) über. Nach dem Ersten Weltkrieg traten an deren Stelle die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD).

Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam ein kurzes Stück der Strecke bei Lichtenau zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Breslau. Zwischen Mittelwalde und Niederlipka an der Strecke nach Olomouc wurde 1939 ein neues Verbindungsgleis erbaut, welches fortan dem direkten Zugverkehr zwischen Glatz und Mährisch Schönberg (Šumperk) diente. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD. Der nicht mehr benötigte Verbindungsbogen wurde 1947 abgebaut.

Bahnhof Třebechovice pod Orebem

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke infolge der Dismembration der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC), heute: Správa železnic.

Bis 2023 war die Ausrüstung der Strecke zwischen Letohrad und der Staatsgrenze mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS vorgesehen. Die Streckenausrüstung liefert der tschechische Hersteller AŽD Praha.[7]

Im April 2025 begannen die Arbeiten zur Elektrifizierung des Abschnittes Týniště nad Orlicí–Častolovice als Teilstrecke der Verbindung nach Solnice. Im Gegensatz zu den bereits elektrifizierten Abschnitten soll die Fahrleitung dort mit Wechselspannung 25 kV, 50 Hz gespeist werden. Dafür entsteht in Týniště nad Orlicí ein neues Unterwerk mit zwei einphasigen Transformatoren 110/25 kV. Der elektrische Eisenbahnbetrieb soll dort im Jahr 2027 aufgenommen werden.[8][9]


Literatur

  • Alfred Horn: Die Österreichische Nordwestbahn (= Die Bahnen Österreich-Ungarns. Band 1). Bohmann Verlag, Wien 1967.
  • Ignaz Konta: Geschichte der Eisenbahnen Oesterreichs vom Jahre 1867 bis zur Gegenwart. In: Österreichischer Eisenbahnbeamten-Verein (Hrsg.): Geschichte der Eisenbahnen der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie. Band 1.2. Karl Prochaska, Wien / Teschen / Leipzig 1898, S. 1–426 (archive.org).
Commons: Bahnstrecke Chlumec nad Cidlinou–Międzylesie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky. 2006–2007. Hrsg.: Verlag Pavel Malkus. 2. Auflage. Pavel Malkus, Praha 2006, ISBN 80-87047-00-1 (tschechisch).
  2. Artarias Eisenbahnkarte von Österreich-Ungarn und den Balkanstaaten, mit Stationsverzeichnis; Artaria & Co., Wien 1913
  3. Reichsgesetzblatt für das Kaiserthum Österreich vom 29. Oktober 1867
  4. I. Konta: Band 1.2. 1898, S. 110
  5. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 3. September 1870
  6. I. Konta: Band 1.2. 1898, S. 113
  7. „Správa železnic hledá firmu na instalaci ETCS pro trať Dětmarovice – Mosty u Jablunkova“ auf zdopravy.cz
  8. „SŽDC buduje novou měnírnu v Týništi, příští rok elektrizuje trať do Solnice“ auf zdopravy.cz
  9. „Pod dráty do automobilky. Po letech odkladů začala elektrizace další trati“ auf zdopravy.cz

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Třebechovice pod Orebem, nádraží