BBÖ 378

BBÖ 378
ÖBB 93
SŽ/ČSD 431.0
JDŽ 53
93.1455 im Bahnhof Schwarzenau an der Franz-Josefs-Bahn
93.1455 im Bahnhof Schwarzenau an der Franz-Josefs-Bahn
93.1455 im Bahnhof Schwarzenau an der Franz-Josefs-Bahn
Nummerierung:BBÖ 378.01–167,
WLB 74,
JDŽ 53-001–028,
ÖBB 93.1301–1500 (mit Lücken)
Anzahl:BBÖ: 167
SŽ/ČSD: 25
WLB: 1
JDŽ:28 (von BBÖ)
ÖBB:128
Hersteller:Floridsdorf, StEG, Wr. Neustadt, Krauss/Linz
Baujahr(e):1927–1931 (BBÖ), 1944 SŽ, 1944 (WLB)
Ausmusterung:1982 (ÖBB)
Achsformel:1'D1'h2t
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer:11,960 m
Höhe:4,399 m
Fester Radstand:4.200 mm
Gesamtradstand:8.430 mm
Dienstmasse:66,0 t
Reibungsmasse:44,0 t
Höchstgeschwindigkeit:60 km/h
Indizierte Leistung:700 PS
Treibraddurchmesser:1.140 mm
Laufraddurchmesser:870 mm
Steuerungsart:Lentz-Ventilsteuerung
Zylinderanzahl:2
Zylinderdurchmesser:450 mm
Kolbenhub:570 mm
Kesselüberdruck:14,0 atm
Anzahl der Heizrohre:109
Heizrohrlänge:4,500 m
Rostfläche:2,00 m²
Strahlungsheizfläche:9,7 m²
Rohrheizfläche:101,1 m² (feuerberührt)
Überhitzerfläche:30,25 m²
Verdampfungsheizfläche:110,8 m² (feuerberührt)
Wasservorrat:10 m³
Brennstoffvorrat:3,0 t
Lokbremse:Vakuumbremse, Knorr-Druckluft-Zusatzbremse

Die Dampflokomotivreihe BBÖ 378 war eine Tenderlokomotivreihe der Österreichischen Bundesbahn (BBÖ). Bei den ÖBB trug sie die Reihenbezeichnung 93.

Geschichte

In den 1920er-Jahren machte sich beim Bahnbetrieb die Konkurrenz des Straßenverkehrs bereits bemerkbar. Vor allem der Nebenbahnverkehr bedurfte einer Erhöhung seiner Attraktivität. Die BBÖ beauftragte aus diesem Grund die Lokomotivfabrik Floridsdorf mit dem Entwurf einer Heißdampf-Tenderlokomotive, die gegenüber der Gölsdorfschen Reihe 178 mehr Leistung erbringen sollte und als Ersatz für zahlreiche andere ältere Baureihen vorgesehen war. Außerdem sollte eine Vereinheitlichung wesentlicher Bauteile mit der gleichzeitig in Entwicklung befindlichen Verschublokomotive Reihe 478 erreicht werden, die Treibräder wurden z. B. von der Reihe 178 übernommen. Die Nebenbahnlokomotive erhielt die Achsformel 1'D1' und die Bezeichnung 378. Sie wurde von Oberbaurat Alexander Lehner (1886–1954) konzipiert, der damals frisch promovierte Lokomotivkonstrukteur Adolph Giesl-Gieslingen konstruierte das Triebwerk.[1] Ohne Bau einer Prototyplokomotive begann man sofort mit der Serienfertigung.

Die Maschinen erhielten Lentz-Ventilsteuerung, Versuche mit anderen Steuerungsarten brachten keine Vorteile. Sie erhielten zunächst wie die Reihe 178 Vollgussscheibenräder. Bei späteren Lieferungen kehrte man wieder zu Stahlgussspeichenrädern an den Laufachsen zurück, bei der letzten Serie auch an den Treibachsen. Die BBÖ nahm bis 1931 167 Stück dieser Lokomotivreihe in Betrieb.

93.1364 als Denkmallok; seit 2010 beim Bahnhof in Ernstbrunn

Ab 1938 reihte die Deutsche Reichsbahn die Lokomotiven dieser Reihe als 93.1301–1467 ein.

1941 bestellte die Slowakische Staatsbahn (SŽ) 25 Stück in leicht veränderter Form bei der Wiener Lokomotivfabrik, die die Bezeichnung 431.0 erhielten. Nach dem Zweiten Weltkrieg verblieben diese Lokomotiven (sowie zwei weitere, zu Kriegsende in Znaim befindliche 378er) bei den ČSD. Aufgrund ihrer Ventilsteuerung trugen sie den Spitznamen "Ventilovka".

1944 beschafften auch die Wiener Lokalbahnen ein Exemplar dieser Reihe mit Stahlfeuerbüchse, das aber für die ihr zugedachten Aufgaben zu stark war, sodass sie 1951 gegen die ÖBB 92.2256 getauscht wurde. Die ÖBB bezeichneten die ehemalige WLB-Maschine zunächst als 93.1468, später aber als 93.1500.

Während des Zweiten Weltkrieges gingen elf Stück verloren, und insgesamt 28 Stück kamen (zum Teil als Reparation) zur JDŽ nach Jugoslawien, sodass der ÖBB 128 Exemplare verblieben. 1958 wurden 72 Exemplare mit Giesl-Ejektor und Siederohrdrosselung – sechs davon außerdem mit Mikrofunkenfänger – ausgestattet, wodurch sich ihre Leistung um etwa 30 % erhöhte. Auch die JDŽ rüstete eine ihrer Maschinen 1960 mit Flachejektor aus.

Die 93er waren im gesamten Nebenstreckennetz der ÖBB im Einsatz. Sie war die letzte normalspurige Dampflokreihe im Bestand der ÖBB. Einige Exemplare blieben über das offizielle Ende der Dampftraktion in Österreich hinaus als „strategische Reserve“ bis 1982 erhalten.

Verbleib

Folgende Lokomotiven existieren noch:

Galerie

Literatur

  • Josef Pospichal, Johann Blieberger: Dampfgetriebene Triebfahrzeuge der österreichischen Staatsbahnen ab 1945, Band 4. bahnmedien.at, Wien 2017, ISBN 978-3-903177-02-4.
  • Dieter Zoubek – Erhaltene Dampflokomotiven in und aus Österreich, Eigenverlag, 2004, ISBN 3-200-00174-7
  • Helmut Griebl, Josef Otto Slezak, Hans Sternhart, BBÖ Lokomotiv-Chronik 1923–1938, Verlag Slezak, Wien, 1985, ISBN 3-85416-026-7
  • Heribert Schröpfer: Triebfahrzeuge österreichischer Eisenbahnen – Dampflokomotiven BBÖ und ÖBB, alba, Düsseldorf, 1989, ISBN 3-87094-110-3

Weblinks

Commons: BBÖ 378 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Adolph Giesl-Gieslingen: Die Ära nach Gölsdorf. Die letzten drei Jahrzehnte des österreichischen Dampflokomotivbaus. Verlag Slezak, Wien 1981, ISBN 3-900134-37-5, S. 188 ff.

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ÖBB class 93 Locomotive 93,1403.jpg
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This is ÖBB class 93 Locomotive 93,1403. A 2-8-2 tank locomotive. They were built in large numbers between the 1920s and 1940s in Austria by Lokomotivfabrik Floridsdorf . Seen here at Eisenbahnmuseum Strasshof.
ÖBB1360 Dampflokfest.jpg
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ÖBB 1360 auf der Drehscheibe des Bw Dresden Altstadt
2017-12-20 (201) BBÖ 378 (93.1422) at Bahnhof Absdorf-Hippersdorf, Austria.jpg
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BBÖ 378 (93.1422) am Bahnhof Absdorf-Hippersdorf, Austria
005L01----73 Stadlau Lok 93 1973.jpg

Bahnhof Stadlau, Wien, Details vgl. Dateiname
Dampflokomotive 93 1420.jpg
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Dampflokomotive 93.1420, gebaut in der Lokomotivfabrik Floridsdorf 1928 Flor 2980/1928, 1D1t-h2, Spurweite 1435mm, frühere Nummer BBÖ 378.120. Aufgenommen bei einer Sonderfahrt auf der Kaltenleutgebener Bahn im Bahnhof Waldmühle
Ernstbrunn - Denkmallokomotive ÖBB 93.1364.JPG
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Die historische Dampflok ÖBB 93.1364 der Baureihe BBÖ 378 nordöstlich des Bahnhofes der niederösterreichischen Marktgemeinde Ernstbrunn (unmittelbar neben der Straße B6).
Die Dampflok wurde 1927 mit der Fabriksnummer 2938 von der Lokomotivfabrik Floridsdorf gefertigt. 1977 erfolgte die Außerdienststellung, anschließend wurde sie in Hainfeld als Schaulok aufgestellt, ab 2004 restauriert und am 13. Mai 2010 feierlich beim Bahnhof Ernstbrunn "enthüllt".
033L19221077 Eisenbahn, Tag der offen Tür bei ÖBB, Hauptwerkstätte Floridsdorf, Lok 93.1455.jpg

Tag der offenen Tür bei den ÖBB, Eisenbahn, Tag der offen Tür bei ÖBB, Hauptwerkstätte Floridsdorf, Lok 93.1455
Naklo-steam locomotive JZ 53-019-right front.jpg
Autor/Urheber: Ajznponar, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Normal gauge steam locomotive JŽ 53-019 at the train station in Naklo, Slovenia. Previous marks: BBÖ 378.116, DRB 93.1416.

Weight: 66 t, axle load: 11 t, length: 12 m, diameter of driven wheels: 1140 mm, steam pressure: 14 bar, power: 600 kW (800 HP), max. speed: 60km/h, capacity of water: 6 m³, capacity of coal: 2.3 t, type of construction: 1D1t h2 Lentz

The locomotive was produced in 1928 by Wiener Lokomotiv Fabrk (WLN) Floridsdorf, serial nr. 2976. The series JŽ 53 (BBÖ 378) was designed by Alexander Lehner for passenger trains on local lines. Relatively small driven wheels enabled good accelerations at numerous stations while the low speed was satisfactory for local lines. Due to four driven wheel pairs it could develop the large pulling force: it could pull upto 440 t trains at its max. speed. Modern steam engine (constructed by Lentz), where steam flow was regulated by valves, similar to those in cars, turned out to be very economical. After the WW2, 29 locomotives of this series arrived to Slovenia. They pulled passenger trains on local lines in Štajerska (eastern Slovenia), from Ljubljana to Kamnik, to Kranj and to Vrhnika and also between Kranj and Tržič. In January 1966 this locomotive pulled the last train to Tržič before it was disused (the section between Naklo and Tržič). In 2008, on the 100th anniversary of this line, the locomotive was exhibited in Naklo. Detailed description in English (copy) and Slovenian (copy).

Pospichal Lokstatistik. About the class 53. More photos.
93 1360 Wutachtalbahn 01.jpg
Autor/Urheber: H. Zell, Lizenz: CC BY-SA 3.0
93 1360 der Wutachtalbahn (ursprünglich 378.60 der BBÖ) beim Rangieren im Bahnhof Zollhaus-Blumberg.

Geschichte:
1927-38: 378.60 (BBÖ) .
1938-45: 93 1360 (Deutsche Reichsbahn) .
1945-77: 93 1360 (Österreichische Staatsbahn, ÖStB, bzw. Österreichische Bundesbahn, ÖBB) .
1977-97: 93 1360. (Eurovapor, Sektion Wutachtal) .
seit 1997: 93 1360.
(Verein Wutachtalbahn e.V.) .
seit 2010: 90 80 0093 136-2 D-WTBB (Verein Wutachtalbahn e.V., zusätzliche, europäische Fahrzeugregisternummer)

Weitere Informationen siehe [2]
Kandern - Kandertalbahn Lok BBÖ 378.78 I.jpg
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Lok der Kandertalbahn, BBÖ 378.78
931455 schwarzenau.jpg
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Ex ÖBB 1'D1'-Dampflokomotive 93.1455 im Bahnhof Schwarzenau, Niederösterreich, Scan vom Farbfilm
ÖBB 93.1332 vor Heizhaus in Strasshof.jpg
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ÖBB 93.1332 in Strasshof