Bügelkrone

Die Reichskrone ist eine Bügelkrone

Bügelkrone, auch Spangenkrone genannt, ist eine spezielle Kronenform für männliche Herrscher, die als karolingisches Herrschaftszeichen ab Mitte des 9. Jahrhunderts häufiger nachweisbar ist.

Um die Krone mit einem Kreuz überhöhen zu können, ließ erstmals der christliche Kaiser Justinian I. (Justinian der Große, 482–565) an seiner Krone überspannende Bügel als Halterung für das Kreuz anbringen, wodurch der Prototyp der Bügel- oder Spangenkrone entstand. König Heinrich IV. von England (1366–1413) wurde im Jahr 1399 mit einer Bügelkrone gekrönt. Christian IV. (1577–1648), König von Dänemark und Norwegen, ersetzte die alte Königskrone durch eine geschlossene Bügelkrone.

Die Bügelkrone war anfänglich eine vierzackige Blattkrone mit Perlen zwischen den Kronenzinken. Später wurden die Perlen durch kleine Kreuze ersetzt. Der Stirnreif war einfach und mit wenigen Edelsteinen bestückt. In der Heraldik wird die Krone als Wappenfigur im Schild genommen.

Eine bekannte Bügelkrone ist die Reichskrone des Heiligen Römischen Reichs.

Literatur

  • P. W. Hartmann: Das große Kunstlexikon
  • Percy Ernst Schramm: Die Bügelkrone. Ein karolingisches Herrschaftszeichen. In: Festschrift für Karl Gottfried Hugelmann zum 80. Geburtstag am 26. September 1959. Dargebracht von Freunden, Kollegen und Schülern. Band 2. Scientia-Verlag, Aalen 1959, S. 561–578.

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Reichskrone des Heiligen Römischen Reichs in Wien Seitenansicht.