Bünauroda
Bünauroda Stadt Meuselwitz Koordinaten: 51° 3′ 53″ N, 12° 18′ 40″ O | ||
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Höhe: | 175 m ü. NN | |
Einwohner: | 165 | |
Eingemeindung: | 1. Juli 1950 | |
Postleitzahl: | 04610 | |
Vorwahl: | 03448 | |
Lage von Bünauroda in Thüringen | ||
Dorfteich |
Bünauroda ist ein Ortsteil von Meuselwitz im Landkreis Altenburger Land in Thüringen.
Lage
Bünauroda liegt nordöstlich von Meuselwitz an der Landesstraße 1361 in kupierten Zeitzer-Schmöllner-Ackerbaugebiet mit Restgruben vom Bergbau und begrünten Erosionsrinnen.
Geschichte
17. bis 19. Jahrhundert
Im Jahr 1656 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt.[1] Bünauroda ist neben Neupoderschau (1718) und Kleinröda (1703) eine der neueren Gründungen im Altenburger Land. Angelegt wurde es durch den Gutsherrn Heinrich von Bünau als Rodungssiedlung im Prößdorfer Wald, wodurch sich der Name „Bünauroda“ erklärt. Eingepfarrt war der Ort nach Prößdorf.
Bünauroda gehörte zum wettinischen Amt Altenburg,[2][3] welches bei der Gründung von Bünauroda unter der Hoheit des Ernestinischen Herzogtums Sachsen-Altenburg stand. Zwischen 1672 und 1826 gehörte Bünauroda mit dem Kreisamt Altenburg zum Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg. Bei der Neuordnung der Ernestinischen Herzogtümer im Jahr 1826 kam der Ort wiederum zum neu gegründeten Herzogtum Sachsen-Altenburg.
Nach der Verwaltungsreform im Herzogtum gehörte Bünauroda bezüglich der Verwaltung zum Ostkreis (bis 1900)[4] bzw. zum Landratsamt Altenburg (ab 1900).[5] Gerichtlich war der Ort seit 1879 dem Amtsgericht Altenburg und seit 1906 dem Amtsgericht Meuselwitz zugeordnet.
20. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Um 1900 begann um Bünauroda der Braunkohleabbau. Dadurch kam es in dem 101 Einwohner zählenden Ort im Norden des Meuselwitz-Altenburger Braunkohlereviers zu einer Vergrößerung des Dorfs. Südlich des Orts eröffnete im Jahr 1901 die Tiefbaugrube „Heureka“. Sie war bis 1924 in Betrieb. Zwischen 1900 und 1910 verarbeitete in Bünauroda die gleichnamige Brikettfabrik die Kohle zu Brikett. Seit 1910 wurde um Bünauroda auch im Tagebau die Kohle abgebaut. Zunächst waren dies die kleineren Tagebaue „Heureka“ (1910 bis 1924) im Südwesten und „Phönix-Bünauroda“ (1920 bis 1924) im Westen. Seit 1874 führte an Bünauroda die Bahnstrecke Gaschwitz–Meuselwitz vorbei. Der Ort erhielt erst im Jahr 1921 mit dem Haltepunkt "Meuselwitz-Heurekagrube" eine eigene Station. Die Gießerei nördlich von Bünauroda erhielt im Jahr 1972, vier Jahre vor der Stilllegung des Streckenabschnitts einen eigenen Haltepunkt.
Politisch gehörte Bünauroda ab 1918 zum Freistaat Sachsen-Altenburg, der 1920 im Land Thüringen aufging. 1922 kam das Dorf zum Landkreis Altenburg. 1928 setzte im Norden von Bünauroda der Braunkohleabbau im „Tagebau Phönix-Falkenhain“ ein, der bis 1942 andauerte. Nachdem 1940 der Tagebau „Phönix-Ost“ östlich von Bünauroda und der Straße Meuselwitz-Lucka aufgeschlossen wurde, war der Ort von allen Seiten von aktiven oder stillgelegten Tagebauen umgeben. Der Tagebau Phönix-Ost war bis 1963 in Betrieb.
Am 1. Juli 1950 wurde Bünauroda nach Meuselwitz eingemeindet.[6] Bei der zweiten Kreisreform in der DDR wurden 1952 die bestehenden Länder aufgelöst und die Landkreise neu zugeschnitten. Somit kam Bünauroda mit dem Kreis Altenburg an den Bezirk Leipzig. Seit der Neugründung des Freistaats Thüringen im Jahr 1990 kam Bünauroda als Ortsteil von Meuselwitz wieder zu diesem. Seit 1994 gehört der Ort zum Landkreis Altenburger Land. In der Gegenwart wohnen 165 Personen in dem Ort.+
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 45.
- ↑ Geographie für alle Stände: Welcher die Fortsetzung und den Beschluß vom Obersächsischen Kreise enthält. Schwickert, 1793 (google.de [abgerufen am 3. Oktober 2018]).
- ↑ Adolf Stieler: Geographische Übersicht der Sachsen-Ernestinischen, Schwarzburgischen, Reussischen und der umliegenden Lande: als Commentar zu der beiliegenden kleinen Karte von Thüringen. 1826 (google.de [abgerufen am 3. Oktober 2018]).
- ↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 - Herzogtum Sachsen-Altenburg - Ostkreis (am 1.4.1900 aufgeteilt in die Landratsämter Altenburg und Ronneburg sowie die Stadt Altenburg). In: gemeindeverzeichnis.de. Abgerufen am 3. Oktober 2018.
- ↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 - Herzogtum Sachsen-Altenburg - Landratsamt Altenburg (bis zum 31.3.1900 Teil des Ostkreises). In: gemeindeverzeichnis.de. Abgerufen am 3. Oktober 2018.
- ↑ Bünauroda. In: gov.genealogy.net. Abgerufen am 3. Oktober 2018.
Weblinks
- Bünauroda. In: schnaudertal.de.
- Mitteldeutsches Braunkohlenrevier 16. Wandlungen und Perspektiven. Altenburg/Meuselwitz. (PDF; 9,23 MB) In: agreement-berlin.de. Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH, Dezember 2014 .
- Aus der Geschichte von Bünauroda - Die Gründung des Dorfes 1700. In: schnaudertal.de.
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Positionskarte Thüringen, Deutschland. Geographische Begrenzung der Karte:
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Teich im Meuselwitzer Ortsteil Bünauroda im ostthüringischen Altenburger Land
Wappen der Stadt Meuselwitz