Böhmisch-mährische Fußballnationalmannschaft
Verband | Český svaz footballový (ČSF) | |
Cheftrainer | František Blažej | |
Statistik | ||
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Erstes Länderspiel Deutsches Reich 3:3 Böhmen und Mähren (Berlin; 14. Mai 1939) | ||
Letztes Spiel Deutsches Reich 4:4 Böhmen und Mähren (Breslau; 12. November 1939) | ||
Höchster Sieg Böhmen und Mähren 7:3 Jugoslawien (Prag; 27. August 1939) | ||
Höchste Niederlage Ostmark 7:1 Böhmen und Mähren (Wien; 21. Mai 1939) | ||
(Stand: unbekannt) |
Als böhmisch-mährische Fußballnationalmannschaft wird die Auswahlmannschaft des ČSF zur Zeit des Protektorats Böhmen und Mähren bezeichnet. Diese Mannschaft bestritt im Jahr 1939 sechs internationale Spiele, wobei ein Spiel gegen das Deutsche Reich bis heute als offizielles Länderspiel gewertet wird. In den Statistiken wird diese Mannschaft als Čechy a Morava (Böhmen und Mähren) geführt.
Historischer Hintergrund
Die tschechoslowakische Fußball-Assoziation umfasste fünf Fußballverbände, die nach Volkszugehörigkeit organisiert waren. Dies waren der tschechoslowakische, der deutsche, der jüdische, der polnische und der ungarische Verband.
Die Erste Tschechoslowakische Republik ging infolge der sogenannten Zerschlagung der Rest-Tschechei durch den NS-Staat im März 1939 unter. Die Slowakei erklärte sich am 14. März 1939 für unabhängig. So blieb nur der tschechische Fußballverband übrig, während der jüdische Fußballverband bereits 1936/37 aufgelöst wurde und die deutschen, polnischen und ungarischen Fußballverbände sich ihrem jeweiligen Nationalverband anschlossen. Der tschechische Fußballverband blieb auch nach der Einrichtung des Protektorats im März 1939 Mitglied der FIFA.
Im Frühjahr 1940 wurde sämtlicher Reiseverkehr aus und ins Protektorat Böhmen und Mähren verboten. Dies betraf auch die Auswahlmannschaft des Protektorats, die fortan keine Spiele mehr durchführen konnte.
Spiele
Die Auswahl Böhmens und Mährens bestritt mehrere Spiele, darunter drei Spiele gegen die Auswahlmannschaft des DFB, welcher die ersten zwei offiziell als Repräsentativspiel und das dritte als Länderspiel anerkennt. Außerdem bestritt die Auswahl Böhmens und Mährens ein Spiel gegen die Ostmark, wobei die Länderspiele dieser Mannschaft bis heute nicht vom ÖFB bewertet wurden. Der tschechische Verband spricht ferner von einem Spiel gegen Jugoslawien (7:3)[1], wobei dieses keine Erwähnungen in den Statistiken des FSJ findet, und einem weiteren Spiel gegen die Ostmark,[2] wobei es sich hierbei um eine Verwechslung mit einem Städtespiel gegen Wien A (5:5) handelt.
Datum | Spielort | Gegner | Ergebnis | Art des Spiels |
14. Mai 1939 | Berlin | Deutsches Reich | 3:3 (1:1) | Repräsentativspiel |
18. Mai 1939 | Stuttgart | Deutsches Reich | 1:1 (0:1) | Repräsentativspiel |
21. Mai 1939 | Wien | Ostmark | 1:7 (1:5) | Inoffizielles Länderspiel |
27. August 1939 | Prag | Jugoslawien | 7:3 (3:1) | Offizielles Länderspiel |
22. Oktober 1939 | Prag | Ostmark | 5:5 (1:3) | Offizielles Länderspiel |
12. November 1939 | Breslau | Deutsches Reich | 4:4 (4:2) | Offizielles Länderspiel |
Bekannte Spieler
- Josef Bican, Slavia Prag
- Jaroslav Burgr, Sparta Prag
- Oldřich Nejedlý, Sparta Prag
- Vlastimil Kopecký, Slavia Prag
- Antonín Puč, Viktoria Žižkov
Weblinks
- Radio Prag: „In den Kriegsjahren verlor der tschechische Fußball den internationalen Anschluss“
- Länderspiele 1939 (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive), tschechisch
- Artikel über die nachträgliche Anerkennung der Spiele 1939 als offizielle Länderspiele, inkl. genauer Statistiken, tschechisch
Einzelnachweise
- ↑ fotbal.cz: „Čechy a Morava 7 - 3 (3 - 1) Jugoslávie“
- ↑ fotbal.cz: „Čechy a Morava ČR 5 - 5 (1 - 3) Ostmarka“
Literatur
- Radovan Jelínek, Miloslav Jenšík et al.: Atlas českého fotbalu od roku 1890, Prag 2005, ISBN 80-901703-3-9.
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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
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Pan-Slavic flag. Emerged from 1848 Prague pan-Slavic conference, or interpretations of the resolutions of the conference. Drawn by Fibonacci.