Bahnhof Sauerlach

Bahnhof Sauerlach
Der Bahnhof
Daten
BetriebsstellenartHaltepunkt
Bahnsteiggleise2
AbkürzungMSR
IBNR8005299
Preisklasse5
Eröffnung31. Oktober 1857
WebadresseStationsdatenbank
Lage
Stadt/GemeindeSauerlach
LandBayern
StaatDeutschland
Koordinaten47° 58′ 25″ N, 11° 39′ 18″ O
Höhe (SO)615 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Bayern
i16

Der Bahnhof Sauerlach ist ein Haltepunkt der Deutschen Bahn an der Bahnstrecke München–Holzkirchen. Er wird von der Linie S3 der S-Bahn München bedient, die zwischen Mammendorf und Holzkirchen verkehrt.

Geschichte

Die Bahnstation Sauerlach entstand 1857 an der Linie München (Zentralbahnhof) über Holzkirchen nach Rosenheim (Abteilung IIIa) der Königlich Bayerischen Eisenbahnen.[1] Durch den Anschluss an die Bahnstrecke begann die Ortschaft sich räumlich zu entwickeln.[2]

Am 2. November 1862 fuhr König Maximilian II. bis zu dem Stationsbahnhof dem Königspaar von Griechenland, Otto und Amalie von Oldenburg, bei deren Rückkehr nach Bayern entgegen.[3]

Eine besondere Rolle hatte die Bahnstation wie auch andere Bahnstationen der Strecke dieser holzreichen Gegend, auf der auch der Transport von Brenn- und Nutzholz nach München erfolgte, für den Holzhandel. Sauerlach war Sitz des Holzhandels, der sich bis Nürnberg und darüber hinaus erstreckte.[4]

1876 wurde die Station Sauerlach in den „Special-Tarif für den Transport europäischen Holzes“ aufgenommen.[5] In den Waldungen des Forstamtes Sauerlach wurden zwei normalspurige Waldbahnen angelegt, von denen eine zum Bahnhof Sauerlach führte, die zweite zwischen den Stationen Deisenhofen und Sauerlach in die Bahnstrecke München–Holzkirchen einmündete.[6]

Am 1. April 1894 wurde die Station in den Teil IV des Heftes 1 des Österreichisch-Ungarisch – Bayerischen Verbandsgütertarifs aufgenommen.[7]

Die Firma Holzmann & Comp. wählte 1897 für die Ausführung des Zuleitungskanals vom Teufelsgraben bis Gleißental die Station Sauerlach an der Bahnlinie München–Schliersee als Ausgangspunkt der Gesamtbauarbeiten. Es wurden Lagerplätze, Magazine und Reparaturwerkstätten eingerichtet. Sämtliche Betriebs- und Baumaterialien wurden hierher verbracht und eine schmalspurige Lokomotivbahn von der Station zur Kanalleitungstrasse errichtet.[8]

1898 verhandelte die Kammer der Abgeordneten über die Staatstraßenunterführung in der Station Sauerlach.[9]

Ab dem 9. Dezember 2018 wurde die Buslinie 244 Sauerlach–Höhenkirchen-Siegertsbrunn eingerichtet. Diese benötigte eine separate Bushaltestelle. Im Rahmen der Umbauarbeiten wurden die Haltestellen barrierefrei ausgebaut.

Aufbau

ehemaliges Empfangsgebäude der Station Sauerlach

Der Bahnhof liegt im Zentrum des Ortes Sauerlach direkt am Bahnhofsplatz. Es gibt jeweils zwei Bahnsteige und Bussteige.

Auf Gleis 1 fahren alle Züge in Richtung Holzkirchen, auf Gleis 2 Züge nach Maisach und Mammendorf.

Direkt neben Gleis 1 befindet sich die Bushaltestelle 1, an welchem die Buslinien 223 und 226 halten. An der Haltestelle 2 hält die Buslinie 244.

Das ehemalige Empfangsgebäude wurde in den 2000er Jahren von der DB Station & Service AG veräußert.[10]

Verkehr

Der Haltepunkt Sauerlach wird im 20-Minuten-Takt von der S-Bahnlinie S3 bedient, die zwischen Mammendorf und Holzkirchen verkehrt (Stand 2019). Nachbarstationen sind der Bahnhof Deisenhofen in Richtung Mammendorf und der Haltepunkt Otterfing in Richtung Holzkirchen.

LinieVerlaufTakt
S3Mammendorf – Malching – Maisach – Gernlinden – Esting – Olching – Gröbenzell – Lochhausen – Langwied – Pasing – Laim – Hirschgarten – Donnersbergerbrücke – Hackerbrücke – Hauptbahnhof – Karlsplatz (Stachus) – Marienplatz – Isartor – Rosenheimer Platz – Ostbahnhof – St.-Martin-Straße – Giesing – Fasangarten – Fasanenpark – Unterhaching – Taufkirchen – Furth – Deisenhofen – Sauerlach – Otterfing – Holzkirchen20 min

Der Haltepunkt hat Anbindung an die MVV-Regionalbuslinien 223, 226 und 244. Neben Gleis 1 befindet sich eine Park-&-Ride-Anlage mit 133 Plätzen auf zwei Etagen. 2017 wurden Ladestationen für E-Autos eingebaut.

Weblinks

Commons: Bahnhof Sauerlach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Abt. IIIa. München – Holzkirchen – Rosenheim. In: Kosmas Lutz: Der Bau Der Bayerischen Eisenbahnen Rechts Des Rheines. 1883, S. 103, 498. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. Ortsgeschichte Sauerlach. Gemeinde Sauerlach.
  3. Deutschland. In: Neustadter Zeitung, Nr. 133, 6. November 1862, S. 1. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  4. Joseph Lang: Führer auf den kgl. bayer. Staats- und Ostbahnen. Ein Handbuch für Reisende, wie für das Publikum überhaupt. Verlag der Kranzfelder’schen Buchhandlung, Augsburg 1864 [2. Aufl.], S. 203.
  5. Internationaler Verkehrs-Anzeiger pro Juni 1876. In: Verkehrs-Zeitung. Organ für das Post-, Telegraphen- und Eisenbahnwesen und für die Interessen der deutschen Verkehrsbeamten, Nr. 24, 11. Juni 1876, S. 7. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  6. Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen, Band 24, Verlag von Julius Springer, 1892, S. 409. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  7. Mitteilung der Generaldirektion der K. B. Staatseisenbahnen vom 27. Februar 1894 in: Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen, 1894, S. 172. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  8. Bayerisches Industrie- und Gewerbeblatt, 1897, S. 355. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  9. Verhandlungen der Kammer der Abgeordneten des bayerischen Landtages im Jahre 1897/98, 1898, S. 485. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  10. Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Günther Felbinger FW vom 12. April 2010. Drucksache 16/5014, Bayerischer Landtag – 16. Wahlperiode, 30. Juni 2010, S. 2. (PDF)

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Liniennummer der Linie S3 der S-Bahn München. Diese Lininennummer wurde im Stil von 2006 erstellt, als die Zugehörige S-Bahn-Linie nicht mehr existiert. Die Grafik kann verwendet werden, um bei neuen Artikeln einen einheitlichen Stil zu wahren oder, wenn inZukunft die Liniennummern wieder geändert werden sollten.
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