BMW E30 (M3)

BMW
BMW M3 (1986–1990)
BMW M3 (1986–1990)
BMW M3 (1986–1990)
M3 (E30)
Verkaufsbezeichnung:BMW M3
Produktionszeitraum:1986–1991
Klasse:Mittelklasse
Karosserieversionen:Limousine, Cabriolet
Motoren:Ottomotoren:
2,3-2,5 Liter
(143–158 kW)
Länge:4346 mm
Breite:1680 mm
Höhe:1370 mm
Radstand:2562 mm
Leergewicht:1165–1360 kg
NachfolgemodellE36

Die erste M3-Baureihe wurde der Weltöffentlichkeit erstmals auf der internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt im Jahre 1985 vorgestellt. Er diente in erster Linie als Homologationsmodell für die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) und basierte auf der Baureihe E30. Jedoch war die Nachfrage von Anfang an so groß, dass er in weit größerer Stückzahl als ursprünglich geplant hergestellt und verkauft wurde. Im Jahre 1986 wurde der erste BMW M3 serienmäßig produziert, der bei der BMW-Tochterfirma BMW M GmbH gefertigt wurde.

Der BMW M3 war sowohl im Rennsport (DTM) wie auch im privaten Bereich einer der Hauptkonkurrenten der Sportversion des Mercedes 190 E 2.3-16 (Mercedes M102-Motor mit vier Ventilen je Zylinder und 136 kW/185 PS), der ab 1984 erhältlich war. Ab 1987 kam dann der Mercedes 190 E 2.5-16 mit mehr Hubraum und gesteigerter Leistung (150 kW/204 PS) auf den Markt.

Technik

Als Triebwerk wurde ein vom Motorblock des BMW M10 und Zylinderkopf des ursprünglich im BMW M1 verwendeten Sechszylinder-Motors BMW M88 abgeleiteter Vierzylinder-Vierventil-Motor mit der Bezeichnung S14 verwendet (mit 2302 cm³ 143–162 kW (195–220 PS) beim S14B23, später 2467 cm³ (175 kW/238 PS) im Sport Evolution 2 beim S14B25). Der Motor wurde ursprünglich von dem Rennfahrer Alexander von Falkenhausen entworfen.

Der erste Gang des Fünfganggetriebes liegt übrigens – wie damals im Rennsport üblich – unten links, womit dann jeweils der zweite und dritte bzw. der vierte und fünfte Gang in einer Ebene liegen.

Der BMW M3 war zunächst nur als zweitürige Limousine lieferbar, während das Cabriolet im Mai 1988 folgte. Die zweitürige Limousine wurde und wird deshalb nicht „Coupé“ genannt, da unter anderem beim ersten M3 die Türscheiben einen Rahmen hatten. Die Basis des M3, der BMW E30, war serienmäßig als Limousine mit zwei Türen erhältlich, wobei es gegen Aufpreis auch vier Türen gab. Diese Option galt jedoch nicht für den M3. Erst beim Nachfolgemodell BMW M3 (E36) wurde die zweitürige Variante des Modells als Coupé bezeichnet, da sie eine eigenständige Karosserie mit wenigen Gemeinsamkeiten zur viertürigen Limousine aufweist.

Die Karosserieform wurde für den M3 stark verändert, um unter anderem die Verwindungssteifigkeit, den cw-Wert und die Fahrdynamik weiter zu verbessern. Die Rennsporttauglichkeit stand im Vordergrund, daher konnten Einschränkungen beim Komfort und den Produktionskosten gemacht werden. Zu den Modifikationen gehörten auffällige Kotflügelverbreiterungen um eine breitere Spur zu ermöglichen.

Detail Heck: Spoiler, Erhöhung Kofferraumdeckel, Ansatz der C-Säule

Der Frontspoiler, die Heckschürze, Schwellerverkleidungen, sowie Änderungen der Karosserie im Bereich der Heckscheibe (etwas breitere und flachere C-Säule)[1] und des Kofferraumdeckels verbesserten die Aerodynamik. Die Heckscheibe wurde aus aerodynamischen Gründen flacher angesetzt und die Heckklappe aus leichtem, glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt und für eine bessere Luftströmung um ca. 40 mm erhöht. Durch die Änderungen im Heckbereich wurden geringere Auftriebskräfte und ein besserer Geradeauslauf erreicht. Außerdem wurde die Frontscheibe eingeklebt – und nicht wie bei den anderen E30-Modellen mit einem Scheibengummi und Keder eingefasst. Dadurch erreichte der M3 einen relativ niedrigen cw-Wert von 0,33 anstatt 0,38 wie beim normalen Modell. Unter anderem sind meist an der C-Säule die nachträglichen Umbauten normaler 3er auf die M3-Version zu identifizieren.

Des Weiteren wurde der 62-l-Tank auf 70 l vergrößert,[2] womit das Kofferraumvolumen von 425 auf 404 Liter schrumpfte. Im Innenraum sind die Änderungen weniger auffällig; die Verbrauchsanzeige wich einem Ölthermometer, außerdem gab es serienmäßige Sportsitze.

Exklusiv für Italien wurde ein 320is auf Basis des M3-Motors und der normalen E30-Karosserie und Fahrwerkskomponenten entwickelt und auch nur dort offiziell und nur ohne Katalysator angeboten. Für Fahrzeuge mit Motoren, die über mehr als 2 Liter Hubraum verfügen, war zu der Zeit und ist auch heute noch in Italien eine hohe „Luxussteuer“ fällig, weshalb diese Besonderheit für den italienischen Markt erschien. Diese Version wird inoffiziell als „Kleiner M3“ oder „Italo-M3“ bezeichnet. Die Motorleistung des S14B20 von 141 kW (192 PS)/6900 min−1 und 210 Nm/4900 min−1 bei einem Hubraum von knapp 2 Liter ist auch 20 bis 25 Jahre später noch beachtlich.[3] Daher fanden als Reimporte einige den Weg zurück nach Deutschland, wo sie noch immer hauptsächlich im Motorsport eingesetzt werden und sehr erfolgreich waren und noch immer sind.

Im Herbst 1990 wurde die Fertigung der zweitürigen Limousine eingestellt, während das Cabriolet noch bis Mitte 1991 produziert wurde.

Technische Daten

BMW-S14-Motor des E30 M3
M3 CabrioM3 (mit Kat.)M3 (ohne Kat.)M3 (mit Kat.)M3 Cabrio
Baujahr05.1988–06.199102.1987–05.198902.1986–06.198906.1989–10.199006.1989–06.1991
MotorS14 B23S14ZS14 B23S14 B23
Hubraum2302 cm³
Zylinder/Ventile4/16
Bohrung × Hub93,4 × 84 mm
Verdichtung10,5:1
max. Leistung bei min−1143 kW (195 PS) bei 6750147 kW (200 PS) bei 6750158 kW (215 PS) bei 6750
max. Drehmoment bei min−1230 Nm bei 4750240 Nm bei 4750230 Nm bei 4600
Höchstgeschwindigkeit228 km/h230 km/h235 km/h241 km/h239 km/h
Beschleunigung 0–100 km/h7,3 s6,8 s6,7 s6,7 s7,3 s
Elastizität 80–120 km/h im 4. Gang7,5 s7,1 s7,8 s8,4 s
Leergewicht1360 kg1200 kg1360 kg

Sondermodelle

M3 als DTM-Meisterfahrzeug (1989)
  • BMW M3 Europameister 143 kW (195 PS); 148 Stück (alle handsigniert von Roberto Ravaglia)
  • BMW M3 Cecotto 158 kW (215 PS); 505 Stück (davon 25 Stück als Sondermodell Ravaglia)[2]
  • BMW M3 Evolution II: 2,3-l-Vierzylinder-Reihenmotor (S14), 162 kW (220 PS); (limitiert auf 500 Stück, produziert von Oktober 1988 bis Oktober 1990)
  • BMW M3 Sport Evolution: 2,5-l-Vierzylinder-Reihenmotor (S14), 175 kW (238 PS); (limitiert auf 600 Stück,[1] produziert von Januar bis März 1990)

Sämtliche Sondermodelle sind heute begehrte Sammlerobjekte. Exemplare des BMW M3 Sport Evolution in gutem Zustand etwa werden ab 375'000 Euro gehandelt.[4]

Darüber hinaus gab es zwischen November 1987 und Dezember 1990 eine in nur 62 Exemplaren[5] gebaute Version von Alpina mit der Bezeichnung B6 3.5 S und dem 3,43 Liter großen Sechszylinder, der deutlich überarbeitet wurde (Alpina Motortyp B10/5, 3430 cm³, 187 kW/254 PS, 320 Nm).[6][7]

Produktionszahlen

BMW M3 (EU-Modell)8661
BMW M3 (US-Modell)4996
BMW M3 Evolution505
BMW M3 (EU-Modell mit 143 kW/195 PS)1519
BMW M3 Evolution II (162 kW/220 PS)500
BMW M3 Cabrio786
BMW M3 Sport Evolution600[1]
BMW M3 Sport Evolution Cabrio3
BMW M3 Europameister
handsigniert von Roberto Ravaglia
148
BMW M3 Cecotto (158 kW)
davon 25 Stück als Sondermodell Ravaglia, die nach England gingen, 2 Nogarosilber und 23 Misanorot
505
BMW M3 Cecotto Schweiz
Aufgrund abgastechnischer Bestimmungen auf 211 PS gedrosselt
50
BMW M3 Alpina B6 3,5S (187 kW/254 PS, 3,5 l Sechszylinder)
Kleinserie
62

Quelle:[2]

Literatur

  • Jeremy Walton: BMW 3er-Reihe. Heel Verlag, Königswinter 1993, ISBN 3-89365-341-4.
  • Hans-Hermann Braess: BMW Dimensionen: BMW 3er Reihe. Konzepte, Technik, Design. Heel-Verlag, 2005, ISBN 3-932169-34-4. (Niederländische Ausgabe)
  • Peter GH Sebald: 17.970 Emotionen, Starnberg/Bielefeld 2005 (nur M3-E30S)
  • Wilbert/Holz: BMW M3 – Szenen einer Karriere (nur M3-E30S)
  • Walter Matthias Wilbert, Friedbert Holz: F=m·a : wenn Isaac Newton einen Sportwagen gebaut hätte ; der BMW M3 CSL . Gloor Verlag, München 2004, ISBN 3-938037-01-6. (nur M3 CSL-E46S)
Commons: BMW M3 (E30) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Die Sportlegende: Der BMW M3. In: www.7-forum.com. BMW Presse-Information, 30. März 2006, abgerufen am 3. Juli 2021.
  2. a b c Daten und Technik des Serien M3. m3-klassik.de, abgerufen am 27. Juni 2016.
  3. bmwe21.net, BMW 320is-Spezifikation, abgerufen am 3. Juli 2021.
  4. BMW M3 Sport Evolution. mobile.de, abgerufen am 23. März 2024 (deutsch).
  5. BMW ALPINA – E30. alpina-archive.com, abgerufen am 10. Mai 2012.
  6. Alpina B6 3.5 S im Fahrbericht: Der Muskel-M3 aus dem Allgäu. motor-klassik.de, 22. April 2012, abgerufen am 9. Mai 2012.
  7. BMW ALPINA - E30 (mit "Details"). ALPINA Burkard Bovensiepen GmbH + Co. KG, archiviert vom Original am 10. Mai 2012; abgerufen am 9. Mai 2012.
Zeitleiste der BMW-Modelle seit 1950
TypKarosserie­versionenAktuelle
Serie
1950er1960er1970er1980er1990er2000er2010er2020er
012345678901234567890123456789012345678901234567890123456789012345678901234
KleinstwagenIsetta
KleinwagenSchräghecki3600i3 (I01)
Stufenheck/ Coupé/Cabrio700
KompaktklasseSchrägheck1er1er (E87, E81)1er (F20, F21)1er (F40)
StufenheckF52
2erF44
Coupé/Cabrio1er (E82, E88)2er (F22, F23)
M2 (F87)
2er (G42)
M2 (G87)
KompaktvanF45, F46U06
MittelklasseStufenheck / Kombi3er1502,1602,1802,2002
(„02-Serie“)
E21E30E36E46E90, E91F30, F31, F35
F80
G20, G21
G80
Schräghecktouring3er Compact (E36/5)3er Compact (E46/5)F34
Coupé / Cabrio / Schrägheck4er1602/2002 Cabrio3er (E21/TC1)3er (E30/2C)3er (E36/2, E36/2C)3er (E46/2, E46/2C)3er (E92, E93)4er (F32, F33, F36)
M4 (F82, F83)
4er (G22, G23, G26)
M4 (G82, G83)
Obere MittelklasseStufenheck / Kombi5er1500,1600,1800,2000
(„Neue Klasse“)
E12E28E34E39E60, E61F10, F11, F18G30, G31, G38
M5 (F90)
G60, G61, G68
Schrägheck6er5er GT (F07)6er GT (G32)
OberklasseCoupé / Cabrio / Stufenheck2000 CS6er (E24)6er (E63, E64)6er (F12, F13, F06)
Stufenheck7er501,502,2600,3200
(„Barockengel“)
2500,2800,2.8,3.0,3.3 (E3)E23E32E38E65, E66, E67, E68F01, F02, F03, F04G11, G12G70
Coupé / Cabrio / Stufenheck8er3200 CS2800 CS, 3.0 CS (E9)E31G14, G15, G16
M8 (F91, F92, F93)
SportwagenSportcoupé1600 GTZ3 (E36/8)Z4 (E86)3.0 CSL
RoadsterZ4Z1Z3 (E36/7)Z4 (E85)Z4 (E89)Z4 (G29)
507Z8 (E52)
Coupé/Cabrioi85033000 V8i8 (I12, I15)
SupersportwagenCoupéM1 (E26)
Kompakt-SUVSteilheckX1E84F48, F49U11, U12
CoupéX2F39U10
SteilheckX3E83F25G01, G08
CoupéX4F26G02
SUVSteilheckX5E53E70F15, X5 M (F85)G05, X5 M (F95)
CoupéX6E71, E72F16, X6 M (F86)G06, X6 M (F96)
SteilheckX7G07
XMG09
iXI20
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  • Zeitleiste der Glas-Serienmodelle von 1955 bis 1969
    Typunabhängig (Hans Glas GmbH)BMW
    1950er1960er1970er
    56789012345678901234
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    KleinwagenIsar („großes Goggomobil“)
    Untere Mittelklasse1004, 1204, 1304
    Mittelklasse17001800 SA, 2000 SA / 1804, 2004[1]
    CoupéGoggomobil TS
    1300 GT, 1700 GT1600 GT[2]
    2600 V8, 3000 V83000 V8[3]
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  • BMW-Ära: [1]: als „BMW“ (nur für Südafrika durch Praetor Monteerders) bis Mitte 1974; [2]: als „BMW“; [3]: als „BMW-Glas“
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