Bahnhof Uster

Uster
Lok-Remisen beim Bahnhof (2011)
Lok-Remisen beim Bahnhof (2011)
Daten
Perrongleise3
AbkürzungUST
IBNR8503125
Eröffnung1. August 1856 (Glatthalbahn)
Lage
Stadt/GemeindeUster
KantonZürich
StaatSchweiz
Koordinaten696659 / 245227
Höhe (SO)464 m
Eisenbahnstrecken
Liste der Bahnhöfe in der Schweiz
i16i18

Der Bahnhof Uster wurde von der Glatthalbahn als provisorischer Endbahnhof in Uster, Kanton Zürich, eröffnet. Er kam über die Vereinigten Schweizerbahnen (VSB) in den Bestand der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Der Bahnhof Uster mit zwei Lokremisen steht als Kulturgut nationaler Bedeutung unter Denkmalschutz (KGS-Nr.: 7698).[1]

Geschichte

Das Aufnahmegebäude des Bahnhofs Uster

Der Bahnhof wurde zusammen mit der ersten Etappe der Glatthalbahn, die von Dübendorf nach Uster führte, am 1. August 1856 eröffnet. Da der Bahnhof Dübendorf einer anderen Gesellschaft gehörte – dort schloss die Glatthalbahn an die Schweizerische Nordostbahn an – wurden die Depotanlagen in Uster erstellt, obwohl der Bahnhof seit der Eröffnung der weiterführenden Strecke nach Wetzikon am 9. November 1857 zum Durchgangsbahnhof wurde.

Der Standort des Bahnhofes war während der Planungsphase recht lange unklar, da anfänglich auch eine Streckenführung über Wetzikon und Gossau zur Diskussion stand. Erst als die Streckenführung über Wetzikon entschieden war, konnte die Lage des Bahnhofes festgelegt werden. Dies führte dazu, dass die Bauarbeiten an den Hochbauten erst relativ spät aufgenommen wurden.

Bahnhofsgebäude und Lokremise Uster

Luftbild mit Lokomotivdepot von Walter Mittelholzer (1919–37)
Der Bahnhof Uster vor dem Umbau auf Mittelperron (Aufnahmedatum 1967)

Der Bahnhof erhielt 1855 ein einstöckiges, provisorisches Aufnahmegebäude, welches von Kaspar Wetli geplant,[2] jedoch schon 1856 durch ein klassizistisches Aufnahmegebäude ersetzt wurde, das einen doppelstöckigen, fünfachsigen Mittelteil mit beidseitigen Risaliten besitzt. Das Gebäude wurde von der SBB als national schutzwürdig eingestuft.[3] Die Lokremise Uster besteht aus den Remisen 1 und 2. Diese stehen als Ensemble seit 1985 unter Denkmalschutz. Es ist die älteste, heute weitgehend in den Originalzustand zurückversetzte, Depotanlage der Schweiz. Die Lokremise ist heute im Besitz des Kantons Zürich und wird unter anderem auch vom Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland bei den Revisionen an ihren Lokomotiven genutzt.[4]

Die Lokremise 1 ist als Rechteckremise mit zwei Gleisen ausgeführt und wurde 1856 erbaut. Die Lokremise 2 ist als Rundschuppen mit fünf Gleisen ausgeführt und wurde 1857 erbaut.

Der Güterschuppen mit den darüber liegenden Wohnungen wurde von Max Vogt entworfen und 1984 erbaut.[5]

Verkehr

Die folgenden vier Linien der S-Bahn Zürich führen über Uster. Die einzelnen Linien verkehren im Halbstundentakt, so dass stündlich acht Züge nach Zürich sowie sechs Züge ins Zürcher Oberland fahren:

Am Bahnhof Uster stehen den Reisenden sieben lokale und sechs regionale Buslinien der Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland zur Verfügung, die die Feinverteilung übernehmen.

Bilder

Weblinks

Commons: Bahnhof Uster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kantonsliste A- und B-Objekte Kanton ZH. Schweizerisches Kulturgüterschutzinventar mit Objekten von nationaler (A-Objekte) und regionaler (B-Objekte) Bedeutung. In: Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS – Fachbereich Kulturgüterschutz, 1. Januar 2022, abgerufen am 23. Januar 2022 (PDF; 397 kB, 33 S., Revision KGS-Inventar 2021).
  2. Walter Frei: Zur Geschichte der Glattalbahn. Dritter Band der Reihe Blätter zur Heimatkunde und Geschichte von Uster. Herausgegeben von der Kulturgemeinschaft Uster 1956.
  3. SBB Historic, Signatur GD_BAUSBB 64; Inventar historischer Bahnhöfe, Uster
  4. Stefan Hotz: Die historische Bahnhofanlage von Uster ist wieder komplett. In: nzz.ch. Neue Zürcher Zeitung, 26. April 2008, abgerufen am 7. April 2019.
  5. Ruedi Weidmann, Karl Holenstein: Max Vogt – Bauen für die Bahn 1957–1989. (Band 1 der Reihe Architektur- und Technikgeschichte der Eisenbahnen der Schweiz), Verlag Scheideger & Spiess, Zürich 2008, ISBN 978-3-85881-185-1, S. 103.

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