Bahnstrecke Ústí nad Labem–Chomutov

Ústí nad Labem hl.n.–Chomutov
Strecke der Bahnstrecke Ústí nad Labem–Chomutov
Kursbuchstrecke (SŽDC):130
Streckenlänge:64,693 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C4/D4
Stromsystem:3 kV =
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h
Zweigleisigkeit:Ústí nad Labem hl.n.–Chomutov
von Děčín hl. n. (vorm. k.k. Nördliche Staatsbahn)
0,141Ústí nad Labem hl.n. früher Aussig Stadt
nach Praha Mas. n. (vorm. k.k. Nördliche Staatsbahn)
von Ústí nad Labem-Střekov (vorm. ÖNWB)
1,214Ústí nad Labem západ früher Aussig Teplitzer Bf
3,259Ústí nad Labem západ St.5
(Neutrassierung 1982)
4,550Trmice
nach Bílina (vorm. ATE)
5,200odb. Hrbovice
6,635Tuchomyšl früher Schönfeld
8,917Chabařovice staré n. früher Karbitz
vlečka
11,214Chabařovice
12,938Bohosudov früher Mariaschein
16,200Proboštov
18,118Teplice v Čechách früher Teplitz-Schönau
20,238Řetenice
nach Liberec (vorm. ATE)
von Děčín hl. n.
22,900Oldřichov u Duchcova
nach Litvínov
(Neutrassierung 1968)
26,400Duchcov
28,250Duchcov staré n. früher Dux
28,500Želénky
von Osek (vorm. DBE)
odb. Rozcesti
nach Světec (vorm. ATE)
32,000Chotějovice
von Trmice (vorm. ATE)
34,516Bílina früher Bilin
ehem. Strecke Duchcov–Plzeň (bis 1968)
29,529Liptice
32,178Břešťany früher Preschen
36,300Bílina kyselka früher Bilin Sauerbrunn
37,746Mariánské Radčice früher Maria Ratschitz
Brucher Sandbahn
nach Braňany pískové n. (Prohn Sandbf.)
40,300Želenice nad Bílinou früher Sellnitz
42,225odb. České Zlatníky
nach Obrnice–Plzeň (vorm. EPPK)
von Praha–Obrnice (vorm. PDE)
46,280Most
Most hl.n. früher Brüx
nach Moldava v Krušných horách (vorm. PDE)
odb. Široký vrch
Souš u Mostu früher Tschausch
Verbindungsbahn von Most nové nádraží
48,597Třebušice früher Triebschitz
Neutrassierung 1984 (Ervěnický koridor)
Neutrassierung 1955
51,200Hořany
51,722Ervěnice früher Holtschitz-Seestadtl
52,683Holešice
55,610Kyjice
von Počerady (vorm. LB Potscherad–Wurzmes)
56,061Vrskmaň früher Wurzmes
Otvice früher Udwitz-Görkau
Jirkov zastávka
(Ende des Ervěnický koridor)
von Jirkov (seit 1984)
60,512odb. Dolní Rybník
Děčín–Chomutov (vorm. DBE)
Chomutov město früher Komotau-Oberdorf
63,060odb. Chomutov město
nach Chomutov seřazovací nádraží (seit 1984)
von Reitzenhain (vorm. BEB)
64,693Chomutov früher Komotau
von Chomutov seřazovací nádraží (vorm. DBE)
nach Praha-Bubny (vorm. BEB)
nach Cheb (vorm. BEB)

Die Bahnstrecke Ústí nad Labem–Chomutov ist eine zweigleisige elektrifizierte Hauptbahn („celostátní draha“) in Tschechien, die ursprünglich von der k.k. priv. Aussig-Teplitzer Eisenbahn erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft im Nordböhmischen Becken von Ústí nad Labem (Aussig/Elbe) über Teplice (Teplitz-Schönau) und Most (Brüx) nach Chomutov (Komotau).

Geschichte

Vorgeschichte und Bau

Zur Abfuhr der im Nordböhmischen Becken um Teplitz geförderten Braunkohle zum Elbhafen Aussig entstand im Jahre 1858 die zweigleisige Bahnstrecke von Aussig (heute: Ústí nad Labem) nach Teplitz (heute: Teplice). Zügig wurde der weitere Streckenausbau in Richtung Komotau (heute: Chomutov) fortgesetzt, um auch die Kohlegruben um Dux (heute: Duchcov) und Brüx (heute: Most) anzuschließen. Am 8. Oktober 1870 erfolgte der Anschluss zur Buschtěhrader Eisenbahn in Komotau.

Eröffnungsdaten:

  • Aussig–Teplitz * 20. Mai 1858
  • Teplitz–Dux * 18. Juli 1867
  • Dux–Komotau * 8. Oktober 1870

In den folgenden Jahren entwickelte sich die Strecke zur am stärksten belasteten Eisenbahnstrecke in Österreich-Ungarn.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Bahnhof Chabařovice (2016)

Mit der Intensivierung der Braunkohleförderung nach dem Zweiten Weltkrieg mussten ab den 1950er Jahren größere Teile der Trasse in ihrer Linienführung verändert werden. 1968 erfolgte bei Duchcov eine Streckenverlegung nach Osten. Dabei verlor die Stadt ihren Bahnhof, der durch eine auf dem Gebiet der Gemeinde Lahošt angelegte Bahnstation ersetzt wurde. 1983 wurde durch den Großtagebau zwischen Chomutov und Most ein bis zu 150 Meter hoher Damm aus Abraum geschüttet, der zur Zeit seiner Errichtung als höchster Bahndamm der Welt galt. Dieser Streckenabschnitt wird als Ervěnický koridor (deutsch etwa: „Seestädter Korridor“) bezeichnet.

Folgende Tabelle zeigt die Eröffnungsdaten des elektrischen Zugbetriebes:

EröffnungStrecke
10. Februar 1962Duchcov–Třebušice
18. September 1962Ústí nad Labem západ–Chabařovice
30. September 1963Chabařovice–Duchcov
2. Oktober 1964Ústí nad Labem hl.n.–Ústí nad Labem západ
5. Dezember 1989Třebušice–Chomutov

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC).

Der Streckenbetreiber SŽDC plant in den nächsten Jahren eine abschnittsweise Erneuerung der Eisenbahninfrastruktur zwischen Ústí nad Labem und Chomutov. Von 2019 bis 2022 soll zunächst der Abschnitt Oldřichov u Duchcova–Bílina mit einem Kostenrahmen von zwei Milliarden Kronen instand gesetzt werden. Neben den Gleisanlagen sollen auch die Leit- und Sicherungstechnik, die Brücken und die Betriebsstellen vollständig umgebaut und erneuert werden. Nach Abschluss der Arbeiten soll die Streckengeschwindigkeit von 100 km/h auf 120 bis 145 km/h angehoben werden.[1]

Literatur

  • Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Ústí nad Labem–Chomutov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Podkrušnohorskou magistrálu čeká modernizace, na řadě je úsek Oldřichov – Bílina“ auf zdopravy.cz

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Gleisanschluss
Stanice Chabařovice 1.jpg
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Bahnhof Chabařovice, Tschechien
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