Bahnhof Eisenhüttenstadt
Eisenhüttenstadt | |
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Straßenseite des Empfangsgebäudes | |
Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof |
Lage im Netz | Zwischenbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | BEHS |
IBNR | 8011471 |
Preisklasse | 5 |
Eröffnung | 1846 |
bahnhof.de | Eisenhüttenstadt |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Eisenhüttenstadt |
Ort/Ortsteil | Fürstenberg (Oder) |
Land | Brandenburg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 52° 8′ 53″ N, 14° 39′ 30″ O |
Höhe (SO) | 43 m |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Brandenburg |
Der Bahnhof Eisenhüttenstadt, ehemals Fürstenberg (Oder), ist der einzige Bahnhof der Stadt Eisenhüttenstadt und liegt an der Bahnstrecke Berlin–Guben. Bahnhofsdienstgebäude und Wartesaal sind denkmalgeschützt.[1] Der Bahnhof wurde 2022 täglich von rund 2000 Reisenden genutzt.[2]
Geschichte
Die Bahnhof Fürstenberg (Oder) wurde am 1. September 1846 in einer Entfernung von 1,0 km westlich der Innenstadt der Stadt Fürstenberg (Oder) zusammen mit dem Abschnitt Frankfurt–Bunzlau der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn in Betrieb genommen. Das erste Empfangsgebäude wurde um 1848 fertiggestellt.[3]
Aufgrund des steigenden Güterverkehrsaufkommens wurde der Bahnhof zwischen 1854 und 1910 um mehrere Güterschuppen ergänzt. 1898 und 1900 wurde das Empfangsgebäude um Sanitäranlagen und einen Wartesaal erster und zweiter Klasse erweitert. 1908 wurde für das steigende Personenverkehrsaufkommen ein neues zweistöckiges Empfangsgebäude in Massivbauweise mit Klinkerfassade errichtet[1] und danach das alte Empfangsgebäude zu einem Wohngebäude umgebaut.[3]
Um 1930 verband die Deutsche Reichsbahn gegen den Willen der Stadt Fürstenberg (Oder) die beiden Gebäude mit einem eingeschossigen Gebäudetrakt.[3] In den 1930er Jahren wurden im Bahnhof zwei mechanische Stellwerke der Bauform Einheit gebaut: Das Wärterstellwerk Fst, später W2 genannt, am Südkopf[4] und das Fahrdienstleiterstellwerk Frb, später B1, am Nordkopf.[5][6]
Ab 1950 wuchs die Bedeutung des Bahnhofs durch den Bau von Stalinstadt und des Eisenhüttenkombinats Ost. Aus diesem Grund plante die Deutsche Reichsbahn ein repräsentatives Empfangsgebäude, das zur neuen Stadt auf der Westseite ausgerichtet sein sollte. Diese Pläne wurden jedoch nicht umgesetzt.[3] Noch vor der Eingemeindung von Fürstenberg (Oder) nach Eisenhüttenstadt 1961 wurde der Bahnhof 1959 oder 1960 in Eisenhüttenstadt umbenannt.[6][7]
Die beiden mechanischen Stellwerke im Bahnhof wurden am 2. Juli 2016 außer Betrieb genommen und durch ein am 11. Juli 2016 in Betrieb genommenes elektronisches Stellwerk der Bauform SIMIS D, das vom Bahnhof Frankfurt (Oder) Oderbrücke aus ferngesteuert wird, ersetzt.[4][5] Zwischen 2020 und 2022 wurde der Bahnhof umfassend saniert: Das Bahnsteigdach wurde neu gebaut, drei Aufzüge wurden eingebaut und der Mittelbahnsteig mit zwei Bahnsteiggleisen wurde auf eine Länge von 220 Metern verlängert. Dafür wurden 10 Millionen Euro aufgewendet.[2]
An- und Verbindung
Der Bahnhof wird von DB Station&Service in die Preisklasse 5 einsortiert.[8] Er liegt in der Tarifzone 6375 des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg.[9] Am Bahnhof stehen Fahrradstell- und Parkplätze bereit. Der Mittelbahnsteig ist von beiden Seiten durch einen Tunnel durch drei Aufzüge barrierefrei erreichbar. Außerdem ist der Bahnhof an das Busnetz angeschlossen und es gibt Taxiverbindungen. Die Adresse lautet Eisenbahnstraße 2.[10]
Südlich des Personenbahnhofes liegen mehrere Ausweich- und Abstellgleise. Die Regionalexpresslinie RE 10 Frankfurt (Oder)–Cottbus–Leipzig und die Regionalbahnlinie RB 43 Frankfurt (Oder)–Cottbus–Falkenberg (Elster) überlagern sich zwischen Frankfurt (Oder), Eisenhüttenstadt und Cottbus zu einem Stundentakt.
Von Montag bis Freitag bedient mit der Regionalexpresslinie RE 1 eine weitere Linie den Bahnhof. Sie fährt im Berufsverkehr stündlich direkt von Eisenhüttenstadt direkt nach Berlin und Magdeburg, einzelne Fahrten verkehren von Eisenhüttenstadt weiter in Richtung Guben und Cottbus.
Weblinks
- Gleise in Serviceeinrichtungen (BEHS). DB Netz (PDF; 305 kB)
Einzelnachweise
- ↑ a b Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09115191 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg, abgerufen am 30. Mai 2023
- ↑ a b Runderneuerter Bahnhof Eisenhüttenstadt in Betrieb genommen. In: rbb24 Brandenburg aktuell. Rundfunk Berlin-Brandenburg, 26. Oktober 2022, abgerufen am 30. Mai 2023.
- ↑ a b c d Bebauungsplan Nr. 02-02/93 Bahnhofsvorplatz Eisenhüttenstadt Begründung. Stadt Eisenhüttenstadt, 2004 (eisenhuettenstadt.de [PDF; 16 kB; abgerufen am 31. Mai 2023]).
- ↑ a b Eisenhüttenstadt W2 (Fst). In: stellwerke.info. Abgerufen am 31. Mai 2023.
- ↑ a b Eisenhüttenstadt B1 (Frb). In: stellwerke.info. Abgerufen am 31. Mai 2023.
- ↑ a b Betriebsstreckenplan des Reichsbahndirektionsbezirks Berlin. Reichsbahndirektion Berlin, Berlin Mai 1959 (blocksignal.de [abgerufen am 31. Mai 2023]).
- ↑ Übersichtskarte des Reichsbahndirektionsbezirks Berlin. Reichsbahndirektion Berlin, Berlin Mai 1960 (blocksignal.de [abgerufen am 31. Mai 2023]).
- ↑ Stationspreisliste. (PDF) Abgerufen am 30. Mai 2023.
- ↑ Alle Zielorte – Tarifinformation 2023. Gültig ab 1. April 2023. 22. Auflage. Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg, 1. Februar 2023 (vbb.de [PDF; 333 kB; abgerufen am 13. Juni 2023]).
- ↑ Bahnhof Eisenhüttenstadt. Abgerufen am 30. Mai 2023.
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Bahnhof Eisenhüttenstadt - der Turm wurde ursprünglich als Wasserturm genutzt Quelle: Sabine von Wangenheim "Brandenburger Wassertürme als Repräsentanten historischer Behälterformen"