BMW M73

BMW
M73-Motor im BMW 750iL

M73-Motor im BMW 750iL

M73
Produktionszeitraum:1994–2002
Hersteller:BMW
Funktionsprinzip:Ottomotor
Motorenbauform:60° V, Zwölfzylinder
Bohrung:85 bzw. 86,4 mm
Hub:79 bzw. 85 mm
Hubraum:5379–5980 cm3
Gemischaufbereitung:
Motoraufladung:
Leistung:240–316 kW
Max. Drehmoment:490–600 N·m
Vorgängermodell:M70
Nachfolgemodell:N73

Der BMW M73 ist ein V12-Ottomotor des Automobilherstellers BMW und wurde 1994 als Nachfolger des M70 vorgestellt. Er kam im BMW 7er, BMW 8er sowie im Rolls-Royce Silver Seraph zum Einsatz.

Konstruktion

Der Motorblock besteht aus einer Alusil-Legierung, die Zylinderköpfe mit obenliegenden Nockenwellen aus Aluminium. Während die meisten BMW-Motoren zu dieser Zeit auf Vierventiltechnik umgestellt wurden, blieb der M73 bei zwei Ventilen pro Zylinder.

Neu war der Schwingungsdämpfer an der Kurbelwelle, für die nun Lager aus dem Achtzylinder M60 verwendet wurden. Weiter kamen Klopfsensoren zum Einsatz. Die Federn an den Ventilen hatten durch kleinere Federkonstanten geringere Reibung. Aus Umweltbelangen waren die Auslassventile nun ohne Natriumfüllung.

Ab Modelljahr 1999 erhielt der 750i erstmals einen elektrisch beheizten Katalysator und erfüllte fortan bei gleichzeitig unverändertem Leistungsvermögen die anspruchsvolle amerikanische LEV und EU3/D4 Gesetzgebung.

Die Leistung des BMW V12-Konzeptes wurde deutlich, als er in einer auf sechs Liter Hubraum vergrößerten Ausführung in dem geschlossenen McLaren BMW 1995 zum ersten großen Triumph als Sieger der 24 Stunden von Le Mans verhalf, sowie 1999 der Gesamtsieg BMW V12 LMR im legendären 24-Stunden-Rennen. Für den Rennbetrieb wurde die Motorleistung dabei durch Luftmengenbegrenzer auf etwa 580 PS gedrosselt. Ohne diese Begrenzung ergaben sich im X5 Le Mans-Experimentalfahrzeug etwa 700 PS.[1]

Variante mit Wasserstoffantrieb

M73-Motor für Wasserstoff im E38

Im Jahr 2000 gab es den M73 als Variante, die auch mit Wasserstoff betrieben werden konnte im 750hL.[2][3] Unterschied zur reinen Benzinversion sind die Wasserstoffeinblasventile im Ansaugtrakt und ein spezielles elektronisches Gemischbildungssystem. Im Wasserstoffbetrieb leistet der Motor dann 150 kW (204 PS), was den 750hL in 9,6 s von 0 auf 100 km/h beschleunigte und für eine Spitzengeschwindigkeit von 226 km/h reichte.[4] Auf der Nürburgring-Nordschleife unterbot der 750hL im Betrieb mit Wasserstoff die 10 Minuten-Grenze für eine Runde recht deutlich mit 9 Minuten und 53 Sekunden.[5] Fünfzehn 750hL waren in Dingolfing hergestellt worden – BMW sprach von "Kleinserie" –, dienten auf der EXPO 2000 als Shuttlefahrzeuge und absolvierten dann innerhalb der "CleanEnergy WorldTour 2001" 150.000 km, was die Alltagstauglichkeit zeigen sollte.[3]

Daten

MotorHubraumBohrung × HubVentile/Zyl.VerdichtungLeistung bei 1/minDrehmoment bei 1/minBauzeit
M73B545379 cm385,0 mm × 79,0 mm210,0:1240 kW (326 PS) bei 5000490 Nm bei 39001994–1998
M73TUB541998–2002
Alpina5980 cm386,4 mm × 85,0 mm210,25:1316 kW (430 PS) bei 5400600 Nm bei 42001999–2002

Verwendung

M73

M73 TU

D3

Auszeichnungen

Der M73 gewann 1999 die Kategorie "Über 4 Liter" des International-Engine-of-the-Year-Awards.

Literatur

Weblinks

Commons: BMW M73 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bimmertoday über den V12 LMR vom 2. April 2011, abgerufen 5. Januar 2018.
  2. Sustainable Value Report 2001/2002. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft, September 2001, S. 10–13, archiviert vom Original am 27. August 2016; abgerufen am 3. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bmwgroup.com
  3. a b CleanEnergy WorldTour 2001: Finale in Berlin. BMW Group, 8. November 2001, abgerufen am 3. Januar 2018 (Pressemeldung).
  4. Das Wasserstoff-Zeitalter hat begonnen. (PDF) Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft, 11. Mai 2000, abgerufen am 4. Januar 2018 (Presseinformation).
  5. Emission Impossible. BMW Group, 9. August 2000, abgerufen am 4. Januar 2018 (Pressemeldung).
Zeitleiste der BMW-Ottomotoren für Pkw seit 1961
Zahl der ZylinderKonzeption1960er1970er1980er1990er2000er2010er
01234567890123456789012345678901234567890123456789012345678
31,5 lB38
4(1,5–2,0 l)M10
M40
M42
M43
M44
N40
N42
N45
N46
N43
N13
N20
B48
HochleistungsmotorS14
6Kleiner Sechszylinder (2,0–3,0 l)M20
M50
M52
M54
Großer Sechszylinder (2,5–3,5 l)M30
N52
N53
N54
N55
B58
HochleistungsmotorM88
S38
S50
S52
S54
S55
83,0–4,4 lM60
M62
N62
N63
HochleistungsmotorS62
S63
S65
10HochleistungsmotorS85
125,0–6,6 lM70
M73
N73
N74
HochleistungsmotorS70
Zahl der ZylinderKonzeption01234567890123456789012345678901234567890123456789012345678
1960er1970er1980er1990er2000er2010er

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Autor/Urheber: Claus Ableiter, Lizenz: CC BY-SA 4.0
12-Zylinder-Wasserstoffmotor des BMW 750hL, Baujahr 2001 Museum Autovision, Altlußheim, Germany; genauere Angaben: BMW 750hl, Verbrauch: 20 l Benzin oder 40 l H2 /100km; max 226 km/h, Reichweite: 350 km mit H2, 600 km mit Benzin, Laufleistung: 170.000 km,