Bahnradsport-Weltmeisterschaften 1991

(c) Bundesarchiv, Bild 183-1989-0624-011 / CC-BY-SA 3.0
Der Chemnitzer Michael Hübner (hier bei der DDR-Meisterschaft 1989) errang in Stuttgart den WM-Titel im Keirin.

Die Bahnradsport-Weltmeisterschaften 1991 fanden vom 13. bis 18. August 1991 auf der Radrennbahn in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart statt. 53 Nationen waren am Start.

Bei dieser WM trat erstmals nach Jahrzehnten wieder eine gesamtdeutsche Mannschaft an, da im Dezember 1990 die Radsport-Landesverbände der neuen Bundesländer dem Bund Deutscher Radfahrer beigetreten waren. Dieser Zusammenschluss bescherte den Deutschen vor heimischem Publikum sechsmal Gold, viermal Silber und eine Bronzemedaille.

Im Sprint der Amateure errang der spätere mehrfache deutsche Olympiasieger Jens Fiedler nach dem Rücktritt von Lutz Heßlich seinen ersten Titel vor seinem Mannschaftskameraden Bill Huck. Bei den Profi-Sprintern enttäuschte der Chemnitzer Michael Hübner in einem ruppigen und von Dopingfällen geprägten Wettbewerb, konnte sich aber im Keirin rehabilitieren und seinen vierten WM-Titel sichern. Seinen ersten WM-Titel gewann der Leipziger Jens Lehmann in der Einer- sowie der Mannschaftsverfolgung. Der Bahnvierer fuhr zudem Weltrekord vor 5000 begeisterten Zuschauern.

Auch die Karriere des späteren Sechstage-Stars Bruno Risi nahm in Stuttgart ihren Anfang, als er seinen ersten WM-Titel im Punktefahren gewinnen konnte. Ein anderer beliebter Sechstage-Fahrer, Danny Clark, wurde kurz vor seinem 40. Geburtstag Weltmeister der Profi-Steher.

Bei den Frauen konnte sich die Niederländerin Ingrid Haringa zwei Titel sichern, im Sprint (vor der Deutschen Annett Neumann) und im Punktefahren, trotz eines Sturzes 17 Runden vor Schluss.

Resultate

Frauen

DisziplinPlatzLandAthlet
Sprint1Niederlande NiederlandeIngrid Haringa
2Deutschland DeutschlandAnnett Neumann
3Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenConnie Paraskevin-Young
Einerverfolgung (3000 m)1Deutschland DeutschlandPetra Roßner
2Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenJanie Eickhoff
3Frankreich FrankreichMarion Clignet
Punktefahren1Niederlande NiederlandeIngrid Haringa
2Belgien BelgienKristel Werckx
3Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenJanie Eickhoff

Männer (Profis)

DisziplinPlatzLandAthlet
Sprint1unbekannt[1]
2Frankreich FrankreichFabrice Colas
3unbekannt[2]
Keirin1Deutschland DeutschlandMichael Hübner
2Italien ItalienClaudio Golinelli
3Frankreich FrankreichFabrice Colas
Einerverfolgung (5000 m)1Frankreich FrankreichFrancis Moreau
2Großbritannien GroßbritannienShaun Wallace
3Großbritannien GroßbritannienColin Sturgess
Punktefahren (50 km)1Sowjetunion SowjetunionWjatscheslaw Jekimow
2Frankreich FrankreichFrancis Moreau
3Niederlande NiederlandePeter Pieters
Steherrennen (1 Stunde)1Australien AustralienDanny Clark (hinter Bruno Walrave)
2Schweiz SchweizPeter Steiger (hinter Ueli Luginbühl)
3Schweiz SchweizArno Küttel (hinter René Aebi)

Männer (Amateure)

DisziplinPlatzLandAthlet
Sprint1Deutschland DeutschlandJens Fiedler
2Deutschland DeutschlandBill Huck
3Australien AustralienGary Neiwand
Zeitfahren (1000 m)1Spanien SpanienJose Manuel Moreno
2Deutschland DeutschlandJens Glücklich
3Trinidad und Tobago Trinidad und TobagoGene Samuel
Tandem1Deutschland DeutschlandEmanuel Raasch/Eyk Pokorny
2Tschechoslowakei TschechoslowakeiLubomír Hargaš/Pavel Buráň
3Frankreich FrankreichFrédéric Lancien/Denis Lemyre
Einerverfolgung (4000 m)1Deutschland DeutschlandJens Lehmann
2Deutschland DeutschlandMichael Glöckner
3Danemark DänemarkJan Bo Petersen
Mannschaftsverfolgung (4000 m)1Deutschland DeutschlandMichael Glöckner/Andreas Walzer/
Jens Lehmann/Stefan Steinweg
2Sowjetunion SowjetunionJewgeni Bersin/Dmitri Neljubin/
Wadim Krawtschenko/Wladislaw Bobrik
3Australien AustralienBrett Aitken/Stuart O’Grady/
Stephen McGlede/Shaun O’Brien
Punktefahren (50 km)1Schweiz SchweizBruno Risi
2Australien AustralienStephen McGlede
3Danemark DänemarkJan Bo Petersen
Steherrennen (50 km)1Osterreich ÖsterreichRoland Königshofer (hinter Karl Igl)
2Italien ItalienDavid Solari (hinter Walter Corradin)
3Deutschland DeutschlandCarsten Podlesch (hinter Dieter Durst)

Literatur

Anmerkungen

  1. Carey Hall, Australien, wegen Dopings disqualifiziert.
  2. Stephen Pate, Australien, wegen Dopings disqualifiziert.

Siehe auch

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of None.svg
Platzhalter für Flaggenabbildungen
Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United Kingdom (3-5).svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of Australia (converted).svg

Flag of Australia, when congruence with this colour chart is required (i.e. when a "less bright" version is needed).

See Flag of Australia.svg for main file information.
Flag of Switzerland within 2to3.svg
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Flag of Trinidad and Tobago.svg
Flagge Trinidad und Tobago
UCI Logo 2015.svg
Logo of the Union Cycliste Internationale, Aigle VD, Switzerland
Bundesarchiv Bild 183-1989-0624-011, Michael Hübner, Bill Huck.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1989-0624-011 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Michael Hübner, Bill Huck