Bahnhof Montendre

Montendre Bahnhof
Bahnhofsvorplatz Montendre, Aufnahme vor 1900
Bahnhofsvorplatz Montendre, Aufnahme vor 1900
Daten
BauformDurchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise2
IBNR8702443
Eröffnung6. November 1871
Architektonische Daten
BaustilHistorismus
Lage
Stadt/GemeindeMontendre
DépartementDépartement Charente-Maritime
RegionNouvelle-Aquitaine
StaatFrankreich
Koordinaten45° 16′ 50″ N, 0° 23′ 46″ W
Höhe (SO)70 m
Eisenbahnstrecken
Liste der Bahnhöfe in Frankreich
i16

Der Bahnhof Montendre steht im Osten der Kleinstadt Montendre im Département Charente-Maritime. Die Trasse der Bahnstrecke Chartres–Bordeaux, die hier nahezu in Nord-Süd-Richtung verläuft, kreuzt die nach Südosten verlaufende Avenue Sulz Am Neckar (D 730) und hat über sie den Zugang zum der Stadt zugewandten Bahnhofsgebäude. Die nächsten beiden Stationen sind Fontaines-d’Ozillac im Norden und Bussac im Süden unmittelbar an der Grenze zum Département Gironde.

Geschichte

Das damalige Eisenbahnunternehmen Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans baute im Jahr 1871 eine direkte, zweigleisige Bahnstrecke zwischen Chartre und Bordeaux, an der als Zwischenstation der Bahnhof Montendre eingerichtet wurde. Zunächst war Montendre für die von Jonzac kommende Strecke Endstation, bevor die Strecke drei Jahre später bis Bordeaux verlängert wurde.[1]

Bis zu ihrer Schließung 1980 gab es südlich des Bahnhofs die Ziegelfabrik Charles Amand, die in ihrer besten Zeit in den 1950er Jahren etwa 450 Menschen beschäftigte. Für den Abtransport gab es mehrere Rampen und Ladegleise, sodass die Handelsware per Waggon kostengünstig versandt werden konnte. Heute ist die Fläche ungenutzt; so, wie auch Teile der Fabrikationsanlagen ist die Bahninfrastruktur ist noch sichtbar.[2]

Architektur

Das kompakte, zweistöckige Bahnhofsgebäude mit seinen beiden, einstöckigen Seitenflügeln hat einen repräsentativen Charakter. Das Krüppelwalmdach ist schiefergedeckt und mit etlichen Dachgauben versehen. Der Bau ist im Stil des Historismus gehalten und durch die beiden Seitenrisalite gut gegliedert. Im Gegensatz zu anderen Bahnhofsgebäuden dieser Größe, die von dieser Gesellschaft errichtet worden sind, ist der Bahnhof Montendre überaus reichhaltig dekoriert.

Service

Der Bahnhof besitzt trotz seines recht geringen Personenaufkommen einen besetzten Fahrkartenschalter. Auf der nicht elektrifizierten Bahnstrecke halten alle Züge des Transport express régional, die zwischen La Rochelle und Bordeaux in der Regel durchgehend verkehren. Werktags verkehren sechs Zugpaare.[3]

Weblinks

Literatur

  • Gérard Blier: Histoire des transports en Charente-Maritime, des voies romaines au TGV (une parfaite synthèse de géographie historique), 2003, ISBN 2-907967-80-0.

Einzelnachweise

  1. Gustav Stürmer: Geschichte der Eisenbahnen: Entwickelung und jetzige Gestaltung sämtlicher Eisenbahnnetze der Erde, Band 1, Mittler'sche Buchhandlung, 1872, S. 37
  2. Claude Belot: La Haute-Saintonge; un pays rural face à son avenir. Jonzac 1978, dactyl. multicopié
  3. Fahrplan der Strecke La Rochelle–Bordeaux (PDF; 778 kB)

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Montendre Bahnhof, Aufnahme vor 1900