BMW S14

BMW S14
BMW E30 M3 Press Photo 3 (3387028116).jpg
S14B23
Überblick
Hersteller:BMW.svg BMW
Produktionszeitraum:1986–1991
Brennraum
Bauform:Reihenvierzylinder
Hubraumvarianten:2,0 l (1990 cm3)
2,3 l (2302 cm3)
2,5 l (2467 cm3)
Zeitliche Einordnung
Vorgängermodell:BMW M10 bzw. dessen Sportversionen
Nachfolgemodell:BMW S50

Der BMW S14 ist eine Motorenbaureihe des deutschen Kraftfahrzeugherstellers BMW der für den primär für den Motorsport als Homologationsmodell vorgesehenen ersten BMW M3 entwickelt wurde.

Es handelt sich dabei um einen DOHC-Reihen-Vierzylinder-Ottomotor in Vierventiltechnik mit Saugrohreinspritzung und Einzeldrosselklappen. Er kam im E30 M3 sowie im speziellen Portugal-und-Italien-Modell BMW 320is der Fahrzeugbaureihe E30 zum Einsatz.[1]

Dem BMW S14 folgte zwar der BMW S50 im E36 M3 nach, jedoch kann der S50 aufgrund der grundverschiedenen Abmessungen (Zylinderabstand, Bohrung, Hub, Außenabmessungen) und des unterschiedlichen Motorkonzepts (Sechs- statt Vierzylinder) nicht als Nachfolger des S14 gelten.

Geschichte

Dieser Motor baute auf den im Motorsport bereits erprobten M10-Zylinderblock auf und besaß wie dieser einen Zylinderabstand von 100 mm. Auf diesen Zylinderblock wurde versuchsweise ein um zwei Brennräume gekürzter Zylinderkopf des M88/3 gesetzt.[1] Auch die späteren Serien-Zylinderköpfe orientierten sich an der Konzeption, zumal aus den Versuchen zu den vorangegangenen Rennmotoren des Typs M49 und M88 viele Ergebnisse und Erfahrungen vorlagen. Die zwei oben liegenden Nockenwellen werden über eine Duplexkette angetrieben.[2] Die Gemischversorgung erfolgt für jeden Zylinder separat über ein eigenes Saugrohr und Drosselklappe.[1]

Als Serienmotor hatte der S14 im E30 M3 Hubräume von 2,3 (S14B23) und 2,5 (S14B25) Liter mit Leistungen von 143 kW/195 PS bis 175 kW/238 PS, für den Exportmarkt Portugal und Italien gab es aufgrund der dortigen Luxussteuer auf Fahrzeuge mit mehr als 2 Litern Hubraum einen auf ebendiesen Hubraum reduzierten S14B20, was durch einen auf 72,6 Millimeter verringerten Hub erreicht wurde. Durch Erhöhung der Verdichtung (auf 10,8 :1) leistete diese Version immerhin noch 141 kW/192 PS.[1][2]

Im Renneinsatz entwickelte der S14 in der ersten Ausbaustufe als 2,3 l rund 220 kW/300 PS, der ab 1990 eingesetzte 2,5 l erreichte sogar bis zu 264 kW/360 PS.[1]

Der Vierzylindermotor hat eine fünffach gelagerte Kurbelwelle, die aufgrund ihrer kurzen Baulänge unempfindlich gegen Dreh- und Biegeschwingungen bei den im Motorsport üblichen sehr hohen Drehzahlen ist.[1] Die Eingangsventilbohrung des übernommenen Zylinderkopfs wurde auf 37,5 mm vergrößert und die Ventile neigen sich um 18°. Die Auslassventile stehen mit 32 mm Durchmesser und 20° Neigung somit in einem fast perfekten V gegenüber, um einen schnellen Ladungswechsel zu gewährleisten. Weitere Leistungssteigerungen wurden durch Erleichterung der Kolben mit eingefrästen Ventiltaschen erreicht, sowie einem Ölkühler. Die Ölwanne ist mit einem sogenannten Ölhobel ausgestattet um die bewegten Ölmengen zu beruhigen. Dieser Ölhobel sitzt zwischen dem Kurbelwellenbereich und dem Ölsumpf.

Gesteuert wird der Motor von einer Digitalen Motor-Elektronik (DME),[3][2] die vollautomatisch das Kaltstartverhalten ohne Kaltstartventil einstellt, sowie je nach Höhenlage den Zündwinkel und/oder die Gemischbildung anpasst.

Daten

MotorHubraumVentile/Zyl.Bohrung × HubVerdichtungLeistung bei 1/minDrehmoment bei 1/minBauzeitKat
S14B202,0 l (1990 cm3)493,4 mm × 72,6 mm10,8 : 1141 kW (192 PS) bei 6900210 Nm bei 49001987–1989ohne Kat
S14B232,3 l (2302 cm3)493,4 mm × 84,0 mm10,5:1143 kW (195 PS) bei 6750230 Nm bei 47501986–1989mit Kat
147 kW (200 PS) bei 6750240 Nm bei 47501986–1989ohne Kat
158 kW (215 PS) bei 6750230 Nm bei 46001989–1991mit Kat
S14B23 Evo II2,3 l (2302 cm3)493,4 mm × 84,0 mm11,0:1162 kW (220 PS) bei 6750240 Nm bei 47401987–1988ohne Kat
S14B25
Sport Evolution
2,5 l (2467 cm3)495,0 mm × 87,0 mm10,2:1175 kW (238 PS) bei 7000240 Nm bei 47501990mit Kat

Verwendung

Literatur

  • Karl H. Hufstadt: BMW Portraits. Paul Rosche: Ein genialer Motorenkonstrukteur. Geschichten zur Geschichte. Egmont VGS, Köln 2003, ISBN 3-8025-1520-X.
  • Helmut Hütten: Schnelle Motoren – seziert und frisiert. 10. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-87943-974-5.
  • Stefan Knittel: BMW Profile, Band 8: Touren- und Sportwagen. 1. Auflage. Egmont VGS, Köln 2007, ISBN 3-8025-1622-2.
  • Karlheinz Lange: Geschichte des Motors – Motor der Geschichte (BMW Dimensionen 1+2). 1. Auflage. BMW Mobile Tradition, 1999, ISBN 3-932169-04-2.
  • Karl Ludvigsen: BMW Racing Cars: Type 328 to Le Mans V12. Iconografix, 2007, ISBN 1-58388-201-4 (englisch).
  • Werner Oswald, Eberhard Kittler: Alle BMW Automobile seit 1928. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-02053-X.
  • James Taylor: Original BMW M-Series. MBI Motorbooks International, St. Paul, Minn. 2001, ISBN 0-7603-0898-5 (amerikanisches Englisch).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Die Sportlegende: Der BMW M3. In: www.7-forum.com. BMW Presse-Information, 30. März 2006, abgerufen am 18. April 2012.
  2. a b c d bmwe21.net, BMW 320is-Spezifikation, abgerufen am 3. Juli 2021.
  3. s14.ctmnet.de, Motordaten des BMW M3-Motors, abgerufen am 3. Juli 2021.
Zeitleiste der BMW-Ottomotoren für Pkw seit 1961
Zahl der ZylinderKonzeption1960er1970er1980er1990er2000er2010er
01234567890123456789012345678901234567890123456789012345678
31,5 lB38
4(1,5–2,0 l)M10
M40
M42
M43
M44
N40
N42
N45
N46
N43
N13
N20
B48
HochleistungsmotorS14
6Kleiner Sechszylinder (2,0–3,0 l)M20
M50
M52
M54
Großer Sechszylinder (2,5–3,5 l)M30
N52
N53
N54
N55
B58
HochleistungsmotorM88
S38
S50
S52
S54
S55
83,0–4,4 lM60
M62
N62
N63
HochleistungsmotorS62
S63
S65
10HochleistungsmotorS85
125,0–6,6 lM70
M73
N73
N74
HochleistungsmotorS70
Zahl der ZylinderKonzeption01234567890123456789012345678901234567890123456789012345678
1960er1970er1980er1990er2000er2010er

Auf dieser Seite verwendete Medien

BMW.svg
BMW-Logo (1997–2020)
BMW E30 M3 Press Photo 3 (3387028116).jpg
Autor/Urheber: motoyen from Tokyo, Japan, Lizenz: CC BY 2.0
BMW E30 M3 Press Photo 3