Bösensell
Bösensell Gemeinde Senden | |
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Koordinaten: | 51° 55′ N, 7° 29′ O |
Höhe: | 64 m ü. NN |
Fläche: | 21,55 km² |
Einwohner: | 2839 (31. Dez. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 132 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 48308 |
Vorwahl: | 02536 |
Dorfkern Bösensell (12. April 2014) |
Bösensell (plattdeutsch Baisensell) ist ein Dorf, welches seit 1975, als ein Ortsteil der Gemeinde Senden im Kreis Coesfeld, eingemeindet ist. Es liegt etwa 11 km südwestlich von Münster.
Geschichte
Gesiedelt wurde in dieser Gegend schon um 5000 vor Christus. Im benachbarten, rund zehn Kilometer entfernten Uphoven wurden Spuren gefunden, die belegen, dass bereits vor rund 7000 Jahren hier Menschen gelebt haben.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Bösensell um das Jahr 890 in einer Urkunde der Abtei Werden, dort hieß der Ort noch Basinseli.
Von Basinseli nach Bösensell
Der Name Basinseli änderte sich im Laufe der Jahrhunderte über Baisensell und Buzenzele zu Bösensell.
Um 1148 war Bösensell Mittelpunkt des grundherrlichen domkapitularischen Amtes Bösensell.
Bis zur kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1975, bei der Bösensell nach Senden eingemeindet wurde, gehörte der Ort zum Amt Roxel im Kreis Münster.[2] Deshalb gehören die evangelischen Christen Bösensells bis heute zur Evangelischen Kirchengemeinde Roxel und nicht zur Kirchengemeinde Senden.
Besondere Orte
- Das Laerbrockkreuz an der Grenze zu den Nachbarorten Schapdetten und Havixbeck kennzeichnet die Stelle, an der die drei Gaue Dreingau, Stevergau und Scopinggau zusammentrafen und an der zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert Landtage abgehalten wurden.
- Haus Ruhr aus dem 16./17. Jahrhundert wurde 1742 vom westfälischen Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun umgestaltet.
- Haus Alvinghof wurde von Johann Conrad Schlaun 1749 als Sommersitz für den bischöflichen Vizekanzler Christian Friedrich von und zur Mühlen gebaut.
- Die Pfarrkirche St. Johannes Baptist (benannt nach Johannes der Täufer) wurde 1917 während des Ersten Weltkrieges fertiggestellt. Der Kirchturm aus Baumberger Sandstein stammt von einer älteren Kirche. Das Kirchenschiff ist mit Ibbenbürener Sandstein gebaut, der witterungsbeständiger ist. Das Chorgestühl stammt aus dem Jahr 1525.
Eingemeindung
Im Rahmen der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen wurde Bösensell am 1. Januar 1975 durch §12 Münster/Hamm-Gesetz in die Gemeinde Senden eingegliedert.[3] Ein kleiner Gebietsteil kam zu Nottuln.
Bevölkerungsentwicklung
In Bösensell lebten am:
- 06. Jun 1961: 1423 Einwohner
- 27. Mai 1970: 1488 Einwohner
- 30. Jun 1974: 1701 Einwohner
- 30. Nov 2004: 2529 Einwohner
- 31. Dez 2005: 2661 Einwohner
- 31. Dez 2006: 2727 Einwohner
- 31. Dez 2007: 2943 Einwohner
- 31. Dez 2012: 2853 Einwohner
- 31. Dez 2020: 2788 Einwohner
Gewerbe
Das Erscheinungsbild von Bösensell wird für Ortsfremde in erster Linie von dem am südlichen Ortsrand direkt an der L551 gelegenen Gewerbegebiet Südfeld geprägt. Des Weiteren existiert in direkter Nähe zur Autobahn A43 das Gewerbegebiet Am Dorn, in dem sich 2006 ein stark frequentierter Autohof mit Spielothek, Restaurant sowie Reise- und Fernfahrerservice angesiedelt hat. Inzwischen eröffneten in unmittelbarer Nähe weitere Gewerbeeinrichtungen. Diese Unternehmen, sowie die Gewerbetreibenden im Bereich des eigentlichen Ortskerns, sind im Gewerbeverein Bösensell organisiert.
Verkehrsanbindung
Bus und Bahn
Die Station Senden-Bösensell[4] (1897 eingerichtet) liegt an der Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg. Hier hält halbstündlich der Niers-Haard-Express (RE 42) Essen–Münster. Stündlich kommt er aus Mönchengladbach–Krefeld–Duisburg. In den Nachtstunden hält der RE 2 in Bösensell.
Am Park and Ride-Platz halten die Busse S90, X90 und N4 in Richtung Münster Bült und Lüdinghausen Busbahnhof bzw. Olfen Mobilpunkt Stadthalle.
Straße
- Autobahn: Die A43 ist über die Anschlussstelle Senden erreichbar.
- Bundes- und Landesstraßen: Die B235 beginnt an der Autobahnauffahrt zur A43 und geht nach Süden über Senden nach Witten. Die L551 (früher B51) verläuft parallel zur A43. Nach Norden gelangt man über die L550 nach Havixbeck.
- Ein weit verzweigtes Wegenetz lädt zu Radtouren ein.
- Rastplatz: Seit Mai 2006 hat Bösensell einen Autohof kurz vor der Autobahnauffahrt der A43.
Literatur
- Gemeinde Senden (Hrsg.): Senden. Eine Geschichte der Gemeinde Senden mit Bösensell, Ottmarsbocholt, Venne. Senden 1992, ISBN 978-3-9802977-0-7.
- Helga Kraneburg: Geschichte der Pfarrei St. Johannes in Bösensell. In: Senden. Eine Geschichte der Gemeinde Senden mit Bösensell, Ottmarsbocholt, Venne. Gemeinde Senden, Senden 1992.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinde Senden | Einwohnerzahlen |. Abgerufen am 6. September 2023.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 314.
- ↑ Senden-Bösensell auf bahnhof.de
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Historische Karte von Bösensell
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Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Bösensell