Bahnhof Bellheim
Bellheim | |
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Daten | |
Betriebsstellenart | Haltepunkt |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | RBLH[1][2] |
IBNR | 8000863[3] |
Preisklasse | 6 |
Eröffnung | 25. Juli 1876 |
Profil auf Bahnhof.de | Bellheim-1029386 |
Architektonische Daten | |
Baustil | Backstein |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Bellheim |
Land | Rheinland-Pfalz |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 11′ 18″ N, 8° 17′ 40″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz |
Der Bahnhof Bellheim ist der wichtigste Haltepunkt der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Bellheim. Er gehört der Preisklasse 6 der Deutschen Bahn AG (DB) an und verfügt über zwei Bahnsteiggleise. Der Bahnhof liegt im Verbundgebiet des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) und gehört zur Tarifzone 565.[4] Seit 2001 werden im Zuge eines Übergangstarifes ebenfalls Karten des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) anerkannt.[5] Seine Anschrift lautet Bahnhofstraße 8.[6]
Er liegt an der Bahnstrecke Schifferstadt–Wörth und wurde am 25. Juli 1876 mit Eröffnung des Streckenabschnittes von Germersheim nach Wörth in Betrieb genommen. Betrieblich ist er inzwischen nur noch ein Haltepunkt. Ende 2010 folgte die Integration des Bahnhofs in das Netz der Stadtbahn Karlsruhe. Da gleichzeitig ein neuer Haltepunkt innerhalb von Bellheim eröffnet wurde, wird er seitdem auch als Bellheim Bahnhof bezeichnet, u. a. bei den Bandansagen der Karlsruher Stadtbahn.
Lage
Der Bahnhof befindet sich am südöstlichen Ortsrand von Bellheim.
Geschichte
Bahnprojekte rund um Bellheim
Ursprünglich war geplant, innerhalb des zu Bayern gehörenden Rheinkreises zuerst eine Bahnstrecke in Nord-Süd-Richtung von der Rheinschanze über Lauterbourg bis nach Strasbourg in Betrieb zu nehmen, die mit der von Baden projektierten Strecke Mannheim–Basel konkurrieren sollte. Diese wurde jedoch zugunsten der im Zeitraum von 1847 bis 1849 eröffneten Pfälzischen Ludwigsbahn Ludwigshafen–Bexbach zurückgestellt.[7] In der Folgezeit liefen Diskussionen, ob eine Strecke am Gebirge von Neustadt über Landau nach Wissembourg oder eine Strecke am Rhein entlang über Speyer, Germersheim und Wörth dringender und wünschenswerter sei. Da vor allem das Militär eine Streckenführung am Rande des Pfälzerwaldes bevorzugt hatte, erhielt eine solche in Form der Maximiliansbahn Neustadt–Wissembourg den Vorzug.[8]
1864 wurde die 1847 eröffnete Speyerer Strecke bis nach Germersheim verlängert. Daraufhin liefen Planungen, eine strategische Querverbindung zwischen den Festungen Germersheim und Landau herzustellen.[9] Von insgesamt vier Varianten sollten zwei südlich der Queich über Bellheim und Offenbach verlaufen. Vor allem der Stadtrat von Landau machte sich für eine Trasse über Bellheim stark.[10] Dennoch wurde eine Streckenführung nördlich des Flusses über Westheim, Ober- und Niederlustadt und Zeiskam realisiert.
In den Jahren 1863 und 1864 strengte ein Lokalkomitee aus dem benachbarten Rülzheim, dem unter anderem Vertreter aus Bellheim angehörten, eine Verlängerung der in Germersheim endenden Strecke bis nach Wörth an, woraus wenig später ein erster Entwurf über Bellheim resultierte.[11]
Weitere Entwicklung
1922 erfolgte die Eingliederung des Bahnhofs in die neu gegründete Reichsbahndirektion Ludwigshafen. Im Zuge deren Auflösung zum 1. April 1937 wechselte er in den Zuständigkeitsbereich der Mainzer Direktion.[12]
Die Deutsche Bundesbahn gliederte den Bahnhof nach dem Zweiten Weltkrieg in die Bundesbahndirektion Mainz ein, der sie alle Bahnstrecken innerhalb des neu geschaffenen Bundeslandes Rheinland-Pfalz zuteilte.[13] 1971 gelangte die Station im Zuge der Auflösung der Mainzer Direktion in den Zuständigkeitsbereich ihres Karlsruher Pendants.[14] In den 1990er Jahren wurde der Bahnhof zu einem Haltepunkt zurückgebaut. Mitte Dezember 2010 wurde er in das Netz der Stadtbahn Karlsruhe integriert. Im Zuge dessen wurde der Inselbahnsteig durch Seitenbahnsteige ersetzt.
Empfangsgebäude
Beim früheren Empfangsgebäude, das um 1870 errichtet wurde, handelt es sich um einen sogenannten „Typenbau“ aus Backstein. Es stammt aus der Eröffnungszeit des Bahnhofs und steht unter Denkmalschutz.[15] Für den Bahnbetrieb besitzt es inzwischen keine Bedeutung mehr.
Verkehr
Der Bahnhof wird im Halbstundentakt bedient. Je einmal pro Stunde verkehren die Linien S 51 und die S 52 der Stadtbahn Karlsruhe, die beide am Bahnhof Germersheim beginnen und in die Karlsruher Innenstadt führen. Erstere folgt bis kurz vor dem Karlsruher Hauptbahnhof der Bahnstrecke Winden–Karlsruhe, um über die neu gebaute Rampe am Albtalbahnhof ins Straßenbahnnetz zu gelangen. Die S 52 verlässt die Strecke östlich von Maxau, um anschließend als Straßenbahn durch den Karlsruher Stadtteil Knielingen und von dort aus weiter in die Innenstadt zu verlaufen.
Früher besaß der Bahnhof Bellheim ein Anschlussgleis in ein NATO-Tanklager und eines in die Büromöbelfabrik Kardex, welche heute beide abgebaut sind.
Literatur
- Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen (= Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften. Band 53). Neuausgabe. pro MESSAGE, Ludwigshafen am Rhein 2005, ISBN 3-934845-26-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ db-netz.de: Übersicht der Betriebsstellen und deren Abkürzungen aus der Richtlinie 100 . (PDF; 720 kB) Archiviert vom Original am 22. Dezember 2014; abgerufen am 2. Juli 2014.
- ↑ bahnseite.de: Abkürzungen der Betriebsstellen auf www.bahnseite.de. Abgerufen am 2. Juli 2014.
- ↑ michaeldittrich.de: IBNR-Onlinesuche. Abgerufen am 2. April 2014.
- ↑ kvv.de: mobil. 3. Einheit: Der KVV stellt sich vor. (PDF; 2,0 MB) Archiviert vom Original am 15. Mai 2016; abgerufen am 7. Juli 2014.
- ↑ hinundweg - Jubiläumsheft 2009. (PDF) Archiviert vom Original am 29. Mai 2012; abgerufen am 21. Februar 2014.
- ↑ bahnhof.de: Bellheim. Abgerufen am 8. Februar 2019.
- ↑ Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 17 ff.
- ↑ Michael Heilmann, Werner Schreiner: 150 Jahre Maximiliansbahn Neustadt-Straßburg. 2005, S. 14 ff.
- ↑ Wilfried Schweikart: Der Bau der Bahnlinie Landau – Germersheim. In: Landkreis Südliche Weinstraße (Hrsg.): Faszination Eisenbahn. Heimat-Jahrbuch. 2008, S. 49.
- ↑ Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 188.
- ↑ Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 187.
- ↑ Fritz Engbarth: Von der Ludwigsbahn zum Integralen Taktfahrplan – 160 Jahre Eisenbahn in der Pfalz. 2007, S. 13.
- ↑ Heinz Sturm: Geschichte der Maxbahn 1855–1945. In: Modell- und Eisenbahnclub Landau in der Pfalz e.V. (Hrsg.): 125 Jahre Maximiliansbahn Neustadt/Weinstr.–Landau/Pfalz. 1980, S. 66.
- ↑ Fritz Engbarth: Von der Ludwigsbahn zum Integralen Taktfahrplan – 160 Jahre Eisenbahn in der Pfalz. 2007, S. 28.
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Germersheim. Mainz 2021[Version 2022 liegt vor.], S. 3 (PDF; 6,5 MB).