Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Bundesministerium für Arbeit und Soziales
— BMAS —

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Staatliche EbeneBund
StellungOberste Bundesbehörde
Gründung1949 als Bundesministerium für Arbeit
HauptsitzBerlin
BehördenleitungHubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales
Bedienstete1.213 (2021)[1]
Haushaltsvolumen164,92 Mrd. EUR (2021)[2]
Netzauftrittwww.bmas.de
(c) Steffen Prößdorf, CC BY-SA 4.0
Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (kurz BMAS)[3] ist eine oberste Bundesbehörde der Bundesrepublik Deutschland. Es hat seinen Hauptsitz bzw. ersten Dienstsitz in Berlin und seinen zweiten Dienstsitz in der Bundesstadt Bonn. Aktueller Bundesminister ist seit dem 14. März 2018 Hubertus Heil (SPD), zunächst im Kabinett Merkel IV, seit dem 8. Dezember 2021 im Kabinett Scholz.

Haushalt

Das BMAS hat ein Haushaltsvolumen von 164,92 Milliarden Euro und ist somit mit Abstand das Bundesministerium mit den höchsten Ausgaben.

Aufgaben

Das BMAS ist innerhalb der Bundesregierung verantwortlich für Arbeitsmarktpolitik, Arbeitsrecht und Arbeitsschutz genauso wie für Rente und soziale Sicherung. Das BMAS ist bemüht, seine internationalen Zusammenarbeiten auszuweiten und das deutsche Arbeitsvermittlungsmodell, nach dem Vorbild der Bundesagentur für Arbeit, ins Ausland zu tragen.

2020 wurde als beratendes Gremium, analog zu den Wirtschaftsweisen, der Rat der Arbeitswelt gegründet.

Geschichte

Die ursprüngliche Bezeichnung aus dem Jahr 1949 war Bundesministerium für Arbeit, später erweitert zu Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung. Zwischen 2002 und 2005 wurde das BMAS auf das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit und das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung aufgeteilt. Bei der Regierungsbildung nach der Bundestagswahl 2005 wurde im Wesentlichen der alte Aufgabenbereich wiederhergestellt, wobei der Name von Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (BMA) zu Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) geändert wurde.

Dienstgebäude

Bundesministerium für Arbeit und Soziales; Dienstsitz Berlin, Haupteingang Wilhelmstraße
Einfahrt Dienstsitz Bonn, Rochusstraße

Ein Teil des Ministeriums hat seinen Sitz in Berlin-Mitte in der Wilhelmstraße 49. In Bonn besteht weiter ein zweiter Dienstsitz in der Rochusstraße 1. Nach dem Umzug von Parlament und großen Teilen der Bundesregierung nach Berlin wurden dem Ministerium 1999 die Erweiterungsgebäude des einstigen Reichspropagandaministeriums zugewiesen. Der im Krieg zerstörte Hauptbau am Wilhelmplatz 8/9 war 1737 als Residenz des preußischen Generalmajors Karl Ludwig Truchsess von Waldburg an der Nordwestecke des Wilhelmsplatzes errichtet und ab 1738 als Sitz der Ballei Brandenburg des Johanniterordens genutzt worden, wodurch es den Namen Ordenspalais erhielt. Von 1762 bis 1811 war es Dienstsitz des Prinzen August Ferdinand von Preußen als Herrenmeister des Johanniterordens. 1826 ging es in den Besitz des Prinzen Carl von Preußen über und wurde nun als Prinz-Carl-Palais bezeichnet. Die Baumeister Schinkel und Stüler bauten es im klassizistischen Stil um.

Zwischen 1918 und 1933 diente das Gebäude der Presseabteilung der Reichsregierung. Daraus bildeten die Nationalsozialisten das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda unter Führung von Joseph Goebbels. Das Barockpalais wurde um große Trakte in der Wilhelm- bzw. der Jägerstraße erweitert. Die Bomben von 1945 haben diese Gebäude erheblich beschädigt, die Ruine des Ordens- bzw. Prinz-Carl-Palais wurde 1949 abgeräumt. Nach einer Instandsetzung der Erweiterungsbauten zog 1947 der Zentralrat der Nationalen Front der späteren Deutschen Demokratischen Republik (DDR) ein. Das Arbeitszimmer des ersten und einzigen Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, ist dort mit seiner ursprünglichen Einrichtung erhalten. 1996 folgte eine grundlegende etappenweise Sanierung, die 2000 beendet werden konnte.

Sitz des Besucherzentrums ist das Kleisthaus in der Berliner Mauerstraße 53, früher Bankhaus von der Heydt, genannt nach dem Besitzer des Vorgängerbaus, dem Dichter H. v. Kleist. Dessen Architekt war 1913 Bodo Ebhardt. Die Fassade ist mit Reliefs von Georg Kolbe geschmückt.

Bevor Bonn 1949 den Zuschlag als Bundeshauptstadt erhalten hatte, war für den Fall des Obsiegens von Frankfurt am Main, das dortige AEG-Hochhaus als Dienstsitz des Ministeriums vorgesehen. Hintergrund dieser verfrühten Überlegungen war die Argumentation Frankfurts, dass 90 Prozent der für einen Regierungssitz benötigten Gebäude bereits vorhanden seien. Nachdem trotz des enthusiastischen Engagements des damaligen Frankfurter Oberbürgermeisters Walter Kolb, der sogar schon einen Plenarsaal für das Parlament hatte bauen lassen, die Stadt unterlegen war, wurde der Plan zwangsläufig fallen gelassen.

Bundesminister seit 1949

Zwischen 2002 und 2005 wurde der Verantwortungsbereich des Ministeriums zwischen dem Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Wolfgang Clement und der Bundesministerin für Gesundheit und Soziale Sicherung Ulla Schmidt aufgeteilt. Danach wurde diese Änderung wieder rückgängig gemacht.

Hubertus HeilKatarina BarleyAndrea NahlesUrsula von der LeyenFranz Josef JungOlaf ScholzFranz MünteferingWolfgang ClementWalter RiesterNorbert BlümHeinz WestphalHerbert EhrenbergWalter ArendtHans KatzerTheodor BlankAnton Storch
Nr.NameBildLebensdatenParteiBeginn der AmtszeitEnde der AmtszeitKabinett(e)
Bundesminister für Arbeit
1Anton Storch
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-P003647 / CC-BY-SA 3.0
1892–1975CDU20. September 194929. Oktober 1957Adenauer I
Adenauer II
Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung
2Theodor Blank1905–1972CDU29. Oktober 195726. Oktober 1965Adenauer III
Adenauer IV
Adenauer V
Erhard I
3Hans Katzer
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F054626-0005 / Engelbert Reineke / CC-BY-SA 3.0
1919–1996CDU26. Oktober 196522. Oktober 1969Erhard II
Kiesinger
4Walter Arendt
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F048647-0044 / Wegmann, Ludwig / CC-BY-SA 3.0
1925–2005SPD22. Oktober 196916. Dezember 1976Brandt I
Brandt II
Schmidt I
5Herbert Ehrenberg
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F060860-0034 / Wegmann, Ludwig / CC-BY-SA 3.0
1926–2018SPD16. Dezember 197628. April 1982Schmidt II
Schmidt III
6Heinz Westphal
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F064991-0007 / Reineke, Engelbert / CC-BY-SA 3.0
1924–1998SPD28. April 19824. Oktober 1982Schmidt III
7Norbert Blüm
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F078539-0037 / Schaack, Lothar / CC-BY-SA 3.0
1935–2020CDU4. Oktober 198227. Oktober 1998Kohl I
Kohl II
Kohl III
Kohl IV
Kohl V
8Walter Riester* 1943SPD27. Oktober 199822. Oktober 2002Schröder I
Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
9Wolfgang Clement1940–2020SPD22. Oktober 200222. November 2005Schröder II
Bundesminister für Gesundheit und Soziale Sicherung
9Ulla Schmidt* 1949SPD22. Oktober 200222. November 2005Schröder II
Bundesminister für Arbeit und Soziales
10Franz Müntefering* 1940SPD22. November 200521. November 2007Merkel I
11Olaf Scholz* 1958SPD21. November 200728. Oktober 2009Merkel I
12Franz Josef Jung* 1949CDU28. Oktober 200930. November 2009Merkel II
13Ursula von der Leyen
(c) Laurence Chaperon, CC BY-SA 3.0 de
* 1958CDU30. November 200917. Dezember 2013Merkel II
14Andrea Nahles* 1970SPD17. Dezember 201328. September 2017Merkel III
Katarina Barley (kommissarisch)* 1968SPD28. September 201714. März 2018Merkel III
15Hubertus Heil
* 1972SPD14. März 2018im AmtMerkel IV
Scholz

Parlamentarische Staatssekretäre

Beamtete Staatssekretäre

Abteilungen

  • Abteilung Z: Personal, Haushalt, Organisation, Informationstechnik
  • Abteilung DA: Digitalisierung und Arbeitswelt
  • Abteilung I: Grundsatzfragen des Sozialstaats, der Arbeitswelt und der sozialen Marktwirtschaft
  • Abteilung II: Arbeitsmarktpolitik, Ausländerbeschäftigung, Arbeitslosenversicherung, Grundsicherung für Arbeitsuchende
  • Abteilung III: Arbeitsrecht, Arbeitsschutz
  • Abteilung IV: Sozialversicherung, Alterssicherung
  • Abteilung V: Teilhabe, Belange von Menschen mit Behinderungen, Soziale Entschädigung, Sozialhilfe
  • Abteilung VI: Europäische und Internationale Beschäftigungs- und Sozialpolitik, ESF

Geschäftsbereich

Zum unmittelbaren Geschäftsbereich des BMAS gehören:

Unter der Rechtsaufsicht des BMAS steht die Bundesagentur für Arbeit.

Siehe auch

Literatur

  • Heinz Hoffmann (Bearbeiter): Die Bundesministerien 1949–1999. Bezeichnungen, amtliche Abkürzungen, Zuständigkeiten, Aufbauorganisation, Leitungspersonen (= Materialien aus dem Bundesarchiv. Heft 8). Wirtschaftsverlag NW GmbH, Bremerhaven 2003, ISBN 3-86509-075-3, S. 289–311 (596 S., einschließlich CD-ROM mit dem Buchinhalt).
Commons: Bundesministerium für Arbeit und Soziales – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Koordinaten: 52° 30′ 47″ N, 13° 22′ 59″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Emblem des Bundesadlers als Logo der deutschen Bundesorgane
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Deutscher Bundestag; Hubertus Heil, SPD, Bundesminister für Arbeit und Soziales, auf der Regierungsbank
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Hubertus Heil bei der Landtagswahl in Niedersachsen 2013
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Offizielles Porträt von Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Arbeit und Soziales.
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Katarina Barley, Mitglied des deutschen Bundestages
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Walter Riester
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Unterzeichnung des Koalitionsvertrages der 18. Wahlperiode des Bundestages. Andrea Nahles.
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02.02.1983
Professor Dr. Hans-Jürgen Krupp, Manfred Lahnstein und Heinz Westphal legen vor der Bundeskonferenz die SPD-Vorstellungen zur Arbeitsmarkt-Politik dar.
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Anton Storch
Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, 1949-1957
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13.06. - 15.06.1988
36. CDU-Bundesparteitag in der Rhein-Main-Halle in Wiesbaden
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Theodor Blank, erster Bundesminister der Verteidigung vom 07.06.1955 bis 16.10.1956. ©Bundeswehr/Archiv
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Dieses Bild zeigt die deutsche Bundesgesundheitsministerin Ursula „Ulla“ Schmidt. Die Fotografie entstand während der Feierlichkeiten anlässlich des Internationalen Karlspreises der Stadt Aachen im Jahr 2007.
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26. Bundesparteitag der CDU in der Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen
23.-25.10.1978
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Sommerfest der SPD Hamm, Datum/Uhrzeit: 05.07.2013 17:26:45
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Bundesratssitzung
Themen: Bundeshaushalt 1981, Sozialversicherungsgesetz für Kunstschaffende
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Wolfgang Clement
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Außerordentlicher Parteitag der SPD in der Westfalenhalle Dortmund
18.-19.6.1976