Bahnhof Warszawa Śródmieście WKD
Warszawa Śródmieście WKD | |
---|---|
Zugang zum unterirdischen Bahnsteig, März 2021 | |
Daten | |
Lage im Netz | Kopfbahnhof |
Bauform | Tunnelbahnhof |
Bahnsteiggleise | 1 |
Eröffnung | 1963 |
Architektonische Daten | |
Architekt | Arseniusz Romanowicz |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Warschau |
Ort/Ortsteil | Śródmieście |
Woiwodschaft | Masowien |
Staat | Polen |
Koordinaten | 52° 13′ 40″ N, 21° 0′ 2″ O |
Eisenbahnstrecken | |
Liste der Bahnhöfe in Polen |
Der Bahnhof Warszawa Śródmieście WKD ist der Warschauer Endbahnhof der Regionalbahn Warszawska Kolej Dojazdowa (WKD). Er liegt im Innenstadtbezirk Śródmieście an der Kreuzung Aleje Jerozolimskie und Aleja Jana Pawła II rund 150 Meter südwestlich des Fernverkehrsbahnhofs Warszawa Centralna. Ebenfalls nahe gelegen ist der namensähnliche Bahnhof Warszawa Śródmieście (PKP), der von der Polskie Koleje Państwowe betrieben und von anderen Regionalverkehrsanbietern (Koleje Mazowieckie und Szybka Kolej Miejska) genutzt wird.
Geschichte
Der Bahnhof entstand im Rahmen der Neugestaltung des Warschauer Eisenbahnknotens in der Zeit des Wiederaufbaus von Warschau nach dem Zweiten Weltkrieg. Der vorher an der Ulica Nowogrodzka gelegene Endbahnhof der in Warschau verlaufenden Trasse der WKD wurde zu der im Tunel Średnicowy geführten Linia Średnicowa verlegt.[1] Die Anlage wurde von Architekten und Ingenieuren unter der Leitung von Arseniusz Romanowicz entworfen. Der Bahnhof wurde am 8. Dezember 1963 eröffnet.
Architektur
Ursprünglich konnte man den unterirdisch liegenden Bahnsteig über zwei überdachte Treppen erreichen. Der auf der gegenüberliegenden Seite der Al Jerozolimskie gelegene, kleinere Eingang wurde 1993 beim Bau eines Bürohauses abgerissen. Der noch bestehende Zugang zeichnet sich durch ein Betondach aus, das Schmetterlingsflügeln oder einem riesigen Pfannkuchen (so im Volksmund genannt) ähnelt.[2] Mit weichen Kurven der Betonschale erhielt das Gebäude eine individuelle Form. Als Gebäude der Warschauer Nachkriegsmoderne gilt es als repräsentatives Beispiel für die Ästhetik der 1960er Jahre und dokumentiert das Schaffen von Arseniusz Romanowicz und Piotr Szymaniak – den beiden wichtigsten Gestaltern der Eisenbahnarchitektur in Warschau in den Nachkriegsjahren. Die Architektur des Stalinismus wurde von der polnischen Architektur der Moderne abgelöst.[3]
Die Statik beruht auf den in den 1950er und 1960er Jahren beliebten dünnwandigen Schalenstrukturen, obwohl sie zu der Zeit eine technologische Herausforderung für die Konstrukteure darstellten. Der Zugang wurde im Jahr 2020 aufgrund der individuellen und ausdrucksstarken Form von hohem architektonischen Wert in das Denkmalschutzregister eingetragen.[4]
Nutzung
Der zweigleisige Bahnhof verfügt über einen unterirdischen Seitenbahnsteig, der einseitig genutzt wird. Der Bahnsteigbereich ist in 2 Sektoren unterteilt: im ostwärts gelegenen Sektor 1 fahren die Züge ab; im Sektor 2 (westlicher Teil des Bahnsteigs) kommen die Züge an.
Die Linie Nr. 47 verbindet die Warschauer Innenstadt mit dem Endbahnhof Grodzisk Mazowiecki Radońska in Grodzisk Mazowiecki. Über die an der Station Podkowa Leśna Zachodnia abzweigende Linie Nr. 48 kann auch deren Endhaltepunkt Milanówek Grudów erreicht werden. Der erste Haltepunkt der Linie ist Warszawa Ochota, er liegt rund 1000 Meter entfernt. Der Verkehr am Bahnhof wird aus dem Kontrollraum in Komorów gesteuert, dem zentralen Kontrollzentrum der WKD-Linie.
Neben dem Zugang vom Straßenniveau über die Treppe gibt es auch einen Fußgängertunnel, der unter dem anliegenden Verkehrskreisel Rondo Czterdziestolatka verläuft und 1974 beim Bau des Zentralbahnhofs angelegt wurde. Er verbindet den WKD-Bahnhof mit Warszawa Centralna und von dort auch Warszawa Śródmieście (PKP). Im Jahr 2018 nutzten täglich 12.000 bis 14.000 Passagiere den Bahnhof.[5]
Trivia
Der Bahnhof war mehrfach Schauplatz von Film- und Musikvideoszenen. So wurden hier Szenen einer Folge der polnischen Krimiserie „Kryminalni“ gedreht. Unter anderem spielten bei hier gedrehten Musikvideos die Künstler Grzegorz Turnau und Zbigniew Zamachowski mit.
Weblinks
- Eintrag bei der Ogólnopolska Baza Kolejowa (polnisch)
- Eintrag zum Bahnhof mit Schema der Gleisanlagen der drei Warschauer Innenstadtbahnhöfe bei semaforek.kolej.pl (polnisch)
- Eintrag im Atlas Kolejowy (polnisch)
- Kurzinfo zum Bahnhof auf der Website der WKD (polnisch)
Einzelnachweise
- ↑ Marcin Żywiałkowski, Ślady starej Warszawy — kolejka EKD, 1. Juni 2016, Medium po polsku (polnisch)
- ↑ Wiata nad wejściem na peron Warszawa Śródmieście WKD zabytkiem, 10. August 2020, bryla.pl (polnisch)
- ↑ Katarzyna Florencka, Warszawa/ Rozpoczęto badania architektury stacji WKD Śródmieście, 30. Juli 2018, Nauka w Polsce/Fundacja PAP (polnisch)
- ↑ Wiata kolejowa w centrum zabytkiem, 5. August 2020, tvnwarszawa.pl (polnisch)
- ↑ Wymiana pasażerska na stacjach w Polsce w 2018 r., Website des Urząd Transportu Kolejowego - UTK (polnisch)
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Patryk, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Oczekujące na odjazd z Warszawy Śródmieście WKD EN97-009a i EN97-006b
Autor/Urheber: Ariel Ciechański, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Elektryczne zespoły trakcyjne EN94-32 i EN94-34 na stacji Warszawa Śródmieście WKD.
Autor/Urheber: Wistula, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Warszawa Śródmieście WKD, eastern entrance pavillon
Autor/Urheber: Panek, Lizenz: CC BY 3.0
Warszawa Śródmieście WKD railway station.
Autor/Urheber: Adrian Grycuk, Lizenz: CC BY-SA 3.0 pl
Stacja Warszawa Śródmieście WKD