Bahnstrecke Burgthann–Allersberg
Burgthann–Allersberg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer: | 5932 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 897 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 14,78[1] km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 14,9[1] ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 300[1] m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Burgthann–Allersberg war eine Nebenbahn in Bayern. Sie zweigte in Burgthann aus der Bahnstrecke Nürnberg–Regensburg ab und führte nach Allersberg. Die als Lokalbahn erbaute Strecke war im Volksmund als Allersberger Bockl bekannt.
Streckenführung
Die aufgelassene Bahnstrecke war eingleisig, nicht elektrifiziert und führte von Burgthann an der Hauptstrecke Nürnberg–Regensburg über Unterferrieden, Pyrbaum, Seligenporten nach Allersberg.
Geschichte
Planungen und Bau
Pläne für einen Anschluss Allersbergs an das Eisenbahnnetz sahen Ende des 19. Jahrhunderts Strecken von Nürnberg, Ochenbruck oder Roth vor. Letztendlich realisiert wurde von der Bayerischen Staatsbahn der Abzweig von der Bahnstrecke Nürnberg–Regensburg in Burgthann.
Gesetzlich genehmigt wurde der Bau der Lokalbahn am 30. Juni 1900. Die Bauarbeiten begannen am 25. März 1901. Die technische Abnahme erfolgte am 14. Dezember 1902. Feierlich eröffnet wurde die Strecke schließlich am 14. Dezember 1902; der planmäßige Betrieb wurde einen Tag später aufgenommen.[1]
Betrieb
Im Einsatz waren bis zuletzt Dampflokomotiven der Baureihe 86. Zum Ende kamen auch Diesellokomotiven zum Einsatz wie die V100. Ein eindrucksvolles Bauwerk war der abgerissene Viadukt bei Bachmühle unterhalb von Oberferrieden. Reste der Brücke sind heute am Radweg parallel zur B8 noch sichtbar. Die hohen Kosten für die Sanierung dieser maroden Brücke führten zur Stilllegung der Strecke durch die Deutsche Bundesbahn.
Stilllegung
1960 wurde der Güterverkehr eingestellt. Die endgültige Stilllegung der Strecke war von der Deutschen Bundesbahn in den 1970er Jahren bereits beschlossen worden. Die Baufälligkeit der Brücke über die Bundesstraße 8 beschleunigte dieses Vorhaben, so dass am 2. Juni 1973 der letzte Zug des „Allersberger Bockls“ den Bahnhof von Allersberg verließ.
Die Stilllegung erfolgte am 3. Juni 1973.[1]
Die Trasse heute
Der Bahnhof Burgthann wurde zu einem Haltepunkt zurückgebaut und dient heute als Station der S-Bahn-Linie Nürnberg Hbf – Neumarkt. Nach dem Abbau der Strecke wurden große Teile der Trasse zu einem Rad- und Wanderweg umgebaut. Der Radweg ist jedoch nicht durchgängig und größtenteils geschottert. Von Unterferrieden nach Seligenporten führt der 7,4 Kilometer lange und mit einem roten Dreieck () ausgeschilderte Bocklbahnweg.[2]
Von der ehemalige Strecke sind heute noch wenige Brücken und Dammfragmente erhalten geblieben. Die ehemaligen Stationsgebäude in Pyrbaum, Seligenporten und Allersberg wurden saniert und werden genutzt. Zwischen den S-Bahn-Stationen Burgthann und Oberferrieden, bei Kilometer 77,8 der Strecke Regensburg–Nürnberg und nahe der Ortschaft Ezelsdorf, ist ab dem Abzweig der Nebenstrecke nach Allersberg ein Teil des Schotterbetts vorhanden. Ebenso eine inzwischen vom Bäumen und Wildwuchs überwucherte Brücke, die früher dem landwirtschaftlichen Verkehr diente.
Ehemaliger Bahnhof Pyrbaum
Der zweigeschossige verputzte Walmdachbau mit Sandsteingliederungen und Erker mit Fachwerkobergeschoss von 1902 ist als Baudenkmal ausgewiesen (D-3-73-156-3). Das Anwesen wurde liebevoll restauriert und konnte seinen eisenbahntypischen Charakter beibehalten. Heute (2018) ist das Anwesen in der Am Alten Bahnhof 2 bewohnt. Nördlich des Bahnhofes befindet sich eine kleine Grünanlage mit einer Informationstafel zur Geschichte der Bahnstrecke.
Ehemaliger Bahnhof Seligenporten
Der zweigeschossige Halbwalmdachbau mit Bodenerker und Sandsteingliederungen sowie der eingeschossige Walmdachbau (Nebengebäude) von 1902 ist als Baudenkmal ausgewiesen (D-3-73-156-54). Heute (2018) ist das Anwesen in der Kesselstraße 6 bewohnt. Südlich von Seligenporten befindet sich eine Eisenbahnbrücke die einen Feldweg überspannt. Der ehemalige Damm dazu ist ungenutzt.
Ehemaliger Bahnhof Allersberg
Der zweigeschossige Halbwalmdachbau mit Fachwerkgiebeln von 1902 ist als Baudenkmal ausgewiesen (D-5-76-113-1). Heute (2018) wird das Gebäude in der Bahnhofstraße 14 als Bücherei genutzt.[3]
Bahnhof Allersberg Rothsee
Beim Allersberger Ortsteil Altenfelden und nahe der A9 wurde 33 Jahre später, am 6. Dezember 2006, der neue Bahnhof Allersberg (Rothsee) in Betrieb genommen. Er liegt an der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt, wird jedoch nur von Nahverkehrszügen bedient.
Haltestellen
An der Strecke gab es folgende Haltestellen:
- Bahnhof Burgthann (Kilometer 0)
- Haltestelle Unterferrieden (Kilometer 2,8)
- Bahnhof Pyrbaum (Kilometer 6,5)
- Bedarfshalt Rengersricht (Kilometer 8,2)
- Bahnhof Seligenporten (Kilometer 10,3)
- Bahnhof Allersberg (Kilometer 14,8)
Bildergalerie
- © Derzno (via Wikimedia-Commons), CC BY-SA 4.0
Brücke über den Radweg bei der B8
- © Derzno (via Wikimedia-Commons), CC BY-SA 4.0
Bahndamm mit Resten vom Schotterbett
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Ehemaliger Bahnhof Pyrbaum
- © Derzno (via Wikimedia-Commons), CC BY-SA 4.0
Brücke über den Lachwiesengraben bei Pyrbaum
- © Derzno (via Wikimedia-Commons), CC BY-SA 4.0
Ehemaliger Bahnhof Seligenporten
- © Derzno (via Wikimedia-Commons), CC BY-SA 4.0
Brücke südlich von Seligenporten
- © Derzno (via Wikimedia-Commons), CC BY-SA 4.0
Ehemaliger Bahnhof Allersberg
- © Derzno (via Wikimedia-Commons), CC BY-SA 4.0
Radwegmarkierung Bocklbahnweg
Literatur
- Wolfgang Bleiweis/Ekkehard Martin, Fränkische Nebenbahnen einst und jetzt Mittel- und Unterfranken, Bufe-Fachbuch-Verlag 1987. ISBN 3-922138-30-6.
- Manfred Bräunlein: Ludwigskanal und Eisenbahn. Verlag Ph.C.W.Schmidt, Neustadt/Aisch, Nürnberg 2003. ISBN 3-87707-613-0
- Ulrich Rockelmann: Spurensuche Abgebaute Bahnstrecken im Raum Nürnberg. Hofmann Verlag Nürnberg, Nürnberg 1999. ISBN 3-87191-270-0.
Weblinks
- Verlauf der Strecke in OpenStreetMap
- Bahnstrecke Burgthann - Allersberg auf bahnrelikte.net
- Kursbuch von 1944
- Verlauf der Strecke auf der OpenRailwayMap
- Spurensuche Eisenbahn: Bilder des heutigen Zustands
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Wolfgang Bleiweis, Ekkehard Martin: Fränkische Nebenbahnen: einst und jetzt; Mittel- und Unterfranken. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham/München 1987, ISBN 3-922138-30-6, S. 105–109.
- ↑ Verlauf des Bocklbahnweg in OpenStreetMap (abgerufen am 11. Juni 2018)
- ↑ Bücherei Allersberg (abgerufen am 11. Juni 2018)
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: ErwinD, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Brückenruine über die Trasse der Allersbergbahn bei Ezelsdorf
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Allersberger Bockl, Radweg, Bocklbahnweg
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Ehemalige Eisenbahnbrücke, Oberferrieden, Burgthann, Allersberger Bock
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Brücke, Allersberger Bockl, Seligenporten
Kennzeichnung Wanderwege
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Liniennummer der Linie S3 der S-Bahn Nürnberg
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Allersberger Bockl, Bahndamm zwischen Unterferrieden und Pyrbaum
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Allersberger Bockl, Eisenbahnbrücke bei Pyrbaum
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Bahnhof, Allersberg, Allersbeger Bockl, Baudenkmal
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Bahnhof Pyrbaum, Allersberger Bockl, Pyrbaum
© Derzno (via Wikimedia-Commons), CC BY-SA 4.0
Bahnhof Seligenporten, Allersberger Bockl, Seligenporten
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Verlauf der ehemaligen Bahnstrecke Burgthann-Allersberg