Bahnstrecke Blonay–Chamby
| Blonay–Chamby | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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 Lageplan der Strecke | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckennummer (BAV): | 115 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Fahrplanfeld: | 115, 115.1 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckenlänge: | 2,95 km | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Stromsystem: | 900 Volt = | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Maximale Neigung: | 50 ‰ | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Blonay–Chamby ist eine 2,95 Kilometer lange, meterspurige, elektrifizierte und durchgehend eingleisige Bahnstrecke im Kanton Waadt in der Schweiz, die den Transports Montreux–Vevey–Riviera (MVR) gehört. Sie wird in der Sommersaison von der Museumsbahn Blonay–Chamby (BC) als historische Bahn betrieben.
Geschichte
Die Bahnstrecke von Blonay nach Chamby ging am 1. Oktober 1902 als Teil der Gesamtstrecke Vevey–Saint-Légier–Blonay–Chamby in Betrieb. Bauherr war die frühere Chemins de fer électriques Veveysans (CEV), welche bis zum 21. Mai 1966 auch einen fahrplanmässigen Verkehr durchführte.
Nachdem der Personenverkehr wegen zu geringer Fahrgastzahlen eingestellt worden war, übernahm der Verein Museumsbahn Blonay–Chamby den Betrieb und richtete zum 20. Juli 1968 die erste Schweizer Museumsbahn ein.[2] Die Museumsbahn Blonay–Chamby ist seither offizielles Eisenbahnverkehrsunternehmen und besitzt hierfür eine eidgenössische Personenbeförderungskonzession. Die Infrastrukturkonzession verblieb jedoch bei der CEV, ab 2001 bei deren Rechtsnachfolgerin Transports Montreux–Vevey–Riviera (MVR).
Anlässlich der Aufnahme des Museumsbetriebs wurde 1968 ferner eine etwa 200 Meter lange Stichstrecke zwischen der Diensthaltestelle Bifurcation und dem neu erstellten Depot, Chamby-Musée genannt, in Chaulin errichtet, das dem Verein als Eisenbahnmuseum dient.
Ab 1998 wurde der Betrieb auf der Bahnstrecke Blonay–Chamby ganzjährig als Ergänzung zu den Zügen der Museumsbahn unter dem Namen Chemin de fer léger de la Riviera mit durchgehenden fahrplanmässigen Zügen auf der Bahnstrecke Vevey–Blonay–Chamby–Montreux ergänzt, 2000 mussten die durchgehenden Züge wegen mangelnder Nachfrage aber wieder aufgegeben werden. Seither dient die Bahnstrecke wiederum nur den saisonalen Museumszügen und den Dienstzügen der MVR.
Betrieb
Der historische Fahrbetrieb findet regelmässig an allen Wochenenden zwischen Anfang Mai und Ende Oktober statt. Neben Eisenbahnfahrzeugen kommen dabei auch Strassenbahn-Wagen zum Einsatz. Im offiziellen Kursbuch sind die Museumskurse im Fahrplanfeld 115 aufgeführt.[3] Als Zusatz dient das Fahrplanfeld 115.1, es beinhaltet den jeweils am letzten Sonntag eines Monats verkehrenden Dampfzug zwischen Chamby-Musée und Vevey.
Bei der Zugbildung muss berücksichtigt werden, dass der Viadukt über den Baye de Clarens eine eingeschränkte Tragfähigkeit hat, welche Doppeltraktionen nicht zulässt. Deswegen werden bei Zügen, die zwei Triebfahrzeuge benötigen, diese in der Regel an der Zugspitze und am Zugschluss beigestellt. Das dient auch der Vermeidung von Rangiermanövern an den Endstationen.
Zusätzlich zu den historischen Zügen verkehren ganzjährig Dienstzüge für den Streckenunterhalt. Darüber hinaus gibt es Sonderzüge und betrieblich bedingte Überfuhren zwecks Fahrzeugunterhalt. Letztere verkehren zwischen dem Netz der Transports Montreux–Vevey–Riviera und dem der Montreux-Berner Oberland-Bahn, insbesondere zu deren Werkstätte in Chernex.
Historischer Fahrtzielanzeiger in Blonay, 2010
Haltestelle Chantemerle, 2023
Viadukt über den Baye de Clarens, 2010
Haltestelle Cornaux, 2010
Bahnübergang zwischen Cornaux und Bifurcation, 2010
Bahnhof Chamby, 2010
Bahnhof Chamby, 1975
Literatur
- Sébastien Jarne (Hrsg.): Le chemin de fer touristique Blonay–Chamby. Lausanne 1986.
- José Banaudo, Alex Rieben: À la decouverte du Chemin de fer-Musée Blonay–Chamby. Les Edition du Cabri, Breil-sur-Roya 1992, ISBN 2-903310-98-X.
- Alain Castella und Charles-Maurice Emery: Faire La Voie, Chemin de fer-Musée Blonay–Chamby. Departement für Bildung, Jugend und Kultur (DFJC) – Amt für Kultur (SERAC) des Kanton Waadt, Lausanne 2010.
Weblinks
- Website der Museumsbahn
- Website der Bahngesellschaft Transports Montreux–Vevey–Riviera (MVR)
- Chemins de fer électriques Veveysans (CEV). Blonay – Chamby MOB In: eingestellte-bahnen.ch von Jürg Ehrbar
Einzelnachweise
- ↑ Betriebsstelle ist im Schienennetz Schweiz von 1980 verzeichnet
- ↑ 40 Jahre Blonay–Chamby als erste Schweizer Museumsbahn! Bahnonline.ch, 2. September 2008, abgerufen am 15. Oktober 2018.
- ↑ Fahrplanfelder 115 und 115.1 2010 als PDF (Zugriff am 9. Juli 2010)
Auf dieser Seite verwendete Medien
Bahnübergang des mit einem Fahrverbot mit Zubringerdienst versehenen Feldweg zum Museumsareal der Museumsbahn Blonay–Chamby in Chamby-Musée, zwischen Bifurcation und Cornaux, auf der Bahnstrecke Blonay–Chamby, im Sommer 2010 mit einem von Chamby nach Blonay Talwärts fahrenden Personenzug. Der Museumsbahn Zug bestehend aus der Dampflokomotive HG 3/4 3 der Brig–Furka–Disentis-Bahn (BFD), dem C4 44 der Berner Oberland-Bahnen (BOB), sowie den beiden im Bild nicht mehr sichtbaren Personenwagen BC4 22 der Montreux–Berner Oberland-Bahn (MOB) sowie Personenwagen C2 23 der ehemaligen Chemins de fer électriques de la Gruyère (CEG), heute Freiburgische Verkehrsbetriebe (TPF).
Autor/Urheber: Transfer 2015, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Haltestelle Chantemerle, deutsch Amselgesang, an der Bahnstrecke Blonay–Chamby der gleichnamigen Museumsbahn Blonay–Chamby (BC) in der Westschweiz.
Autor/Urheber: BCFeh, Lizenz: CC0
Viaduc de la Baye de Clarens der Museumsbahn Blonay–Chamby (BC) im Frühling 2011 mit einem von Blonay nach Chamby Bergwärts fahrenden Personenzug. Der Museumsbahn Zug bestehend aus dem Motorwagen ABe 4/4 35 der Rhätischen Bahn (RhB), dem Personenwagen C2 23 der ehemaligen Chemins de fer électriques de la Gruyère (CEG), heute Freiburgische Verkehrsbetriebe (TPF), dem Sommerwagen C4 44 der Berner Oberland-Bahnen (BOB) sowie am Zugschluss dem Post- und Gepäckwagen FZ2 36, ebenfalls der ehemaligen Chemins de fer électriques de la Gruyère (CEG).
ex Kopfhaltestelle, Streckenanfang
Einer der beiden Endpunkte der Museumsbahn Blonay–Chamby: Chamby. Im Vordergrund rechts, der Motorwagen Ce 2/2 12 der ehemaligen Langenthal–Jura-Bahn (LJB), heute Aare Seeland mobil (ASm) aus dem Jahre 1907, abfahrbereit Richtung Blonay Beziehungsweise Chamby-Musée. Im Hintergrund das Bahnhofsgebäude der Montreux–Berner Oberland-Bahn (MOB). Die Holzhütte linkerhand gehört der Museumsbahn.
Historischer Fahrtzielanzeiger für einen Dampfzug der Museumsbahn Blonay–Chamby (BC) im Sommer 2010 in Blonay. Im Hintergrund: Dampflokomotive HG 3/4 3 mit gemischtem Adhäsions- und Zahnradantrieb der ehemaligen der Brig–Furka–Disentis-Bahn (DFB)
Situationsskizze der Bahnstrecken der Museumsbahn Blonay–Chamby (BC) und der ehemaligen Chemins de fer électriques Veveysans (CEV) heute Transports Montreux–Vevey–Riviera (MVR).
Rot: Bahnstrecke Vevey–Saint-Légier–Blonay seit 1902 und Blonay–Les Pléiades seit 1911
Orange: Bahnstrecke Saint-Légier–Châtel-Saint-Denis 1904 bis 1969
Schwarz: Bahnstrecke Blonay–(Bifurcation–)Chamby seit 1902 und Bifurcation–Chamby-Musée (Chaulin) seit 1968
Dunkelblau: Bahnstrecke Montreux–Les Avants der Montreux–Berner Oberland-Bahn (MOB) seit 1901
Haltestelle Cornaux der Bahnstrecke Blonay–Chamby (BC). Die Haltestelle ist für die 100 Jahr Feier des Compagnie Genevoise des Tramways Électriques (CGTE) Gepäckriebwagens Fe 4/4 101 kurzzeitig in La Forge umbezeichnet.