BHStB IIIb5
BHStB/BHLB/SHS IIIb5 JDŽ/JŽ 73 | |
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Anzahl: | 23 |
Hersteller: | Krauss Linz, MÁVAG |
Baujahr(e): | 1907–1913 |
Bauart: | 1'C1'h2 |
Spurweite: | 760 mm (Bosnische Spur) |
Länge über Kupplung: | 13,129 m |
Gesamtradstand: | 11,150 m |
Dienstmasse: | 30,6 t |
Reibungsmasse: | 20,6 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 55 km/h |
Indizierte Leistung: | 360 PS |
Anfahrzugkraft: | 40 kN |
Kuppelraddurchmesser: | 1100 mm |
Laufraddurchmesser: | 640 mm (hinten) |
Zylinderdurchmesser: | 370 mm |
Kolbenhub: | 450 mm |
Kesselüberdruck: | 12 atü |
Rostfläche: | 1,54 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 91,95 m² |
Tender: | Schlepptender |
Wasservorrat: | 5,5 m³ |
Brennstoffvorrat: | 3 t |
Die Reihe IIIb5 waren Heißdampflokomotiven mit drei Kuppelachsen und zweiachsigen Schlepptender in Bosnischer Spurweite, beschafft 1907 bis 1913 von den Bosnisch-Herzegowinischen Staatsbahnen (BHStB). Bei den Jugoslawischen Eisenbahnen (JDŽ, später JŽ) wurde sie als Baureihe 73 bezeichnet.
Geschichte
In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts überholte der technische Fortschritt die komplizierte Klose-Konstruktion, wie sie bei den Reihen IIIa4 und IIa4 verwendet wurde. Die Entwicklung des Krauss-Helmholtz-Lenkgestells in Verbindung mit seitlich verschiebbaren Kuppelachsen ermöglichte den Bau von mehrfach gekuppelten und trotzdem gut bogenläufigen Dampflokomotiven. Krauss in Linz entwarf 1907 die Schlepptenderlokomotiven der Reihe IIIb5 mit Schmidt-Überhitzer, nachdem sich die Reihe Mh als Heißdampflokomotive bei den Niederösterreichischen Landesbahnen gut bewährt hatte. Wegen der gemeinsamen Verwaltung durch die österreichische und die ungarische Reichshälfte von Bosnien-Herzegowina stammten 15 Maschinen aus dem Werk Linz von Krauss und die anderen 8 von der Budapester Maschinenfabrik (MÁVAG).
Technische Merkmale
Die Prärie-Lokomotiven mit Außenrahmen und einer breiten Feuerbüchse werden vorne und hinten mit je einem Krauss-Helmholtz-Gestellen geführt. Der Antrieb erfolgt auf die mittlere spurkranzlose Kuppelachse. Die Reihe IIIb5 hat somit ähnlich wie die älteren Klose-Maschinen keinen festen Radstand, aber eine große geführte Länge. Mit diesem Fahrwerk ist die Lokomotive für Radien bis zu 50 Meter geeignet. Der Antrieb erfolgt über Hallsche Kurbeln, die Steuerung nach dem System Heusinger. Die Zylinder sind mit Kolbenschiebern ausgestattet. Mit dem größten Treibraddurchmesser bei den Bosnisch-Herzegowinischen Staatsbahnen von 1100 Millimetern erreichte die Schnellzugmaschine eine Geschwindigkeit von 60 km/h, die für die damalige Zeit mit einer Standardgeschwindigkeit von 35 km/h beachtlich war. Die Lokomotiven sind mit der Vakuumbremse Bauart Gresham und einer Handbremse ausgerüstet. Die einzelnen Lokomotiven unterschieden sich in der Anordnung der Sandkästen, einige Maschinen waren mit einem Kobel-Funkenfänger ausgestattet.
Betrieb
Die Lokomotiven bewährten sich bestens und kamen bevorzugt auf der Bosnabahn zwischen Sarajevo und Bosanski Brod zum Einsatz. Bei den Jugoslawischen Eisenbahnen (JDŽ, später JŽ) wurden sie als Reihe 73 bezeichnet. Als im Jahr 1947 die Bosnabahn durch die Normalspurstrecke Sarajevo–Šamac abgelöste wurde, kamen die Maschinen vermehrt auf andere Strecken. 1965 waren noch 22 Maschinen vorhanden, wobei 5 der Direktion Belgrad und 17 der Direktion Sarajevo zugeteilt waren. Auf der Talstrecke der Narentabahn zwischen Konjic und der Adria sowie auf der ehemaligen Steinbeisbahn waren sie noch bis in die 1970er-Jahre in Einsatz.
Zug auf der Bosnabahn mit einer JDŽ 73 und einer rückwärtsfahrenden JDŽ 189 als Vorspannlokomotive
- (c) I, Dr. E. Scherer, CC BY 2.5
Abfahrbereiter Zug der Steinbeisbahn in Prijedor mit JŽ 73-008
- (c) I, Dr. E. Scherer, CC BY 2.5
JŽ 73-015 vor dem Heizhaus in Prijedor im August 1967
Drei Lokomotiven sind erhalten geblieben:
Die JŽ 73-002 ist im Eisenbahnmuseum Požega in Serbien ausgestellt.
Die JDŽ 73-018 steht auf dem Widerlager der 1943 gesprengten Brücke über die Neretva in Jablanica, Bosnien und Herzegowina.
Die 73-019 des Club 760 verkehrt mit Museumszügen auf der Pinzgauer Lokalbahn in Österreich.
Lokomotivliste
Baujahr | Hersteller | BHStB-Nr. | BHLB[1]-Nr. ab 1908 | SHS-Nr. ab 1918 | JDŽ-Nr. ab 1933 | Bemerkungen |
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1907 | Krauss Linz | 151–153 | 151–153 | 151–153 | 73-001–003 | 73-002: Museum Požega |
1908 | 154–162 | 154–162 | 154–162 | 73-004–012 | ||
1911 | 163–165 | 163–165 | 163–165 | 73-013–015 | ||
MÁVAG | 166–167 | 166–167 | 166–167 | 73-016–017 | ||
1913 | 168–173 | 168–173 | 168–173 | 73-018–023 | 73-018: aufgestellt in Jablanica 73-019: Club 760, Zell am See |
Quellen
- Herbert Ortner: Die Reihe 73 der Jugoslawischen Staatsbahnen. In: „Die schmale Spur“ www.schmalspur-europa.at, Oktober 2008
- Typenblatt 73-019 Dampflokomotive der Pinzgauer Lokalbahn. Pinzgauer Lokalbahn, Juni 2015
- Karl Tindl: Fachgruppenberichte. Fachgruppe der Maschinen-Ingenieure. Bericht über die Versammlung vom 31. Jänner 1911 mit einem Vortrag von Herrn Steffan über Die Entwicklung der Lokomotivtypen auf den Linien der Bosnisch-Herzegowinischen Landesbahnen. In: Zeitschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins. Jahr 1911, Heft 22, Seite 348–350 (Digitalisat 1865–1917 bei der TU Cottbus; PDF; 51,2 MB)
- Josef Pospichal: Lokstatistik. JDŽ 73. Abgerufen am 15. Oktober 2017.
Anmerkungen
- ↑ Bosnisch-Herzegowinische Landesbahnen
Auf dieser Seite verwendete Medien
Bahnfahrt nach Sarajevo bei km 217 im Jahr 1940. An der Spitze befindet sich eine Lokomotive Baureihe 189, hinter folgt eine Maschine der Serie 73.
Autor/Urheber: JoJan, Lizenz: CC BY 3.0
Jablanica: Battle at the Neretva, JDŽ 73-018 and a goods wagon at the destroyed railway bridge.
Autor/Urheber: Falk2, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Schnellzuglokokomotive 73-002 mit verhältnismäßig großen Kuppelradsätzen, der Außenrahmen ist außergewöhnlich und auffallend.
Autor/Urheber: Wald1siedel, Lizenz: CC BY-SA 4.0
BHStB 169 (JŽ 73-019)Schmalspur-Schnellzuglokomotive.
Hersteller: MÁVAG – Budapest. Fabriksnummer: 3287. Baujahr: 1913. Bauart: 1C1h2. Vmax: 60 km/h. Bei dieser 1913 in Budapest gebauten Dampflokomotive handelt es sich um eine Schmalspur-Schnellzugmaschine der einstigen Bosnisch Herzegowinischen Staatsbahn, wo sie die Nummer 169 trug. Sie stand bis in die Siebzigerjahre auf dem großen, ehemals österreichischen 760 mm-Schmalspurnetz in Bosnien zuletzt auf der "Steinbeisbahn" im Einsatz.
Diese Dampflokomotive – eine von drei aus dieser Baureihe noch existierenden - befindet sich im Eigentum des Club 760 und war am 13. September 2015 zusammen mit einer Mh 3 einem Sonderzug der Pinzgaubahn (Zell am See – Krimml – Zell am See) vorgespannt. Die andere steht in einem Museum nahe Beograd.Logo des Bahnportals
(c) I, Dr. E. Scherer, CC BY 2.5
Narrow gauge express train locomotive 73-015 in Prijedor, Bosnia and Herzegovina
Autor/Urheber: unknown, Lizenz:
Bosnisch-Herzegowinische Landesbahnen Class IIIb5, later Yugoslavian States Railway Class 73, works photograph
Autor/Urheber: Wald1siedel, Lizenz: CC BY-SA 4.0
BHStB 169 (JŽ 73-019).
Hersteller: MÁVAG - Budapest. Fabriksnummer: 3287. Baujahr: 1913. Bauart: 1C1h2. Vmax: 60 km/h. Bei dieser 1913 in Budapest gebauten Dampflokomotive handelt es sich um eine Schmalspur-Schnellzugmaschine der einstigen Bosnisch Herzegowinischen Staatsbahn, wo sie die Nummer 169 trug. Sie stand bis in die Siebzigerjahre auf dem großen, ehemals österreichischen 760 mm-Schmalspurnetz in Bosnien zuletzt auf der "Steinbeisbahn" im Einsatz.
Diese Dampflokomotive – eine von drei aus dieser Baureihe noch existierenden - befindet sich im Eigentum des Club 760 und war am 13. September 2015 zusammen mit einer Mh 3 einem Sonderzug der Pinzgaubahn (Zell am See – Krimml – Zell am See) vorgespannt. Die andere steht in einem Museum nahe Beograd.