Baba Farid

Baba Farid (gest. um 1265) war ein Gelehrter und bekanntes Mitglied des gemäßigten islamisch-orthodoxen Sufiordens Chishtiyya, der auch zur spirituellen Linie (silsila) des Ordens (tariqa) gezählt wird.

Leben

[1] Er wird zu den bedeutendsten Sufis Indiens und Pakistans gezählt. Er führte ein sehr asketisches Leben und kommunizierte mit den Yogis und Sadhus. Er „bekehrte große Teile der damals überwiegend hinduistischen Landbevölkerung des südwestlichen Panjab und schickte Sendboten weiter in den Süden bis nach Kutch, Sindh und Makran“.[2]

Baba Farid verfasste unzähliger Aphorismen in Hindawi (Hindustani), einer aus Hindi und Urdu gemischten Volkssprache, wovon noch etwa fünfhundert erhalten sind, die auch in den heiligen Büchern Adi Granth und Guru Granth Sahib der Sikhs zitiert werden.[3]

Mausoleum

Das Mausoleum des Sufi-Heiligen in der Stadt Pakpattan, südlich von Lahore, Pakistan war 2010 Ziel eines Bombenanschlags.[4]

Zitat

„Ich bete nur darum, dich, Gott, zu lieben. Ich wünsche zu Staub zu werden und dir ewig zu Füßen zu liegen. Mein größter Wunsch zwischen Himmel und Erde ist, für dich zu leben und zu sterben.“[5]

Literatur

  • Sharda, Sadhu Ram: Sufi thought: its development in Panjab and its impact on Panjabi literature, from Baba Farid to 1850 A.D. With a foreword by Surindar Singh Kohli. New Delhi: Munshiram Manoharlal Publishers 1974

Weblinks

Video

Siehe auch

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. Baba Farid stand an 18. Stelle der Silsila (spirituellen Kette) des Chishti-Ordens. Nach seinem Tod spaltete sich dieser in die beiden Zweige Chishtī Sabri (die Anhänger von Alauddin Sabir Kaliyari) und Chishtī Nizami (die Anhänger von Nizāmuddīn Auliyā).
  2. J. W. Frembgen: Reise zu Gott. Sufis und Derwische im Islam. C. H. Beck Verlag, München 2000. ISBN 9783406459207, S. 25
  3. indienwelt.weebly.com: Sufis und Sufismus in Indien
  4. Tödlicher Anschlag auf Sufi-Schrein. In: Frankfurter Rundschau. 18. März 2013, abgerufen am 18. März 2013.
  5. indienwelt.weebly.com: Sufis und Sufismus in Indien, dort zitiert nach: Qalandar, Hamid. Khairul Majalis. Aligarh 1959. S. 224.
Baba Farid (Alternativbezeichnungen des Lemmas)
Baba Fareed; Fariduddin Ganjshakar; Farīduddīn Mas'ūd; Baba Farid ud-Din Shakarganj