BMW V12 LMR

BMW
BMW V12 LMR auf den Retro Classics 2019
BMW V12 LMR auf den Retro Classics 2019
BMW V12 LMR auf den Retro Classics 2019
BMW V12 LMR
Produktionszeitraum:1999–2000
Klasse:Rennwagen
Karosserieversionen:Roadster
Motoren:Ottomotor:
6,1 Liter (467 kW)
Länge:4650 mm
Breite:2000 mm
Höhe:1020 mm
Radstand:2790 mm
Leergewicht:915 kg
VorgängermodellBMW V12 LM
NachfolgemodellBMW M Hybrid V8

Der BMW V12 LMR (Abkürzung für Le Mans Roadster) ist ein für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans und die Langstreckenmeisterschaft entwickelter Sportwagenprototyp. Der Rennwagen wurde bei Sportwagenrennen von 1999 bis 2000 eingesetzt und war Nachfolger des bis 1998 verwendeten BMW V12 LM.

Fahrzeugkonzept

Technische Basis-Informationen zum BMW V12 LMR

Der BMW V12 LMR war ein neu entwickeltes Fahrzeug, jedoch mit dem Motor des bis 1998 verwendeten BMW V12 LM. Er war besonders auf Haltbarkeit ausgelegt.[1] Entwicklungsvorgabe war das Bestehen der doppelten Le-Mans-Distanz. Entwicklungsziel war es, die Renndistanz schadensfrei durchzufahren und Komponentenwechsel zu vermeiden.

Die Chassisentwicklung stand unter BMW-Verantwortung in der Nähe von Oxford. Die Entwicklung war unabhängig von den Vorbereitungen der Formel-1-Zusammenarbeit zwischen BMW und Williams. Der Motor des BMW V12 LMR war der bewährte BMW S70B61 (6.1 V12) aus dem McLaren F1, der bereits 1995 das Gesamtklassement der 24 Stunden von Le Mans gewonnen hatte.[2]

Einsätze

1998 endete der Einsatz der beiden BMW V12 LM bei den 24 Stunden von Le Mans früh mit Radlagerschäden. Daraufhin wurde der Wagen völlig umgebaut, die Nase wurde schlanker und es wurde ein einzelner Überrollbügel eingebaut.

1999, eingesetzt vom Team Schnitzer Motorsport, gewann der Sportwagen das zur American Le Mans Series gehörende 12-Stunden-Rennen von Sebring. Im weiteren Verlauf der Saison wurden außerdem die Rennen in Sears Point, Laguna Seca und Las Vegas gewonnen. Im Endklassement erreichte Schnitzer den Vizemeistertitel.

Im Juni 1999 errang der BMW V12 LM mit den Fahrern Joachim Winkelhock, Pierluigi Martini und Yannick Dalmas den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans. Grundperformance, Zuverlässigkeit und günstiger Verbrauch gaben den Ausschlag dafür, dass der BMW V12 LMR nach 365 Runden als Erster abgewinkt wurde.[2]

Im Jahr 2000 wurde der Typ nochmals in der American Le Mans Series eingesetzt. Mit Siegen in Charlotte und Silverstone sowie 8 weiteren Podestplätzen (zweimal Zweiter, sechsmal Dritter) musste sich der BMW V12 LMR in der Jahres-Endabrechnung lediglich dem neu eingeführten Audi R8 geschlagen geben.

Überregionales Medieninteresse erzeugte der Unfall von Bill Auberlen in Road Atlanta. Durch Unterluft an der Frontachse beim überfahren eines Hügels überschlug sich der Wagen direkt hinter dem zur Überrundung anstehenden Lola von Team Rafanelli SRL.[3]

24 Stunden von Le Mans

JahrTeam#FahrerKlasseRundenGesamt-
Rang
Klassen-
Rang
1998Deutschland BMW Motorsport1Deutschland Hans Joachim Stuck
Vereinigtes Konigreich Steve Soper
Danemark Tom Kristensen
LMP160DNFDNF
Deutschland BMW Motorsport2Italien Pierluigi Martini
Deutschland Joachim Winkelhock
Venezuela 1954 Johnny Cecotto
LMP143DNFDNF
1999Deutschland BMW Motorsport15Frankreich Yannick Dalmas
Italien Pierluigi Martini
Deutschland Joachim Winkelhock
LMP3651.1.
Deutschland BMW Motorsport17Danemark Tom Kristensen
Finnland JJ Lehto
Deutschland Jörg Müller
LMP304DNFDNF

American Le Mans Series

JahrTeam#FahrerRennenPunkteGesamt-
Rang
SEBATLMOSSONPORPETMONLSV
1999Deutschland BMW Motorsport
Deutschland Schnitzer Motorsport
42Danemark Kristensen / Finnland Lehto / Deutschland Müller11472.
Finnland Lehto / Deutschland MüllerDNS3
Finnland Lehto / Vereinigtes Konigreich Soper1211
43Frankreich Dalmas / Italien Martini / Deutschland WinkelhockDNF
Vereinigte Staaten Auberlen / Deutschland WinkelhockDNS5432
Vereinigte Staaten Auberlen / Vereinigtes Konigreich Soper / Deutschland Winkelhock2
2000Deutschland BMW Motorsport
Deutschland Schnitzer Motorsport
SEBCHASILNURSONMOSTEXPORPETMONLSVADE2192.
42Finnland Lehto / Deutschland Müller311232435326
43Vereinigte Staaten Auberlen / Frankreich Gounon / Vereinigtes Konigreich Soper4
Vereinigte Staaten Auberlen / Frankreich Gounon4DNF1043518DNF43
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Sonstiges

Auf Basis des BMW V12 LMR gestaltete die Künstlerin Jenny Holzer das fünfzehnte BMW Art Car mit kurzen Sprüchen aus ihrer „Truisms and Survival“-Serie, wie etwa „You are so complex you don't respond to danger“. Den Rennwagen mit der Startnummer 16 und der dominierenden Aufschrift „Protect me from what I want“ präsentierte der Däne Tom Kristensen im Training der 24 Stunden von Le Mans 1999.[2]

Galerie

Weblinks

Commons: BMW V12 LMR – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BMW 24h von Le Mans-Chef Dr. Ulrich W. Schiefer wurde seinerzeit in den Medien des Öfteren zitiert: "Technik, die man nicht im Auto hat, kann auch nicht kaputtgehen." In: rallye racing. rennsport – test – tuning. 7/99, S. 34.
  2. a b c Erich Kahnt: „Emotional unbeschreiblich...“ – Gesamtsieg in Le Mans 1999. In: powerslide – Historischer Motorsport. Sonderheft 40 Jahre BMW M Power. Petrolpics, September 2012, ISSN 2190-0701, S. 90–91.
  3. https://www.youtube.com/watch?v=OPbIZjJhojA

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1999 BMW V12 LMR
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Goodwood Festival of Speed - 2016 Goodwood House England

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  1. 15 1999 BMW V12 LMR, built in alliance with Williams, Winner of '99 Le Mans 24 Hours. Driven here by Steve Soper (Who raced the car in ALMS, not Le Mans). Orginal Driven by Yannick Dalmas, Pierluigi Martini, Joachim Winkelhock