Bahnstrecke Ban Phachi–Chiang Mai

Ban Phachi–Chiang Mai
Photo by CEphoto, Uwe Aranas or alternatively © CEphoto, Uwe Aranas, CC BY-SA 4.0
Empfangsgebäude Chiang Mai
Empfangsgebäude Chiang Mai
Streckenlänge:661,5 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Zweigleisigkeit:Ban Phachi–Lopburi
Nordostbahn von Bangkok
89,95Ban Phachi Junction
Nordostbahn nach Nakhon Ratchasima
93,58Don Ya Nang
96,44Nong Wiwat
99,16Ban Plak Raet
102,3Mae Nam Pasak, Chakri-Doppelbrücke (103 u. 105 m)
102,73Tha Ruea
108,78Ban Mo
116,56Nong Don
121,72Ban Klap
127,44Ban Pa Wai
132,81Lopburi
137,51Tha Khae
144,38Khok Kathiam
150,08Nong Tao
154,93Nong Saikhao
161,22Ban Mi
165,94Huai Kaeo
170,33Phai Yai
172,90Rongrian Chan Sen
173,86Chan Sen
176,79Ban Kok Kwao
180,20Chong Khae
187,37Thale Wa
188,65Phong Thong
193,01Ban Takhli
198,80Dong Maku
204,60Hua Wai
Betriebsstrecke[Anm. 1]
211,44Nong Pho
217,22Hua Ngio
221,77Ban Nong Mu
224,81Noen Makok
231,35Thung Namsuem
235,49Khao Thong
245,78Nakhon Sawan vor 1956: Nong Pling
Hafenbahn Nakhon Sawan
250,56Paknam Pho
257,15Bueng Boraphet
263,86Thap Krit
270,87Khlong Pla Kot
280,29Chum Saeng
290,24Wang Krang
297,03Bang Mun Nak
303,50Ho Krai
309,87Dong Takhop
319,00Taphan Hin
324,91Huai Ket
332,60Hua Dong
339,36Wang Krot
346,79Phichit
354,26Tha Lo
362,25Bang Krathum
366,21Mae Thiap
375,31Ban Mai
381,87Bueng Phra
389,28Phitsanulok
393,75Ban Teng Nam
400,05Ban Tum
405,31Khwae Noi
414,50Phrom Phiram
423,20Nong Tom
432,75Ban Bung
437,41Ban Khon
447,55Pichai
453,98Rai Oi
456,99Mae Nam Nan (Ban Dara-Brücke)
Bahnstrecke Ban Dara Junction–Sawankhalok
458,31Ban Dara Junction
461,80Tha Sak
469,86Tron
476,82Wang Kaphi
485,17Uttaradit
487,25Sila At vor 1961: Uttaradit Mai
489,35Thao Sao
493,25Nam Rit
497,56Ban Dan
509,36Pang Ton Phueng
513,72Pang Tup Khop-Tunnel
514,84
516,41Khao Phuleng-Tunnel
516,77
517,02Khao Phuleng
521,48Huai Rai
525,37Rai Klet Dao
528,22Mae Phuak
533,94Den Chai
nach Chiang Rai (Projekt)
538,43Pak Pan
546,94Kaeng Luang
551,55Mae Nam Yom (174 m)
554,42Huai Mae Ta
563,86Ban Pin
574,05Huai Mae Lan-Tunnel
574,18
574,43Huai Mae Lan
578,46Pha Khan
581,22Pha Kho
591,07Pang Puai Höhe: 395 m
600,33Mae Chang
Anschluss zu einem Xylit-Bergwerk
609,16Mae Mo
614,90Huai Rak Mai eröffnet: 1976
622,20Sala Pha Lat
628,45Mae Tha
637,24Nong Wua Thao
642,29Nakhon Lampang
643,37Mae Nam Wang (274 m)
647,11Bo Haeo
654,85Hang Chat
660,98Pang Muang
655,09Huai Rian
671,08Mae Tan Noi
673,67Pang Hua Pong 1922 aufgelassen
676,75Nebenfluss des Nam Mae Tan (120 m)
677,90Nebenfluss des Nam Mae Tan (142 m)
677,97Pang Yang
678,32Nebenfluss des Nam Mae Tan (120 m)
681,58Khun-Tan-Tunnel
682,94
683,14Khun Tan Höhe: 573 m
691,89Tha Chomphu Höhe: 425 m
700,68Sala Mae Tha
707,00Huai Kieng
713,01Nong Lom
724,00Doi Ti aufgelassen: 1980
728,28Kuang (120 m)
729,21Lamphun
734,64Pa Sao
742,78Saraphi
751,42Chiang Mai

Quellen: [1][Anm. 2]

Die Bahnstrecke Ban Phachi–Chiang Mai (auch Nordbahn genannt) ist eine 641,5 km lange Eisenbahnstrecke in Thailand und wesentlicher Teil der Eisenbahnverbindung zwischen Bangkok und Chiang Mai.

Geschichte

Planungen

Bahnhof Phitsanulok
Fahrkarte von der Nordbahn

Plänen der britischen Kolonialverwaltung in Indien, eine Eisenbahn von Burma nach China aus topografischen Gründen über siamesisches Gebiet zu führen, wehrte die siamesische Regierung ab, weil das den Briten einen besseren Zugriff auf den Norden Thailands ermöglicht hätte als der Regierung in Bangkok selbst. Im Gegenzug musste sie jedoch zugestehen, selbst eine Bahnstrecke in den Norden zu bauen, an die sich die Briten dann anschließen konnten.

1888 wurde ein Planungsauftrag an Sir Andrew Clarke erteilt, der zu diesem Zeitpunkt als Akquisiteur für die britische Firma Puncard, McTaggart, Lowther & Co. arbeitete. Dieser Auftrag umfasste eine Verbindung von Bangkok nach Chiang Mai und drei davon in nordöstlicher Richtung abzweigende Strecken. Der Bericht zu diesem Auftrag lag 1890 vor.[2]

Der Beginn entsprechender Arbeiten verzögerte sich, weil die Regierung zum einen die gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen der eigenen Eisenbahnverwaltung unter Karl Bethge und dem von ihm gekündigten, ursprünglich für den Bau der Nordostbahn verantwortlichen britischen Firma Murray Campbell abwarten wollte, zum anderen alle der Staatsbahn zur Verfügung stehende Fachkräfte beim Bau der Nordostbahn gebunden waren.

Bau

Lokomotive 728 auf dem Bahnhofsvorplatz von Lampang

Erst zum Jahresende 1897 begann deshalb die Vermessung des ersten Abschnitts der Nordbahn zwischen ihrer Abzweigung von der Nordostbahn in Ban Phachi Junction nach Lopburi. Die Bauarbeiten begannen allerdings schon im März 1898, die Eröffnung dieses 43 km langen Streckenabschnitts folgte zum 1. April 1901, unmittelbar nach der Eröffnung der Gesamtstrecke der Nordostbahn.[3] Technisch wurden die Parameter der Nordostbahn übernommen, an die die Nordbahn als Zweigstrecke anschloss, so die Normalspur von 1435 mm. Nach Eröffnung dieses ersten Abschnitts stockte der Weiterbau allerdings, da die Regierung die Ressourcen auf den Bau der Südbahn konzentrierte.

Als im Juli 1902 eine Rebellion im Norden ausbrach, wurde deutlich, wie wichtig eine Eisenbahn dorthin unter militärischen Gesichtspunkten war. Die Nordbahn war unter außenpolitischen Gesichtspunkten unbedenklich, während die Südbahn die Interessensphäre der Briten, der Bau einer Ostbahn den der französischen Kolonialmacht in Indochina berührte. Der Weiterbau der Nordbahn wurde sofort angegangen und sie wurde nach und nach in Abschnitten eröffnet[4]:

  • Ban Phachi Junction – Lopburi, 43 km zum 1. April 1901
  • Lopburi – Paknam Pho, 117 km zum 31. Oktober 1905
  • Paknam Pho – Phitsanulok, 139 km zum 24. Januar 1908
  • Phitsanulok – Ban Dara Junction, 69 km zum 11. November 1908
  • Ban Dara Junction – Pang Ton Phueng, 51 km zum 15. August 1909
  • Pang Ton Phueng – Mae Phuak, 19 km zum 1. Juni 1911
  • Mae Phuak – Pak Pan, 10 km zum 15. November 1912
  • Pak Pan – Huai Mae Ta, 16 km zum 1. Mai 1913
  • Huai Mae Ta – Ban Pin, 10 km zum 15. Juni 1914
  • Ban Pin – Pha Kho, 17 km zum 1. Mai 1915
  • Pha Kho – Mae Chang, 19 km zum 15. Dezember 1915
  • Mae Chang – Lampang, 42 km zum 1. April 1916
  • Lampang – Pang Hua Phong, 33 km zum 20. Dezember 1916
  • Pang Hua Phong – Pang Yang, 4 km zum 1. Juli 1918
  • Pang Yang – Chiang Mai, 72 km zum 1. Januar 1922

Die Eröffnung der gesamten Nordbahn wurde auf den 1. Januar 1922 gelegt, den 41. Geburtstag von König Vajiravudh (Rama VI.).

Bauliche Besonderheiten

Zug im Bahnhof von Khun Tan

Die Nordbahn musste zwischen Den Chai und Lampang sowie zwischen Lampang und Chiang Mai je einen Gebirgszug queren. Dazu mussten insgesamt vier Tunnel geschlagen werden, darunter zwischen Lampang und Chiang Mai der 1362 Meter lange Khun-Tan-Tunnel, heute der längste Eisenbahntunnel Thailands. Dessen Erstellung zwischen März 1913 und 1917 (eröffnet: März 1918) leitete der deutsche Ingenieur Emil Eisenhofer. Als Eisenhofer 1962 hoch betagt starb, wurde seine Asche am Nordausgang des Khun-Tan-Tunnels beigesetzt, später kam auch die seiner Frau dazu.[5] Hier liegt der Bahnhof Khun Tan, mit 573 m der höchstgelegene im gesamten thailändischen Eisenbahnnetz.[6]

Wie alle anderen Strecken in Normalspur wurde die Nordbahn in den 1920er Jahren auf Meterspur umgespurt, um zum einen die bis dahin getrennten Netze der Staatsbahn vereinigen zu können, zum anderen den Anschluss an die Meterspurnetze der angrenzenden Eisenbahninfrastruktur von Britisch-Malaya und Französisch-Indochina zu ermöglichen. Das wurde in einer Übergangszeit mit einem Dreischienengleis erreicht. Ab 1926 konnten Meterspurzüge die gesamte Strecke befahren,[5] 1930 wurde die Beseitigung des dritten Gleises für normalspurige Fahrzeuge abgeschlossen.

2002/2003 wurde die Strecke bis Lopburi zweigleisig ausgebaut.[5]

Vorhaben

Es ist vorgesehen, weitere 354 km der Strecke, von Lopburi bis Sila-At zweigleisig auszubauen.[5]

Schon 1997 wurde der Neubau einer 246 km langen Zweigstrecke Den Chai–Chiang Rai von der Regierung gebilligt und seit 2001 damit begonnen, die erforderlichen Grundstücke zu beschaffen. Allerdings blieb das Vorhaben aufgrund von Geldmangel stecken.[5]

Betrieb

Laufschild am Zug Nr. 2: Chiang Mai-Bangkok

Historisch

In den 1920er Jahren wurden Nachtverkehr und Schlafwagen eingeführt. Bis dahin wurden Fernfahrten für Übernachtungen unterbrochen. Die Royal State Railways (RSR) unterhielten dafür Hotels an großen Bahnhöfen. Die Fahrzeit von Bangkok nach Chiang Mai betrug damals 25 ½ Stunden.[7]

Am 20. Mai 1988 ereignete sich bei Ban Takhli ein schwerer Eisenbahnunfall: Ein beladener 10-Tonnen-Lkw durchbrach die Schranke eines Bahnübergangs und fuhr einem Zug in die Flanke. Mehrere Personenwagen wurden stark beschädigt, einige entgleisten und blieben in der Konstruktion einer Brücke hängen, auf der die Strecke einen Bewässerungskanal querte, oder fielen in den Kanal. 27 Menschen starben, 22 wurden darüber hinaus verletzt.[8]

Aktuell

Über die gesamte Streckenlänge verkehren heute täglich fünf Zugpaare, drei weitere zwischen Bangkok und Phitsanulok. In Bangkok nutzen alle Züge den Bahnhof Hua Lamphong. Unter den hier verkehrenden Zügen ist auch der Renommier-Zug der Thailändischen Bahn, das Zugpaar Nr. 1 / Nr. 2, ein Nachtzug zwischen Bangkok und Chiang Mai, der ausschließlich Schlafwagen der 1. Klasse und klimatisierte Schlafwagen der 2. Klasse sowie einen Speisewagen führt. Als schnelle Tagverbindung verkehrt ein Dieseltriebwagen unter der Zuggattung DRC, der nur Sitzplätze der klimatisierten 2. Klasse führt.[9]

Weblinks

Commons: Northern Line (Thailand) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • B. R. Whyte: The Railway Atlas of Thailand, Laos and Cambodia. White Lotus Co Ltd, Bangkok 2010, ISBN 978-974-480-157-9

Anmerkungen

  1. Die SRT betrieb eine Reihe von Strecken wie diese, die in der Zeit, als mit Dampflokomotiven gefahren wurde, dazu dienten, Feuerholz aus den Wäldern entlang der Bahnstrecke abzufahren.
  2. Die Kilometrierung rechnet vom Bahnhof Hua Lamphong in Bangkok aus

Einzelnachweise

  1. Angaben nach Whyte: Railway Atlas, S. 19ff
  2. Whyte: Railway Atlas, S. 11f
  3. Whyte: Railway Atlas, S. 21
  4. Angaben nach: Whyte: Railway Atlas, S. 24f
  5. a b c d e Whyte: Railway Atlas, S. 22
  6. Whyte: Railway Atlas, S. 24, 29
  7. Whyte: Railway Atlas, S. 3.
  8. Peter W. B. Semmens: Katastrophen auf Schienen. Eine weltweite Dokumentation. Transpress, Stuttgart 1996, ISBN 3-344-71030-3, S. 214
  9. Angaben nach: The Man in Seat 61: Train Travel in Thailand

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Chiang Mai Thailand Chiang-Mai-Railway-Station-01.jpg
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Chiang Mai, Thailand: Chiang Mai Railway Station
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Thailand train ticket
728-Steam-Locomotive.JPG
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Preserved C56 36 in Lampang Railway Station, Lampang
Phitsanulokstation0205.jpg
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Hauptbahnhof von Phitsanulok, Thailand. Das Gebäude wurde um 1920 vom deutschen Architekten Karl Siegfried Döring erbaut.
ขบวนรถไฟ.jpg

ขบวนรถไฟ ที่จอดที่สถานีรถไฟขุนตาน

สถานีรถไฟขุนตาน ตั้งอยู่ที่ตำบลทาปลาดุก อำเภอแม่ทา จังหวัดลำพูน