Băița (Hunedoara)

Băița
Pernseifen
Boica
Wappen von Băița (Hunedoara)
Băița (Hunedoara) (Rumänien)
Basisdaten
Staat:Rumänien Rumänien
Historische Region:Siebenbürgen
Kreis:Hunedoara
Koordinaten:46° 2′ N, 22° 54′ O
Zeitzone:OEZ (UTC+2)
Höhe:283 m
Fläche:111,40 km²
Einwohner:3.712 (20. Oktober 2011[1])
Bevölkerungsdichte:33 Einwohner je km²
Postleitzahl:334075
Telefonvorwahl:(+40) 02 54
Kfz-Kennzeichen:HD
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart:Gemeinde
Gliederung:Băița, Barbura, Căinelul de Sus, Crăciunești, Fizeș, Hărțăgani, Lunca, Ormindea, Peștera, Săliște, Trestia
Bürgermeister:Damian Diniș (PSD)
Postanschrift:Str. Principală, nr. 110
loc. Băița, jud. Hunedoara, RO–334075
Website:

Băița [ˈbəitza] (veraltet Boița; deutsch Pernseifen, ungarisch Boica) ist eine Gemeinde im Kreis Hunedoara in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Băița ist auch unter den ungarischen Bezeichnungen Medvepataka[3] und Kisbánya bekannt.[4]

Geographische Lage

Lage der Gemeinde Băița im Kreis Hunedoara

Die Gemeinde Băița liegt im Südwesten Siebenbürgens, in den südlichen Ausläufern des Siebenbürgischen Erzgebirges (Munții Metaliferi). An der Kreisstraße (drum județean) DJ 706A gelegen, befindet sich der Ort ca. 23 Kilometer südlich der Kleinstadt Brad (Tannenhof) und ca. 25 Kilometer nördlich der Kreishauptstadt Deva (Diemrich) entfernt.

Geschichte

Die Geschichte der Besiedlung der Region reicht bis in die Bronzezeit zurück; in einer archäologischen Fundstätte des eingemeindeten Dorfes Crăciunești, auf einem von den Einheimischen „Măgura“ (la Șuri) genannten Areal, wurden entsprechende Gegenstände entdeckt.[5] Auf dem Territorium von Băița sind nach Berichten von G. Téglás, J. M. Ackner, C. Gooss, V. Christescu u. a. bei archäologischen Ausgrabungen Funde von Goldbergwerken, Goldwaschanlagen und mehrere Funde gemacht worden, welche in die Römerzeit deuten.[6]

Der Ort Băița wurde unter der Bezeichnung Bulzzy 1364 erstmals urkundlich erwähnt.[7]

In den Jahren 1941–1943 war auf dem Gebiet des eingemeindeten Dorfes Crăciunești ein Lager – „Lager Nr. 9 - Crăciunești“ – der rumänischen Streitkräfte im rumänischen Königreich.[8] Hier waren sowjetische Soldaten gefangen. Nach Aussagen von Zeitzeugen war es eines der grausamsten Lager für sowjetische Kriegsgefangene; diese waren am Aufbau der heute stillgelegten Bahnstrecke Deva–Brad beteiligt.

Die früheren Gold- und Silberbergwerke, sowie die Blei-, Zink- und Kupferbergwerke der Gemeinde sind heute geschlossen. Hauptbeschäftigung der Bevölkerung sind der Abbau von Kalkstein, die Viehzucht und die Holzverarbeitung.[7]

Bevölkerung

Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:

VolkszählungEthnische Zusammensetzung
JahrBevölkerungRumänenUngarnDeutscheandere
18506.2785.5945653890
19009.4328.29335270483
19417.8227.5964215727
19924.7204.644212827
20024.2184.17522156
20113.7123.61414480

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl – gleichzeitig die der Ungarn – 1900 ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Rumänen (8.305) wurde 1910, die der Deutschen (713) 1890 und die der Roma (88) 1850 registriert. Des Weiteren wurden 1890, 1956 und 1977 je ein und 1966 zwei Ukrainer, 1956 ein Serbe und 1880 und 1966 je vier, 1900 und 1956 je drei, 1890 zwei und 2002 ein Slowake registriert.[9]

Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeiten

  • Mircea Sântimbreanu (1926–1999), Schriftsteller

Weblinks

Commons: Băița (Hunedoara) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2011 in Rumänien bei citypopulation.de
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 5. November 2020 (rumänisch).
  3. Wörterbuch der Ortschaften in Siebenbürgen
  4. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2.
  5. a b c Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert (PDF; 7,10 MB).
  6. Institute Of Archaeology − Băița, abgerufen am 14. Dezember 2010 (rumänisch).
  7. a b Webdarstellung der Gemeinde Băița. Abgerufen am 16. November 2020 (rumänisch)..
  8. Das Gefangenenlager von Crăciunești, Aussagen eines Zeitzeugen auf www.evz.ro, vom 14. Februar 2008, abgerufen am 12. Dezember 2010 (rumänisch).
  9. Volkszählung, letzte Aktualisierung 2. November 2008, S. 46 (ungarisch; PDF; 1,1 MB).

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