Bad Rippoldsau-Schapbach

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 48° 23′ N, 8° 19′ O

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk:Karlsruhe
Landkreis:Freudenstadt
Höhe:501 m ü. NHN
Fläche:73,15 km2
Einwohner:2044 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:28 Einwohner je km2
Postleitzahl:77776
Vorwahlen:07440, 07839
Kfz-Kennzeichen:FDS, HCH, HOR, WOL
Gemeindeschlüssel:08 2 37 075
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 1
77776 Bad Rippoldsau-Schapbach
Website:www.bad-rippoldsau-schapbach.de
Bürgermeister:Bernhard Waidele (CDU)
Lage der Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach im Landkreis Freudenstadt
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Über dieses Bild

Bad Rippoldsau-Schapbach ist das höchstgelegene Mineral- und Moorbad des Schwarzwaldes und eine Gemeinde im Landkreis Freudenstadt in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Nordschwarzwald.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt in 370 bis 950 Meter Höhe im Wolftal 15 km südwestlich von Freudenstadt am Südabhang des Kniebis.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach besteht aus den beiden ehemaligen Gemeinden Bad Rippoldsau und Schapbach mit insgesamt 35 Dörfern, Zinken, Höfen und Häusern.

Zur ehemaligen Gemeinde Bad Rippoldsau gehören die Zinken Absbach (Apsbach), Burgbach, Dollenbach, Holzwald, Klösterle, Reichenbach, Vor Seebach und Wolf, die Siedlung Althaus und die Häuser An der Talstraße, Beim Bad, Bergle, Gaisbach, Grafenbach, Kastelbach, Schwabach, Tös, Vor Burgbach und Vor Dollenbach.

Zur ehemaligen Gemeinde Schapbach gehören das Dorf Schapbach, die Zinken Glaswald, Hirschbach, Holdersbach, Salzbrunnen, Seebach, Sulz und Wildschapbach, die Gemeindeteile Obertal und Untertal und die Häuser Bäch, Kupferberg, Löchle, Rinken, Schwarzenbruch, Settig, Steig und Vor Seebach.

Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Schapbach liegt die Wüstung Schmiedsberg sowie das Schlössle, Standort einer 1428 erwähnten Burg.[2]

Geschichte

Bis zur Gemeindefusion

Rippoldsau wurde erstmals 1179 urkundlich erwähnt. Die erste Erwähnung von Schapbach erfolgte 1220. Beide Gemeinden gehörten zum Besitz derer von Fürstenberg, die es 1803 im Rahmen der Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses an das Großherzogtum Baden abtreten mussten. In Baden kamen Rippoldsau und Schapbach zum Bezirksamt Wolfach, aus dem 1939 der Landkreis Wolfach entstand. 1945 wurde das Gebiet Teil der Französischen Besatzungszone. Die beiden Gemeinden kamen somit zum Nachkriegsland Südbaden, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. Als einzige Gemeinden des Landkreises Wolfach kamen Rippoldsau und Schapbach 1973 zum Landkreis Freudenstadt. Am 1. Juli 1974 erfolgte die Vereinigung der Gemeinden Bad Rippoldsau und Schapbach zur Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach.[3]

Die katholische Pfarrkirche St. Cyriak in Schapbach

Religionen

In Rippoldsau wurde 1537 von Graf Wilhelm von Fürstenberg die Reformation eingeführt, aber bereits 1549 wieder zurückgenommen, so dass der Ort und vor allem das dort befindliche Priorat wieder römisch-katholisch wurden.

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 2630 Einwohner, davon in Bad Rippoldsau 1228 und in Schapbach 1402
  • 1970: 2923 Einwohner, davon in Bad Rippoldsau 1359 und in Schapbach 1564
  • 1980: 2535 Einwohner
  • 1990: 2527 Einwohner
  • 1995: 2447 Einwohner
  • 2000: 2344 Einwohner
  • 2005: 2322 Einwohner
  • 2010: 2234 Einwohner
  • 2015: 2121 Einwohner
  • 2020: 2058 Einwohner

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister von Bad Rippoldsau-Schapbach ist seit 2007 Bernhard Waidele (CDU). Er wurde 2015 und 2023 wiedergewählt.[4]

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in Bad Rippoldsau-Schapbach führte zu folgendem amtlichen Endergebnis[5]. Die Wahlbeteiligung lag bei 70,1 % (2014: 66,0 %). Unter den Gewählten sind vier Frauen.[6]

Parteien und Wählergemeinschaften%
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
%
2009
Sitze
2009
%
2004
Sitze
2004
FWVFreie Wählervereinigung53,8542,8458,3743,95
CDUChristlich Demokratische Union Deutschlands46,2557,2641,7556,17
Gesamt10010100101001210012

Städtepartnerschaften

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Gemeinde ist nur über Landesstraßen zu erreichen. Über die L 96 ist ein Anschluss an die Bundesstraße 28 gegeben.

Ansässige Unternehmen

Freizeit- und Sportanlagen

  • Freibad in Schapbach
  • Beachvolleyballplätze in beiden Ortsteilen
  • Minigolfanlagen in beiden Ortsteilen
  • Kunstrasenfußballplatz
  • Tennisplätze (Sand)
  • Leichtathletikanlage in Schapbach
  • Alternativer Wolf- und Bärenpark Schwarzwald. Besichtigung von Wölfen und Bären in gestalteter Natur[8]
Bad Rippoldsau: Wallfahrtskirche Mater Dolorosa im Weinbrenner-Stil

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Die Wallfahrtskirche Mater Dolorosa in Bad Rippoldsau wurde 1829 von dem Weinbrenner-Schüler Christoph Arnold errichtet. Sie gilt hinter den beiden Karlsruher Gotteshäusern Friedrich Weinbrenners als drittschönste Kirche des klassizistischen Weinbrenner-Stiles in Baden. Beachtlich ist vor allem ihre Ausführung als Doppel-Turm-Anlage, eine Rarität im Weinbrenner-Klassizismus (insgesamt nur drei Ausführungen). Monumental ist auch der den Eingang freigebende Triumphbogen. Den Reiz dieses Kleinods vollendet das Zusammenspiel mit der Enge des Tales und der Kontrast der strengen Formensprache der Architektur mit der Weichheit der umgebenden Natur. Über dem Hauptaltar der Kirche befindet sich das Wallfahrtsbild, eine Skulptur der schmerzhaften Gottesmutter. Hauptwallfahrtstag ist der Schmerzensfreitag vor dem Palmsonntag.
  • Katholische Pfarrkirche St. Cyriak in Schapbach: Gotische, mehrfach erweiterte Kirche mit Doppelturmfassade im Westen.

Naturdenkmäler

  • Glaswaldsee
  • Kastelstein
  • Burgbachwasserfall

Wanderwege

Persönlichkeiten

  • Georg Michael Gaisser (1595–1655), Prior in St. Nikolaus und Herr im Klosterbad Rippoldsau während des Dreißigjährigen Krieges
  • Christian Haldenwang (1770–1831), Künstler und Kupferstecher, bestattet in Bad Rippoldsau
  • Christoph Arnold (1779–1844), Architekt, Erbauer der Rippoldsauer katholischen Kirche
  • Joseph Victor von Scheffel (1826–1886), Schriftsteller, Dichter von Die Entstehung von Rippoldsau oder die Geschichte von Bruder Rippold und Die Schweden in Rippoldsau
  • Heinrich Hansjakob (1837–1916), Schriftsteller, Autor zahlreicher Erzählungen über das Wolftal
  • Marc Rosenberg (1852–1930), Kunsthistoriker und Sammler, Besitzer des „Schlössle“ auf dem Schmiedsberg in Schapbach, wo Teile seiner Sammlungen untergebracht waren[9]
  • Otto Goeringer (1853–1920), Hotelier und Betreiber des Kurbads
  • Rainer Maria Rilke (1875–1926), Lyriker, Kurgast in Bad Rippoldsau
  • Otto Kuner (1879–1953), Jurist und Politiker (BCSV, CDU), in Bad Rippoldsau geboren
  • Anna Schmid (1928–2010), langjährige Leiterin des Rippoldsauer Altenwerkes, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes
  • Adolf J. Schmid (1934–2011), Schulleiter, Heimatforscher, Ehrenbürger der Gemeinde
  • Chris Weller (* 1957), Musiker und Komponist, aufgewachsen in Schapbach
  • Ralf Bernd Herden (* 1960), Rechtsanwalt, Bürgermeister von 1991 bis 2007
  • Wolfram Lotz (* 1981), Theaterautor, aufgewachsen in Bad Rippoldsau

Literatur

  • Ulrich Geiger: Vom Rippoldsauer Sauerbrunnen. Faksimiledruck des Textes von 1591. Hrsg. Sabine Schmid-Geiges. Freiburg 1991.
  • Robert Volz: Bad Rippoldsau in Vergangenheit und Gegenwart. Kaupert, Freudenberg 1928.
  • Ralf Bernd Herden: 775 Jahre Schapbach: Entwicklung und Geschichte eines Schwarzwalddorfes. Die Gemeinde, Organ des Gemeindetags Baden-Württemberg, 121.1998, S. 143
  • Adolf Schmid: Bad Rippoldsau – Geschichte eines Schwarzwälder Kurtales. Selbstverlag der Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach, 1979.
  • Adolf Schmid: Schapbach im Wolftal – Chronik einer Schwarzwaldgemeinde. Hrsg.: Gemeindeverwaltung Bad Rippoldsau-Schapbach. 1989.
  • Ralf Bernd Herden: Das Schwarzwalddorf Schapbach: Ein Blick auf die Entwicklung. Jahrbuch für den Landkreis Freudenstadt 1999/2000, S. 117
  • Adolf Schmid: Bad Rippoldsau – 800 Jahre Heimatgeschichte. Hrsg.: Gemeinde Bad Rippoldsau. 1966.
  • Ralf Bernd Herden: Bad Rippoldsau-Schapbach · Die Modellgemeinde im Naturpark Schwarzwald. In: Badische Heimat. 2002, S. 121
  • Ralf Bernd Herden: 1222–1997, 775 Jahre Schapbach: ein Blick auf die Entwicklung und Geschichte unseres Schwarzwalddorfes. In: Badische Heimat. – 78. 1998. – S. 293–298.
  • Adolf Schmid: Kloster und Pfarrei Bad Rippoldsau – eine heimatgeschichtliche Studie. Hrsg.: Katholisches Pfarramt Bad Rippoldsau. 1965.

Weblinks

Commons: Bad Rippoldsau-Schapbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 629–631
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 492.
  4. Wahl in Bad Rippoldsau-Schapbach: Bernhard Waidele bleibt im Rathaus. In: schwarzwaelder-bote.de. 12. März 2023, abgerufen am 14. März 2023.
  5. Kommunalwahldaten 2019 des Statistischen Landesamtes
  6. Evelyn Jehle: Mehr Frauenpower im Gemeinderat Schwarzwälder Bote, 3. Juli 2019
  7. Kinderferienhaus Schapbach | ABB. Abgerufen am 27. März 2020.
  8. Alternativer Wolf- und Bärenpark Schwarzwald
  9. Hermann Fautz: Das Schlößle auf dem Schmiedsberg. In: Die Ortenau 1970, S. 330–333.

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