Bahnhof Roth

Roth
Bahnhof Roth (2009)
Bahnhof Roth (2009)
Bahnhof Roth (2009)
Daten
BetriebsstellenartBahnhof
Lage im NetzDurchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise7
AbkürzungNRO[1]
Preisklasse3[2]
Eröffnung1. Oktober 1849
WebadresseStationssteckbrief der BEG
bahnhof.deRoth-1039642
Lage
Stadt/GemeindeRoth
LandBayern
StaatDeutschland
Koordinaten49° 14′ 29″ N, 11° 4′ 58″ O
Höhe (NHN)341 m
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Bayern
i18

Der Bahnhof Roth ist der Bahnhof der mittelfränkischen Kreisstadt Roth. Er ist Teil der Bahnstrecke Treuchtlingen–Nürnberg, der Nebenbahn Roth–Greding sowie der für die S-Bahn Nürnberg erbauten Bahnstrecke Nürnberg–Roth.

Lage

Der Bahnhof liegt im Südwesten der Stadt, etwa 15 Gehminuten vom Marktplatz entfernt.

Geschichte

Der Bahnhof wurde auf dem Gebiet der damaligen Gemeinde Rothaurach gebaut. Die Eröffnung des Bahnhofs fand mit der Inbetriebnahme des Streckenabschnitts SchwabachPleinfeld am 1. Oktober 1849 statt. 1861 wurde der Ort als „Bahnwärterhaus“ und „Eisenbahnhof“ bezeichnet. Zwischen 1900 und 1904 wurde der Ort Roth Bahnhof nach Roth eingemeindet.[3] Im Bahnhof Roth zweigt die am 1. Juni 1888 eröffnete Bahnstrecke Roth–Greding ab. In ihrem Verlauf wurde etwa 1,5 Kilometer vom Bahnhof Roth entfernt eine weitere Station auf Rother Stadtgebiet (Lohgarten-Roth) eröffnet. Am 9. Juni 2001 ging parallel zur Strecke Nürnberg–Augsburg die Strecke Nürnberg–Roth in Betrieb. Der Bahnhof bekam im Zuge dessen nördlich des Empfangsgebäudes einen neuen Mittelbahnsteig mit zwei separaten – nur von der S-Bahn genutzten – Gleisen 90 und 91, wobei das östliche Gleis ein Stumpfgleis, das westliche eine Verlängerung des am Hausbahnsteig vorbeiführenden Gleis 1 ist.

Aktuelle Situation

Nordkopf mit aus Nürnberg einfahrendem S-Bahn-Zug (2009)
Gleisanlagen vom S-Bahnsteig aus gesehen
Aus Hilpoltstein (Zweigstrecke Roth–Greding) einfahrender Dieseltriebwagen

Verkehr

LinieStreckeTakt
RE 16Nürnberg – Schwabach – RothTreuchtlingenDonauwörthAugsburg120 Minuten
RB 16Nürnberg – Schwabach – Roth – Treuchtlingen – IngolstadtMünchen120 Minuten
RE 60Nürnberg – Schwabach – Roth – Treuchtlingen60 Minuten1
RB 61Roth – Lohgarten-Roth – Eckersmühlen – Hilpoltstein60 Minuten2
S2Roth – Büchenbach – Rednitzhembach – Schwabach – Schwabach-Limbach – Katzwang – Reichelsdorfer Keller – Nürnberg-Reichelsdorf – Nürnberg-Eibach – Nürnberg-Sandreuth – Nürnberg-Steinbühl – Nürnberg Hbf – Nürnberg-Dürrenhof – Nürnberg Ostring – Nürnberg-Mögeldorf – Nürnberg-Rehhof – Nürnberg-Laufamholz – Schwaig – Röthenbach (Pegnitz) – Röthenbach-Steinberg – Röthenbach-Seespitze – Lauf West – Lauf (links Pegnitz) – Ottensoos – Henfenfeld – Hersbruck (links Pegnitz) – Happurg – Pommelsbrunn – Hartmannshof
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
20/40 min (Roth–Schwabach)
20 min (Schwabach–Lauf)
20/40 min (Lauf–Hersbruck)
60 min (Hersbruck–Hartmannshof)
1: nur Montag bis Freitag; Taktlücke zwischen 10 Uhr und 12 Uhr

2: Montag bis Freitag 60-Minuten-Takt, sonst 120-Minuten-Takt

Stand: 13. Dezember 2020

Der Regional-Express RE 16 nach Augsburg sowie die Regionalbahn RB 16 nach München ergänzen sich auf dem gemeinsamen Streckenabschnitt zwischen Nürnberg und Treuchtlingen zu einem 60-Minuten-Takt. Eingesetzt werden im Regelfall Triebwagen des Typs Bombardier Twindexx Vario (Baureihe 445). Fallweise fahren noch mit Elektrolokomotiven der Baureihe 111 bespannte Doppelstock-Wendezüge. Auf der RB 61 nach Hilpoltstein verkehren Dieseltriebwagen der Baureihe 642, seltener Triebwagen der Baureihe 648. Seit 2020 fahren auf der S-Bahn Bombardier Talent 2 (Baureihe 442) sowie Alstom Coradia Continental (Baureihe 1440).

Infrastruktur

Heute besitzt der Bahnhof sieben Bahnsteiggleise, außer dem S-Bahn-Bahnsteig einen Seitenbahnsteig an Gleis 1, dem Hausbahnsteig, sowie zwei Mittelbahnsteige zwischen den Gleisen 2 und 3 sowie 4 und 5. Der Bahnsteig an den Gleisen 4 und 5 wird im Regelverkehr nicht genutzt. Das Empfangsgebäude ist denkmalgeschützt.[4] Die Bahnsteige sind barrierefrei über Aufzugsanlagen erreichbar.[5] Es gibt jedoch keine Toiletten.[6] Die Deutsche Bahn teilte der Stadt Roth Anfang 2024 mit, das Bahnhofsgebäude nicht an sie veräußern, sondern selbst nutzen zu wollen. Die Stadt kündigte daraufhin an, das Umfeld neu zu gestalten, beispielsweise im Hinblick auf Fahrradabstellplätze und Toiletten.[7]

Die zulässige Geschwindigkeit im Bahnhofsbereich beträgt bis zu 120 km/h, die von Zügen befahrenen Weichen sind im Zweiggleis mit 40 bis 60 km/h befahrbar.

Im westlichen Teil des Bahnhofs sind noch zwei längere Abstellgleise vorhanden.

2017 wurde der Rückbau einer Tankanlage im Südosten des Bahnhofs beantragt,[8] welcher 2020 vollzogen wurde.

Es war geplant, die ehemals vorhandenen Häuschen über den Treppenabgängen zu erhalten, die bei Bauarbeiten entfernt wurden. Deshalb ist beim Bahnsteig zu den Gleisen 4 und 5 nur eine Behelfsabdeckung vorhanden.

Im Bahnhofsgebäude befindet sich ein Relaisstellwerk (Typ Sp Dr S 60, Inbetriebnahme 1969)[9], auf der Südwestseite ferner ein Elektronisches Stellwerk (Typ SIMIS C[10]), das die S-Bahn-Strecke steuert. Nahe dem Hausbahnsteig befindet sich eine GSM-R-Basisstation.

Ausblick

Im 3. Gutachterentwurf des Deutschland-Takts sind drei stündliche S-Bahn-Zugpaare sowie ein halbstündliches Regionalverkehrsangebot vorgesehen. Die Linie nach Hilpoltstein soll weiter stündlich bedient werden.[11]

Eine im August 2020 vorgelegte Studie zur Verlängerung der S-Bahn nach Hilpoltstein empfiehlt den Abriss des Empfangsgebäudes.[12][13]

Haltepunkt Lohgarten-Roth

Zentraler zur Stadt gelegen ist der Haltepunkt Lohgarten-Roth. Von dort sind es etwa neun Gehminuten in die Innenstadt. Er liegt an der am 1. Juni 1888 eröffneten Bahnstrecke Roth–Greding. In ihrem Verlauf wurde etwa 1,5 Kilometer vom Bahnhof Roth entfernt diese weitere Station auf Rother Stadtgebiet eröffnet.

Am 28. Mai 1972 wurde der Verkehr auf dem 12 Kilometer langen Teilabschnitt ThalmässingGreding eingestellt, obwohl beim Bau des Standstreifens der Bundesautobahn A9 zuvor die Brücke der Strecke bei Hausen erweitert wurde. Am 29. September 1974 wurde der Personenzugverkehr auf dem 16 Kilometer langen Teilabschnitt Thalmässing–Hilpoltstein eingestellt. Der Güterverkehr zwischen Hilpoltstein und Thalmässing endete mit dem 1. Januar 1998, zum 30. September 1999 erfolgte die Stilllegung. Seither findet der Personenverkehr nur noch zwischen Roth und Hilpoltstein statt.

Weblinks

Commons: Bahnhof Roth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Abkürzung der Betriebsstellen 2020. (PDF) Abgerufen am 7. Juni 2020.
  2. Stationspreisliste 2020. (PDF) Abgerufen am 7. Juni 2020.
  3. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1090, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  4. Regierungsbezirk Mittelfranken, Landkreis Roth, Stadt Roth, Baudenkmäler. (PDF) D-5-76-143-1, Bahnhofstraße 74. Bahnhof Roth; Stationsgebäude. In: geodaten.bayern.de. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, 16. April 2020, S. 4, abgerufen am 12. Juni 2020.
  5. Roth. Ausstattungsmerkmale. In: bahnhof.de. Abgerufen am 12. Juni 2020.
  6. Martin Regner: Wer am Rother Bahnhof dringend muss, muss fünf Jahre warten. In: nordbayern.de. 25. September 2018, abgerufen am 12. Juni 2020.
  7. Robert Schmitt: Kontrolle gewährleistet. In: Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung. 13. Februar 2024, ZDB-ID 1264431-6.
  8. Eisenbahnstrecke Nr. 5971 Nürnberg – Roth, Bahn-km 25,500 Vorhaben „Rückbau der Tankanlage für Schienenfahrzeuge in Roth“. (PDF) In: eba.bund.de. Eisenbahn-Bundesamt, 13. September 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. September 2020; abgerufen am 17. Juni 2020.
  9. Roth Rf. In: stellwerke.info. Abgerufen am 1. Juni 2022.
  10. Roth (S-Bahn). In: stellwerke.info. Abgerufen am 1. Juni 2022.
  11. Zielfahrplan Deutschland-Takt. (PDF) Dritter Gutachterentwurf Bayern. SMA und Partner AG, 30. Juni 2020, abgerufen am 22. Juli 2020.
  12. Stefan Bergauer: Wird die Gredl zur S-Bahn? In: Hilpoltsteiner Zeitung. 8. August 2020.
  13. Jochen Münch: Ein Ultramarathon für die „Opa-Eisenbahn“. In: Hilpoltsteiner Kurier. Nr. 182, 8. August 2020, ZDB-ID 1256658-5, S. 21 (online).

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